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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.09.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-09-04
- Erscheinungsdatum
- 04.09.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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205, 4, September 1011. Nichtamtlicher Teil, SSÜ-Odt-i» s. K, Mich«. rs«ch»»»i>-!. 0803 uns als unrichtig und schief erschienen und wirken eher schädlich als nützlich. Viele bessere und wertvolle Bücher bleiben in diesen Verzeichnissen unbeachtet, weil nur geschenkte und von den Verlagshandlungen gratis gelieferte Werke be- urteilt werden und an Ankauf wohl niemals gedacht wird, — Wie ungehörig ist es, wenn solche Prüfungsausschüsse sich für allein urteilsfähig und geschmackbildend in ihren den Bücherverzeichnissen gedruckt angefügten Ansprachen darzu stellen suchen! Mit dem Oberkirchenrat in Schwerin haben wir schriftliche Verhandlungen gepflogen wegen Verkaufs des Gesangbuchs in den Warenhäusern. Die eigenen Buch bindereien der Warenhäuser stellten die Einbände ungemein billig, wenn auch minderwertig, her, so daß die Bücher dort zu einem so niedigen Preise verkauft werden konnten, wie die Buchhandlungen und Wieder verkäufer ihn, wollten sie nicht mit Verlust verkaufen, nicht innehalten konnten. Die gebundenen Gesangbücher haben keinen fest zu normierenden Verkaufspreis, unterstehen infolge dessen den Bestimmungen der Verkaufsordnung nicht, es ist aber doch notwendig, daß der Händler seinen bescheidenen Verdienst dabei hat, — Der Oberkirchenrat hat zur Er ledigung unserer Eingabe mit den obersten Kirchenbehörden im Königreich Sachsen und im Herzogtum Braunschweig, auf welche wir hingewiesen hatten, sich in Verbindung ge setzt und in Erfahrung gebracht, daß nur vom Landes- konsistorium in Dresden sür eine neue Schmuckausgabe des Landesgesangbuches ein Mindestpreis für jede Einbandart fest gesetzt worden sei und in Braunschweig der Verleger des Gesang buches (Zwißler) als Mitglied des Börsenoereins der Deut schen Buchhändler gehalten sei, an Warenhäuser, die sich nicht auf die Verkaufsbestimmungen des Börsenvereins, bezw, des ihm angegliederten Buchhändler-Verbandes Hannover- Braunschweig verpflichtet haben, nicht zu liefern, — Indessen hat sich gleichwohl die Sandmeper'sche Hosbuchdruckerei, als Verlegerin des Mecklenburg - Schwerinschen Gesangbuches bereit erklärt, in Zukunft die Lieferung von Gesangbüchern an Warenhäuser und Bazare, und insbesondere an das Warenhaus A. Wertheim zu Rostock, zu verweigern. Dieser schöne Erfolg unserer Petition und dies Entgenkommen des Oberkirchenrates hat uns natürlich mit aufrichtiger Freude und mit Dank ersüllt. In der Angelegenheit Zeitungsbuchhandel haben die Rostocker Kollegen ein Abkommen mit den Tageszeitungen des Platzes getroffen. — Seit Jahren vermieden es die heimischen Buchhändler, Inserate in diesen Blättern zu veröffentlichen, weil letztere durch die marktschreierische Aus bietung von Büchern und von Landkarten als Prämien die Sortimenter des ganzen Landes geschädigt und diskreditiert hatten. Jetzt haben die besseren Platzbuchhandlungen sich zu einem bestimmten Betrag von Inseraten verpflichtet, — wohingegen die Zeitungen an der Spitze der Blätter bekannt gegeben haben, »daß in diesem Jahre aus verschiedenen Gründen der Büchervertrieb unterbleiben solle«. — Hoffentlich bleibt dieses Abkommen und die Einstellung des Zeitungs büchervertriebes von Bestand, Die außerordentlich sachgemäße warme Vertretung, welche die Interessen des Sortiments auf der Verleger- Vereins-Versammlung, am 7. November 1010 durch den Herrn Kommerzienrat Siegismnnd, Herrn vr. Paetel und Herrn Artur Meiner erfahren haben, bedeutet geradezu eine rettende Tat! Einige Verlegervereins-Mitglieder, die niemals im Sortiment gearbeitet haben und die Lebens bedürfnisse dieses Zweiges des Buchhandels nicht kennen konnten und vielleicht auch nicht kennen wollten, und ein Herr »als Gast« hatten in schroffer Weise jedes Entgegen kommen abgelehnt und bekämpft, mußten aber schließlich Börsenblatt sür den Deutschen Buchhandel. 78. Jahrgang. bekennen, daß obengenannte Herren die Debatte auf einen sittlich höheren Standpunkt gehoben hätten, dem sie sich unterordnen müßten. An dem sichtbaren Aufschwung des Handels und Ge werbes in Deutschland im letzten Jahre hat unser heimischer Buchhandel leider nur geringen Anteil genommen. Das liegt teils in der Natur des Buchhandels, der nicht imstande ist, mit seinen Sortimentsbetrieben sich an der Konjunktur zu beteiligen, vielmehr im engen Kreise den gleichen Acker Jahr aus Jahr ein bestellen muß, — teils liegt es an den politischen und sozialen Verhältnissen unseres engeren Vater landes. Die Ritterschaft, als herrschende Partei, ver hinderte bisher noch erfolgreich die von der Regierung beab sichtigte Einrichtung einer repräsentativen Verfassung und hat erklärlicherweise für ihre ständischen Interessen stets eine offene Hand, für viele andere notwendige kulturelle Bedürf nisse aber kein Interesse und keine Förderung, Infolge dieser agrarischen Verhältnisse, die Industrie und Handel nicht aufkommen lassen, nimmt der viertgrößte Bundes staat Mecklenburg in Hinsicht der Anzahl seiner Einwohner erst die neunte Stelle im Reiche ein und ist trotz großer Fruchtbarkeit wohl der am dünnsten bevölkerte Staat in Deutschland, Viele kleine Städte des Landes weisen mit jeder fünfjährigen Zählperiode einen Rückgang in der Ein wohnerzahl auf, — Daraus erhellt, daß die Nahrung der städtischen Handelsbetriebe und damit auch der Buchläden immer knapper wird. In absehbarer Zeit ist darin auch keine Besserung zu erwarten. So kann in unserem Beruf und Erwerb nur dadurch eine Besserung hervorgerufen und ein erträglicher Zustand geschaffen werden, daß alle Berufsgenossen sich immer enger aneinanderschließen, niemand beiseite steht, alle in gleicher Weise sich an der Hebung der kollegialischen Beziehungen beteiligen und, wo es nottut, für einander und sür das gemeinsame Interesse uneigennützig eintreten. Einer für Alle und Alle sür Einen! Bericht über die Versammlungen zur Ostermesse 1911 zu Leipzig. Sehr geehrte Herren Kollegen! Während in den letzten Jahren der Verbandsvorstand stets zwei Versammlungen zur Ostermesse angesetzt hatte, glaubte er in diesem Jahre im Hinblick auf die im vorigen Herbst in Jena abgehaltene und so außerordentlich zahlreich besuchte Versammlung von einer Voroersammlung absehen zu dürfen und hatte erst zum Sonnabend eingeladen. Da ist denn von 3—11 Uhr getagt worden, und zwar waren die Verhandlungen teilweise dramatisch und sogar stürmisch bewegt. Wenn ich ein Stimmungsbild aus der Versamm lung geben soll, so muß ich sagen, daß der Gegensatz zwischen Verlag und Sortiment in allen Tonarten laut wurde. Schon bei der Besprechung des Jahresberichts, die sich außerordentlich lang hinzog, trat dies zutage. Die bekannte Erklärung der 47 wissenschaftlichen Ver leger, die schon im Laufe des vorigen Herbstes und Winters einen Sturm der Entrüstung seitens der meisten Kreisvereine hervorgerufen hatte, wurde gründlich duichgesprochen. Der Stand der Sache selbst ist doch augenblicklich der, daß zu nächst die ganze Frage in der Schwebe ist, da der Börsen vereinsvorstand nach eingehender Beratung in der außer ordentlichen Verlegervereinsoersammlung vom November 1010 erklärt hat, die Frage sei noch nicht genügend geklärt, ihre Enscheidung müsse einem außerordentlichen Ausschuß übertragen werden, der über die Revision der Verkaufs ordnung zu befinden hätte. Gut gefallen hat mir dabei ein Wort des Kollegen Schmorl-Hannover, der darlegte, cs I2SS
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