^ 226, 28. September 1911. Künftig erscheinende Bücher. VSrlmdMt > s. Dnchn. SuchhtMdL. 11173 Georg Müllen W Verlag, München Zur Versendung liegt bereit: Denis Diderot ^akob und sein ^err Nach öer Mpliusschen Übersetzung neu herausgegeben unö zum ersten Male voll ständig ergänzt von Hanns Zloerke. Mit zwei Rupfern von Lhoüowiecki. 2 Sande gebunden in halbleder ca. M. 12.-, in Ganzleöer M. 25.- „Iscques le ?atsl>8te et 8vn maitre", diese großartige Improvisation, die man, ohne sich einer Übertreibung schuldig zu machen, als eines der unterhaltendsten Werke -er Weltliteratur bezeichnen kann, erfüllte keinen Geringeren als GvLt^L mit Entzücken, Am 7. April 1780 schrieb er darüber an Merck: „Es schleicht ein Manuskript von Diderot: .lacques le ?atsli8te et 8vn msitre" herum, das ganz vortrefflich ist. Eine sehr köstliche und große Mahlzeit, mit großem verstand für das Maul eines einzigen Abgottes gerichtet und aufgetifcht. Ich habe mich an den Platz dieses Sels gefetzt und in sechs ununterbrochenen Stunden alle Gerichte und Einschiebe- schüsieln in öer Grünung und nach der Intention dieses künstlichen Roches und Tafelöeckers ver schlungen. Es ist nachher von mehreren gelesen worden, diese haben aber leider alle, gleich den Priestern, sich in das Mahl geteilt, hier und da genascht und jeder sein Lieblingsgericht öavon- gefchleppt. Man hat ihn verglichen, einzelne Seiten beurteilt, und so weiter." - Diese Sewunüerung des 31jährigen Goethe für Diderot war kein Strohfeuer. Ein Jahr vor seinem Tode schrieb er an Zelter: „Diderot ist Diderot, ein einziges Individuum, wer an ihm oder seinen Sachen mäkelt, ist ein Philister, und deren sind Legionen. Wissen doch die Menschen weder von Gott, noch von öer Natur, noch von ihresgleichen dankbar zu empfangen, was unschätzbar ist". „Jakob und fein Herr" wurde zuerst in deutscher Sprache veröffentlicht. Nachdem Schiller 1785 eine Episode daraus: Die Geschichte der frau von pommerage und des Marquis des Arcis ver deutscht hatte, die 1793 ins französische zurücküberfetzt wurde, übertrug Mplius 1792 das Ganze mit Ausnahme einiger ungefähr ein fünftel des Werkes ausmachenöen Partien, die ihm bedenklich erschienen. Er übersah dabei, daß die Glieder, die er amputierte, trotzdem „1scque8 le fatalste" eine Improvisation ist, ihre wohlüberlegte funktion im Gesamtorganismus hatten, oder im Sinne des Goetheschen Hildes ausgeörückt: Saß er den aufgetragenen Gerichten einen guten Teil ihrer Würze nahm. Diesem empfindlichen Mangel Hilst die angekünöigte Ausgabe - die erste voll ständige - ab. Sie bewahrt alles Gute der Mpliusschen Übertragung und wird dem Original durch Ergänzung des fehlenden in allen Teilen gerecht. Wer sich mit diesem Rind Diderotscher Laune einmal vertraut gemacht hat, wird es öer Zahl derjenigen Sücher zugefellen, zu denen er von Zeit zu Zeit immer wieder mit Vergnügen greift. Sis zum 5.X. bestellt bis zu 5 Exempl.nnt40°/o (Einband netto)