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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.11.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-11-07
- Erscheinungsdatum
- 07.11.1908
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- Deutsch
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^ 260, 7. November 1908. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 12651 früher geäußerte Annahme, daß eine Abwälzung der Warenhaus steuer von den Unternehmern der Warenhäuser auf deren Liefe ranten stattfindc, auch gegenwärtig noch zutreffe, insbesondere ob die Verbandsbcdingungen der Seidenstoff-, Gardinen-, Wirkwaren- und anderen Fabrikverbände diese Abwälzung schon jetzt in großem Umfange verhindert hätten; 2. welche Mittel auzuwenden fein würden, um eine solche Abwälzung zu verhindern, und 3. sich auch über die Gemeindestellerordnung der Stadt Chemnitz vom 20. Dezember 1906 zu äußern. Von den Handelskammern sei einhellig bestätigt worden, daß die Umsatzsteuer auf irgend eine Weise abgcwälzt werde, Mittel aber, um dies zu verhindern, könnten nicht angegeben werden. Die Gewerbekammern, außer Zittau, hätten sich in entgegengesetztem Sinne ausgesprochen. — Die Handelskammern hielten die Gemeindesteuerordnung der Stadt Chemnitz nicht für geeignet, berechtigten Klagen des Kleinhandels wirksam zu begegnen. Überdies sei diese Steuer ordnung noch so neu, daß sich über deren Wirkung noch nichts Bestimmtes sagen lasse. Auch die Handelskammer von Chemnitz bemerke, es müsse als ausgeschlossen gelten, daß dem Kleinhandel mit der Sonderbesteuerung der in der ministeriellen Verfügung erwähnten drei Geschäftsklasscn (der Warenhäuser, Zweiggeschäfte und Großbetriebe) die erhoffte Aufbesserung gebracht werden könnte, hauptsächlich um deswillen, weil die Warenhaussteuer nicht diejenigen treffen würde, die damit belastet werden sollten. Auch seien es nicht allein die drei genannten Kategorien von Geschäften, wodurch dem Kleinhandel Abbruch geschähe, sondern die Haupt ursache des teilweise« Daniederliegens von Kleinhandelsgeschäften sei vielmehr in der großen Konkurrenz, die sie durch massenhafte Neugründungen zu erleiden hätten, ferner im Hausier- und Jahr- marktshandcl zu suchen. — Wenn im Jahre 1900 in der jen seitigen Kammer ein Antrag auf Einführung einer Umsatzsteuer für Warenhäuser eingebracht und angenommen worden sei, und ihm sich auch dieses hohe Haus angeschlossen habe, so hinge das damit zusammen, daß Bayern das Jahr vorher eine solche Steuer eingeführt und Preußen im Begriffe gestanden hätte, auf dem selben Wege vorzugehen. Es hätten damals noch keine Erfahrungen über eine solche Steiler Vorgelegen. — Das König!. Ministerium des Innern habe aber in höchst dankenswerter, das ganze Erwerbs leben berührender Weise Erörterungen angestellt und die Ergeb nisse beiden Ständen im Februar 1902 in einer Denkschrift nieder gelegt. Nach dieser Denkschrift hätte die Königl. Sächsische Re gierung schon damals Bedenken getragen, dem Anträge der Zweck nicht erreicht »würde, vielmehr die damals schon vielfach angebahnte SelbstlMe der einzig gangbare Weg sein müsse Diesem Hinweis auf Selbsthilfe sei auch in verständnisvoller Weise vom Mittelstand Folge gegeben worden und er dadurch den Großbetrieben gegenüber konkurrenzfähiger geworden, namentlich durch Zusammenschluß der Geschäftsbräuchen, durch Rabattspar vereine, Einschränkung des Borgunwesens, Einkaufsvereinigungen und -Genossenschaften und gewerbliche Kreditvereine. Diese Rabattsparvereine seien im Jahre 1898 in Hannover gegründet worden und hätten sich innerhalb der letzten zehn Jahre in be deutender Weise entwickelt. An verschiedenen Orten, auch Sachsens, hätten sie auch schon den Konsumvereinen nicht unerheblichen Boden abgcwonnen. Der Redner bespricht hierauf an der Hand des gedruckten Deputationsberichts dessen Punkte IV bis VII, bezüglich deren im einzelnen auf den Bericht verwiesen werden kann, und schließt: Die Deplltation habe sich mit der Vorlage eingehend beschäftigt und beantrage — in der Erwägung, daß 1. die damit beabsichtigte Wirkung, die Lage des sogenannten Mittelstands zu bessern, nach den anderwärts gemachten Erfahrungen nicht zu erwarten sei, vielmehr eine Schädigung des wirtschaftlichen Interesses anderer Erwerbsstände zu befürchten stehe, 2. die beantragte Steuer von den Warenhäusern und Großbetrieben nicht getragen, sondern ab gewälzt werde, 3. gesetzliche Mittel und Wege, diese Abwälzung zu verhindern, nicht zu finden seien, und 4. den einzelnen Ge meinden es auch jetzt schon unbenommen sei, je nach Umständen den Verordnungen des Königlichen Ministeriums des Innern entsprechend eine örtliche Sonderbesteuerung von Kleinhandels- Großbetrieben einzuführen, — die Kammer wolle beschließen: dem unter Nr. 367 vorliegenden Antrag der Zweiten Kammer nicht beizutreten. Weiter beantrage die Deputation, die Kammer wolle be schließen: die in dieser Sache eingegangenen Petitionen, soweit sie nicht durch den gefaßten Beschluß sich erledigten, auf sich be ruhen zu lassen. Nach längerer Debatte beschloß die Erste Kammer gemäß dem Anträge der Deputation. ^Ladenschluß in Wien. — Der Vorsteher der Korporation der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler, Herr Franz Deuticke, bringt .den Mitgliedern der Korporation in der » Österreichisch - ungarischen Buchhändler - Cvrrespondenz « in Erinnerung , daß laut Beschluß der Korporations - Ver sammlung vom 27. März 1908 der Ladenschluß in den Monaten September bis Mai spätestens um 8 Uhr zu erfolgen habe. Für Arbeiten, die auf Verlangen des Chefs nach erfolgtem Ladenschluß gemacht werden, gebühre den Gehilfen und Hilfsarbeitern für die Stunde eine besondere Vergütung im doppelten Betrage der gewöhnlichen Arbeitsstunde. ^Anzeigensteuer. (Vgl. Nr. 258 d. Bl.) — Der neue Gesetz entwurf über die Anzeigensteuer, der den Reichstag in seinen nächsten Sitzungen beschäftigen wird, ist in seinem offiziellen Wortlaut nebst Begründung soeben in Carl Heymanns Ver lag, Berlin VV. 8, zur Ausgabe gelangt. Preis 30 H ord. Wie viele Ausleihungen hält ein Buch ans? Auf diese für Ausleihbibliotheken jeder Art so wichtige Frage hat die Verwaltung der Kruppschen Bücherhalle in Essen in ihrem in vieler Hinsicht interessanten fünften Jahresbericht, der die Betriebs jahre 1904 bis 1907 umfaßt, die Antwort gegeben, daß bei ihr ein Buch durchschnittlich etwa 120 Ausleihungen erfährt, bis es aus dem Verkehr gezogen wird, während die Höchstzahl der Be nutzungen 190 Fälle betrug. Diese wenigstens scheinbar große Häufigkeit der Erneuerung wird von der genannten Bibliothek vor anderen Ursachen damit begründet, daß nur durch möglichst gut ge haltene Bücher die Leser zur Sauberkeit und guten Behandlung der Bücher erzogen wurden, während sie, wenn man ihnen viel benutzte Bücher in die Hand gibt, an denen ein Mehr von Unsauberkeit nicht mehr zu ersehen ist, an Unsauberkeit gewöhnt werden und daher auch neue Bücher nicht schonender zu be handeln pflegen als jene. Diese Mitteilung hat nun der Redaktion der Zeitschrift »Die Volksbücherei in Oberschlesien« Anlaß gegeben, an 23 ältere Bibliotheken des Verbandes oberschlesischer Volks büchereien, dessen Organ diese Zeitschrift ist, die Anfrage zu richten, wieviele Ausleihungen bei ihnen die Bücher auszu halten pflegen, und hat darauf eine Anzahl Antworten er halten. die in vieler Hinsicht Interesse erregen dürften. Es hat sich nämlich gezeigt, daß in der Zahl der Ausleihungen, die ein Buch verträgt, je nach dem Zustande des Einbandes, aber auch nach der Beschaffenheit des benutzenden Publikums sehr große Ver schiedenheiten bestehen, daß aber die von der Kruppschen Bücher halle angegebenen Zahlen keineswegs als auffällig niedrig betrachtet werden können. Aus Beuthen lief z. B- die Antwort ein, daß beim Ausleihen an Arbeiter und Handwerker ein Buch schon bei 20-bis 25maligem Wechsel abgenutzt sei, während dies bei der Benutzung durch Beamte, Lehrer" re. erst nach 50- bis 60maligem Wechsel der Fall zu sein pflege, so daß also die mittlere Dauer 30 bis Zahl, an der, wie weitere Nachforschungen ergaben, in erster Linie schlechte Einbünde schuld waren. Wie sehr in der Tat der Einband auf die Lebensdauer eines solchen Buches Einfluß hat, zeigte die Antwort aus Tarnowitz, die als Durchschnittszahl im Laufe von 10 Jahren etwa 200, als Höchstzahl 260 Ausleihungen schnitt 80 bis 90, als Höchstzahl 120 Ausleihungen an, Nosdzin als Höchstzahl etwa 76, wobei aber eine einmalige Er neuerung des Einbandes stattgefunden haben muß. Rybnik hatte einen Durchschnittssatz von 100, einen Höchstsatz von 140 Aus leihungen und bemerkte, daß Bündchen, die mit starkem Pack- 1649*
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