Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.11.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-11-03
- Erscheinungsdatum
- 03.11.1908
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19081103
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190811032
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19081103
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1908
- Monat1908-11
- Tag1908-11-03
- Monat1908-11
- Jahr1908
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
256, 8. November IS08. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 12347 erschienenen Drucken vorkommende Ausnahme bilden Lbal»- riäis blpistola« psr krauoiseuvi L.rstiuurv in Latinum versa«, worin als Ort die »XIma univsrsitas Oxoniass, als Drucker Nbsoäorisu« Rooä äs Oolonia nebst »Ibomss Hunts tlnglious» genannt sind. Man nimmt daher an, daß Theuderich Rood aus Köln, die erste und zweite Gruppe von Drucken selbst in Oxford hergestellt habe und um 1483 Thomas Hunt aus Oxfoid zum Teilnehmer machte, 1485 aber England wieder verließ. Die zweite Oxforder Druckerei, von deren Drucken sieben, durchweg nichttheologischen Inhalts, bekannt sind, wurde zwischen 15 l7 und 1520 von John Scolar und Carl Kyrfoth betrieben. Sie stand unter dem Schutze der Universität, ihre Erzeugnisse tragen demgemäß das Uni versitätswappen; einige enthalten auch ein besonderes Privileg des Kanzlers. Sie ging um 1519 ein wie zu derselben Zeit und später eine ganze Anzahl englischer Prooinzial- druckereien. Madan führt Dort sin Betrieb von 1509 — 1516), Cambridge (1521—22>, Tavistock (1525 und 1534), Abingdon, wohin wahrscheinlich John Scolar 1528 eine Presse aus Oxford gebracht hatte, St. Albans (l534—38), Bristol (1546), Ipswich (1517—48), Worcester (1548—53) und Canterbury (1549—56) an. Bis 1585 gab es sodann in Oxford keine Druckerei. Erst in dem genannten Jahre richtete der bekannte Günstling der Königin Elisabeth, der Earl of Leicefter, als Kanzler der Universität eine solche wieder ein. Die Universität lieh dem Oxforder Buchhändler Joseph Barnes 100 Pfund, damit er das Geld zum Ankauf und Betrieb einer Presse verwendete. Das erste Produkt der neuen Druckerei war ein Willkommeugruß an den Grafen Leicester (Oxonias, sx »säibus äosexbi öarnss tsrtio läus äanuarij. 1558). Barnes arbeitete als Drucker der Universität bis 1617. Aus der Zahl der von ihm gedruckten Bücher mögen u. a. die eng lische Ausgabe des lateinischen Textes von Richard de Burys kbilobiblou sivs ä« »mors librorum (1599), der erste Katalog der Bodleiana (1605) und Brian Twynes Lntiguitati» acaävmia« Orovisosis tlpoiogia, die älteste Geschichte der Universität (1608) genannt sein. Nach Barnes übernahmen dann William Wrensch und John Lichfield die Druckerei; ersterer trat bereits 1618 zurück, Lichfield blieb Universitätsdrucker bis 1635. Auf Wrensch folgten James Short (1618—24), William Turner (1624—40) und Leonard Lichfield (1635—58). Während dieser Periode machte sich der Kanzler der Universität Erzbischof Laud um die Druckerei besonders verdient, indem er u. a. ein könig liches Patent erwirkte, wonach die Universität das Recht er hielt, alle Arten von Büchern drucken zu dürfen. Doch überließ diese das Privileg auf den alleinigen Druck von Bibeln, Almanachs und Grammatiken 1637 gegen eine Ver gütung von 200 Pfund der Londoner Ltationsrs' Ooiopagnv. Von den gewährten Rechten wurde im übrigen fleißig Gebrauch gemacht, der Druck des bis 1855 giltigen Oorxus statutorum Onivsrsitati» Oxouisusis (1634) fällt u. a. in jene Zeit. Als im Bürgerkrieg Karl I. in Oxford residierte (bis 1646), gingen von hier aus Pamphlete und Proklamationen in großer Zahl ins Land. Nach dem Sieg des Parlaments trat zunächst ein Stillstand ein, da die Oxforder Druckereien wegen ihrer bisherigen royalistischeu Beziehungen beiseite ge drängt wurden. Doch begann seit 1650 ein Aufschwung, der während des ganzen siebzehnten Jahrhunderts anhielt. Er knüpft sich hauptsächlich an den Namen John Fells, der als Bischof von Oxford die Universität reformierte und die Druckerei in seine besondere Obhut nahm. Woods Mstori» et Xntiguitatss Onivsrsitatis Oxouisusis (1674), Hudsons Thukydides (1696) und Osograpbias Leriptorss graset rutuorss (seit 1698) fallen in diesen Zeitraum. 1669 hatte die Unioersitätsdruckerei ein vom Erzbischof Sheldon erbautes Haus, das sogenannte Pbsatrum Lbsläonjanum, bezogen, 1688 siedelte indessen, weil die akademischen Festakte, die in dem Gebäude abgehalten wurden, den Betrieb störten, die Druckerei für gelehrte Literatur, die Lsarnoä Lress, nach dem Nom Uuu's Ilouss, die neue Libls kross, von der noch die Rede sein wird, nach einem Haus in 8t. Lläatss über. Seit 1713 stand dann ein neues Heim, das Olarsuäou Uuiläiug, zur Verfügung, erbaut aus dem Honorar, das Edward Hyde, Earl of Clarendon, für sein berühmtes Werk, die Historz- ok tbs Rsbollion erhalten hatte. Nach diesen verschiedenen Heimstätten lautet denn auch der Druckoermerk auf den Oxforder Büchern je nach der Zeit ver schieden. Zunächst findet sich, wie Madan im Anhang mit teilt, Oxouias, Oxouüö, iu alrua uuivsrsitats Oxoü, iu Lima uui- vsrsitatsOxouia«, iu aeaäsmiaOxoniasftn oslsbsrrimauuivorsitLts Oxouisusi. Seit 1585 heißt es Oxouias oder Oxouii, auch Oxkorä, at Oxkorä; das erste im Nbsatrum Kboläouiauum ge druckte Buch führt den Druckvermerk II txpograxb!» 8bsl- äouioua, die seit 1670 gedruckten Bücher II tbsatro oder tzipo- graxüso 8bsläouiauo regelmäßig bis 1713, vereinzelt sogar bis 1783! Seit 1713 tritt dafür in der Regel ein bl tz'po- grapbso oder prsly Olarsuäouiauo (auch Leaäsiuioo), daneben at tlio Olarsuäou (oder Onivsrsit^) krsss, wie noch heute. Es würde zu weit führen, hier aus die Leistungen der Olarsuävll krsss im einzelnen einzugehen. Seit 1846 hat sie nach Madan jährlich nicht unter 100, seit 1885 nicht unter 200 Bücher gedruckt. Die Zahl der bis 1900 in Oxford überhaupt gedruckten Werke beläuft sich nach einer Seite 36/37 gegebenen statistischen Übersicht auf 19 475; davon entfallen auf die Jahre 1478 bis 1600; 148; 1601—1650: 1161; 1651 — 1700; 1428; 1701—1750; 1108; 1751—1800:1365; 1801—1850: 4449; 1851—1900: 9d16. Dis Bibelpresse trat zuerst 1673, nachdem der Vertrag mit der Stationers' Company gelöst worden war, in Tätigkeit. 1675 erschien (Oxtorä, Lt tbs Nbsator) eine englische Bibel in Quart, deren Titelblatt auf Tafel XII abgebildet ist. Zwischen 1675 —1700 wurden jährlich etwa vier Ausgaben gedruckt, von 1701—1750 weniger als drei, von 1750 —1800 durchschnittlich zwei. 1815 wurde fest gestellt, daß die Zahl der in den vorangehenden 7 Jahren gedruckten Bibeln 480500, der Neuen Testamente 386 600, der Gebetbücher 400 000, der Psalter u. dergl. 200000 mit einem Gesamtwert von 213000 Pfund Ster ling betrug. 1822 waren 19 Auflagen der Bibel, 9 Testamente und 21 verschiedene Gebetbücher auf Lager; 1870: 26 Bibelauflagen, 1895: 78 und 91 vom Prayer Book, 1907: 98 bezüglich 101. Vom Prayer Book wurden in letzter Zeit jährlich zwischen 750 000 und 1 250 000 Exemplare verkauft, an Bibeln 1875: 500000, 1885: 700000, 1895: 1000 000, 1905: 1 120000. Die Libls krsss beschäftigt ungefähr 400 Personen mit 60 modernen Druckmaschinen, die durchschnittlich täglich 3000 Exeniplare der Bibel fertigstellen. In der Lsarnsä kross sind 300 Personen tätig. Es sind Typen zu über 150 Sprachen vorhanden. Das Papier liefert hauptsächlich die Wolvercote- Miihle, die seinerzeit aus Betreiben des vr. Fell errichtet wurde. Die dominierende Persönlichkeit während des letzten halben Jahrhunderts war Professor Bartholomew Price, der bis zu seinem 1899 erfolgten Tode für die Druckerei glänzend gewirkt hat. In dem Kapitel, welches Madan den hervorragenden Oxforder Drucken widmet, bespricht er unter anderem den oben bereits erwähnten, mit 1648 datierten Druck, die 1629 erschienenen Lxsoimsns ok Oxkorä txps, den Ävrsurius Lul!- sus (1643—45), ksll's Xvv Har Looks (1861—1709), die Oxkorä Oarstts (1665), die Oxkorä Xlmauaobs (seit 1674), die Oaxtou Nsmorial Libls (1877), die Ootäsn Oospsl (t881). Als Beispiel von der Leistungsfähigkeit der Druckerei bleibt 1609»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder