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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.10.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-10-04
- Erscheinungsdatum
- 04.10.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 231, 4. Oktober 1911. Nichtamtlicher Teil. KörsEstt t. Dtschrr. iSuchhanö«. 11481 Frage. Mir scheint, selbst wenn sich die Verleger der Mühe unterziehen wollten, mit ihren Autoren in dieser Angelegenheit in Briefwechsel zu treten, so erwüchse doch aus dem Sammeln und Ordnen aller dieser Auskünfte dem Schriftleiter dieses Blattes eine so ungeheure Mehrarbeit, daß sich diese, abgesehen von den Kosten für die gewiß sehr um fangreiche Veröffentlichung des Ergebnisses, wohl kaum lohnen würde. So hübsch der Gedanke an sich ist, einfach durch zuführen scheint er mir nicht zu sein, auch deshalb nicht, weil die Autoren, die nicht nur gewerbsmäßige Wander redner sind (auch diese stehen nicht immer jederzeit bereit!) immer nur von Fall zu Fall werden entscheiden können und mögen, ob sie da und dort sprechen wollen und — wann. Mit einer allgemeinen Zusage ist also dem Sortimenter nicht gedient; er muß. was er so auch tun muß, eben doch mit dem ins Auge gefaßten Autor einen Brief wechseln. Erprobte Männer, die grundsätzlich gewillt sind, findet er ja in den obengenannten Vereinsveröffent lichungen genannt. Sollte der eine oder der andere der dort aufgeführten Namen nicht befriedigen, so ärgere man sich nicht mit der Faust in der Tasche, sondern führe deshalb an der Stelle Beschwerde, die den Herrn empfiehlt. Die Listen werden, was mir aller dings kaum nötig scheint, da deren Herausgeber ja gewisser maßen für die genannten Redner bürgen, dann bald im Interesse aller gereinigt sein. Zur direkten Ausnutzung der besprochenen Abende em pfiehlt es sich, die Buchhändlertätigkeit nicht auf den Laden zu beschränken, sondern die in Frage kommende Literatur aus einer Tafel im Saal den Besuchern vor Augen zu führen; verbietet sich ein sofortiger Verkauf wohl aus mancherlei Gründen in den meisten Fällen, so wird diese kleine Ausstellung in Verbindung mit bereit liegenden Bestellzetteln doch nicht ohne Einfluß aus den Absatz bleiben, eingedenk des Wortes: »Schmiede das Eisen, so lange es heiß ist.« Unter dem unmittelbaren Ein druck des gesprochenen Wortes bestellt noch am Abend mancher, der es am andern Morgen nicht mehr tut. Denen, die Anregung aus diesen Zeilen nehmen, ein »Glück zu!« Ohne dem geht's nicht. Friemar. Der Ursprung der beiden Artikel Vortragsabende ist auf eine Anfrage im Sprechsaal der Nr. 180 zurückzuführen, in der wir diejenigen Herren Sortimenter, die im Winter literarisch.künstle rische Vorträge als Selbstzweck oder Mittel zum Zweck arrangieren, baten, sich über den materiellen und ideellen Erfolg dieser Veran- staltungen im Börsenblatt zu äußern. Grund in dieser Sache, wie in allen anderen Fragen unseres Berufslebens: das Für und Wider gemeinsam mit den Berufsgenossen zu erörtern, von ihren prak tischen Erfahrungen zu profitieren und sie zu Nutz und Frommen unseres Berufs der Allgemeinheit bekanntzugeben. Denn wie wir schon an anderer Stelle einmal hervorhoben, kann die Redaktion eines Fachblattes nur dann Ersprießliches leisten, wenn^ sie in lebendiger Wechselwirkung mit den Lesern steht und weiß, daß das, was von ihr gewollt wird, auch den Wünschen der Abonnenten begegnet und bei ihnen ein Echo findet. Die Früchte, am grünen Baum praktischer Lebenserkenntnis ge wachsen, mögen vielleicht weniger lockend aussehen als die Treib hauspflanzen theoretischer und spekulativer Erörterungen, sie sind aber dafür auch gesünder und nahrhafter. Denn mag auch die Redaktion eines Fachblattes durch die verschiedenen, täglich an sie herantretenden Wünsche und Forderungen einen weiteren Überblick über berufliche Fragen gewinnen als die Mehrzahl der Berufs genossen, so fehlt ihr doch andrerseits oft die Möglichkeit einer Nachprüfung, wie sich diese Anregungen in die Praxis umgesetzt wohl ausnehmen werden. Leider ist dem Wunsche der Redaktion in dem vorliegenden sprochen worden. Wohl übermittelten uns einige Firmen Pro gramme über demnächst in Aussicht genommene Dichterabende, Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 78. Jahrgang. unter Hinweis darauf, daß sie schon seit Jahren derartige Vor träge »mit großem künstlerischen und materiellen Erfolge« in szenierten, während andere ihr Interesse an der aufgeworfenen Frage in Zuschriften bekundeten, von denen wir eine nachstehend wiedergeben: »Mit großem Interesse habe ich Ihre Anfrage in Nr. 180 d. Bl. gelesen. Unterzeichneter, der erst vor kurzem die eigentümliche Metamorphose aus einem katholischen »modernistischen« Ordens priester und staatlich (Bayern) geprüften Altphilologen in einen Sortimentsbuchhändler durchgemacht hat, fühlt noch gar manchmal ein Heimweh nach dem Rednerpult. Wer einmal diese gegenseitige Suggestion während des leidenschaftlichen Sprechens Aug' in Aug' mit einer gewaltigen Volksmenge durchkostet hat, kann es nie mehr ganz lassen. Da mir nun die politische Ader vollständig fehlt, habe ich mich schon mit dem Gedanken getragen, es mit Vorträgen literarischer oder populärphilosophischer Art zu versuchen. Ich gestehe allerdings, daß der Hintergedanke, damit für mein Geschäft und meine Person als literarischer Berater Reklame zu machen, nicht fehlt. Noch lieber wäre mir, einer alten Neigung entsprechend, das freie lebendige Rezitieren von Erzählungen, Märchen usw., vielleicht mit kurzen literarhistorischen Einleitungen.« Aus allen diesen Einsendungen ließ sich wohl ein lebhaftes Interesse an der Sache erkennen, aber noch kein Bild weder über die Art, wie derartige Vorträge zu arrangieren sind, noch über ihre Rentabilität gewinnen. Ob und inwieweit das aus den beiden hier abgedruckten Aufsätzen möglich ist, müssen wir dem Urteil der Leser überlassen. In jedem Falle scheint uns die Mahnung beherzigenswert, Fühlung mit den örtlichen literarischen Gesellschaften und Volksbildungsvereinen zu suchen und ein gemein sames Zusammengehen mit ihnen anzustreben. Weniger begeistern können wir uns für das Institut der professionellen Wander redner und Vortragskünstler, da das Interesse an künst lerischen Vortragsabenden oft weit mehr durch die Person des Vortragenden als durch den Vortrag selbst bedingt wird. Daran ändert auch der Umstand nichts, daß nicht jedes Dichter- aug' in schönem Wahnsinn rollt und nicht jeder bei seiner Geburt von allen neun Musen begnadet wurde. Da das Zustandekommen derartiger Veranstaltungen somit wesentlich von der Stellung der Schriftstellerwelt abhängt, so haben wir uns an eine Reihe Autoren gewandt und sie gebeten, sich über die Zweckmäßigkeit und den materiellen Nutzen derartiger Vortragsabende zu äußern. Hoffentlich haben sie eine bessere Meinung von dem Publikum als Liliencron, von dem man sich erzählt, daß der »Herr Baron« auf seinen Vortragsreisen vor jedem Klingelzeichen, das ihn zu seiner Nummer rief, erst kräftig ausspuckte, weniger um die Kehle als um die Seele zu reinigen. Inwieweit eine Organisation des Vortragswesens vom Buchhandel selbst unter Mitwirkung der Schriftsteller herbeigesührt werden könnte, wäre eine Frage, zu deren Beantwortung besonders der belletristische und populär wissenschaftliche Verlag berufen wäre. Red. Neuigkeiten des russischen Buchhandels.*) Pg. — Petersburg, M. ---- Moskau, P. f. ----- Preis fehlt. (Vgl. Börsenblatt 1911, Nr. 209.) (Schluß zu Nr. 230 d. Bl.) Kalender, Kubanischer, auf das Jahr 1011. (Statistisch.) Unter Red. von A. T. Ssokolow und A. S. Sselewko. Jekaterinodar. 8°. 620 S. mit 12 Portr. 1 R. 60 K. Kaufmans Sbornik, Hrsg, zum 25jähr. Jubiläum der Unterwerfung und Organisierung des Turkestanischen Landes durch General K. P. von Kaufman. M. 8". 247 S. mit Abbildgn. P. f. Klimentow, S. Instruktion für Köche, wie Soldatenspeise zu bereiten ist. Vergleichende Art der Zubereitung bei uns und bei den Deutschen. Pg. 8°. 74 S. P. f. Kogan, P. Skizze zur Geschichte der westeuropäischen Litera turen. 1. Bd. 6. Aust. M. 8'. 411 S. P. f. Koshurkin, N. W. Gedichte und Erzählungen. Pg. 8°. 181 S. 60 K. *) Die angezeigten Schriften sind, wo nicht ausdrücklich eine andere Sprache angegeben ist, in russischer Sprache verfaßt. 1490
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