Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.09.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-09-25
- Erscheinungsdatum
- 25.09.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19110925
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191109259
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19110925
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1911
- Monat1911-09
- Tag1911-09-25
- Monat1911-09
- Jahr1911
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
10954 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 223. 25. September 1911. Das Zugeständnis eines ermäßigten Bezugspreises an einzelne Berufsklassen zeitigt aber auch Berufungen von Anhörigen anderer Stände in großer Zahl, denen das Angebot nicht gemacht wurde. Will die Zeitung konsequent sein, so kann sie dieses Verlangen in vielen Fällen nicht abweisen, besonders aber dann nicht, wenn es sich um kleinere Geschäftsleute, selbständige Handwerkerusw. handelt, die sich in vielen Fällen durchaus nicht so gut und gesichert stehen wie die mittleren Staats-und Kommunalbeamten und die doch am Halten einer großen politischen und Handelszeitung schon aus geschäft lichen Gründen ein großes Interesse haben. Lehnt die Zeitung deren Ansinnen ab, so werden ihr mit Recht Vorwürfe der einseitigen Bevorzugung bestimmter Berufsgruppen gemacht, was auch nicht das Ansehen erhöht. Aber auch die übrigen Bezieher werden stutzig und fragen sich, wie die Zeitung dazu komme, für aus gedehnte Kreise den Bezugspreis zu ermäßigen, was doch nur zur Folge haben könne, daß die redaktionellen Leistungen herab gesetzt würden, da ja die Zeitungen im allgemeinen darüber Klage führten, daß die Abonnementsgebühren nicht zur Deckung der Herstellungskosten ausreichten. Von dieser Auffassung bis zur Ansicht, daß die Leistungen der betreffenden Zeitung minder wertiger geworden sind und daß demnach auch ihr Wert als Jnsertionsorgan gesunken sei, ist nur ein kleiner Schritt. Ist das Vertrauen hierin einmal gestört, so hält es schwer, dasselbe wieder zu erringen. Nachdem noch weiter der schädliche indirekte Einfluß der Ge währung von Vorzugspreisen auf den Anzeigenteil der Zeitung erörtert worden ist, schließt der Mahnruf mit den Worten: Also: Keine Ermäßigung des Abonnementspreises an bestimmte Jnteressentengruppen! Fünfzigjähriges Geschiifts-Fubilänm. — Am 23. Sep tember d. I. konnte die Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung von Hugo Backe in Pyritz auf ein fünfzigjähriges Bestehen zurückblicken. Nach 16jähriger Vorbereitung in angesehenen Ge schäften in Landsberg, Stolp und Stettin hat Herr Hugo Backe am 23. September 1861 sein Geschäft in dem damals nur ca. 7000 Einwohner zählenden Pyritz gegründet. Mit Fleiß und Sorgfalt hat er es vorwärtsgebracht und gefördert.. Nach dem er am 16. März 1906, ein 70jähriger, als Stadtältester ge storben war, ist die Handlung in den Besitz von Fräulein Anna Eggert übergegangen; ihr gelten unsere Glückwünsche für ein erfolgreiches Weiterbestehen der Firma. Schule und Buchgewerbe. — Anläßlich der Hauptversamm- lung des Sächsischen Lehrervereins, die vom 1.-3. Oktober in Leipzig stattfindet, wird vom Deutschen Buchgewerbe- Museum in den unteren Räumen des Deutschen Buchgewerbe hauses eine Ausstellung »Schule und Buchgewerbe« ver anstaltet, die die Beziehungen von Schule und Graphik nach der ästhetischen und gewerblichen Seite hin veranschaulichen soll. Auch die Bestrebungen zur Verbesserung der Schrift sollen berücksichtigt werden; neben der modernen wird eine um fassende historische Abteilung vorbereitet, die eine Entwicklung des Schul- und Schreibbuches vom 16. bis 19. Jahrhundert gibt. — In den oberen Räumen findet eine Ausstellung von Arbeiten der Klasse Salzmann an der Staatlichen Kunstgewerbeschule zu Hamburg statt. — Beide Ausstellungen sind bis Mitte November wochentags von 9 Uhr bis zum Anbruch der Dunkelheit, Sonntags von 11 bis 2 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. Postscheckverkehr. — Im Postscheckverkehr ist es bisher als Nachteil empfunden worden, daß bei Zahlungsanweisungen die Bestellgebühr vom Aussteller des Schecks nicht im voraus ent richtet werden konnte. Den auf Einführung eines solchen Ver fahrens abzielenden Wünschen hat das Reichs-Postamt nunmehr entsprochen. Der Scheckaussteller hat auf der Rückseite des Schecks — und zwar am oberen Rande über dem Vordruck »Adresse für die Postbeförderung« — den Vermerk »bestellgeldfrei« nieder zuschreiben und die der Gebühr entsprechenden Freimarken rechts neben den Vermerk zu kleben. Bei Sammelfchecks ist der Vermerk in der Anlage neben den Beträgen anzugeben, die bestellgeldfrei ausgezahlt werden sollen; die Freimarken sind in diesem Falle so beizufügen, daß sie beim Postfcheckamt abgenommen und auf die Zahlungsanweisung geklebt werden können. Bei Zahlungs anweisungen für in Bayern oder Württemberg wohnhafte Empfänger ist die Vorausbezahlung des Bestellgeldes nicht zulässig. Die Postscheckämter erledigen die bei ihnen bis 3 Uhr nach- mittags vorliegenden Aufträge noch an demselben Tage. Zur Vermeidung von Verzögerungen empfiehlt es sich deshalb für die Kontoinhaber, ihre Einrichtungen so zu treffen, daß die Überweisungen und Schecks bis zu dieser Schluß zeit bei den Postscheckämtern eingehen. Einer besonderen Be handlung unterliegen die Überweisungen auf die Postscheck- konten der Reichsbank, sofern sie beim Postscheckamte bis zu einer bestimmten, daselbst zu erfahrenden Stunde eingehen und auf der Vorderseite links unten unterhalb des Ortes und der Zeit der Ausstellung den mit roter Tinte geschriebenen Vermerk »Reichs- bank« tragen. Überweisungen dieser Art werden der Reichsbank noch am Tage des Eingangs unter Übersendung der Formular abschnitte mitgeteilt, Personalnachrichten. Geheimer Hofrat Professor 2r. Oskar Kellner in Leipzig -j-. — Die Agrikulturchemie hat durch den plötzlichen Tod eines ihrer bekanntesten Forscher einen herben Verlust erlitten. In Karlsruhe ist der Vorstand der Königlichen landwirtschaft lichen Versuchsstation in Möckern bei Leipzig, Geheimer Hofrat Professor vr. Oskar Kellner, unmittelbar vor der Versammlung des Verbandes landwirtschaftlicher Versuchsstationen Deutschland; am 22. September an einem Schlaganfall plötzlich verstorben. Professor Kellner war geboren am 13. Mai 1851 zu Tillowitz in Schlesien. Nach beendeter Vorbildung auf dem Realgymnasium in Neiße nahm er am Feldzuge 1870/71 teil und studierte dann in Breslau und Leipzig Chemie und Naturwissenschaften. Im Jahre 1874 wurde er Assistent der königl. tierphysiologischen Versuchsanstalt zu Proskau, ein Jahr darauf dortselbst Dozent. 1881 wurde er zum Professor der Universität Tokio er nannt. Seit 1882 bekleidete er die Stelle des Direktors der königlichen landwirtschaftlichen Versuchsstation in Möckern. Die Ernährungsphysiologie ist das Gebiet, auf dem er wert volle Arbeiten leistete. »Die Ernährung der landwirtschaftlichen Nutztiere« ist sein Hauptwerk; es hat in vier Jahren fünf Auf lagen erlebt. Ein populärwissenschaftliches Werk über das gleiche Thema: »Grundzüge der Fütterungslehre«, ist bis heute bereits in zwölf Sprachen übersetzt worden. Ferner veröffentlichte er »Physiologische Untersuchungen über die Ernährung der Tiere und Pflanzen«. Sprechsaal. Zur Reform des Börsenblatts. (Vergl. hierzu außer den im 2. Qu. erschienenen Beiträgen die Nrn. 162, 169, 208 u. 220.) Zur Reform des Börsenblattes gestatte ich mir einen Vor schlag: Die Schwierigkeit, die der Redaktion oft dadurch erwächst, daß für Inserate bestimmte Plätze gewünscht werden, dürfte analog der Gepflogenheit der großen Tageszeitungen behoben werden können. Ich schlage vor, da bekanntlich der Platz auf einer rechten Seite größere Nachfrage findet, als auf der der linken, die Preise der linken Seite etwas zu ermäßigen, dagegen die der rechten zu erhöhen. Es ist nur gerecht, daß Extrawünsche auch Extrakosten bedingen. Bei der Gelegenheit möchte ich mir noch die Anregung er lauben, doch noch eine weitere moderne Schrift anzuschaffen, die sich ganz hervorragend für Akzidenzsatz eignet und namentlich, wenn noch einige Ornamente mit gekauft werden, dem Bilde des Inseratenteils einen zeitgemäßen Charakter geben würde: ich meine die Tiemann-Antiqua. Es besteht zweifellos für die jetzt schon recht zahlreichen Buchausstattungsverlage das Bedürfnis, schon durch das Satzbild des Inserats die Eigenart des an gekündigten Werkes anzudeuten. Bisher mußte man zu dem teuren und umständlichen Hilfsmittel greifen, das Inserat bei einer anderen Druckerei setzen zu lassen und dem Börsenblatt die Platte zu liefern. — Schon aus diesem Grunde würde sich auch für einen Satz mit neu angeschafften Schriften ein erhöhter Preis rechtfertigen lassen, der der schnellen Amortisation der Anschaffungs kosten zu gute käme. München, September 1911. Hans von Weber.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder