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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.04.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-04-18
- Erscheinungsdatum
- 18.04.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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Botschafter hat die Pforte insbesondere folgendes ver sprochen: 1. den Neubau oder die Erweiterung von Zollämtern tu Konstantinopel und in neun Hafenstädten sowie neue Hilfs mittel für die Ausladung (bezüglich der Durchführungsarbeiten, die längere Zeit beanspruchen werden, hat sich die Pforte formell verpflichtet); 2. die Vermehrung des Zollamtspersonals um 245 neue Beamte; 3. die Reorganisation des Lastträgcrdienstes in Konstantinopel und in Smyrna; 4. die Reorganisation des zoll amtlichen Dienstes. In der Note lenkt die Pforte die wohlwollende Aufmerksam keit der Vertreter der sechs Großmächte auf die Gesamtheit der vorstehenden Maßregeln. Sie zweifelt nicht, daß die Großmächte die Wichtigkeit der Opfer und Bemühungen der Pforte, die im Interesse des Handels gestellten Forderungen zu befriedigen, an erkennen ivcrden, und bittet sie, die endgültige Zustimmung ihrer Negierungen bezüglich der Zollerhöhung mitzuteilen, damit diese in kürzester Frist in Kraft treten könne. Die sechs Beilagen der Note enthalten Instruktionen über die Zollamtsformalitätcn, über die Behandlung von Warenmustern, über den Lastträgerdienst in Konstantinopcl und Smyrna, ferner den Lastträgertarif in Smyrna und dke Liste der jüngsten Zulagen an Zollbeamte. (Schweizerisches Handelsamtsblatt.) Unsittliche Zeitungsanzeigen. — Am 10. d. M. fand in New Uork gerichtliche Verhandlung gegen den Verleger des großen Blattes »New Dort Herald» statt. Der Verleger war angeklagt, in derjenigen Abteilung seines Blattes, die persönlichen Angelegenheiten zu dienen bestimmt ist, Anzeigen unsittlichen Inhalts veröffentlicht zu haben. Der Angeklagte wurde schuldig gesprochen und zu einer Geldstrafe von 31 400 Dollars verurteilt. (nach: Münchener Neueste Nachrichten.) Ehifferbriefe bei Zeitnngsexpeditionen. — Der früher beim »Neuen Münchener Tagblatt- angestellt gewesene Jnseraten- Redakteur Gottlob Kraus (jetzt Jnseratenchef bei der »Münchener Zeitung«) hatte dem Kommissionär Bechter wegen Rechnungs differenzen mit dem Verlag des Münchener Tagblatts mitgetcilt, daß er die Beförderung von Offerten, die der Genannte auf die im -Münchener Tagblatt- erschienenen Annoncen bei der Expedition hinterlegte, nicht mehr übernehmen werde. Drei von Bechter dennoch hinterlegte verschlossene Offertbriefe warf Kraus in den Papierkorb. Bechter behauptete nun, es habe Kraus frag liche Offertbriese auch geöffnet, und erstattete gegen Kraus An zeige wegen Verletzung des Briefgeheimnisses. In der Verhandlung vor der Strafkammer des Land gerichts I, München, bestritt Kraus ganz entschieden, die Briefe geöffnet zu haben. Aus deren Äußerem habe er entnommen, daß diese Offertbriefe von Bechter stammten. Briefe von Ver mittlern ständen aber in keinem direkten Zusammenhänge mit den im »Tagblatt- erscheinenden Annoncen; er, Kraus, als Ver treter der Inserenten, halte sich weder für rechtlich noch für mo ralisch verpflichtet, derartige Vermittler-Offerten an die Adresse des Inserenten zu befördern. Der als Sachverständiger vernommene Expedittonsvorstand der »Münchner Neuesten Nachrichten«, Franz Schuster, bezeugte, daß die bei der Expedition der »Münchner Neuesten Nachrichtcn- auf Chiffer.Jnserate einlaufenden Offerten alle an die betreffenden Inserenten hinausgegeben werden. Eine Sichtung derselben sei bei dem großen Einlauf derartiger Offertbriefe (bei den »Münch ner Neuesten Nachrichten- über 1200 000 in einem Jahre) auch nicht wohl durchführbar. Die kostenlose Weiterbeförderung von Briefen, die auf Chiffer-Jnserate hinterlegt werden, sei zur Be quemlichkeit der Inserenten eingerichtet und natürlich nur für eine solche Korrespondenz bestimmt, die direkt auf den Inhalt eines Inserats Bezug nehme. Derartige Einrichtungen würden aber vielfach mißbraucht. Wenn solche mißbräuchliche Benutzung zur Kenntnis der Expedition der -Münchner Neuesten Nach richten- gelange, würden derartige Offerten nicht weiterbeför dert, sondern zurückgegeben. Eine Öffnung dieser Offertbriefe würde jedoch durch die Expedition nicht vorgenommen. Der weiter vernommene Sachverständige Jversen, Expeditions vorstand der »Bayerischen Zeitung-, hält das Verfahren des Angeklagten für vollständig richtig; auch er würde sich unter Umständen zur Eröffnung derartiger Offertbriefe, die ja auch unter dem Schutz des Redaktionsgeheimnisses ständen, für be rechtigt halten. Dem staatsanwaltschaftlichen Antrag entsprechend erkannte die Strafkammer auf Freisprechung des Angeklagten Kraus. Die Voraussetzungen des ß 299 R.-St.-G.-B. seien nicht gegeben, da derartige Vermtttlerbriefe keine Urkunden seien. Auch eine Verletzung des Briefgeheimnisses habe dem Angeklagten nicht nachgewiesen werden können. Zur Weiterbeförderung der von Bechter hinterlegten Offertbriefe habe er keine rechtliche Ver pflichtung gehabt. (nach: -Münchner Neueste Nachrichten-.) Englische Redakteure in Deutschland. — Der Vor- bereitungsausschuß für den Gegenbesuch englischer Journalisten in Deutschland teilt folgendes mit: Die Gastfreundschaft, die eine große Anzahl deutscher Redakteure als repräsentative Vertreter der deutschen Öffentlichkeit im vorigen Sommer in England gefunden haben, soll nunmehr erwidert werden. Es hat sich zu diesem Zweck ein großer Ausschuß gebildet, in dem sehr maßgebende Persönlichkeiten des deutschen öffentlichen Lebens vertreten sind und dem der Herzog zu Trachenberg Fürst von Hatzfeld, Franz von Mendelssohn und Friedrich Dernburg präsidieren. Einladungen sind ergangen an etwa 70 führende englische Blätter, deren Interesse für den Besuch als gesichert betrachtet werden darf. Die englischen Journalisten sollen ihren Besuch nicht auf Berlin beschränken, sondern durch eine Reihe leitender Städte des Deutschen Reichs geführt werden, in denen sich bereits Lokalkomitees gebildet haben, um einen würdigen Em pfang der englischen Gäste vorzubereiten. In diesen Lokalkomitees haben sich überall die Spitzen der kommunalen Körperschaften und die führenden Persönlichkeiten der Gesellschaft zusammengefunden. Der Norddeutsche Lloyd wird einen Sonderdampfer nach Dover senden, wo am 26. Mai die Abfahrt der englischen Herren erfolgen soll. Die Reise, die auf eine Dauer von zwölf Tagen berechnet ist, geht von Bremen über Hamburg nach Berlin, wo ein Äuf- enthalt von zweieinhalb Tagen vorgesehen ist; von da nach Dresden, München, Frankfurt und Köln, wo der offizielle Teil der Fahrt seinen Abschluß finden wird. Die Regierungen des Reichs und der Bundesstaaten haben den Unternehmern ihr wohl- wollendes Interesse und die Beteiligung an der Ehrung der Gäste zugesichert. (Leipziger Tageblatt.) KunstattsstellttNg. — Eine Ausstellung aus dem künstlerischen Nachlaß Edmund Harburgers, des hauptsächlich durch seine geniale zeichnerische Mitarbeit an den »Fliegenden Blättern- be kannten Künstlers, ist zurzeit im Künstlerhaus zu Berlin dem Be such geöffnet. Sie zeigt eine ganze Reihe seiner Bilder von den siebziger Jahren an bis in die Gegenwart und ist besonders da durch interessant, daß sie den in der breiten Öffentlichkeit zumeist nur als Zeichner gewürdigten Künstler auch als hervorragend begabten Maler schätzen lehrt. (Red.) Musik-Slutoren-GrsellsHaft itt Wie«. — Unter dem Vorsitz des Präsidenten, kaiserlichen Rats Weinberger, Wien, hielt die dortige Musik-Autoren-Gesellschaft am 11. d. M. ihre zehnte ordentliche Generalversammlung. Der Jahresbericht des Vorstands macht zunächst Mitteilung von dem kürzlich geschlossenen Übereinkommen mit der Deutschen Anstalt für musikalisches Aufführungsrecht in Berlin, wodurch die lange erstrebte Vereinigung aller Interessenten des In- und Auslands erreicht wurde. Der Bericht betont, daß der Kampf, den die Etablissements- Besitzer Jahre hindurch gegen die Autoren-Gesellschaft geführt hatten, beendet sei, wie auch die ausübenden Musiker andern Sinnes geworden seien, so daß die Gesellschaft in ruhigerer Arbeit sich ihren Aufgaben widmen könne. Die Einnahmen im Jahre 1906 betrugen 113 324 Kronen (gegen 97 670 Kronen im Vorjahre), so daß an Tantiemen an die Mitglieder um 8612 Kronen mehr zur Auszahlung gelangen konnten als im Vorjahr. An Pensionen wurden 13 037 Kronen ausbezahlt, und zwar konnten die Pensionen Heuer abermals auf 420 Kronen für jedes pensionsberechtigte Mitglied erhöht werden. Außerdem wurden wie alljährlich Witwen und Waisen verstorbener Autoren und Komponisten Pensionen, beziehungsweise Erziehungs beiträge oder Unterstützungen gewährt. Das Vermögen der Besell-
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