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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.11.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-11-16
- Erscheinungsdatum
- 16.11.1906
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- Deutsch
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11704 Nichtamtlicher Teil. ^ 267, 16. November 1906. Die Revision des Angeklagten kam am 13. d. M. vor dem Reichsgericht zur Verhandlung. Der Reichsanwalt erklärte, die oben erwähnte Ansicht des Landgerichts sür nicht frei von Rechts irrtum. Direkter Vorsatz könne nicht in Betracht kommen. In der angeführten Behauptung des Angeklagten liege der Nachweis, daß er auch nicht mit Eventualdolus gehandelt habe. Das Land gericht meine nun hier, die Annahme der Täterschaft des Ange klagten könne durch die bloße Tatsache, daß ein andrer den unter Verantwortung des Angeklagten erschienenen Artikel geprüft habe, nicht beseitigt werden. Das Gericht scheine einmal in der Be stimmung des § 20, Absatz 2 dcs Preßgesetzes rechtsirrtümlich eine Fiktion der Täterschaft an Stelle einer Beweisvermutung zu er blicken, anderseits auch einen generellen Eventual-Dolus zu unter stellen. vermöge dessen der Redakteur für alle durch das Blatt gegangenen Beleidigungen hafte, solange er nicht den Nachweis erbringe, daß die Veröffentlichung gegen seinen Willen erfolgt sei. Das Landgericht scheine anzunehmen, daß, weil er die Veröffent- trage. Dies sei eine Überspannung des Eventual-Dolus, die nicht in Einklang zu bringen sei mit den vom Reichsgericht aufgestellten Rechtsgrundsätzen. Das Reichsgericht folgte diesen Darlegungen, hob das Urteil auf und verwies die Sache an das Landgericht zurück. Lentze. Aus Rußland. Aufgehobenes Zensurverbot. — Die oberste Zensurbehörde in St. Petersburg hat auf Ersuchen der Verlagsanstalt Bruckmann in München das Werk »Grundlagen des XIX. Jahrhunderts, von Houston S. Chamberlain einer er neuten Prüfung unterzogen und daraufhin das Werk, das bisher in Rußland verboten war, freigegeben. Red. Vom Reichsgericht. (Nachdruck verboten.) — Wegen Nach drucks einer technischen Ausarbeitung sind am 3. Februar d. I. vom Landgericht I in Berlin die Redakteure Arendt und Mundt spondenz, zu zahlenden Buße von 70 ^ verurteilt worden. In der Huthschen Korrespondenz war ein Artikel über Kalziumstahl erschienen, der in der Hauptsache eine Übersetzung aus einer aus ländischen Zeitschrift war. Etwa ein Jahr später veröffentlichten die Angeklagten in den von ihnen herausgegebenen »Technischen Berichten» einen ähnlichen Artikel, der mit dem der Huthschen Korrespondenz in der Hauptsache übereinstimmte. Es handelte sich hier um den Nachdruck eines Nachdrucks, der natürlich ebenso Auf die Revision der Angeklagten hob am13. d.M.das Reichs gericht das Urteil auf und verwies die Sache an das Landgericht zurück. Bei Arendt war der Eventual-Dolus nicht ausreichend festgestellt, und bei Mundt war es zweifelhaft, ob das Landgericht nicht von einer unrichtigen Auffassung des Begriffs der Verviel fältigung ausgegangen ist. Lentze. Ortsgruppe Stuttgart der Allgemeinen Vereini gung Deutscher Bu chHandlungsgehilfen. — Die am Sonn abend den 10. d. M. stattgefundene Landesversammlung hatte am Sonntag den 11. November einen Familienabend im Mozart- und Beethovensaale der Liederhalle zur Folge. Von 6 Uhr ab füllten sich die festlichen Räume. Bald machte es sich bemerkbar, daß wir ein zu kleines Lokal gewählt hatten, eine so stattliche Anzahl von Gästen und Mitgliedern hatte sich bei uns eingefunden. Man mußte nach Möglichkeit zusammen rücken, und Kopf an Kopf gedrängt sah man der Abwicklung des gramms entgegen. Nummer 1 brachte uns die Ouvertüre zu »Euryanthe- von Weber für Piano vierhändig. Die Herren H. Römer und E. Rothe ließen uns dabei einen Einblick tun in der Gäste auf der Wartburg, von Wagner mit vollendeter Technik zum Vortrag. Nicht minder trefflich waren die Solo-Vorträge der Herren H. Römer und H. Koch. Ersterer gab auf seinem Horn zwei Schubert-Lieder: »Sei mir gegrüßt, und »Wiegenlied-, während Herr H. Koch »Walthers Preislied, von Wagner und Hädecke, W. Hauenstein und O. Schubert angenommen, deren heitere Darbietungen freundliche Aufnahme fanden. Während des Programms wechselten allgemeine Gesänge und Trinksprüche in bunter Reihe miteinander ob und trugen viel zur Erheiterung und Belebung des Abends bei. Bis 2 Uhr hielt uns dann noch ein Tänzchen beisammen. Stelle nochmals herzlichst zu danken. Opferfreudig haben sie sich uns zur Verfügung gestellt; hoffen wir, daß sie auch künftig zur Verschönerung unsrer Geselligkeit beitragen und uns noch manche köstliche Stunde bereiten werden. W. Hädecke. Verband der Buchhandlungs-Reisenden Deutsch lands. — In einer am 14. September 1906 in Berlin statt gefundenen Versammlung von Buchhandlungs-Reisenden ist die Gründung eines »Verbandes der Buchhandlungs - Reisenden Deutschlands, erfolgt. Aufgabe des »Verbandes^ soll es sein, für Hebung des Standes einzutreten, die Standesintereffen wahr zunehmen durch gemeinsames, geschloffenes Vorgehen die Geschäftsaussichten nach Möglichkeit zu verbessern und dadurch alle die Vorteile zu erreichen, die dem einzelnen nicht erreichbar sind. In dieser letztern Hinsicht äußert sich ein uns vorliegendes Rund schreiben wie folgt: »Der Verband wird mit den Verlegern und Reisebuch händlern in Verbindung treten, um für seine Mitglieder die höchsten Provisionssätze, Prämien usw. herbeizuführen. Bei den Prämien zum Beispiel, deren Höhe sich bekanntlich staffelförmig nach der Größe des Umsatzes richtet, liegt es klar auf der Hand, daß der Einzelne nicht die Verkaufserfolge erzielen kann, wie eine geschloffene Verbindung. Selbstverständlich fällt durch diesen gemeinsam erzielten größern Umsatz auf jeden Einzelnen eine höhere Prämie, die somit ungeschmälert zur Auszahlung ge langen kann.. Der Verband wird sich über ganz Deutschland und Österreich erstrecken und an allen größern Plätzen Vertrauensleute anstellen. Selbstverständlich stellt er sich auch die Aufgabe, die unsaubern Elemente, die dem Ansehen des Standes schaden, auszumerzen, um seinen Angehörigen auch bei den Verlegern diejenige Achtung zu erringen, die ihnen als wichtigen Mitarbeitern am geschäftlichen Erfolg eines Unternehmens zukommt. Der Verband wird regelmäßig eine Zeitschrift herausgeben, dis an Hotels, Gasthöfe und andre Verkehrsstellen kostenlos ver sandt werden soll. Die Zeitschrift soll die Verbandsmitglieder über alle den Stand berührenden Angelegenheiten auf dem Laufenden erhalten, über neue Erscheinungen des Bücher- und Kunstmarkts berichten, Abschlüsse zur Kenntnis bringen, An kündigungen, Angebote und Gesuche rc. enthalten. — Die Ge schäftsstelle des Verbandes befindet sich in Berlin !§., Schön- fließerstraße 20, III. Geschäftsführer ist Herr Felix Burmeister. Red. Werke, welche die Pfalz behandeln. — Unter diesem Titel verzeichnet der in Zweibrücken täglich erscheinende »Pfälzische Merkur- in seinen Nummern 265 bis 26? vom 10. bis 13. November 1906 eine lange Reihe von neuen und alten Büchern, die die Pfalz behandeln, meist auch in pfälzischen Verlagsorten erschienen sind, mit der Pfalz und seinen Bewohnern in enger Beziehung stehen oder von in der Pfalz geborenen Schriftstellern geschrieben sind. Sie bilden einen Teil der vom Schriftsteller Herrn I. Peth in Fr. Lehmanns Buchhandlung in Zweibrücken veranstalteten Ausstellung pfälzischer Literatur und Kunst, deren Zustandekommen sich dankenswerter Beteiligung der in Betracht kommenden Schriftsteller und Verleger, insbesondre auch der Pfälzer Künstler erfreut hat. Sie ist am 12. d. M. er öffnet worden und findet in der Öffentlichkeit viel Aufmerksamkeit. Red.
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