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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.02.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-02-06
- Erscheinungsdatum
- 06.02.1908
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- Deutsch
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I486 Völlenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 30, 6. Februar 1908. reproduzierten Anzeige von Sensenschmidt und Frisner von 1475. Die Mehrzahl der uns erhaltenen Anzeigen stammt aus Deutschland. Aus der iberischen Halbinsel und Frankreich ist uns nichts erhalten. England ist mit nur einer Anzeige von William Caxton (Tafel 21), die Niederlande ebenso mit nur einer Anzeige von Gheraert Leen (Tafel 29) vertreten. Die auf Tafel 19 reproduzierte Ankündigung, die Wilhelm Meyer nach dem Vorgang von Holtrop dem Veldener (Köln oder Löwen) zumeist, ist nach den neueren Untersuchungen dem Drucker der Mores Lmgustivi in Köln zuzuweisen. Die Schweiz ist mit zwei Blättern (Tafel 4 und 24) aus Basel vertreten. Ans Italien sind uns bis zum Erscheinen der großen von Omont herausgegebenen Kataloge von Aldus nur Anzeigen von Deutschen erhalten, und zwar von Sweyn- heym und Pannartz (Tafel 6 und 10), Erhard Ratdolt (Tafel 25 und 27) und van Johann Herbort (Tafel 23). Von diesen sind die beiden Anzeigen von Sweynheym und Pannartz besonders bemerkenswert, die nur in der Abschrift von Hartmann Schedel erhaltene Anzeige durch die Angabe der Preise, das in dem Briefe des Bischofs von Aleria auf gestellte Verlagsverzeichnis durch die Angabe der Zahl der fertiggestellten Exemplare. Betrachten wir die Anzeigen nach dem Inhalte, so finden wir, daß fast alle Formen, die heute üblich sind, sich schon damals finden. Als Gründungs-Rundschreiben kann das Blatt (Tafel 15) bezeichnet werden. Regiomontan teilt die Eröffnung seines Geschäftes mit, zeigt an, was schon er schienen ist und was er ferner in seinem Verlage alles noch veröffentlichen wird. Bemerkenswert ist, daß schon damals mit dem Spezialverlage geographischer, astronomischer usw. Werke die Herstellung und der Vertrieb von Globen, zu astronomischen Zwecken dienenden Instrumenten und Meßwerkzeugen verbunden ist. Die Mehrzahl der uns erhaltenen Prospekte dient dazu, das Erscheinen eines Werkes anzuzeigen, sei es als Voranzeige eines im Drucke befindlichen, sei es als Anzeige eines eben fertig gestellten Buches. So zeigt Schösser (Tafel 5) das dem- nächstige Erscheinen ber Briefe des Hieronymus an. Seine Ausgabe werde sich durch viele Vorzüge vor den Ausgaben seiner Konkurrenten auszeichnen, er bitte seine Freunde, das Erscheinen derselben abzuwarten und sich inzwischen nicht eine andre Ausgabe anzuschaffen. Sensenschmidt und Frisner zeigen (Tafel 18) das demnächstige Erscheinen des Codex des Justinian an, setzen die Vorzüge der Ausgabe ins hellste Licht und versprechen, bei günstigem Absätze des Codex auch die andre juristische Literatur in gleicher Ausstattung zu bringen. Die Voranzeige Ratdolts von seiner Euklidausgabe (Tafel 25) bringt den Anfang des Werks in einer Satzprobe mit den mathematischen Figuren und der Bemerkung: »Wird in Venedig von Meister Erhard Ratdolt aus Augsburg ge druckt werden«, ohne jede weitere Bemerkung oder Empfehlung. Erst in der dem Werk vorgedruckten Widmung läßt sich Ratdolt über die Vorzüge seiner Ausgabe, namentlich über die von ihm zuerst verwendeten mathematischen Figuren etwas weiter aus. Am häufigsten kommen Anzeigen einzelner schon er schienenen Werke vor. So zeigt Eggestein (Tafel 2) seine dritte Bibelausgabe (Hain * 3035) an, Berthold Ruppel in Basel (Tafel 4) und Sensenschmidt und Frisner in Nürn berg (Tafel 12) die Ausgabe der 8nwwa des Raynerus de Pisis. Daß der Wortlaut dieser Anzeigen gleich ist, habe ich schon bemerkt. Eine seiner Astesanusausgaben wird von Mcntelin in beredter Sprache empfohlen (Tafel 7, 8). Meister C. W. in Straßburg (Tafel 16) zeigt seine Berchorius- auSgabe an, der Drucker der Mores Vngustioi (Tafel 19) ebendieses Buch des Franciscus de Mayronis, William Caxton in Westminster eine Pica (Tafel 21), Bernhard Richel in Basel die Postille des Kardinals Hugo de S. Caro (Tafel 24), Gheraert Leeu in Basel seine Melusine (Tafel 29), Antoni Koberger in Nürnberg die Schedelsche Chronik (Tafel 30). Bei Anzeigen von fertig gewordenen Büchern wird dann auch die Gelegenheit wahrgenommen, andre Verlags werke der Firma oder von andern Firmen übernommene Bücher in empfehlende Erinnerung zu bringen. So zeigt bei Gelegenheit des Erscheinens der Briefe Augustins Men- telin auch andere Werke seines Verlags an (Tafel 9), ebenso in einer andern Anzeige (Tafel 13), bei der allerdings wegen des Fehlens des oberen Stückes der Anzeige das betreffende Buch, das die Veranlassung dazu gegeben hat, nicht ermittelt werden kann. So empfiehlt Antoni Koberger bei dem Er scheinen seiner Antouinusausgabe eine Reihe von Werken eignen und fremden Verlags unter drei Rubriken »Io ttwo- Von Verlagskatalogen ist uns als ältester ein Blatt von Peter Schösser aus der Zeit von 1469—70 (Taf. 3) erhalten. Wir sehen aus ihm, daß er darin nicht nur den eignen Ver lag aufführt, sondern auch Restauflagen seines Geschäfts vorgängers Gutenberg. Der Verlag von Sweynheym und Pannartz wird uns in einer durch eine Abschrift Hartmann Schedels erhaltenen Anzeige zugleich mit den Preisen be kannt gemacht. Hierzu ist auch das Verzeichnis zu rechnen, das der Bischof Johann von Aleria in seiner Ausgabe des Nicolaus von Lyra in einem Brief an Papst Sixtus IV. gibt (Tafel 10). Johann Bämler in Augsburg (Tafel 11) und Anton Sorg ebenda (Tafel 26) zeigen ihren deutschen Verlag an, während die beiden Zainer, Günther Zainer in Augsburg (Tafel 14 und 20) und Johann Zainer in Ulm (Tafel 17), zuerst ihren lateinischen, dann den deutschen Verlag empfehlen. Eine letzte Gruppe bilden die für den eigentlichen Buch führer gedruckten Vertriebsmittel. Diese Anzeigen sind ent weder ganz allgemein gehalten, wie z. B. Tafel 28, in der der Buchführer zur Besichtigung seines Lagers einlädt. Er habe Werke aus allen Disziplinen in den besten Ausgaben auf Lager, dort könne man auch ein Verzeichnis einsehen. Oder es werden die Titel aller gerade auf Lager befindlichen Bücher nach den Hauptdisziplinen geordnet aufgeführt. So hat Johann Herboct um 1481 in Venedig eine Anzeige iTafel 23) für einen Buchführer gedruckt, der vielleicht von Venedig aus durch das Land zog. Eine ähnliche Anzeige Erhard Ratdolts (Tafel 27) enthält nur Druckwerke venetia- nischer Firmen. Die Titel sind in sechs Gruppen geordnet: schließlich »In weäioina«. Eine reiche Auswahl nieder deutscher Drucke hat der Buchführer auf Lager, für den die Anzeige auf Tafel 31 gedruckt worden ist. Die Anzeige auf Tafel 32 ist leider nur zu einem kleinen Teile erhalten; sie zeigt aber am besten, was für große Bllcherlager damals schon bestanden haben. In der Form schließen sich die Anzeigen im großen und ganzen an die von Diebolt Lauber gefundene Form an. »Wenn Jemand Neigung hat sich die und die Bücher an zuschaffen, der möge sich an den unten bezeichneten Standort des Buchführers begeben, er wird dort jedes Entgegenkommen Reihe von Anzeigen namentlich älterer Zeit sind mit den Typen gedruckt, in denen das angezeigte Werk hergestellt war. Eine Probe der mathematischen Figuren gibt Erhard Ratdolt auf seiner Voranzeige des Euklid (Tafel 25). Den
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