Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.04.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-04-29
- Erscheinungsdatum
- 29.04.1904
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19040429
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190404297
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19040429
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1904
- Monat1904-04
- Tag1904-04-29
- Monat1904-04
- Jahr1904
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
98, 29, April 1904, Nichtamtlicher Teil. 3763 Der Vorstand des Verbands der Kreis- und Ortsvereine ersuchte uns um Beantwortung nachstehender Fragen hinsichtlich des Antrags 0r, Lehmann--Danzig und Genossen: 1, Welche Verleger liefern ihre Erzeugnisse mit unge nügendem Rabatt (weniger als 25"/j>1? 2, Welche Bücher, Schriften oder periodisch erscheinenden Publikationen kommen in Betracht? 3, Bei welchen Publikationen haben sich die Bezugs bedingungen gegen früher verschlechtert? 4, Haben Sie in besondern Fällen bereits versucht, bei einzelnen Verlegern wegen ungenügenden Rabatts vorstellig zu werden, und mit welchem Erfolg? Wir mußten erwidern, daß uns zu einer Beantwortung dieser Fragen das Material fehle, gaben aber anheim, ein entsprechendes Rundschreiben an die einzelnen Mitglieder der Vereinigung zu richten und stellten zu diesem Zweck ein Milgliederverzeichnis zur Verfügung, Wir baten, falls der Verbandsvorstand von diesem Anerbieten Gebrauch machen wolle, in diesem Rundschreiben zu betonen, daß die Ant worten direkt an den Vorstand des Verbands gerichtet iverden möchten. Zur Sache selbst aber glaubten wir be merken zu sollen, daß nach unsrer Kenntnis der Berliner Verhältnisse kaum ein Erfolg der Versendung des Zirkulars zu erwarten sein dürste, da auch nicht einmal die Sortimenter- Mitglieder der Vereinigung, wie sich in unsrer letzten Ver sammlung gezeigt hatte, dem Lehmannschen Antrag Wohl wollen entgegenbringen. Eine RUckäußerung ging uns nicht zu, ebensowenig erhielten wir von einem weitern Rund schreiben des Verbandsvorstands Kenntnis, Der Vorstand des Verbandes trat ferner an uns heran mit dem Ersuchen, ihm Material zu übermitteln für eine von ihm geplante Entgegnung auf Professor Bllchers Denkschrift, Auch in dieser Sache konnten wir dem Verbands- uorstand nicht zu Wünschen sein, da alles uns zur Ver fügung stehende Material in den im Börsenblatt veröffent lichten Aufsätzen unsers Kollegen Prager verwertet worden mar. Die Entgegnung des Verbandes ist unter dem Titel Theorie und Praxis erschienen und gratis an alle die Vereinsmitglieder versandt worden, die uns darum ersucht hatten. Die ordentliche Hauptversammlung 1903 der Kor poration der Berliner Buchhändler hatte nach Ab änderung des 8 12 der Bestimmungen für die Benutzung der Bestellanstalt die Möglichkeit geschaffen, Mitglieder der Beftellanstalt, die gegen die Interessen des Berliner Buch handels handeln, von der Benutzung der Anstalt auszu schließen, Auf Grund dieser Bestimmung stellten wir bei dem Korporations-Vorstand den Antrag, einer auf unser Betreiben vom Börsenverein gesperrten Berliner Handlung die Benutzung der Anstalt zu versagen. Nach erfolgter Zu stimmung des Hauptansschusses kündigte der Korporations vorstand der gesperrten Firma die Mitgliedschaft, In einem Rundschreiben der Städtischen Schul deputation vom 17, März d, I, war mitgeteilt worden, daß die Buchhandlungen bei den Lieferungen für die Lehrer- Bibliotheken die Rabattierung verschiedenartig handhabten, als sie oft auf Bücher keine» Rabatt geben, weil sie für Schulbücher angesehen werden. Die Städtische Schuldeputation führte ans, daß nach ihrem Erachten nur solche Bücher als Schulbücher zu be handeln seien, die die Schulkinder sich auf eigne Kosten zu beschaffen haben, resp, solche, die an bedürftige Kinder geschenkweise verabfolgt würden. Aus alle andern Bücher sei daher der vorgeschriebene Rabatt von 10 Prozent zu geben. Der Vorstand hat der städtischen Schuldeputation ein Exemplar der »Vertraulichen Mitteilungen» Nr, 1 überreicht, worin gesagt ist, daß Schulbücher solche Bücher seien, die für die Hand des Schülers bestimmt sind, ohne Unterschied, ob die Beschaffung für Schüler oder Lehrerbibliotheken er folge, Diese Definition des Wortes »Schulbuch- gelte im ganzen deutschen Buchhandel, die Vereinigung würde es dankbar anerkennen, wenn auch die städtische Schuldeputation sich diese Auslegung zu eigen machen würde, Rechnungs differenzen würden dann in Zukunft vermieden werden. Unter dem 19, April hat die städtische Schuldeputation dem Vorstand erwidert, daß sie sich unsrer Auffassung an passe und ihr Rundschreiben vom 17, März berichtigen werde. Bereits in unserm letztjährigen Bericht konnten wir Mitteilung machen, daß sich die Firma S, Basch verpflichtet habe, die in Berlin festgestellten Verkaufsbestimmungen inne zuhalten, Demnach hat der Börsenverein unterm 26, Juni 1903 die über die Firma im Jahre 1889 verhängten Maß regeln wieder aufgehoben und gleichzeitig eine Anzahl fingierter Firmen aus der Sperrliste fortlassen können, nach dem auch das Warenhaus Hermann Tietz die Satzungen des Börsenvereins und die Berliner Verkaufsbestimmungen anerkannt hatte. Der Verein der Buchhändler zu Leipzig wandte sich am 23, Dezember 1903 an uns mit der Mitteilung, daß am dortigen Platz zwischen der Ortsgruppe des Akademischen Schutzvereins und dem Buchhandel ein Kampf entbrannt sei, der sich besonders darin äußerte, daß ein großer Teil der dortigen Professoren für sich und die von ihnen geleiteten Universitäts-Institute ihren bisherigen Sorti mentern gekündigt habe, Vermittelungsversuche seien daran gescheitert, daß der Vorsitzende des Schutzvereins als erste Bedingung einer Verständigung die Wiedereinführung eines Mindestrabatts von 10 Prozent gefordert habe, eine Bedingung, die natürlich abgelehnt werden mußte. Der Leipziger Verein richtete an uns die Anfrage, welche Er fahrungen wir hier gemacht hätten und welche Stellung der Berliner Buchhandel dem Schutzverein gegenüber einnehme. Wir waren in der angenehmen Lage, den Leipziger Kollegen am 29, Dezember schreiben zu können, daß sich ein ähnliches Vorgehen unsrer Kunden bis jetzt nicht gezeigt habe und wohl auch nicht zeigen werde. Unsre Abnehmer hätten uns in dankenswerter Weise unterstützt und die Rabatt herabsetzung als berechtigt anerkannt, so daß wir kaum glauben könnten, daß die Agitation des Schutzvereins sie von dieser Ansicht abwendig machen werde. Schließlich glaubten wir unsren bedrängten Leipziger Kollegen die Versicherung geben zu können, daß etwaige Versuche, von Berlin aus dis Lieferung an den Leipziger Platz zu über nehmen, an dem Solidaritätsgefühl unserer Mitglieder schei tern würden. Unsre Antwort wurde in der Versammlung des Leip ziger Vereins vom 30, Dezember zur Kenntnis gebracht und sie war wohl nicht ohne Einfluß auf die Beschlußfassung der Versammlung, die fast einstimmig ihr volles Einver ständnis mit dem Vorgehen des Börsenvcreins gegenüber den. Akademischen Schutzverein erklärte, ferner eine Abände rung der vom Leipziger Verein beschlossenen Rabattsätze rundweg ablehnte. Durch Abdruck des Verhandlungsberichts kam unser Antwortschreiben zur Kenntnis des Gesamtbuch handels, und der Verein der Hamburg-Altonaer Buchhändler hat in einer Zuschrift vom 7, Januar uns seinen Dank und seine Anerkennung ausgesprochen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder