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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.04.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1905-04-25
- Erscheinungsdatum
- 25.04.1905
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- Deutsch
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stolz machen wurde. Sie ist — meinen Verlag giitigst zu wählen, wenn Sie sich durch ein neues Werk einen Zweig mehr in den Kranz Ihres Ruhmes flechten werden. Finden Sie mich dieser Ehre würdig, so kann ich Ihnen versichern, daß Sie in allen Stücken mit der Liberalität Ihres Verlegers zufrieden seyn würden. »Man sagt seit längerer Zeit im Publiko, daß die vaterländische Bühne ein neues Meisterstück von Ihnen, in der dramatisirtcn Geschichte des Befreiers von Hel- vetien, zu erwarten habe. Glücklich würde ich mich fühlen, wenn ich dieses Werk mit Ihrer Zustimmung in einem seinem Werthe angemessenen äußeren Gewände der Nation überreichen dürfte. Ich sehe dem Ausdruck Ihrer Ge sinnungen hierüber mit Verlangen entgegen.« Ob Schiller hierauf geantwortet hat, wissen wir nicht; es scheint aber fast so, denn es findet sich noch ein Schreiben vom 3. November 1802 aus Frankfurt, in dem Wilmans mittcilt, daß Herder die Herausgabe des Taschenbuchs für 1804 wegen Überbllrdung mit Arbeiten nicht übernehmen könnte; er bittet Schiller, den zngesagten größern Beitrag ihm bis zum April zukommen zu lassen, weil dann mit dem Druck begonnen werden soll und >Jhr geehrter Nähme, an der Spizze der übrigen, das glücklichste Omen für das neue Taschenbuch seyn würde«. Auch kommt er nochmals auf die Bitte zurück, von Schiller ein selbständiges Verlagswerk zu erhalten. Damit bricht aber auch die Korrespondenz ab. Ob Schiller ablehnend geantwortet hat, ob er abgehalten wurde, sein Versprechen bezüglich Lieferung von Beiträgen für das Taschenbuch von 1804 einzuhalten, ist nicht ersichtlich; jeden falls ist kein Beitrag von ihm im »Taschenbuch, der Liebe und Freundschaft gewidmet«, mehr erschienen. — Mit Wilhelm Gottlieb Becker, dem Herausgeber des »Taschenbuchs zum geselligen Vergnügen«, war Schiller schon von Dresden her bekannt und verdankte ihm manche Ge fälligkeit. So konnte er sich der Bitte, ihm Beiträge für sein Taschenbuch zur Verfügung zu stellen, nicht gut entziehen, iund begründet das auch einmal Cotta gegenüber, dem er 1805 schreibt: »Was aus meiner Feder kommt, sei es von großen oder kleinen Sachen, gehört Ihnen, nur hie und da einen kleinen Lappen für Becker abgerechnet, den ich vielleicht dahin geben muß zur Erwiederung alter Höflichkeiten. Doch wird es immer wenig seyn und vielleicht weiß ich mich ganz frei zu machen. Was mir also für den Damenkalender sich irgend aubietet, soll Ihnen gewidmet seyn.« Schiller hat in dem Taschenbuch für 1803 vier Gedichte zum Abdruck bringen lassen: -Die Gunst des Augenblicks-, »Die Antiken in Paris-, »Sehnsucht-, »Dem Erbprinzen von Weimar, als er nach Paris reiste-. Am 18. März 1802 sendet er sie an Becker: »Hier mein verehrtester Freund übersende ich Ihnen einige Kleinigkeiten, die Ihnen bloß meinen guten Willen an den Tag legen sollen. Andre Beschäftigungen haben mich nicht dazu kommen lassen, mich auf dem lyrischen Felde zu ergehen, und das wenige, was diesen Winter entstand, habe ich noch zwischen Ihnen und Cotta theilen müssen. »Es wird gut sein, wenn Sie diese Kleinigkeiten nicht in Einer Folge abdrucken lassen, sondern unter fremden Arbeiten zerstreuen.« Becker übersandte am 4. Oktober 1802 das fertige Taschenbuch, dankt für die Beiträge und bittet um weitere Unterstützung. Am 21. April 1803 erneuert Becker seine Bitte um Beiträge. Mit den Worten: »Zu dem Kranze, den ich binde, Sind der Blumen viel gepflückt; Grün und bunt ist das Gewinde, Frisch und artig zwar geschmückt: Aber dem verwöhnten Sinn Mangelt achl die Rose drinn. »Ich wage es nicht, mein edler Freund, diesen Reimen einen Commentar beizufügen; aber ich würde mich sehr freuen, wenn Sie selbige günstig für mich deuteten-, naht er sich dem Dichter, und Schiller antwortet unterm 2. Mai 1803: »Ich habe Sie nicht vergessen, aber dem besten Willen hat das Vollbringen gefehlt. Es trifft sich gerade, daß ich in dieser Messe den zweiten Band meiner Gedichte herausgebe, wo also die wenigen Kleinigkeiten, die etwa entstanden seyn mögen, ihren Platz finden müßten. So müßte ich auch für Cotta etwas thun, der bei seinem Damen-Calender auf einen Beitrag von mir rechnet. »Diese Gründe möchten wohl hinreichend seyn, mich für dieses Jahr zu entschuldigen, aber sie rechtfertigen kein unbedeutendes Product, denn dieses sollte unter keinerlei Umständen gemacht werden. Dennoch sende ich Ihnen ein solches, um Ihnen, wäre es auch auf Unkosten meines poetischen Gewissens, meinen guten Willen zu beweisen. Nehmen Sie also, was sonst keinen Werth hat, als ein Opfer der Freundschaft gütig auf.« Der »unbedeutende« Beitrag war das »Punschlied. Im Norden zu singen-, also durchaus kein geringfügiges Gedicht. Im Taschenbuch für 1805 findet sich der »Alpenjäger«; doch findet sich die darüber geführte Korrespondenz nicht; nur der oben abgedruckte Hinweis in dem Briefe an. Cotta deutet darauf hin, daß Schiller noch weiterhin Beiträge sandte. — Bon einer großen Anzahl andrer Herausgeber und Ver leger derartiger Taschenbücher liegen Briefe vor, in denen Schiller um Beiträge gebeten wird. Da schreibt unterm 12. März 1796 sin Prediger Wächter aus Wien, daß er in Gemeinschaft mit einem Sekretär Bast auf Veranlassung der Kaiserin einen Almanach für die Österreichischen Staaten herausgeben wolle und Schiller um einen kleinen Bei trag bitte. — Dann sandte am 1. August 1798 ein Karl Fischer aus Leipzig, augenscheinlich ein Landsmann Schillers, ein sehr sonderbares Schreiben an Schiller, in dem er um seine Mit arbeit an einem Taschenbuch bittet. Mutmaßlich hat dieser Landsmann an Schiller einen Gruß gesandt oder ihn um eine Unterstützung gebeten und von Schiller eine freundliche Erwiderung, sei es schriftlich oder durch dritte Hand, er halten. Daraufhin baut er nun seinen Plan und schreibt an den Dichter und Landsmann: »Ew. Wohlgebohrn überraschten mich vor einiger Zeit mit einem Beweis Ihres wohlwollenden Andenkens und Zutrauens, der um so wohlthätiger auf mein Herz würkcn mußte, je weniger darinn die Versicherung zu verkennen war, daß Sie zur Besiegung meines hart näckigen Mißgeschickes beyzutragen wünschten, wenn es irgend auf eine gute Art geschehen könnte. Die lebhafte Überzeugung von diesem Ihrem Wohlwollen giebt mir daher den Muth, mich mit einer dahin abzweckenden Bitte an Sie zu wenden. -Nach einer mühsamen und oft genug durchkreuzten Negociatiou ist mir endlich vor Kurzem die Ausführung eines längst gehegten Projects gelungen, das mir sehr ansehnliche Vortheile gewährt, indem es mich nicht nur aller meiner Schulden, — der Bleygewichte, die bisher meine Federkraft zum Emporstreben niederdrllckteul — auf Einmal entlastet, sondern mir auch selbst noch einen nicht unbeträchtlichen Überschuß sichert. Dadurch ist denn endlich 51S«
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