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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.04.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-04-19
- Erscheinungsdatum
- 19.04.1904
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- Deutsch
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-s 89, 19, April 1904, Nichtamtlicher Teil, S433 Werk war nie im Buchhandel, sondern wurde bloß für die Subskribenten gedruckt, die zum großen Teil dem mährischen Erbadel angehörten. Der Subskriptionspreis betrug 5V Gulden Konv, - Münze, Ein österreichischer Archivar suchte ein Exemplar der Landtafel für ein Staats institut zu beschaffen, was ihm aber nicht gelang, 1892 stöberte Professor Grolig ein broschiertes, unbenutztes Exem plar in Brünn auf. Auch verschiedene andre äußerst seltne Morcwica fanden ihren Weg zu Professor Grolig, Derselbe teilt noch einige weitere Beispiele von Preisunterschieden mit: Voltaire, Ruostls ck'Orleans, Douvain 1755, kaufte er 1901 für 5 1903 Leipziger Katalog: 50 Zeuß, Die Deutschen und die Nachbarstämme, München 1837, kaufte Grolig 1866 in Wien um 2 Gulden öst,, 1902 kostete eben daselbst ein Exemplar 50 Kronen, Eugen Dllhring, Natür liche Dialektik, Berlin 1865, kostete bei Erscheinen 3 in Berliner und Leipziger Katalogen seit 1901 30 Hayin, Romantische Schule, Berlin 1870, einige Jahre nach Erscheinen 3 Gulden öst„ 1897 9 1901 15 heute 80—38 Becker, Briefe deutscher Bettelpatrioten, Braunschweig 1873, 6 1900 20 Diese Briefe bieten eins der nicht ganz seltnen Beispiele, daß ein Buch von irgend einer Seite so viel als möglich aufgekauft wird, um es aus dem Handel verschwinden zu lassen (Eisenmenger, sF, Seilers, Kaspar Hauser usw,). Habest sua tat» libelli! Wie schade, daß manch ein Buch nicht seine Schicksale erzählen kann, wie es Kollege Julius R, Haarhaus vor einiger Zeit so nett in seinem Märchen für Bücherfreunde »Maculaturalia» in einem Haesselschen Weihnachtskataloge von einem alten Don Quixote von 1605 tun ließ. Was könnte solch ein weit- umher verschlagener Wanderer nicht alles erzählen von Liebe und Haß, von Überfluß und Not, von Feuers- und Wasser gefahr, von Mord und Totschlag? Aber das Buch bleibt stumm. Nur selten hält es ein Besitzer der Mühe für wert, einem Buche einige Aufzeichnungen anzuvertrauen, die später über dessen Schicksal einigen Aufschluß geben könnten, Pro fessor Grolig hat mehrere solche interessante Stücke in seiner Büchersammlung, Da ist vor allem die Ignorautia 3ssvita- Ustrus cke Io Korners LVOXIII, Dieses Buch war einst Eigentum des böhmischen Oberstlandrichters Wenceslaus Budowez von Budowa, eines der dreißig Direktoren, dessen Haupt am 21, Juni 1627 auf dem Altstädter Ring in Prag unter dem Henkerbeile fiel, Budowez war ein heftiger Gegner der Jesuiten und seine Schrift: Oireulus boroloxü luuaris et solaris, boe sst brsvissima szmopsis, rsprassentans oontiuuam seriem xrasoipu- arum soelssiae st munäi mutationum sie, Uanuovias 1616 steht seit 7, September 1618 auf dem römischen Index, stehe Inckvx libror, probibit, 88mi I), dt, Dsonis XIII, Romas, 1/pis Vatieanis, NOLl,, p, 73, Der vordere Einbanddeckel des Groligschen Exemplars der Iguorantia trägt des Budo- wez und seiner Gemahlin Allianzwappen in Golddruck, Ein späterer Besitzer schrieb auf das Titelblatt: nryz-c- X, Uruu- beimi sx lex, äuoali Olavias 1680, Ein dritter vermerkte auf dem Titelblatt: Libliotbssas 3, Uiessrt, past, iv Velen 1822, Inder rarus, Später befand sich das Buch in der Sammlung des Heraldikers Alfred Grenser (gest, 1891) und wurde 1897 zu Dresden mit seiner Bibliothek versteigert, — Weit gewandert ist das Werk des französischen Polyhistors Claudius Salmasius (eigentlich Claude de Saumaise 1588— 1655): De annis olimaotsriois st antigua astrologia ckiatribas. Dugckuni Uatav, Lx oktleiua Llxeviriorum, 1648, Das Groligsche Exemplar dieser Schrift befand sich in der Bibliothek des italienischen Rechtsgelehrten Cavaliere Francesco Vargas Macciucca (1699—1785), Bargas bediente sich zur Kenn- Börsenbiatt für den deutschen Buchhandel. 71. Jahrgang. zeichnung seiner Bücher zweierlei Exlibris, Das eine zeigt auf einem Schilde die verschlungenen vier Initialen 0, R, V, U, im Geschmacks des achtzehnten Jahrhunderts, Rechts und links vom Schilde zwei Palmzweige, Auf den drei Stufen, auf denen der Schild ruht, sitzt mit dem Rücken gegen den Schild gekehrt je ein nackter Indianer; die Hände derselben sind über dem Rücken mit einer Kette gefesselt. Hinter dem Schild ragen die Spitzen eines achtstrahligen Kreuzes hervor, das eine neunzinkige Krone trägt. Von besonderm Interesse ist jedoch das zweite Exlibris, Im Stil und in der Sprechweise der altrömischen Zwölftafel gesetze gibt hier Vargas fünfzehn Vorschriften für diejenigen, die Bücher aus seiner Bibliothek entlehnen. Er ist kein grundsätzlicher Gegner der Bücherborger, die sonst der Gegen stand des Schreckens und des Abscheus der Bücherfreunde sind. Er verlangt nur Ordnung und Sorgfalt bei der Be nutzung seiner Bücher, Der Text dieses »Zwölftafelgesetzes» ist abgedruckt in: X, Lsrtarelli, Oli Lx-Iibris, Xppunti bi- blivgr, sto, Nilauo 1897, und in: Dbö Uookvorm, 7, 3abrg, Douckon 1894. S. 49, 50 (6. II. t'ovve!!, -1 rsmartcabls Loob- plats), Da jedoch Bertarellis Buch als Privatdruck schwerlich vielen Lesern zugänglich sein wird und sich in Powells Ab druck zwei störende Druckfehler eingeschlichen haben, scheint es erwünscht zu sein, den Text hier weitern Kreisen zu gängig zu machen: »Degss, Volumina sx Uibliotbeoa uostra oommoäato, aeospta, Isoturis. 8souuckum auspioia lata Diotor Dsgs agito iu Degirupiousm, Nas vst Losmina kuas, bao tibi lsgs, Ooäiois istius usum, non intsrckioimus. I. Dune ns ülauoipium ckuoito. Dibsr sst: ns igitur notis oompuugito. II, Xs oassim puuotimvs ksrito: bostis non sst. III. Dinsolis, intus, korisvs, guaguaversum, cku- osnckis abstinsto. IV. Lolium ne subigito, ns oomplioato, usvs in rugas eogito. V. XI oram oousoribillars oaveto. VI. Xtramsntum ultra primum sxssto: mori mavult guam tinsam, btattam, musoam, kurunoulum abstsrrsko. X. Xb agua, oleo, igns, situ, illuvis arosto. XI. Lockern utitor, non abutitor. XII. Dsgsrs, L guasvis exesrpsrs, kas ssto. XIII, Usrleetum, apuä ts psronnars ns siuito, XIV, 8ar- tum tsetumgus, xrout tollis, rsckäito, XV, Hui kaxis, vsl ixuotus Xmieornm albo acksoribitor: gut ssous, vsl uotus sracketor. Das sibi, bas aliis prasssribit lsgss in rs sua, Orckiuis U^srosolimitaui Lguss Lrausisous Vargas Llas- oiuooa. Huoi ptaoeas anuus, guoi minus, guiä tibi nostra taotio sst? Laessss, Dieses Reglement hatte Vargas auf Blätter von zweierlei Größe drucken lassen. Das von Bertarelli reproduzierte mißt 90:134 mm, das Groligsche Exemplar 56:98 mm. Von besonderm Interesse ist durch seinen frühem Besitzer das Groligsche Exemplar einer Streitschrift gegen Adrian Beverland: Deonarcki Rx-ssenii 8. Ib. Dootoris justa Dstsstatio soslsratissimi libslii Xckriani Dsvsrlancki, Ds Rsooato Originali. Oorinobsmi, sx oküoina Oornslii l-evtzr. Xnno 1680. Das Groligsche Exemplar stammt aus der Bibliothek des englischen Kulturhistorikers Henry Thom, Buckle, dessen Exlibris es trägt mit der Devise: Xibil teurere tsnta, nibil timicks, — Beverlands Rsooatum Originals sts. Ltsutbsropoli, sxtra platsam obsouram sins privilsgio Xutoris, absgus Ilbi L Huancko, 0, 3,, jedoch am Schlüsse: In Dort» Dssxsrickum, I'z:pi8 Xckami Lvas, lterrae 151 ii 1678 gehört wie die andern Schriften Beverlands heute zu den größten bibliographischen Seltenheiten, Aus Eduard Boeckings Bibliothek, die 1871 in Bonn versteigert wurde, besitzt Professor Grolig verschiedene Schriften Ulrichs von Hutten in den Originaldrucken mit 455
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