Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.10.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-10-03
- Erscheinungsdatum
- 03.10.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19111003
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191110031
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19111003
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1911
- Monat1911-10
- Tag1911-10-03
- Monat1911-10
- Jahr1911
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
230, 3. Oktober 1911. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. b. Dtschn. Buchhandel. 11433 Kleine Mitteilungen. Tchaufeusterdekoration. — Die Konkurrenz Berufener und Unberufener sorgt heute dafür, daß das Gefühl der Sicherheit des Besitzes gar nicht mehr in uns auskommt. Jeden Tag gilt es, das Erworbene zu verteidigen, den Besitz neu zu erwerben. Da die Zeiten andere geworden sind, so sind auch die Mittel, mit denen der Konkurrenz begegnet werden muß, anderer Art als früher. Jeder sucht sein Bestes zu geben und es in das beste Licht zu rücken. Das zeigt sich besonders in der Beachtung, die man im Geschäfts leben der Gegenwart dem Schaufenster, dem Auge des Ge schäftes, wie man es bezeichnend genannt hat, schenkt. Früher genügte es, das Schaufenster aller 4 oder 6 Wochen neu zu arrangieren, und die Kunst des Dekorateurs stand nur in Ausnahmefällen Pate bei diesen Arbeiten. Man reihte die Novitäten Wahl- uno quallos an einander und über ließ es dem Beschauer, sich selbst ein Bild der neuzeitlichen Literatur zu machen. Von einer künstlerischen Einheit nach bestimmten Gesichtspunkten war dabei ebensowenig die Rede wie von dem Bestreben, den Tagesereignissen oder besonderen Strömungen im Literatur- und Kunstleben im Spiegelbild des Buches Ausdruck zu geben. Das ist heute anders geworden, und es ist ein erfreuliches Zeichen, daß auch der Buchhandel diesen Bestrebungen, bestimmte Wirkungen durch die Schaufensterdekoration auf das Publikum zu erzielen, immer mehr gerecht zu werden sucht. Ist doch das Schaufenster, wenn auch nicht das einzige, so doch das beste und zugkräftigste Propagandamittel des Sortiments. Und wenn Kleider Leute machen, so machen Schaufenster Kunden. Gewiß nicht von heute auf morgen. Achtlos geht mancher an dem Schaufenster des Buchhändlers vorüber, ohne dessen Bemühungen, dem Publikum etwas Besonderes zu bieten, Augenmerk zu schenken. Ist aber einmal der Blick des Passanten gefesselt, hat er einmal etwas gefunden, was ihm sagt, daß der Mann hinter dem Schau fenster mehr ist und sein will als ein bloßer Bücherverkäufer, so ist der erste Schritt, ihn dem Geschäfte als Kunden zu gewinnen, getan. Werden wir uns doch endlich darüber klar, daß der Auch- buchhandel nicht wirksamer bekämpft werden kann, als daß wir uns ihm überlegen zeigen durch unser Können, dadurch, daß wir nicht nur immer von unserer »Kulturmission« reden, sondern ihr vor allem praktisch Ausdruck geben, indem wir Arbeit leisten, die von anderen, Nichtbuchhändlern, mangels Kenntnisse und Fähigkeiten nicht oder nicht in angemessener Weise geleistet werden kann. Schon der Wille, es den anderen zuvorzutun, verdient Anerkennung, so daß wir den Äußerungen praktischer Berufstätigkeit im Sinne einer zweck- und zeitgemäßen Propaganda weit lieber Raum im Börsenblatt geben als den ewigen Klagen über ungenügenden Rabatt und unzulässige Konkurrenz. Aus diesem Grunde möchten wir, daß die nachstehenden Mitteilungen nicht nur gelesen werden, sondern auchVeranlassung geben möchten, sich mit der Frage derPro- paganda des Sortimenters näher zu beschäftigen. Dem gleichen Zwecke dient auch der Artikel »Vortragsabende« in dieser Nummer, auf den wir nach Abdruck des zweiten Teils noch zurückkommen werden. Aus einem Zirkular der Firma A. Francke in Bern, die am 2. Oktober d. I. nach dem Eckhaus Bubenbergplatz 6 über siedelt: » War es schon früher das Bestreben meiner Firma, in den Fenstern dem Beschauer ein Wandelpanorama zeitgenössischer Literatur und Kunst zu bieten, so werden die neuen Auslagen Gelegenheit geben, diese Bemühungen noch erfolgreicher fort zusetzen. Noch wichtiger als das Außere war mir die Ausgestaltung des Innern. Eine Buchhandlung soll mehr sein, als ein bloßer Bücherverkaufs-Automat, der zwar das gewünschte Buch pünktlich liefert, den Käufer dann aber sofort wieder entläßt. Die Größe des neuen Hauses bot die Möglichkeit, einen behaglichen Raum zu erstellen, der zum Verweilen einladet. Man soll wissen, daß man die Bücher, die draußen ausgestellt sind, im Innern des Ladens, bequem sitzend und beliebig lange verweilend, ohne Kaufzwang in Muße ansehen und sich auch sonst alles, was einen interessiert, dort vorlegen lassen kann. Ich glaube, es sei meinem Architekten, Herrn Otto Jngold, gelungen, ein solches Milieu zu schaffen, in gutem Sinn modern geschmack- Vörscublatt für den Deutschen Buchhandel. 78. Jahrgang. voll, praktisch und anheimelnd, Farbe und Form in wohltuender Harmonie, bei Tage durchflutet von einer Fülle natürlichen Lichtes, bei Abend im Scheine moderner Glühkörper . . . .« Aus der »Badischen Presse« (Karlsruhe i/B.) vom 27. Sep tember: »Zur Arzte- und Naturforscher-Versammlung hat A. Biele - feld's Hofbuchhandlung in Karlsruhe eine interessante Sammlung von alten und seltenen Schriften und Porträtsberühmter Arzte und Naturforscher in ihrem Schaufenster ausgestellt. Be sonders dürfte die Badener das seltene Porträt des berühmten Naturforschers Lorenz Oken interessieren, der im Jahre 1822 die jährlichen Naturforscherversammlungen ins Leben rief. Oken wurde am 1. August 1779 in Bohlsbach in Baden geboren. Ferner sind außer Erstlingsdrucken von Arznei- und Kräuterbüchern auch die Schriften und Verhandlungen des letzten Karlsruher Natur forschertages vom Jahre 1858 ausgestellt. An den berühmtesten Arzt des Altertums Hippokrates erinnert ein schönes altes Porträt in Oel in altem Goldrahmen « Aus einem Briefe des Arbeitsausschusses des Altonaer Detaillisten-Vereins der Kolonialwarenbranche von 1872 an die Schlüter'sche Buch- und Kunsthandlung (Wilh. Halle) in Altona: »Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, daß Ihre Schau fenster-Dekoration anläßlich des Wettbewerbs prämiiert worden ist. Den Ehrenpreis erhalten Sie anbei, während Ihnen die Medaille erst in einigen Tagen zugestellt werden wird. . . .« Nicht jeder, der strebend sich bemüht, etwas Originelles auf dem Gebiete der Schaufensterdekoration zu leisten, wird eine Medaille davontragen, wohl aber jeder das Bewußtsein, getan zu haben, was in seinen Kräften steht, um das Publikum für sich zu gewinnen. Columbien. Befreiung der Fakturen über gedruckte Lehrbücher von den Konsulargebühren. — Lauten die Konsulatsfakturen nur über »gedruckte Bücher«, so find die Kon sulargebühren zu berechnen und zu erheben; dagegen sind »ge druckte Bücher für den Unterricht« nach Artikel 1 Ziff. 1 des Kon sulargebührentarifs von Gebühren befreit. (Verfügung des Finanz. Ministeriums, Nr. 4269 vom 26. Juli 1911 — viario olLeial.) (Aus den im Reichsamt des Innern zusammen gestellten »Nachrichten für Handel und Industrie«.) Badisch-Pfälzischer Buchhändler - Verband. — Wie aus dem Inseratenteile der vorliegenden Nummer unseres Blattes er sichtlich ist, beruft der Badisch - Pfälzische Buchhändler- Verband eine außerordentliche Verbandssitzung für Sonntag, den 15. Oktober, vormittags 11 Uhr, ein. Die Sitzung findet ge meinsam mit dem Elsaß-Lothringischen Buchhändleroerein in Straß bürg i. E. im Luxhof statt. Die Tagesordnung geht den Mitgliedern direkt zu. Tagung des Bundes der Dentschöfterreicher im Deut schen Reiche. — Zum dritten Male kommen die Mitglieder des im Jahre 1907 gegründeten »Bundes der Deutschösterreicher im Deutschen Reiche« in einer sächsischen Stadt zusammen, diesmal in Zwickau am 7. u 8. Oktober, um auf dem Gebiete deutscher Schutzarbeit Beratungen zu Pflegen und neue Wege zu bahnen zur Sicherung des bedrohten deutschen Volkstums an den Sprachen grenzen Österreichs. Anmeldungen sind an die Bundesleitung in Chemnitz, Gustav-Freytag-Straße 30, zu richten. Kunsthalle P. H. Beyer L Lohn, Leipzig. — Aus der Ausstellung der Gemälde von Professor Angelo Jank-München, der ersten überhaupt, die den Meister in größerem Umfange und auf verschiedenen Gebieten seines Schaffens zeigt, sind bereits mehrere der Hauptwerke in Leipziger Privatbesitz übergegangen. Die Oktoberausstellung enthält außerdem eine Sammlung hoch alpiner Werke von Paul Bürck-München, ferner Gemälde von Prof. A. Hengeler, W. Hetze f, E. Räuber, Carl Heyn usw. In der Schwarz-Weiß-Abteilung sind das graphische Werk und Originalzeichnungen von William Strang-London, Original radierungen von Albany, E. Howarth-London, A. Legros, M. Klinger, O. Greiner usw. vertreten. — Schließlich ist neu aus gestellt eine Sammlung von Kunsttöpfereien von Clara Ruckteschell- Hamburg. 1484
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder