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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.05.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-05-31
- Erscheinungsdatum
- 31.05.1923
- Sprache
- Deutsch
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Sprechsaal. X? 124, 31. Mai 1923. Durch eine kleine Unterhaltung mit dem neuen Bücherfreund kann man auch erfahren, welchen Beruf er ausübt, um ihn dann auch mit der einschlägigen Fachliteratur vertraut zu machen. Legt man ihm eine bezügliche Auswahl vor, so erschließt sich für ihn ein neues Bücherfeld, das ihm bisher völlig unbekannt war. Solche Arbeit gibt allerdings viel Mühe, doch bleiben die Früchte nicht aus. Wenn man dann noch miterleben kann, wie sich der Ge schmack des neuen Käufers bessert, wie er immer mehr Liebe zum Buche bekommt, muß jedes eclte Buchhändlerhcrz Freude haben. Wenn man sich die bisher erschienenen Aussätze zusammeulegt und Las Wesentliche unterstreicht, so muß mau sagen, daß dem Sortimenter, der über eine ziclbcwußte Werbearbeit nachgedachk hat und der darauf Rücksicht nehmen muß, ob die Kosten mit dem Erfolge im Einklang stehen, wenig Neues gesagt wird. Am besten sind wohl die Vorschläge betreffend allgemeine Buch-Reklame. Nur werden den verschiedenen Stellen Arbeiten zugewiesen, die sie bei der heutigen Organisation des buchhändlerischeu Vereinsweseus nicht leisten können. Vom Börse nvcrc in wird mau keine Kleinarbeit verlangen können. Von ihm können nur Anregungen hinausgegebcn werden. Etwa: Plakat- und Inserat-Wettbewerbe nnd Herstellung von Plakaten un-d Fnseratklischees, Herstellung von Filmen und Diapositiven für die verschiedenen Lichtreklamen, Herausgabe einer Zeitungskorrespon- öenz, Vermittlung von Vorträgen und Ausstellungen (vorbildliche Organisation: Gesellschaft für Volksbildung, Berlin), Sammcl- und Austauschstelle von Neklamcdrucksachcn, Diapositiven. Die Kleinarbeit müßte von den K r e i s v e r e i n e n geleistet wer den. Diese einem Kollegen anfzuhalscn, bedeutet von vornherein Schei tern aller zielbewußten Arbeit oder Ausnutzung von dessen Arbeitskraft zugunsten seiner Kollegen. Nichtige Arbeit kann nur ein besoldeter Werbeleiter leisten. Jenem Kreisverein, der als Pionier voran schreiten wird, rate ich, für diesen Posten keinen Buchhändler zu nehmen, sondern einen Mann aus einem kaufmännischen oder Re klame-Unternehmen oder einen erfahrenen Journalisten, der nicht mit den landläufigen buchchändlerischen Auffassungen über Reklame belastet ist. Ihm sollte ein Rat von buch- händlerischen Fachleuten beigegeben sein, in den aber Leute mit freiem Blick gewählt werden müssen, die anregend, nicht hemmend wirken. Dieser hat die allgemeine Plakat- und Inserat-Reklame, Vorträge, Ausstellungen, Börsenvereinskorrcspondenz, Verkehrsreklame, Filme, Lichtreklame-Apparate im Krcisvereinsgcbictc zu verteilen, auszu tauschen, insbesondere gute Beziehungen zur Presse anzubahnen, dieser auch Rezensionsexemplare zu besorgen. Er kann auch von Fall zu Fall zur speziellen Buch-Reklame übergehen und auf Kosten der Ver leger für ganze Verlagsgruppen oder einzelne Bücher die Werbearbeit in seinem Kreise durchführen. Die Reklame für bestimmte Werke sollte immer dem Sortimenter Vorbehalten bleiben. Aus einzelnen Einsendungen hört man den Unterton heraus, als seien die Verleger in dieser Hinsicht mit dem Sortiment unzufrieden. Demgegenüber muß sestgestellt wer den, daß heute die meisten Verleger eine Sparsamkeit eiutretcn lassen, die dem Sortimenter jede Werbearbeit unmöglich macht. Prospekte und Kataloge erscheinen fast gar nicht mehr, und doch waren dies immer die besten Werbemittel. Viele Kataloge sind unpraktisch. Es ist unsinnig und kostspielig, wenn die großen technische» Verleger- Kataloge herausgeben, in denen Elektrotechnik, Maschinenbau, Halls bau usw., oder bei den Verlegern der musikalischen Editionen Klavier, Gesang, Kammermusik in eine m Heftchen nntergebracht sind. Spe zial kataloge haben immer die besten Erfolge und sind billiger. Eine große Werbekraft vermute ich in den äußerst werbckräftig znsammcngc- stelltcn Barsortimeutswahlzcttcln der Firma Koehler L Volckmar. Leider konnte sich die Firma noch nicht dazu entschließen, diese Pro spekte dem Sortiment für Kundenwerbung zur Verfügung zu stellen, sondern verbreitet sie nur durch K. F. Koehlers Antiquarium ans Publikum. Nicht zu vergessen ist auch, daß die Spesen heute so hoch sind, daß für viele Bücher keine besondere Reklame mehr gemacht werden kann, für die dies 1914 noch möglich war. Dies dürfte wohl für den größten Teil der wissenschaftlichen Literatur zntreffen, die mit 30—35°/» rabattiert ist. Und wenn ein Verleger den Sorti mentern zu eleganten Geschäftslokalen rät, so vergißt er ganz, daß der Bnchvertrieb ohnedies schon mit Spesen belastet ist, die noch weiter zu erhöhen ganz unmöglich ist, ohne daß der Rabatt erhöht wird. Tie zur Schaufenster-Reklame gemachten Vorschläge sind durchweg gut. An die Verleger nur den Wunsch: möglichst immer lesbaren Rücken- und Vordertitel anzubringcn, um die Möglichkeit zu haben, das Buch auch einmal mit dem Rücken auszu stellen. Die Titel von Sammlungen sind kleiner anzubringcn als der Spczialtitel des betreffenden Bandes, letzterer ist doch immer das Wichtigste. Werbetechnisch glänzend ist die Anbringung des Titels ge löst bei der Deutschen Bibliothek. Geradezu eiu Greuel sind die Titel blätter mancher musikalischen Sammlungen. Es ist einfach unmöglich, ein Spezialschaufenster für Zither, Trompete usw. zu machen, da auf jedem Titelblatt 10—20 andere Werke mit aufgeführt sind. Das ist Sparsamkeit am falschen Platze. Welche Werbekraft haben die schönen Titel bei der Lautenliteratur! Überhaupt liegt die Kultur des Um schlags bei Musikalien, gegenüber den Buchtiteln, sehr im argen. Ein Börsenblatt fürs Publikum ist sehr leicht möglich, entgegen den Bedenken des Herrn Marwitz (Bbl. 91). Wir hatten ja auch schon einmal e i n solches. Ich denke mir: die Verwaltung sollte vor Ab legen des Jinseratsatzes der Bücheranzeigen den Inserenten Mitteilen: Demnächst erscheint eine Sondernummer des Börsenblattes für Private. Auslage 2000. Ihre Anzeige betreffend Werk .... würde .... Mk. kosten, falls binnen 8 Tagen Ihr Auftrag hier eintrifft«. Durch 1—2 Aufsätze, Proben aus Büchern ließe sich dieses Blatt leicht reich haltig gestalten, und es wären wohl 20—30 Hefte jährlich möglich. Sehr zu empfehlen ist der Zusammenschluß der Wcrbefachleute des BuchHandels (Bbl. Nr. 91), und ich rate dringend allen Inter essenten, ihren Beitritt Herrn Friedrich Wagner, Berlin SW. 61, Groß- beerenstr. 84, mitzuteilen. Schwedler. Achtung! Unter der Firma Jakob Bamert, Buchhandlung in Brombach, bestellt ein hiesiger Fa b r i k a n g e st e l l t e r, der natürlich kein Ladenlokal besitzt, bei den verschiedensten Verlegern nnd Großsortimcntern Bücher und bekommt sie auch durchweg mit Bnch- händlcrrabatt geliefert, vielfach sogar ohne Nachnahme! Zn alledem ist Bamert Schweizer, der allwöchentlich mehrere Male nach Basel geht und aller Wahrscheinlichkeit nach die Bücher für dortige Bekannte be sorgt, was um so leich-ter für ihn möglich ist, da sein Sohn täglich von hier aus nach Basel zur Schule fährt. Das Sortiment dürfte wohl verlangen können, daß dem Adreßbuch des Deutschen Buchhandels mehr Aufmerksamkeit vom Verlag und Großsortiment gewidmet wird, denn sonst hätte es doch wohl wenig Wert, -darin verzeichnet zu stehen, wenn jeder Privatmann zum Netto preise Bücher erhält, lediglich weil er die Kühnheit besitzt, seinem Namen das Wörtchen »B uchhand I u n g« hinzuzufügen. Ten bisher fcstgestellteu Lieferanten habe ich direkt Mitteilung gemacht und darf wohl hoffen, daß künftighin etwas mehr Sorgfalt verwendet wird bei der Lieferung an zweifelhafte Besteller. Brombach (Amt Lörrach), den 26. Mai 1923. Arthur Krawitz, Buchhandlung. Zalko. (Vgl. Bbl. Nr. 121 u. 123.) Kurz bevor die »Bag« den Betrieb eröffnen will, gibt der Verein der Leipziger Kommissionäre die Errichtung einer ähnlichen Abrech nungsstelle bekannt. Dem Verein Leipziger Kommissionäre kann man es nicht verargen, denn es geschieht ans Selbsterhaltungstrieb; für den Buchhandel ist es zu bedauern. Bietet der Zalko der Bag gegenüber Vorteile? Ich möchte es be zweifeln; der »Zahlzwang«, -den der Verein Leipziger Kommissionäre der Bag als Nachteil vorwirft, besteht auch bei dem Zalko, denn was gelaust ist, muß auch bezahlt werden; sofortige Bezahlung ist bei der heutigen Geschäftslage unbedingt erforderlich. Die Gründung der Bag erfolgte in erster Linie, um Verschleppung der Zahlungen zu ver meiden und -damit die Sendungen unter Postnachnahmc aufhörcn. Da beim Zalko die Bezahlung für die Lieferungen in das Belieben der Sortimenter gestellt wird, so dürften viele Verleger dem Zalko nicht beitreten. Für das Sortiment sollen die Zahlungen völlig kostenfrei sein. Da -die meisten Bücher direkt bezogen werden, hätte der Kommissionär nur das Inkasso für diese Sendungen zu besorgen; wenn diese Zah lungen von den üblichen Spesen: »Barprovision«, »Provision für Kon tenführung« befreit sind, so müssen doch die übrigen Spesen erhöht werden, denn auch der Kommissionär lebt vom »Verdienen«, die Kostenfreiheit ist -daher wohl nicht wörtlich zu nehmen. W i s m a r , den 27. Mai 1923. Felix Hedicke. Berantioortl. Redakteur: Richard Albert i. — Verlag: Der Börsenveretn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhändlerhauS. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig — Adreiie derNcdaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 sBuchhändlerhau»)
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