Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.06.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-06-03
- Erscheinungsdatum
- 03.06.1908
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19080603
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190806037
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19080603
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1908
- Monat1908-06
- Tag1908-06-03
- Monat1908-06
- Jahr1908
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
pG 127, 3. Juni 1908. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt >. d. Dtschn. Buchhandel. 6179 bereitet hätte. In Saal 8b sind Federzeichnungen von Moritz Pretzsch, Berlin, »Die Heide- (423), von hohem Reiz und es darf Fritz Douzette, Schlachtensee, mit seiner fein getönten Blei stiftzeichnung -Motiv aus Posen- (431) nicht übersehen werden, ebensowenig wie des Münchener Willy Oertel famose Karikatur- zeichnung einer Tennisspielerin (434). Otto Protzen begegnen wir hier wieder und zwar mit prächtigen Landschaften in Feder zeichnung, die wahrscheinlich als Vorlagen zu größeren Radierungen des trefflichen Nalurschilderers dienen sollen (430). Von Georg Wagner, Gustav Tischer, Nikol. Vachmann und Fritz Genutat sind weitere tüchtige Arbeiten in Raum 8b vertreten. In Koje 8e wird man mit Genuß eine Bleistiftzeichnung von Fritz Greve, Charlottenburg, Entstehung des Mecklen burgischen Wappens (467), betrachten, die schön entworfen und äußerst delikat durchgeführt ist. Dietrich Wilhelm Alberts in Steglitz aber lieferte in drei Rahmen (468) ungemein drastische farbige Zeichnungen: Grotesken aus der Lebewelt, voll prickelnden Temperaments. Von dem vorgenannten Fritz Genutat, Friedenau, finden wir unter Nr. 473 noch eine prächtige Tusch zeichnung »Altes Patrizierhaus in Hildesheim« und von Hanns Anker, Berlin, einen vortrefflich dargestellten »Feinschmecker« (477). Köstlich wirkt Georg Kochs (Berlin) -Neubackener Geselle« (484). Noch sind in diesem Raum unter anderen beachtenswert: August Wawra, Alexander Rothaug, Bernhard Wenig und Oskar Höppner. In Saal 8, Abteil ä finden wir den sensiblen, Phantasie- vollen Fidus (Hugo Höppner) unter Nr. 504—8 mit den Schöpfungen: Berührung — Tropfenreigen —Umstrickung — Sehn sucht und Vor dem Karren der Gewöhnlichkeit. Von dem schön heitsdurstigen Thumann unterscheidet Höppner sich wohl am stärksten durch tiefes inneres Leben seiner Gestalten, die außerdem von großer Naturtreue sind. Ein Titelblatt, Seestück im Mond schein mit prächtig durchgeführtem Gewölk in einem herrlichen, fein abgestimmten Rahmen, zeigt Otto Protzen hier in meister licher Federzeichnung unter Nr. 511. Wirkungsvoll in ganz anderer Art ist Paul Bundt, Charlottenburg in seinen »Stern schnuppen« benannten zwei Clowns (513), während Hermann Könemann, Stargard i. M., einen »Stürmischen Tag», Gewitter sturm im Walde, (515) vorzüglich schildert. E. M. Lilien, Char lottenburg versetzt uns durch drei Federzeichnungen (537—39): Jerusalem, vom Ölberg gesehen — Die Klagemauer in Jerusalem — Der Davidsturm in Jerusalem an geheiligte Stätten. In demselben Raume dürften der Betrachtung noch besonders em pfohlen werden: Heinrich Wilke, Franz Eichhorst, Franz Staffen, Reich-Münsterberg, Otto Kübel und Willy Stöwer. Auch hier werden wir an einen zu früh verstorbenen talentvollen und fleißigen Illustrator erinnert, an Alexander Zick. 15 größere und kleinere Schöpfungen vergegenwärtigen uns sein Schaffen, das so manches Prachtwerk und manches be kannte und gute, gangbare Buch für jung und alt schmückte. In der anstoßenden Abteilung 8s begegnen wir nochmals dem in 8a bereits vertretenen Willy Helwig, Friedenau, mit 2 Rahmen voll Grotesken, darunter einer famosen Dompteuse und einem tollen Schädelspiel zweier feschen Damen im Trikot (571). Weiß auf schwarz gibt Hermann Abeking, Charlotten burg, zwei Federzeichnungen, eigentlich aus wenigen Klecksen be stehend, die aber sehr beredt sprechen, indem sie einen alten Ehe mann drastisch-komisch darstellen, wie er unter das Bett seiner schlummernden jungen Gattin leuchtet: »Auf der Suche- Nr. 564, und im zweiten Bilde ein Ehepaar bei der Morgentoilette im »Lendemain« (565) an Waschtisch und Spiegel prächtig schildern. Derselbe begabte Künstler ist noch durch einen vortrefflich ge zeichneten »Kunstfreund« (549) vertreten. Im übrigen sind hier u. a. noch besonders bemerkenswert: Jüttner, Wellner, Kuhnert, Michaelson, Johann Bahr, Hugo Braune, Genutat. In Koje 8k finden wir Kurt Liebich, Gutach (620), mit zwei Rahmen Illustrationen zu verschiedenen Werken, in seiner anmutenden, sorgfältigen Art ausgeführt. Etwas versteckt, im Nebenraum, der zu dem kleinen Rundgang 54 a führt, plaziert, finden wir ein starkes humoristisches Talent: Martin Boy, Berlin, mit Illustrationen zu »Die seine Partie- (615). Die prächtigen, einfachen Zeichnungen würden freilich ohne die zu gehörigen Unterschriften bei weitem weniger wirken. Die Aus steller sollten in ihrem eigenen Interesse nicht versäumen, auf den Bildern selbst die zum Verständnis unerläßlichen Angaben zu machen. Georg Wagner, Gustav Köller, Alfred Kratz, Franz Türcke, Heinrich Zille und Otto Gebhardt mögen in Raum 8k nicht übersehen werden. Noch bleibt von der Ausstellung des Verbandes Deutscher Illustratoren der kleine Rundgang 54a, zu erwähnen, in dem nur wenige, aber meist hervorragende Zeichnungen vertreten sind, so noch ein Stockmann »Das Neueste- (2110): zwei Klatschweiber auf der Straße im eifrigen Gespräch. Wundervoll ist Paul Wend lings (Westend-Charlottenburg) »Begegnung« einer Schönen des Schweinegeschlechts im Ballsaal mit einem devot sich verbeugenden Affen (2114), Ebenfalls von bestrickendem Zauber ist Paul Neumann, Charlottenburg in seiner »Hasenfamilie- (2112). Fritz Reiß, Freiburg i. B., ist mit zwei farbigen kleinen Zeich nungen »Alte Schwarzwälderin« (2114) und einem »Hirten mädchen- (2120) gut vertreten. (Wer ohne Schaden für seine Gesundheit in diesem und dem gegenüber liegenden zweiten kleinen Rundgang 53a sich dem Genüsse der Kunstwerke hingeben will, dem empfehlen wir, die dortigen, nach außen gehenden Türen so lange zu schließen; es treffen hier nämlich mehrere Außentüren, die gewöhnlich offen stehen, aufeinander und es herrscht hier stets heftige Zugluft, über die man viel Klage hört.) Einen zweiten Artikel werden wir der Abteilung der Kupfer stiche, Radierungenrc. widmen, im Katalog mit -Schwarz-Weiß« nicht recht zutreffend bezeichnet, weil auch die Abteilung des Verbandes der Illustratoren vorwiegend Schwarz-Weißkunst enthält. Kleine Mitteilungen. Handelsregister-Eintragung. — Im Handelsregister L des Königlichen Amtsgerichts Berlin-Mitte, Abteilung 122, ist am 21. und 22. Mai 1908 unter Nr. 5337 folgendes eingetragen worden: Verlagsanstalt Europa, Gesellschaftmitbeschränkter Haftung. Sitz: Charlottenburg. Gegenstand des Unternehmens ist: Verlag und Herausgabe von Fachzeitschriften sowie Heraus gabe und Verlag anderer in das Gebiet der herauszugebenden Zeitschriften einschlagenden Druckwerke. Das Stammkapital be trägt 20 000 Zu Geschäftsführern sind bestellt: Willibald Felsing, Kaufmann, Berlin, und Kurt Sachisthal, Schriftsteller, Charlottenburg. Die Gesellschaft ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Der Gesellschaftsvertrag ist am 25. September 1905 festgestellt. Außerdem wird hierbei bekannt gemacht: Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen im Deutschen Reichsanzeiger. Der Gesellschafter Schriftsteller Kurt Sachisthal bringt in die Gesellschaft seine Bureaueinrichtung sowie seine Fachbibliothek zum festgesetzten Werte von 1000 unter An rechnung auf seine Stammeinlage ein. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 127 vom 30. Mai 1908.) Kookurs-Erössnnng. — Über das Vermögen des Kunst händlers Erich Kraatz in Brandenburg a. H. ist am 25. Mai 1908, nachmittags 6 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet. Konkurs verwalter: Kaufmann Oskar Brexendorff in Brandenburg a. H. Offener Arrest mit Anzeigepflicht und Anmeldefrist bis zum 24. Juni 19L8. Erste Gläubigerversammlung und allgemeiner Prüfungstermin am 1. Juli 1908, mittags 12 Uhr, Zimmer Nr. 46. Rücksendung von Photographien. — Ein Brauch, nach welchem Photographien, welche Verlegern zum Ankauf behufs Vervielfältigung angeboten werden, als eingeschriebene Post sendung zurückzusenden sind, auch wenn die Beobachtung be sonderer Sorgfalt bei der Versendung weder gefordert noch nach den den Verlegern mitgeteilten Umständen geboten ist, läßt sich nicht feststellen. (Gutachten der Berliner Handelskammer.) Vom schwedischen Buchhandel. — In Upsala ist eine neue Berlagsfirma -illctisbolaAst ^.tzaäsiawlco, bolrkörlax;st« gegründet worden (nicht zu verwechseln mit der ebenfalls neugestifteten Firma ^.tztisboiaAst ^.Icackswislra bolrbaväslv, C. I. Lundström; Sorti ment). Vorsteher in der neuen Aktiengesellschaft ist Professor H. Lundström, Verwaltungsdirektor G. Asbrink, Kassierer Buchhändler Th. E. Quensel. (Nach: -Lvsvslra Da^bl.-) 803'
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder