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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.05.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-05-22
- Erscheinungsdatum
- 22.05.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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5192 Börsenblatt s. d, Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. ^ 116, 22. Mai 1907. Jubilänrri. — Am 15./28. März d. I. beging Herr Max von Wnorowski aus Königsberg i/Pr., Prokurist der Firma A. F. Marcks in St. Petersburg, den Tag, an dem er vor fünf undzwanzig Jahren in dieses Geschäft eintrat. Durch Arbeitslust und Energie gewann er das Vertrauen seines Chefs und durch Bescheidenheit im Verkehr die Zuneigung seiner Mitarbeiter und Untergebenen. Ihm ist hauptsächlich die Leitung der auswärtigen, namentlich künstlerischen Verbindungen der Zeitschrift -Niwa» an- verlraut; auch der Buch- und Kassaführung des umfangreichen Verlags der Firma steht er vor. In der jüngst erschienenen Nummer der Niwa ist sein Porträt veröffentlicht. Dem verdienten Manne senden wir nachträglich unsre besten Glückwünsche. Wir hoffen, daß seine bewährte nützliche Tätigkeit dem Geschäfte noch lange erhalten bleiben möchte. W. Henckel. (Sprechsaal.) Unwahre Angaben eines Gehilfenstellen-Vewerbers. Herr Hermann Montanus in Siegen hatte die Güte, uns das Bewerbungsschreiben eines angeblichen Gehilfen Walter Müller, Langensalza (Steinweg 20/21, bei Ott Früh), vorzulegen, der zurzeit angeblich zur Aushilfe dort in der Buchhandlung von Otto Stockstrom tätig ist. Das Bewerbungsschreiben befremdet durch seine, der vorauszusetzenden Bildung eines Gehilfen wenig entsprechende fehlerhafte Ausdrucksweise. Dem Schreiben sind Ab schriften von zwei Zeugnissen über zufriedenstellende Gehilfen tätigkeit beigefügt, das eine von Herrn H. Montanus in Siegen, das andre von einer Leipziger Firma. Herr Montanus bemerkt dazu, daß ein W. Müller nie bei ihm beschäftigt war und er ihn nicht kenne. Auf unsere Erkundigung bei der vorerwähnten Leipziger Firma erfahren wir, daß ein Gustav Walter Müller bei dieser allerdings von 1902 bis Februar 1907 tätig gewesen sei, aber nicht als Lehrling und Gehilfe, sondern als Markthelfer und von ihr auch nur ein auf diese Tätigkeit bezügliches Zeugnis empfangen habe. Red. Antiquariat der Anstalt Bethel. Bielefeld, den 14. Mai 1907. Löbl. Redaktion des Börsenblatts für den Deutschen Buchhandel Leipzig. Soeben ersehe ich aus dem Börsenblatt, daß bei Begründung des Antrags Cludius in der Hauptversammlung des Börsen vereins unsre Firma vom Antragsteller in mißverständlicher Weise in die Debatte hineingezogen worden ist. Herr Mohn (Firma C. Bertelsmann in Gütersloh) hat zwar in dankenswerter Weise sofort darauf hingewiesen, daß unser Betrieb mit dem der Besprechung unterliegenden Antrag nichts zu tun habe; doch möchte ich mir die Bitte erlauben, seine Worte noch etwas ergänzen zu dürfen. Das Antiquariat der Anstalt Bethel ist aus der -Brockensammlung« heraus erwachsen und existiert als selbständiges, buchhändlerisch ge leitetes Unternehmen seit 15 Jahren (siehe Schulz' Adreßbuch). Da der Vertrieb der als »Brocken- der Anstalt Bethel überwiesenen Bücher sich nur insofern lohnend erwiesen hat, als derselbe einer Anzahl Herren gebildeter Stände, die aus irgendwelchen Ursachen in den v. Bodelschwinghschen Anstalten Zuflucht gefunden haben, Beschäftigung und Unterhalt bietet, wurde das Geschäft allmählich weiter ausgebaut und seit ca. 3 Jahren auch auf das moderne Antiquariat ausgedehnt. Unter diesen Umständen wird uns wohl,kein rechtlich denkender Kollege verübeln, daß wir unfern Kundenkreis zu erweitern suchten, obwohl ich besonders hervor heben möchte, daß die Höchst-Auflage unsers Wethnachtskatalogs nicht, wie von Herrn Cludius behauptet wurde, mehrere Hundert tausend, sondern nur fünfzigtausend betragen hat. Diese Auflage ging außerdem zum großen Teil an unsre eignen Adressen, also an Freunde, die die Anstalt durch Gaben oder sonstwie unter stützen, und zum kleinern Teil an solche Adressen, hauptsächlich auf dem Lande, die dem Sortimentsbuchhandel auch nicht leichter zugänglich sind als uns. Daß dabei das eine oder andre Jahr versuchsweise auch solche Personen, Institute usw., die vielleicht größern Bedarf haben, mit Katalogen bedacht worden sind, liegt in der Natur der Sache; Herr Cludius wird sich mit seinem doppelt so starken Katalog, als der unsrige ist, und in dem er neuerdings wohl ebenfalls »Ramsch- anbietet (mir liegt augen blicklich nur sein Katalog von 1900 vor, der »herabgesetzte« Artikel noch nicht enthält; doch sind ihm laut Adreßbuch Angebote solcher erwünscht, also wird er sie auch vertreiben), auch nicht ausschließ lich an das Berliner Publikum halten, da sein Verzeichnis sich speziell an Volks- und Schülerbibliotheken im ganzen deutschen Vaterland wendet. Im übrigen, haben wir letztes Jahr eine ganze Anzahl Bestellungen durch den Sortimentsbuchhandel expediert mit dem üblichen Rabatt, der sich bei unfern eignen Restauflagen bis auf 50 Prozent erhöhte, und sind selbstverständ lich bereit, dies auch in Zukunft in erweitertem Maße zu tun und Bestellungen von Orten, wo andre buchhändlerische Betriebe bestehen, diesen zu überweisen, selbstverständlich unter der Voraus setzung, daß diese sich für unsere Artikel auch besonders verwenden. Schaden haben also durch unfern Betrieb weder Verleger noch Sortimenter gehabt; wohl aber möchte ich das Gegenteil behaupten. Hochachtungsvoll S. Stamm, in Fa. Antiquariat der Anstalt Bethel. Antwort. Bei der Begründung meines Antrags habe ich die Anstalt »Bethel- mit genannt, ohne diese jedoch besonders treffen zu wollen. Die Entgegnung des Herrn Stamm zeigt jedoch ganz deut lich, wie bei einem Verein, der zu Zwecken des Gemeinwohls ge gründet wurde, eine Buchhandlung entstand. Am Anfang denken die Leiter dieser Verbände gar nicht daran, Buchhandel zu treiben. Da jedoch von den Mitgliedern viele Werke jährlich durch die Sortimentsbuchhandlungen bezogen werden, so verfallen die Ge schäftsführer der Vereine sehr bald darauf, durcb den Handel mit Büchern für ihre Zwecke Geld zu erwerben. So war in »Bethel- ursprünglich nur eine Brockensammlung vorhanden. Unter den zugesandten alten Sachen, den Abfällen und dem alten Papier fanden sich auch Bücher vor. Daraus ent stand eine Buchhandlung, die immer größer wurde und seit drei Jahren auch »modernes Antiquariat- vertreibt. Es wird jetzt jährlich zur Weihnachtszeit ein Ramschkatalog in 50000 Exemplaren — und zwar bereits zum größten Teil an eigene Adressen — verschickt. Das können nicht allein die Herren Pastoren sein, an die der Katalog geht, da in ganz Deutschland nur ungefähr 18000 evan gelische Geistliche im Amte sind; sondern es erstreckt sich offenbar die Kundschaft auf alle gebildeten evangelischen Kreise des Deutschen Reichs. Einige Firmen, jedoch nur solche, die sich besonders für die Artikel der Anstalt »Bethel- verwandten(I), erhielten von den vielen Lieferungen eine ganze Anzahl (?) zur Expedition überwiesen. Das Urteil, ob den Sortiments- und Verlagshandlungen Schaden oder Nutzen durch die Versendung des Ramschkatalogs der Anstalt Bethel in 50000 Exemplaren entstanden sei, überlasse ich den Lesern dieses Blattes. Kataloge und Prospekte werden hauptsächlich zur Weihnachts zeit wohl von allen Sortimentshandlungen verschickt. Es dürfte freilich eine vergebliche Aufwendung von Zeit und Kosten sein, wenn die Bestellungen immer mehr den Vereinen zufallen. Die Käufer wenden die Aufträge in einem stets größer werdenden Maßstabe diesen zu, entweder um eine gute Sache zu unterstützen, ohne daß ihnen dadurch selbst Kosten entstehen, oder um als Mitglieder eines Verbands bcsondre Vorteile zu genießen. Der Katalog, den meine Firma versandte, enthält übrigens keine Ramschartikel. Daß der Zweck der Anstalt Bethel ein wahrhaft guter sei, habe ich gern anerkannt. Jedoch solche Vereine, die Buchhandel treiben, schießen jetzt wie Pilze aus der Erde. Wenn auch ferner nichts gegen diese Unternehmungen geschieht, muß schließlich der Sortimentsbuch handel durch die Vereine ruiniert werden. Karl CludiuS, in Fa. Cludius L Gaus in Berlin.
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