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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.05.1923
- Strukturtyp
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- 1923-05-31
- Erscheinungsdatum
- 31.05.1923
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- Deutsch
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RedaktionelLec Teil. — Sprechsaal. X 124, 31. Mai 1923. 25jährigcs Bestehen des Technikums für Buchdrucker in Leipzig. - In der stattlichen Gnteuberghalle des Deutschen BuchgcwerbehanseS zu Leipzig fand am Tage vor Pfingsten die Feier des 25jährigen Be stehens des von dem Leipziger Buchdruckereibesitzer und Verleger Julius Maser gegründeten Technikums für Buchdrucker statt. Außer den gegenwärtigen und vielen früheren Schülern nahmen an der Festfeier Vertreter der Stadt Leipzig, der Gewerbekammer, des Museums für Buch und Schrift, -der staatlichen Akademie für graphische Künste, der Buchdrucker-Lehranstalt, der Buchhändler-Lehranstalt, viele' Vertreter buchgewcrblicher Organisationen, des Papierverarbeituugs- verdandes nsw. teil. Im Vordergründe der Feier, die mit einem Orgel vortrag stimmungsvoll eingeleitet wurde, stand die Festrede des Herrn Buchdruckereibesitzers vr. Heller aus München. Angesichts des Elends, der Not und der Sorgen im deutschen Vaterlande wies er hin ans den Altmeister Johann Gnteuberg, der den deutschen Buchdruckern heute Licht und Stern sein müsse, um trotzig und schaf senssroh den Wiederaufbau des Vaterlandes zu beginnen. Mäser habe eS verstanden, Erziehungsarbeit zu leisten, den Jungen das Auge zu schärfen und die Hand sicher zu machen, damit die Persönlichkeit zur Entwicklung komme. Als Mäser das Technikum gründete, habe das Bnchd-ruckgewerbe im argen gelegen, seien doch nach 1370, was Satz und Druck betrifft, die schlechtesten Bücher gedruckt worden. Er habe immer den Standpunkt vertreten, das; nur Erziehung und kol legiale Zusammenarbeit die Schinutzkonkurreuz zu beseitigen imstande' sei. Das Technikum habe im Laufe der Jahre einen immer größeren Aufstieg genommen, der auch nicht nachgelassen habe, als Jul ins Mäser und sein bewährter Mitarbeiter Fxiedrich Albert Engel hardt starben (1918 bzw. 1916) und ihre Söhne, die Herren Georg Mäser und Rudolf Engel-Hardt, die Leitung über nahmen, die für elfteren mehr auf organisatorischem und für letzteren auf geschmacklichem Gebiete liegt. Das Lehrziel des Technikums, das heute wohl 100 Schüler besuchen, gipfelt darin, einen Überblick zur Leitung im Gewerbe zu vermitteln und durch praktische Versuche den Geschmack zu bilden. Nach -dieser eindrucksvollen Rede fand die offizielle Beglückwün schung statt. Stadtrat 1)r. Ackermann, dem das Dezernat des Leipziger Schulwesens untersteht, übermittelte die Grüße und Wünsche des Rates der Stadt Leipzig, die in einem das Technikum sehr ehrenden Schreiben niedergelegt waren. Dankbar ge-dachtc er auch des während der Kriegszeit den Kriegsbeschädigten erteilten unentgeltlichen Unter richts. Auch die vielen sonstigen Beglückwünschungen waren in einem sehr herzlichen Tone gehalten und zeugten von der Wertschätzung, der sich das Technikum in, weitesten Kreisen erfreut. Ter Deutsche Buchdrucker-Verein gratulierte durch den Leipziger Buchdrnckerei- besitzer Herrn Metzel, die Buchdrucker-Lehranstalt durch Herrn Ober- stndicnrat Fricdcmann und der Papierverarbeitungsverband durch Herrn Geheimrat B i a g o s ch. Bei den Beglückwünschungen wurden prachtvolle Blumenspenden und Adressen überreicht. Mit einem Orgel- schlußspiel endete die erhebende Feier. Anläßlich des Jubiläums war in den Räumen des Technikums eine Ausstellung vo n S chülerarbeite n veranstaltet worden, die allgemeine Anerkennung fand. Die Schüler bewiesen mit ihren Ar beiten, daß sie es mit der Kunst Gutenbergs sehr ernst nehmen und daß reger Fleiß und Schaffensfreudigkeit im Technikum zu Hanse sind. Des weiteren war den Besuchern der Ausstellung Gelegenheit geboten, Einblick in den Lehrplan des Technikums zu nehmen und die Art und Weise kennen zu lernen, wie 'die Schüler in die vielen graphischen Wissenszweige eingeführt werden. Die Herren, Georg Mäser und Rudolf Engel-Hardt gaben hierbei anfklärende Erläuterungen. Inter esse erregte namentlich das von letzterem erdachte »Theoretische Setzen an der Wandtafel«. Zum Jubiläum deö Technikums ist auch eine von Herrn vr. Heller verfaßte Festschrift erschienen, in der das Werk Julius Mäsers eingehend gewürdigt wird. Literaturprcis. Der schlesische Dichter Willibald Köhler erhielt für sein Werk Die Spiegelbrücke (Elena Gottschalk' Verlag i» Berlin W. 30) den Eichcndorffpreis für 1923. PersonalnachriAten. Jubiläen. Unser verehrter Bernfsgenosse Herr Arth u r Scllier sen. in München begeht am 1. Juni die 25jährige Wiederkehr des Tages, an dem er von Josef Eichbichler die Firma I. Schweitzer Verlag übernommen hat, nachdem er schon 1893 das Sorti ment der gleichen Firma erworben hatte. Der Verlag hat unter der Leitung des Herrn Jubilars einen großen Aufschwung genommen und ist einer der führenden auf den Gebieten der Rechts- und Ltaatswis- 7KN seuschaften. Es sei hier nur auf den großen Staudingerschen Kom mentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch und dem Einführungsgesetze hin gewiesen, dessen 7.-8. Auslage vor kurzem vollständig geworden ist und der als ein Hauptwerk der juri-dischen Wissenschaft angesprochen werden muß; außerdem seien noch I. Schweitzers Tcxtansgaben mit Anmerkungen angeführt. Neben seinen Geschäften hat Herr Sellier stets auch lebhaften Anteil an Fragen genommen, die die Allgemeinheit des Buchhan'dcls berühren, und sich willig in den Dienst seines Berufs gestellt. So war er von 1902 bis 1905 im Vereinsausschuß des Börsen vereins tätig, im letzten Jahre als dessen Vorsitzender, ferner hat er im Vorstand des Börsenvereins von 1905 bis 1909 das Amt des 2. Schriftführers verwaltet. Möge es dem verehrten Manne beschieden sein, noch lange zum Besten seines Geschäfts und zum Wohle des Buchhandels wirken zu könne»! An demselben Tage ist ferner Herr A. Liithi) 25 Jahre Inhaber der gleichnamigen Firma in Solothurn (Schweiz). Am 1. Juni 1898 übernahm er die 1838 gegründete Buchhandlung Jent L Comp., der er nach den Vorschriften des Schweizerischen Obligationenrechts seinen Namen gab, sodaß er firmiert: A. Lüthy, Nachfolger von Buchhandlung Jent L Eomp. Herr Julius Ion scher in Firma G. Pillmeycrs Buchhand lung (Julius Jonscher) in Osnabrück erwarb diese Firma vor 25 Jahren von G. Pillmeyer, der sie 1888 von Gottfr. Veith über nommen hatte. Herr Jonscher führt also sein Geschäft 25 Jahre und vertreibt als Spezialität katholische Theologie. Das gleiche Jubiläum begeht Herr Friedrich Pouch in Merseburg, der vor 25 Jahren eine Buch-, Musikalienhandlung und Leihbibliothek errichtet hat. Am 1. Juni feiert auch Herr Georg Gab er, 1. Prokurist im Hause Paul Parey, Berlin, sein fünfzigjähriges Jubiläum. In dieser langen Reihe von Jahren leitete er die Herstellnngsabteilung dieses großen Verlags, hat daher großen Anteil am Emporblülien der Firma. Trotz seiner 69 Jahre ist er noch bei jugendlicher Frische und Arbeitsfreudigkeit. Allen Jubilaren herzlichste Glückwünsche! öpreWal. Zur Organisation der allgemeinen Buchpropaganda. (Siehe Bbl, Nr. NS, 78, «1, W, 1«7.) XIII. Ans München wird dem Börsenblatt ein Plakat in der Größe von 64 zu 50 em übersandt, das folgenden Wortlaut in großer Schrift aufweist: Unglaublich ist die Torheit des Publikums, welches die edelste», seltensten Geister aller Zeiten ungelesen läßt. (Schopenhauer.) Kaufet und leset die Bücher aus dem Deutsche M c i st e r - V e r l a g. Schanfen ste r -A n s ste kl u n g bei Ehristian Kaiser, Bucht) a n d l u n g, Rathaus, Mariei»-Platz 8. Dieses Plakat war an sämtlichen Litfaßsäulen in München ange schlagen, und der Erfolg war, wie uns gleichzeitig mitgeteilt wird, trotz der flauen Zeit ziemlich gut. Wir möchten dazu bemerken, daß der einleitende Text uns nicht besonders geeignet erscheint, die Kauf l n st zu erwecken, denn das Publi kum wird nicht gerade erbaut sei», wenn ihm Torheit vorgeworsen wird, und wird deshalb rasch an der Ankündigung Vorbeigehen. Die Amerikaner machen es gerade anders: sie heben die Klugheit und Ge rissenheit eines jeden in den höchsten Himmel, der das und das tut und kauft. Unserer Ansicht nach wirkt ein solches positives Lob mehr als der Vorwurf der Torheit. Red. XIV. Reklame für die Propaganda des Buches! Von Otto Dikreiter. Was ist das? Reklame für die Propaganda des Buches? Also Reklame für die Reklame. Ja, so ist es. Ich glaube, anders kommi man nicht zum Ziel. Es ist in dtr letzten Zeit nun schon so viel
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