Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.09.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-09-23
- Erscheinungsdatum
- 23.09.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19070923
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190709234
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19070923
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1907
- Monat1907-09
- Tag1907-09-23
- Monat1907-09
- Jahr1907
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
222. 23. September 1907. Nichtamtlicher Teil. v»r,-nriau». Dtschn. Buchhandel. 9513 (Hagenau 1529). Damit besitzt die Bibliothek jetzt sämtliche deutsche und lateinische Ausgaben des Großen Katechismus aus dem Erscheinungsjahr 1529. Aus der Gräflich Görtz-Wrisbergschen Bibliothek wurden etwa 13000 Bände erworben, die zum größten Teil der Zeit von 1550—1750 und hauptsächlich den Fächern der Theologie, Juris prudenz und Geschichte angehören. Die Ergänzung der Bibliotheks bestände an deutscher Belletristik seit der klassischen Zeit hat im abgelaufenen Jahr größere Fortschritte gemacht als je zuvor. Vor allem sind die Erwerbungen aus dem Nachlaß Joseph Kürschners — Dramen und Gedichtbücher der letzten Jahrzehnte — und aus der Schaubschen Leihbibliothek in Düsseldorf — Romanliteratur — heroorzuheben; außerdem sei der Erwerb der Sammlung des ehemaligen Kunsthändlers Artur genannt, die neben Buch- und Kunstkatalogen, illustrierten Werken, Kalli graphiebüchern und Taschenbüchern auch wertvolle französische Drucke aus dem sechzehnten Jahrhundert enthält. Was die Benutzung der Bibliothek im Berichtsjahre an langt, seien folgende Zahlen mttgeteilt, denen die entsprechenden Zahlen des Vorjahres in Klammern beigefügt sind. Es wurden ausgestellt: 13 826 (13 024) Leihkarten und 3144 (3058) Lesekarten. In das Vormerkbuch wurden 16 493 (15 548) Titel eingetragen, von denen 13 510 (10 326) erledigt wurden. In der Vücher- bestcllung wurden 479 424 (453 163) Bestellscheine abgegeben, auf die 367 300 (346 932) Werke verabfolgt wurden. Der Bescheid »verliehen» wurde in 73 264 (68 289), der Bescheid -nicht verleihbar- 7696 (7213) und der Bescheid »nicht vorhanden- 31 164 (30 736) mal erteilt. An 10 484 (8862) Entleiher in Berlin wurden 335 300 (306 454) Bände, an 1091 (983) auswärtige Ent leiher 28701 (23 699) Bände ausgegeben. Der große Lesesaal war an 297 (298) Tagen geöffnet und wurde von 135 380 (138 919) Personen besucht, darunter befanden sich 7516 (7094) Frauen; durchschnittlich kamen auf den Tag 457 (468) Personen. Die Anzahl der benutzten Bände betrug 247 145 (273 228). Der Zeitschriftensaal hatte 41 711 (38168) Be sucher, durchschnittlich 141 täglich. — Der Bestand an Zeitschriften wuchs um 617 (423); davon wurden durch Kauf 173 (111), durch Schenkung 131 (116), als Pflichtexemplar 313 (196) erworben. Der Sprache nach waren davon deutsch 441 (277), englisch 87 (6l), skandinavisch 6 (6), französisch 46 (36), italienisch 11 (12), spanisch 13 (13), russisch 4 (1), polnisch 2 (1), ungarisch 2 (3), in orien talischen Sprachen 4 (5), lateinisch 1 (—). Neu ausgelegt wurden 39 (43) Zeitschriften. Ihr Erscheinen eingestellt haben im Berichts jahr 161 (105) Zeitschriften, darunter von den ausgelegten 12 (4). Die Handschriftenabteilung wurde im Berichtsjahre um 217 Handschriften, 38 Autographen, 5 handschriftliche Nachlässe und 5 photographische Nachbildungen vermehrt. Von den Neu erwerbungen seien ein oberdeutsches Osterspiel von 1460, ein nieder ländisches Liederbuch von 1548 und die Chronik der Nürnberger Familie Holzschuher (1565) nebst ihrem Wappenbuche aus dem 16. bis 17. Jahrhundert genannt; unter den lateinischen Hand schriften befindet sich eine lustoria apostoliea des Arator aus dem 11. Jahrhundert, unter den griechischen ein leider schlecht erhaltenes Fragment der Septuagintaversion auf Papyrusblättern, die mut maßlich aus dem 3. bis 4. Jahrhundert stammt. Unter den zahl reichen Geschenken, die der Abteilung zufielen, seien nachträglich aufgefundenc Bogen aus dem Nachlaß Hegels und der etwa 1600 Nummern umfassende Brtefnachlaß Theodor Mommsens her vorgehoben. Die Kartensammlung erfreute sich einer Vermehrung um 775 Karten in 3089 Blättern, 1301 Blättern Fortsetzungen und 105 Bänden und 2605 Bildern. Sie wurde von 653 Personen benutzt. Die Musiksammlung vermehrte sich um 1414 biblio graphische Bände, von denen 246 durch Kauf, 950 durch Schenkung und 218 durch Pflichtlteferung erworben wurden. Die Benutzung der Sammlung kam der im Vorjahr etwa gleich. Es konnten auf Bestellung 18 430 Werke mit 24 892 Bänden herausgelegt werden. Der Lesesaal der Musiksammlung wurde von 8835 Personen, also täglich von fast 30 Personen besucht. Die von deutschen Musikverlegern durch große Schenkungen be gründete »Deutsche Musiksammlung bei der Königlichen Bibliothek, trat am 1. April 1906 ins Leben; sie befindet sich in der alten Bauakademie am Schtnkelplatz Nr. 6. In das Ein- Börsenblatt sür den Deutschen Buchhandel. 74. Jahrgang. gangsverzeichniS konnten bisher schon 34 470 Nummern eingetragen werden; etwa 33 000 Werke sind bereits gebunden und gebrauchs fähig. Während des Jahres sind die zur Verfügung gestellten Musikalien bereits zu einem großen Teil eingegangen. Es steht zu hoffen, daß sich die »Deutsche Musiksammlung- allmählich zu einem Archiv des Musikverlags auswachsen wird, in dem zum mindesten die Werke jedes deutschen Komponisten zu finden sein werden. Ein neues Goethrmuseum in Frankfurt a. M. (Vgl Vörsenbl. Nr. 152.) — Den Tageszeitungen wird aus Frankfurt (Main) geschrieben: In diesem Sommer waren es zehn Jahre, daß in Frankfurt das Goethemuseum im Anschluß an das Goethe haus ins Leben getreten ist. Die Zahl der Besucher, die alljährlich zum Geburtshaus des großen Dichters pilgern und sich die reichen Sammlungen ansehen, die mit seinem Leben und Wirken zusammenhängen, hat sich seit jener Zeit nahezu verdoppelt. Rund 40 000 Personen haben bereits in diesem Jahre daS Goethe haus und die dazu gehörigen Sammlungen besucht. Besonders gewachsen ist die Zahl der Ausländer, Franzosen, Engländer und Amerikaner, die immer mehr die Bedeutung Goethes würdigen lernen. Die Goethebibliothek umfaßt heute 35 000 Bände, sehr reichhaltig ist auch die Handschriften- und Gemäldesammlung aus Goethes Zeiten. Längst ist man sich darüber klar, daß ein Neubau sür das Goethemuseum geschaffen werden muß und nun soll es damit in absehbarer Zeit tatsächlich Ernst werden. Die Stadt Frankfurt hat schon vor längerer Zeit zwei dem Goethehaus be nachbarte Gebäude am großenHirschgraben und amSalzhaus käuflich erworben. Man wird sie in aller Kürze niederlcgen und an ihrer Stelle einen imposanten Neubau für das Goethemuseum errichten. Man plant einen Eckbau im Stile von 1790, ähnlich dem alten Goethehaus, jedoch keine sklavische Nachahmung, die ja auch nicht möglich ist, weil eben kein Wohnhaus gebaut werden soll. Ans Goethehaus selbst schließt der Neubau mit einem Geschoß an, damit das historische Eckfenster freibleibt; er erhebt sich dann weiterhin zweistöckig bis um die Ecke am Salzhaus, wo del: Haupteingang geschaffen wird. Der Eingang sür die Besucher wird nach wie vor durchs alte Goethehaus am Hirschgraben sein. Durch das stimmungsvolle Gärtchen wandelnd betritt man das alte Museum, das mit dem Neubau direkte Verbindung erhält. Im neuen Hause selbst wird der Besucher zunächst das Gemälde zimmer des Königsleutnants, Grafen Thorane, betreten, das in seiner einstigen Schönheit wiederhergestellt wird und 86 Einzel darstellungen der Frankfurter Maler Seekatz, Schütz und Trautmann enthält (vergl. Börsenblatt Nr. 152). Frank furter Kunstfreunde haben erst vor einigen Monaten diese Sammlung erworben und sie dem Museum zum Geschenk ge macht. Wegen Mangel an Raum kann sie leider zurzeit noch nicht passend untergebracht werden. Im Obergeschoß des Nsubaus werden die sich alljährlich um rund 2000 Bände vermehrende Bibliothek, Lesezimmer rc. untergebracht werden. Das Gebäude wird aus städtischen Mitteln errichtet und einen Kostenaufwand von 3—400 000 ^ erfordern. Die Verwaltung behält das Freie Deutsche Hochstift, das auch die dadurch entstehenden Kosten deckt. An der Spitze bleibt der bekannte Goetheforscher und Literat Professor vr. Heuer, der seit einigen Jahrzehnten mit unendlichem Fleiß und großem Sachverständnis die Frankfurter Goethe-Samm lungen zusammcngebracht hat. Nach Vollendung und Einrichtung des neuen Goethemuseums wird Frankfurt ein Institut besitzen, das in seiner Reichhaltigkeit und Eigenart nicht nur für den Laien Hochinteressantes bieten, sondern auch für die Männer der Wissenschaft aller Länder eine Quelle für eingehende Studien über Goethe und seine Zeit nach allen Richtungen hin sein wird. Das Prämiensystem der französtschen Zeitschriften. — Nachdem einzelne französische Zeitschriften mittelst Prämien der verschiedensten Art Erfolg gehabt haben, läßt dieses System auch die andern Verleger nicht zur Ruhe kommen. Jetzt kündigt die Wochenschrift »1,6 Nonäs iiluetrs» (Paris) ihren Abonnenten folgende Vergünstigung an: Vom 1. Oktober an erhält jeder Abonnent jährlich 12 bisher unveröffentlichte Romane in Band form zugesandt (also nicht mehr in losen Bogen beigelegt). Für 1240
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder