Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.04.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-04-10
- Erscheinungsdatum
- 10.04.1905
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19050410
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190504105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19050410
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1905
- Monat1905-04
- Tag1905-04-10
- Monat1905-04
- Jahr1905
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
gedruckt hätte bleiben sollen. Sie glauben nicht, wie ich mit Aufsätzen aller Art hcimgcsucht werde.» Das zweite Heft des Jahrgangs 1793 brachte Schillers Aufsatz: »Über Anmuth und Würde-, non dem der Dichter selbst sagt, -daß er große Stucke davon halte». Dieser Aufsatz, der auch in einer Sonderausgabe bei Göschen erschien, war Carl von Dalberg, dem spätem Fürstprimas, gewidmet. Im folgenden Heft stand Schillers Aufsatz: »Vom Erhabenen», dessen Fortsetzung sich im nächsten Heft befindet. Anfang August 1793 war Schiller mit seiner Frau nach Schwaben gereist; in dem Schreiben aus Lndwigsbnrg vom 15. Sep tember, in dem er Göschen die Geburt eines Sohnes meldet, spricht er noch ausführlich von der Thalia, berichtet von dem Inhalt der nächsten Hefte und schlägt vor. künftig ein oder auch zwei Bogen der Beurteilung neuer ästhetischer Werke zu widmen; doch sollte diese Einrichtung erst von 1794 an be ginnen. Noch vier Wochen später spricht er von der Zukunft der Thalia und verspricht, »darauf zu denken, auch dem großen Publikum etwas darinn Hinzuwersen, was allgemeiner interessirt». Aber bald erlahmt das Interesse völlig. Der lang gehegte Plan der Zeitung und einer literarischen Monats schrift tritt wieder mehr in den Vordergrund, und in seinem Landsmann Cotta findet er den Verleger, der diesen Wünschen Rechnung trägt. Da war für die Thalia keine Zeit mehr, und am 16. Juni 1794 schreibt Schiller an Göschen: -Wieviel Stücke Thalia sollen noch erscheinen? Ich bin dafür, daß wir außer dem. welches jetzt in der Arbeit ist (dem Vierten aus d. vorig. Jahrgang) allerhöchstens noch 2 nachliefern, und dann die Thalia begraben. Der Abgang ist nicht so, daß Sie mehr dafür thun können, und mir trägt sie zu wenig Vortheile, besonders, wenn ich eingesandte Stücke bezahlen und die meisten selbst machen muß.« Er stützt sich dabei auf eine Mitteilung, die Göschen ihm im September gemacht hatte, als Schiller geklagt hatte, daß er so viel Honorar für Mitarbeiter zahlen müßte. »Das ist nichts, mein geliebter Freund, daß Sie IVO Thlr. für die Thalia abgeben. Der Debit ist nicht . so beträchtlich, daß ich Ihnen Hoffnung zu einem besseren Ertrag für Sie machen könnte. Lassen Sie solche also lieber langsam gehen, damit Sie keine solchen Opfer für andre Schriftsteller zu bringen brauchen, um niehrere Stücke voll zu machen. Die Menge fremder Arbeiten haben ohnedies der Thalia geschadet, anstatt zu helfen. - Dies nahm Schiller zum Vorwand, als er das Ein gehen der Thalia vorschlug. Daß das Eingehen der Zeit schrift, die das Band zwischen Schiller und Göschen geknüpft hatte, letztem sehr betrüben mußte, ist begreiflich, um so mehr, als es immer offenbarer wurde, daß Schiller sich ganz Cotta zuwandte und somit für Göschen, der schon große Opfer gebracht hatte, jede Aussicht schwand. Verleger der spätern geistigen Erzeugnisse Schillers zu bleiben, wie es einst geplant war. — Bevor die späteren Beziehungen Schillers zu Göschen und das Verhältnis Schillers zu Cotta in den Bereich dieser Betrachtungen gezogen werden, mögen hier noch die Be ziehungen Schillers zu andern Verlegern behandelt werden. Bei Christ. Heinr. Cuno's Erben erschien ein Sammel werk: »Merkwürdige Rcchtsfälle als ein Beitrag zur Geschichte der Menschheit. Nach dem französischen Werke des Pitaval durch niehrere Verfasser ausgearbcitet und mit einer Vorrede begleitet, herausgegeben von Schiller. Jena.» Von diesem Werk erschienen vier Bände, der erste und zweite 1792, der dritte 1793, der vierte 1795. Der eigent liche Herausgeber dieser Rcchtsfälle war der schon mehrfach als Redakteur der Thalia erwähnte Friedrich Immanuel Niethammer, ein junger, Theologie und Philosophie studie render Landsmann Schillers, der auch Vertots Geschichte des Maltheserordens übersetzt hatte. Dieses letztere Werk, zu dem Schiller eine Vorrede und Einleitung geschrieben hatte, war Crusius zum Verlag angeboten worden, dieser hatte jedoch den Verlag abgelchnt, und so erschien es denn gleich falls bei Cuno's Erben, und zwar in 2 Bänden 1792 und 1793. Die Cuuo'sche Buchhandlung in Jena war kein sehr umfangreiches Geschäft; 1795 stand sie zum Verkauf. Schiller schreibt unterm 28. September 1795, daß die Cuuo'sche Buchhandlung verkauft werden solle, und fragt au, ob es keine Spekulation für ihn sei. Es wären zwar — die Buchdrucker eingerechnet, die auch verlegten, — sieben Buch handlungen in Jena; aber keine tauge etwas, und ein unternehmender Manu könne bei der vorteilhaften Lage und dem erträglichen Preis der Bedürfnisse gewiß etwas aus- richtcn. Besitzer war damals der Rat Vogel. Schiller meint, teuer könne die Buchhandlung nicht sein, »da sie es schon viele Jahre sehr sachte getrieben hat«. Am 12. Oktober lehnt Cotta den Vorschlag ab: -Wie gern möchte ich Ihren Vorschlag, die Cuuo'sche Buchhandlung zu kauffcn. aussüren. Aber es würde die Last, die ohnediß auf mir ligt. zu sehr vermehren, als daß nicht mein Geschäft darunter leiden und ich unter liegen müßte. Ich erkenne übrigens diesen Vorschlag als einen Beweiß Ihrer Freundschaft mit dem wärmsten Dank.» Schon längere Zeit hatte sich Schiller mit dem Gedanken der Herausgabe eines Musen-Almanachs getragen; zeitweise hatte er dis Absicht, den Göttinger Musen-Almanach, nachdem Bürger am 8. Juni 1794 gestorben war, fortzusetzen. Auf eine Anfrage bei Joh. Christ. Dieterich in Götttingen erhielt Schiller indessen unterm I. August desselben Jahres die Nachricht, daß bereits mit einem andcktn Herausgeber abge schlossen sei und man. so bedauerlich und schmerzlich es sei. auf sein Anerbieten verzichten müsse. Schiller ließ jedoch den Plan nicht fallen. Schon am 25. August 1794 schreibt er an Matthisson. als er ihn zur Mitarbeit an den Horen ausfordert, daß man in ihn gedrungen sei, einen Musen- Almanach herauszugeben, und daß er noch zu Ende des laufenden Jahres den Anfang damit zu machen gedenke. Auch zu diesem Unternehmen fordert er Matthisson auf und bietet ihm einen Friedrichsd'or für den Bogen. Während seiner läugern Anwesenheit im Goetheschen Hause in Weimar im September 1794 hat Schiller auch mit Goethe über den Musen-Almanach und Goethes eventuelle Mitarbeit daran gesprochen und dessen Zustimmung gefunden; am 20. Ok tober 1794 teilt er Goethe dann mit. daß er -mit dem Juden Buchhändler ordentlich kontrahiert« habe und der Almanach künftige Michaelis-Messe erscheinen werde. Er bittet, ihn nicht im Stich zu lassen: -Mir ist diese Entreprise — schreibt er — dem Ge schäfte nach, eine sehr unbedeutende Vermehrung der Last, aber für meine oekonomischen Zwecke desto glücklicher, weil ich sie auch bep einer schwachen Gesundheit fortführen und dadurch meine Unabhängigkeit sichern kann.» Durch Wilhelm von Humboldt, mit dem er im engsten Verkehr stand, war Schiller mit dem Verleger Michaelis in Neustrelitz bekannt geworden. Dieser gab ein »Philosophisches Journal einer Gesellschaft teutscher Gelehrten» (1795—96) heraus, an dem Humboldt und Niethammer Mitarbeiter waren. Michaelis war Jude, scheint aber ein sehr streb samer, ordentlicher Mann gewesen zu sein. An se». >
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder