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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.10.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-10-18
- Erscheinungsdatum
- 18.10.1907
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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^ 244. 18. Oktober 1907. Fertige Bücher. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 10789 Leipziger Volkszeitung, 10. Juni 1907. Zu diesem Buche darf man den rührigen Verlag beglückwünschen. Milsers Buch über die Menschwerdung wird in der wissenschaftlichen Aufklärungsliteratur einen Ehrenplatz einnehme». In schlichter Sprache stellt der Verfasser, der selbst ein namhafter Forscher ist, die Ergebnisse der neuesten Forschungen über die Abstammung des Menschen dar. Er erörtert die Frage, von welcher Gegend der Erde auS das Leben über haupt sich ausgebreitet, und wo die Wiege des Menschengeschlechts gestanden habe. An der Land der wichtigsten fossilen Funde von Menschenknochen vermittelt er dem Leser ziemlich deutliche Vorstellungen von der Gestalt der Vor- und Urmenschen, aus denen sich im Verlauf ungezählter Jahrtausende der jeytige Mensch entwickelt hat. Skizzen und Abbildungen machen den Inhalt des Buches »och anschaulicher. Besonders bemerkens- und lobenswert erscheint es, daß sich Milser vor dogmatischer Erstarrung zu bewahren gewußt hat, also nicht in einen Fehler verfallen ist, in den so viele Verfechter einer natürlichen Abstammung und Entwicklung verfallen. Besonders die Ausblicke auf den letzten zwanzig Seiten, in denen Milser unter andern» seine Ansichten über Vererbung und über das Gesetz der natürlichen Auslese darlegt und darauf hinweist, wie sich Staaten und Völker die Lehren der Entwicklungslehre zunutze machen sollen, zeigen in wohltuender Weise, wie sich Milser von dogmatischer Verknöcherung frei hält. Das Büchlein ist in Anbetracht seines gediegenen Inhalts billig. Hannoverscher Courier, Hannover, 29. Juni 1907: vr. Ludwig Milser ließ bei Strecker 8- Schröder (Stuttgart) ein treffliches kleines Werk „Mensch werdung" erscheinen, das an der Land aller einschlägigen wissenschaftlichen Funde dem Ursprung des Menschen nachzugehcn sucht. Die Ausführungen, die übrigens bei aller Objektivität der Darstellung in er frischend persönlichem Ton gehalten sind und zu den strittigen Fragen klar Stellung nehmen, sind für jeder mann leicht verständlich. Heider Anzeige, Heide, 9. Juni 1907: Der Gelehrte sowohl wie der wißbegierige Laie werden in dem Buche befriedigende Antwort auf so manche ihrer Fragen erhalten. Und — ein nicht zu unterschätzender Vorteil — auch der Mann des arbeitenden Volkes, dessen Lese- und Wißbegierde über seine Schulweisheit hinaus reicht, wird das Wilsersche Buch ohne weiteres verstehen können. Und gerade für diese breite Masse will ja Or. Milser wohl auch sein Buch geschrieben haben. Für alle die, die nicht zufrieden sind mit dem Dogma ihres Kinderglaubens, deren unbefriedigter Wissensdrang danach strebt, den Urgrund aller Dinge zu verstehen, unbekümmert um die Folgen. „Nur für solche Leser sind die folgenden Blätter geschrieben", sagt Milser in seinem Vorwort; „ihnen biete ich das Beste, was ich habe, die reife Frucht einer wissenschaftlichen Lebensarbeit. Dabei ist alles Unsichere, Zweifelhafte, noch Schwankende oder in der Gestaltung Begriffene fortgelassen oder als solches gekennzeichnet; nur die nach meiner Überzeugung sicheren und unerschütterlichen Forschungsergebnisse habe ich zu einem einheitlichen Gesamtbild zu ver einigen gesucht" So führt er denn den Leser von der Urzeugung zum Vormenschen und dann zu den Funden, die das geschichtliche Dasein des Urmenschen unwiderleglich Nachweisen. Aus seiner eigenen Meinung macht Milser nirgends ein Äehl, läßt aber auch die Gegner zum Wort kommen, um sich mit ihnen anseinanderzusehen. Eine Reihe vor trefflicher Abbildungen unterstützt das geschriebene Wort. Und so kann das Buch in seiner billigen und doch reichen Ausstattung alle» empfohlen werden, die über den Alltag hinausdenkend, sich gerne zurück träumen in jene zehntausende von Jahren zurückliegenden Zeiten, als der Mensch seinen mühseligen Zivilisationsweg antrat. St. Galler Tageblatt, St. Gallen, Nr. 29, 1907. Dr. Ludwig Milser aus Heidelberg, der als einer der bekanntesten deutschen Forscher, namentlich als Vor kämpfer für die europäische Abstammung der Arier, durch zahlreiche größere und kleinere wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiete der Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte sich einen Namen gemacht hat, sucht in diesem Bändchen faßlicher und interessanter Auseinandersetzungen ein Bild zu geben von den allerdings erst zum Teil auf gehellten Wegen, auf denen der allmähliche Übergang von tierähnlichen Vorstufen zur ältest bekannten „Gestalt des wirklich diesen Namen verdienenden Menschen nach den bisherigen Forschungsergebnissen nach seiner Überzeugung vor sich ging. Das anregend und mit Begeisterung für den Gegenstand geschriebene, hübsch illustrierte Werklein, das in ansprechendem Gewände die Früchte ernster Forscherarbeit darbietct, dürfte seinen großen Leserkreis finden. Freie Schulzeitung, Reichenberg i. B., Juli 1907. Das Buch wird auch solchen Lesern, die sich mit seinem Gegenstände etwa schon aus den weitverbreiteten Schriften W. Bölsches bekannt gemacht haben, manches Neue bieten. Es führt nämlich den Stammbaum des Menschen nicht bis auf den „Einzeller" zurück, sondern befaßt sich nur mit den beiden unmittelbaren Vorstufen, dem Neandertalmenschen (läomo primiAenius) und dem Vormenschen (?roantliropus erectus), und bringt infolgedesien eine große Menge von Einzelheiten, die in den genannten Schriften nicht zu finden sind. Auch begnügt sich der Verfasser nicht, immer nur die Größen der Wissenschaft sprechen zu lassen; er tritt mit unter in recht kräftiger Weise für seine eigenen abweichenden Anschauungen ein, ein Beginnen, das man sich von einem Manne wie Milser gerne gefallen lassen darf. Heidelberger Zeitung, Heidelberg, 13. Mai 1907. Das Buch gliedert sich in vier Hauptabschnitte. Der erste betitelt sich „Abstammung" und behandelt die Frage, wo auf der Erde das Leben sich zuerst gezeigt hat, in welcher Stufenfolge es sich entwickelt und wie es sich aus gebreitet hat. Der zweite Abschnitt behandelt den Vormenschen auf Grund des berühmten Fundes von Trinil auf Java; der dritte beschäftigt sich mit dem Urmenschen, über den die Funde in Neanderzahl, von Spy und in den Höhlen von Krapina Ausschluß geben. Der vierte und letzte bietet Ausblicke, die durch ihren moralischen Gehalt und durch die ernsten Verpflichtungen, die sie der Menschheit, namentlich der weißen Rasse, auferlegen, so recht deutlich erkennen lassen, was uns bisher fehlte und was der großen Menge heute noch fehlt: die richtige Erkenntnis von der Stellung des Menschen in der Natur. Nur wenn diese gewonnen wird, nur wenn die Menschen sich zu versichtlich die Fragen beantworten können: was waren wir? was sind wir? was können wir werden? — nur dann ist die Grundlage für eine zielbewußte Weiterentwicklung gegeben In diesem Sinne wünschen wir, daß die Schrift Milsers Gemeingut unseres Volkes werden möchte. Sie verdient es wegen des Gegen standes, den sie behandelt, und sie verdient es wegen der faßlichen Art, in der sie dieses tut. - — — Bekannte günstige Bezugsbedingungen. Zettel anbei. Stuttgart, 15. Oktober 1907. Hochachtungsvoll Strecker L Schröder. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 74. Jahrgana. 1407
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