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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.05.1923
- Strukturtyp
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- 1923-05-30
- Erscheinungsdatum
- 30.05.1923
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- Deutsch
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^ 123, 30. Mai 1923. Reicheuberg: Deutsche Bank in der Tschecho-Slowakei, r. G. m. b. H., Bräuhofgasse 5, T e p l i tz - S ch ö n> a u : Deutsche gewerbliche Kredit-Genossenschaft, Teplitz, r. G. m. b. H., T e t s ch e u : Tetschner Volksbank, r. G. m. b. H., Wenzelsplatz, T r o p p a n: Deutsche Bank für Judlustrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, G. m. b. H., Zweiganstalt Troppau. (Nach Sudetendentscher Tageszeitung vom 6. Mai 1923.) Der Prozess gegen den Schriftsteller vr. Hosfmann-Kutschke. (Vgl. Bbl. Nr. 118.) — Die Anklage legte dem Privatgelehrten vr. Adolf Hoffmalm-Kutschke zur Last, daß er in der zweiten Hälfte des Jahres 1922 durch die Verbreitung seiner Broschüren »Deutschland den Deut schen« und »Der Dolchstoß durch das Judentum« den Minister Nathenan öffentlich beleidigt und die verfassungsmäßige Staatsform, sowie die Reichsfarben beschimpft habe. 1)r. Hoffmann führte dazu aus, daß die Broschüren schon vor -dem in der Anklage angegebenen Zeitpunkte und anch vor dem Inkrafttreten des Gesetzes zum Schutze der Republik erschienen seien. Die Verhandlung, die am 25. Mai vor dem Staats gerichtshof in Leipzig stattfand, endete mit folgendem Urteil: Der Angeklagte wird von der Anklage der Verbreitung der Broschüre »Deutschland den Deutschen« freigesprochen. Dagegen wird er hin sichtlich der Verbreitung der Broschüre »Der Dolchstoß« wegen Ver gehens gegen § 7 Ziffer 2 in Tateinheit mit 8 8 Ziffer 2 des Gesetzes zum Schutze der Republik zu neun Monaten Gefängnis und zu 109 099 Mark Geldstrafe verurteilt, an deren Stelle bei Nichteinbringung 109 Tage Gefängnis treten sollen. Die Kosten werden im ersten Falle der Reichskasse, im zweiten Falle dem Angeklagten anserlcgt. Sämtliche Exemplare des »Dolchstoßes« sind unbrauchbar zu machen. Gemälde-Diebstahl in Leipzig. — Am 14. Mai d. I. ist in der Galerie Pietro Del Vecchio in Leipzig, Markgrafenstraßc, ein kleines O r i g i n a l g e m ä l d e von Professor Hermann Gradl: »Tao Liebespaar« gestohlen worden. Beschreibung des Bildes: Land schaft, links zwei Bäume mit dem Ausblick auf einen See, unter den Bäumen ein Liebespaar sitzend. Dame mit rotem Kleid, Hochformat, reine Bildgröße 30X23 em. Das Bild ist in einem antiken Nokoko- rahmen. Auf der Rückseite des Bildes ist ein Firmenschild Galerie Del Vecchio mit der Nummer 3087 anfgeklebt. Vor Ankauf des Bildes wird gewarnt. Sollte es der Dieb in einer anderen Handlung Deutsch lands an den Mann zu bringen versuchen, so wolle man eine Photographie von der Galerie Del Vecchio, Leipzig, verlangen. Für sachdienliche Mitteilungen wäre die geschädigte Firma sehr dankbar. Der 11. August Nationalfeiertag. Der Nechtsausschuß des Reichstages beriet vor kurzem den Gesetzentwurf über die Feier und Gedenktage und im Zusammenhang damit eine Anzahl von An trägen auf Einführung bestimmter Feiertage. Der Negiernngsentwnrf bestimmt zum Nationalfeiertag den 11. August als Verfas sung s t a g und den s e ch st e n S o u u t a g v o r O st e r n als Ge denktag für die Kriegsopfer. Er erkennt außerdem als reichsgesctzliche Feiertage an den Nevjahrstag, deir Ostermontag, den Himmelfahrtstag, den Pfingstmontag und die beiden Weihnachtsfeier tage. Ferner bleiben als reichsgesetzlich anerkannte Feiertage geschützt der Karfreitag, der Fronleichnamstag und der Bußtag, soweit diese Tage landesrechtlich amtlich anerkannt sind. Nichtreligiöse Feiertage sollen nur durch Neichsgesetz festgesetzt werden können. Nur der 1. Mai bleibt l a n d c s g e s e tz l i ch e r Regelung überlassen. Nach längerer sehr widerspruchsvoller Debatte wurde der Paragraph 1 der Vorlage, der den 11. August als Nationalfeiertag bestimmt, gegen die Stimmen der Vertreter der Deutschnationalen und der Deutschen Volkspartei angenommen. Schwäbischer Schillervcrein. — Am Todestag Schillers, dem 9. Mai, hielt der Schwäbische Schillerverein in Stuttgart seine 27. Mit gliederversammlung ab. Sic fand diesmal abends statt und war ver bunden mit einer Vorlesung von vr. Isolde Kurz aus ihren Wer ken. Dem Jahresbericht ist folgendes entnommen: Die Sammlungen des S ch i l l e r - N a t i o n a l m u - seums haben wieder wertvolle Bereicherungen erfahren. Der um fangreichste und als geschlossenes Ganzes bedeutungsvollste Zuwachs ist der des literarischen Nachlasses von Wilhelm Hertz, der mit dem im Oktober v. I. erfolgten Ableben seiner Witwe deren Bestimmungen gemäß in den Besitz des Museums iibcrgegangen ist. Er umfaßt die Manuskripte und Handexemplare seiner eigenen dichterischen Werke und seiner unübertroffenen Übersetzungen mittelalterlicher Dichtun gen, seine Tag für Tag durch ein halbes Jahrhundert in selten vor- 746 kommender Konsequenz und Genauigkeit geführten Tagebücher, seine von Jugend auf sorgfältig bewahrten »Briefe und Erinnerungen sowie alle Sonderdrucke und Besprechungen seiner Werke. Medizinai- rat Georg Kerner in Wehr gab wieder Ergänzungen zu dem literari schen Nachlaß seines Vaters Theobald Kerner: Gedichte und Aufsätze, Briefe von Varnhagen von Ense, Karl Mayer und andern und handschriftliche »Kernererinnerungen« des Stifters selbst. Die S ch u b a r t s a m m l u n g erhielt Vermehrung durch Prof. Eugen Nägele in Tübingen, der die von ihm vor Jahren gemachten Ab schriften der jetzt verschollenen Schubartschen »Liederhefte« aus den Geislinger Jahren des Dichters stiftete, mit zum Teil noch unver öffentlichten Gedichten, und durch Frl. Elisabeth Barth in Urach. Fürstin Pauline zu Wied stiftete eine größere Anzahl Bücher und handschriftliche Dichtungen aus der Privatbibliothek ihres verewigten Vaters. Eiue Reihe weiterer Bildnisse, Zeichnungen und Handschrift liches aus der Zeit Schillers und von lebenden Dichtern sind dem Museum von verschiedenen Stiftern zugewcudet worden. Erworben wurden Briefe, Manuskripte u. a., zum Teil in größerer Anzahl, von Charlotte v. Schiller, Schillers Schwester Luise, Karoline v. Wol- zogen, Lavater, H. E. G. Paulus, Bengel, Schelling, Ludwig Uhlauch Justinus Kerner, Karl Mayer, Gustav Pfizer, Hermann Kurz, Eduard Mörike, D. Fr. Strauß und Agnes Erhebest, Friedrich Bischer, Bert- hold Auerbach, Hermann Hauff, Ludwig Pfau, I. G. Fischer, Albert Knapp, Karl Gerok, Eduard Paulus, Karl und Richard Weitbrecht, Adolf Grimminger, Christian Wagner und anderen, Umrißzeichuungen von Moritz Netzsch zum Lied von der Glocke, nach dem Leben geschnit tene Silhouetten von Schillers Vater und Mutter, ein Nelicfbildnis Schillers von W. Neubcrt und ein von demselben sein modelliertes Ncliefbildnis Uhlands. Die Bibliothek erfuhr ebenfalls Vermehrung durch Stiftung neuerer und Erwerbung älterer Werke. Der Zugang von Handschriften betrug 4100 Nummern; insgesamt bewahrt das Archiv nunmehr rund 74 000 Handschriften, die Bildnissammlung rund 4509 Nummern, die Bibliothek 14 800 Druckschriften. Der Besuch des Museums übertraf sehr erheblich den der einstigen Friedensjahre. Be sonders zahlreich waren auch die Besucher aus dem Ausland, vor allem aus Amerika. Tie Sonderausstelluug des letzten Jahres, Illustratio nen zu den Werken Schillers und anderer Dichter aus unserem Land, fand das lebhafteste Interesse. Die Erneuerung der oberen Räume in Schillers Geburtshaus gab Anlaß zu einer durchgreifenden Neu ordnung der dort befindlichen Bilder und teilweisem Ersatz durch an dere aus dem Bestand der Bildnissammlung. Am 1. Oktober 1922 fand die Uebcrgabe der Gedenktafel statt, durch die der Schwäb. Schil lerverein das Geburtshaus Wielands, das Pfarrhaus in Oberholz- heim, bezeichnet hat. Auch dieses Jahr konnten Dichtern, die unter den Zeitverhältnis sen besonders zu leiden haben, Ehrengaben überwiesen werden. Die Zahl der Mitglieder hat erfreulich zugenommen. Ter 10. Band der »Veröffentlichungen« konnte den Mitgliedern als Vereiusgabe zugehen: Adolf Dörrfuß, »Die Religion Friedrich Schillers«, ein Werk, das in einer einzigartigen Weise in das innerste Wesen Schillers hineinführt. Hauptversammlung der Goethc-Mscllschast. — Tie diesjährige Haupt versammlung der Goethe-Gesellschaft fand am 25. und 26. Mai in W e i - m a r statt. Professor R oethe, der dieses Jahr zum ersten Male seines Amtes als Vorsitzender waltete, stieß auf keinen Widerspruch. Dil von ihm vertretenen Vorschläge des Vorstandes wurden allesamt ein stimmig nnd stillschweigend angenommen. Der frühere Vorsitzende Geheimrat B ürklin, der nicht anwesend war, wurde in Anerkenntnis seiner großen Verdienste um -die Gesellschaft zum Ehrenmitglied ernannt. Zuvor hatte sein Nachfolger im Amte in seiner Begrüßungs ansprache besonders des kürzlich verstorbenen Protektors, des Groß herzogs Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar, gedacht und die Ver dienste des ganzen Hauses Wettin um Weimar und seine Bedeutung als größten Mittelpunkt deutscher Kultur gefeiert. Der Geschäfts bericht ergab die erfreuliche Zuversicht, -daß die Gocthegesellschaft im stande war und ist, der Ungunst der Zeit zu trotzen. Auch die Berichte der Leiter des Goethe-Schiller-Archivs, des Archivs für die Bibliothek der Gesellschaft sowie die des Goethe-National-Museums gaben Zeugnis von gutem Gedeihen und Fortschritt. Die Inventarisierung der Goethe- scheu Antikensammlung und seiner botanischen Sammlung geht ihrem Abschluß entgegen, auch die der umfangreichen Kartcusammlung ist be reits in Angriff genommen, ebenso sind die Jnventare vom Tiefurter Schlößchen und des Wittumspalais ausgenommen. Die Neuordnung von Goethes Gartenhaus ist dagegen noch aufgeschoben worden. Die Dornburger Schlösser, der reale und nicht nur ideelle Besitz der Goethegesellschaft sind ohne Schwierigkeiten endgültig übereignet 'worden und ihre selbständige Erhaltung kann als gesichert betrachtet werden. Eine der schönste» Bereicherungen des Archivs, die in den.
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