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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.02.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-02-10
- Erscheinungsdatum
- 10.02.1908
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- Deutsch
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33, 10. Februar 1908. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 1631 sationen weiter fortzuführen, da die Gehilfenschaft in manchen Geschäften Leipzigs bereits zur Selbsthilfe gegriffen hat und deshalb eine weitere Verständigung nicht zu erwarten ist. Die Prinzipale haben nunmehr eine Richtschnur aufgestellt, die in Zukunft für die Anstellungs- und Arbeitsoerhältnisse in Geschäften maßgebend sein soll. Diese Richtschnur ent spricht bis auf wenige Punkte den Beschlüssen, die in den Besprechungen mit den Vertretern der Gehilfen schaft am 9. Dezember gefaßt wurden. Auch unsere Firmen werden sich diese Richtschnur in Zukunft dienen lassen. Die sich auf Grund dieser Prinzipien ergebenden Zulagen an eine Anzahl Angestellter, die besonders auch unsere älteren und leistungsfähigen Mitarbeiter betreffen werden, und die entsprechenden Änderungen unserer Geschäfts- und Anstellungs- Ordnung können jedoch erst im Januar bekannt gegeben werden, da vorher eine genaue Vergleichung der Gehallsklassen zwischen unfern Firmen stattfinden soll, um eine möglichst große Über einstimmung in den 3 Geschäften zu erzielen. Hochachtungsvoll (gez.) Möge die inzwischen aufgenommene Friedensarbeit im Interesse der Arbeitgeber wie der Arbeitnehmer und nicht am letzten zu Heil und Frommen der Buchhändler-Zentrale zu einer glücklichen Lösung der aufgerollten Frage führen. Ein einheitlicher Lohntarif ist bei der Verschiedenheit der Elemente und der von ihnen zu leistenden Arbeit nahezu ein Unding. Schon die Durchführung eines Minimal gehalts für Koniorangestellte stößt bei der Eigenart der Leipziger Verhältnisse auf Schwierigkeiten. Schließlich sei noch bemerkt, daß ein Lohnzuschlag pro zentualer Natur, dessen Nichtbewilligung zum Scheitern der Verhandlungen führte, für Arbeiterverhältnisse paßt, nicht aber für die der Bureau-Angestellten. Wieviele gibt es nicht unter diesen, die dank einer humaneren Gesinnung, als sie bei den Arbeitgebern in Fabrikbetrieben vielfach wallet, trotz der durch Krankheit oder Alter geschwächten Kräfte die volle Bezahlung wie in bessern Tagen erhallen, und die auf ein Mehr keinen Anspruch erheben. Ein Vertragsverhältnis, das Arbeitgeber wie Arbeitnehmer lediglich auf den Rechtsstand punkt verweist, würbe eine Summe ethischer Werte ver nichten, die in trüben Zeiten sich für den mittellosen An- bestellten in reale Werte von höchster Bedeutung ver wandeln. Hermann Pfeiffer. Kleine Mitteilungen. Deutsches Museum sür Technik und Naturwissenschaften in Mürrcheu. — Der Neubau für das Deutsche Museum in München, dessen Grundstein vom Deutschen Kaiser und vom Prinzregenten von Bayern am 12. November 1906 gelegt worden ist, wird im Frühjahr des laufenden Jahres begonnen werden können. Bis Ende 1907 waren 6,8 Millionen Mark auf gebracht, von denen je zwei Millionen vom Deutschen Reiche und Bayern, eine Million von der Stadt München, der Rest von 350 Stiftern hergegeben waren. Die Kosten des Neubaues sind mit sieben Millionen veranschlagt. Die Aufbringung des danach restierenden Betrags steht für die nächste Zeit bevor. Abgesehen von den Geldstiftungen sind für den Neubau auch außerordentlich wertvolle Stiftungen an Bau materialien und Einrichtungen zugesagt. Diese Stiftungen werden cs ermöglichen, daß der Museumsneubau wesentlich größer und schöner hergestellt werden kann, als es die vorgesehene Bausumme allein gestatten würde; sie geben Zeugnis, in welch weitgehendem Maße die deutsche Industrie geneigt ist, das Museum nicht nur durch finanzielle Beihilfe, sondern auch durch freiwillig dar gebrachte Arbeit zu unterstützen und zu fördern. (Nationalzeitung.) Der auslLudistye Buchstan-el irr Korrstarrtinovel. — Nr. 5 der »Liblioxraplns äs la braves« vom 31. Januar 1903 ent hält einen Bericht des französischen Konsuls in Konstantinopel über den Absatz ausländischer, speziell französischer Literatur in der türkischen Hauptstadt. Diesem sehr lesenswerten Bericht zufolge sei, obgleich Konstantinopel eine Stadt von ganz außergewöhnlich internationalem Gepräge ist, gerade die französische Sprache ganz besonders dort verbreitet. Im Handel und Verkehr, in der Gesell schaft, ja selbst in türkischen Beamtenkreisen herrsche sie vor, und jeder, der auf seine gesellschaftliche Stellung etwas gebe, müsse wenigstens fließend französisch sprechen und schreiben können. Doch sei die türkische und internationale Bevölkerung im allgemeinen wenig begütert und ziehe es vor, ihr Geld mehr für die Bedürfnisse ihres äußeren Menschen und für Vergnügungen auszugeben als für Bücher. In der Provinz sei der Vermögens stand und das geistige Niveau der Gesellschaft noch niedriger und demzufolge auch der Absatz jeder Art von Büchern sehr gering. Endlich sei auch die türkische Zensur überaus streng und hart, und häufig genug willkürlich in ihren Entscheidungen. Trotz aller dieser ungünstigen Einflüße soll die Gesamt summe der jährlichen Einfuhr an ausländischer Literatur in Konstantinopel allein immerhin noch eine Million Francs betragen. Obgleich die beiden größten und angesehensten Buch handlungen in Konstantinopel sich in deutschen Händen befinden, betrage der französische Anteil an der Gesamteinfuhr von einer Million doch nicht weniger als 700 000 Frcs.; in weitem Abstand davon komme der deutsche Anteil mit 200000 Frcs.. während der Rest sich auf die übrigen Länder verteile. Die Buchhandlungen machten ihre Bezüge entweder durch Vermittlung der in Konstantinopel bestehenden ausländischen Postämter oder durch Eil- oder Frachtgut per Bahn. Der Bericht erstatter empfiehlt eindringlich den ersteren Weg, d. h. den Bezug unter Kreuzband; denn nur auf diese Weise ließen sich gleichzeitig die Gefahren der Zensur und der Zollbehörde vermeiden. Beim Bezüge in Ballen oder Kisten sollen sich die Kosten für Fracht, Zoll usw. auf etwa 17 Prozent vom Einkaufspreis belaufen. Der Eingangszoll für alle Waren, die in die Türkei gehen, soll 8 Prozent betragen, und zwar berechneten die Beamten die Taxe auf Bücher nach dem häufig auf dem Umschläge aufgedruckten Preise, also dem Ladenpreise. Auch sonst müsse man, wenn man einmal mit dem türkischen Zoll zu tun habe, mit Schwierig keiten und Kosten rechnen, die sich häufig gar nicht voraus sehen ließen. Endlich würden, ganz abgesehen von den Zoll kalamitäten, nicht selten von der Zensurbehörde durch das Heraus reißen von Seiten Werke verstümmelt und unverkäuflich gemacht, ohne daß man einen Schadenersatz dafür beanspruchen könne. Kurz, der Bezug unter Kreuzband sei trotz des teureren Portos einem solchen in Kisten oder Ballen bei weitem vorzuziehen. Dem Berichterstatter scheint der buchhändlerische Verkehr über Leipzig und besonders die direkte Lieferung mit Inkasso durch Kommissionär gut zu gefallen; er spricht sich über diese letztere Ein richtung sehr lobend aus, erklärt sie, soweit einem Nichtfachmann dies mit einigen kurzen Worten möglich ist, und empfiehlt sie seinen Landsleuten zur Nachahmung. E. Waldmann. "Unterricht im Englischen an den preußischen Gymnasien. — Das »Zentralblatt für die gesamte Unterrichtsverwaltung in Preußen- (Februarheft 1908) veröffentlicht folgenden Ministerial- Erlaß: Berlin, den 25. November 1907. Bei der Bedeutung, welche die englische Sprache in litera rischer, kommerzieller und politischer Hinsicht hat, ist es wünschens wert, daß mit ihr auch die Schüler der Gymnasien bei dem Ab schlüße der Schulbildung wenigstens so weit vertraut sind, als für verständnisvolles Lesen englischer Bücher und zu selbständiger Weiterbildung im Gebrauche der Fremdsprache erforderlich ist. Es unterliegt keinem Zweifel, daß cs im eigenen Interesse der Gymnasien und der Erhaltung ihres Lehrplanes liegt, ihren Schülern die Berechtigung dieser Forderung zum Bewußtsein zu bringen und die Erreichung des entsprechenden Zieles nach Möglichkeit zu sichern. Ich erachte es deshalb für angezeigt, die besondre Aufmerk samkeit des Königlichen Provinzialschulkollegiums für den in 211*
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