Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.06.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-06-14
- Erscheinungsdatum
- 14.06.1923
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19230614
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192306146
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19230614
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1923
- Monat1923-06
- Tag1923-06-14
- Monat1923-06
- Jahr1923
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
>1° 138, 14. Juni 1923. Redaktioneller Teil. leitete Direktor Prof. vr. F i ck < Göttingen (U.-B.) mit einem Re ferat ein, das von folgenden fünf Leitsätzen ausging: 1. Das Aufkleben von auszuschneidenden Titelstreifen läßt sich technisch so vervollkommnen, daß die Herstellung von Zettel drucken erspart werden kann. 2. Minderwichtige Literatur — im Sinne von A 23 der Preußi schen Instruktion —, Verweisungen und unveränderte Aus lagen sollten aus Gründen der Sparsamkeit nicht durch Titeldrucke, sondern durch handschriftliche Aufnahme, am besten mittels der Schreibmaschine, den Bibliothekskatalogen zugeführt werden. 3. Zur Vermeidung unwirtschaftlicher Doppelarbeit ist anzu streben, daß Titel für deutsche Bücher nur in Leipzig, für ausländische in Berlin gedruckt werden. 4. Um den Nutzen des Wöchentlichen Verzeichnisses für die Bi bliotheken zu steigern, erscheint die Hinzufügung eines Schlagwortes, sei es in der Buchausgabe, sei es auf den durch Aufkleben herzustellenden Titelzetteln, erwägenswert. ö. Zur Prüfung obiger Leitsätze tritt sofort eine vom Verein Deutscher Bibliothekare zu wählende Kommission zusammen, die spätestens bis zum 1. Dezember d. I. allen an diese» Fragen interessierten Stellen eine Denkschrift elnreichen wird. In den beiden ersten Leitsätzen gab der Vortragende seinen Be denken Ausdruck, die sich gegen die unwirtschaftliche Form der Ber liner Titeldrucke richteten. Er wies aus die ungeheuren Kosten der Zetteldrucke hin und machte bestimmte Vorschläge, wie durch Auf kleben von Titelstrcifen ein billigeres und schnelleres Verfahren der Zentralkatalogisierung erreicht werden könne. Seinen Hauptein wand richtete der Vortragende gegen den Titeldruck der minderwich tigen Literatur (Jugendschriften, Schulbücher, Erbauungsbücher, hauswirtschaftliche und ähnliche praktischen Zwecken dienende Ver öffentlichungen), bei denen der Wert der Schrift oft geringer sei als die Koste» des Titeldrucks, und bemängelte es, daß derartige, für eine wissenschaftliche Bibliothek belanglose Veröffentlichungen dem Staat unwirtschaftliche Aufwendungen verursachten. Die Deutsche Bücherei müsse diese Literatur natürlich mit Rücksicht aus den Buch handel in das Tägliche und Wöchentliche Verzeichnis und auch in ihre Kataloge ausnehmen, aber hier liege die Sache ganz anders, weil der Börsenverein die Kosten im eigenen Interesse trage. Aus den Gesamtkatalog eingehend, betonte der Referent, in dessen Händen mehr als anderthalb Jahrzehnte die Leitung dieses großen Unternehmens gelegen hat, daß gegen die Fortführung des Gesamt- katalogs durch das Wöchentliche Verzeichnis nicht das mindeste einzuwenden sei. Was die kleinere Type des Wöchentlichen Ver zeichnisses beträfe, so sei zuzugeben, daß die Berliner klarer und schöner sei, aber aus finanziellen Gründen hätte man sich auch 1813 bei den Beratungen über die Drucklegung des Gesamtkatalogs für eine Type entschieden, die der des Wöchentlichen Verzeichnisses unge fähr entspräche. Den Druck der ausländischen Literatur wollte der Referent der Berliner Staatsbibliothek Vorbehalten wissen, während es seiner Ansicht nach eine unverantwortliche Vergeudung von Arbeit und Material bedeute, wenn die Titel von deutschen Büchern an zwei Stellen gedruckt würden, statt an einer Stelle, und zwar in Leipzig. Zur weiteren Nutzbarmachung des Wöchentlichen Verzeichnis ses regte der Vortragende an, den Titeln, sei es in der Buchausgabe, sei es auf den durch Aufkleben herzustcllenden Zetteln, ein oder mehrere Schlagworte hinzuzufügcn. Ec begründete diesen Vor schlag mit dem Hinweis, daß unsere wissenschaftlichen Bibliotheken infolge des Fehlens von Schlagwortkatalogen hinter den Biblio theken anderer Länder, vor allem Amerikas, zurückgeblieben wären. Durch Beispiele erläuterte er, daß erst durch den Schlagwortkatalog die Neuanschaffungen der Benutzung wirklich erschlossen würden. Am Ende seiner Ausführungen gab er der Hoffnung Ausdruck, daß eine zu wählende Kommission bei ihren Beratungen ein positives Ergebnis erzielen möchte, das durch Vereinfachung und Verbilli gung unserer Katalogisierungspraxis nicht bloß den deutschen Bi bliotheken, sondern auch der deutschen Volkswirtschaft zugute kom men und dadurch einen Baustein zum Wiederaufbau des deutschen Vaterlandes herbeischaffen wurde. Daran anschließend brachte Bibliothekar vr. F r c l s < Leipzig (D. B.) eine Erwiderung auf die Denkschrift des Generaldirektors der Preuß. Staatsbibliothek M i lk a u-Berlin über die Berliner Titeldrucke und das Leipziger Wöchentliche Verzeichnis vom 3. Fe bruar 1922, die im Machest 1923 des »Zentralblattes für Biblio thekswesen» veröffentlicht worden ist. Nach der Feststellung, daß die Denkschrift verschiedene Ausstellungen enthalte, die bereits zur Zeit ihrer Niederschrift nicht zutrafen, ging der Referent aus die in jener Denkschrift beigebrachtcn Gründe gegen die Bibliotheksaus- gabe des Wöchentlichen Verzeichnisses ein. Milkau baut die Ab lehnung dieser Ausgabe aus drei Gründe auf: I. mangelnde Schnel ligkeit der Anzeige, 2. unzureichende Form der Titelaufnahme, 3. Unzulänglichkeit der Register und zu kleinen Druck. Die beiden ersten Gründe seien im Laufe der letzten anderthalb Jahre durch di« eingcfllhrten Veränderungen und die eingetretene Vervollkommnung des Wöchentlichen Verzeichnisses hinfällig geworden. Daß die Schnelligkeit der Anzeige sich wesentlich gehoben habe, gehe nicht nur aus den Zeugnissen beteiligter Bibliotheken hervor, nach deren Angaben 80 und 90"/» der Titel der Neuerscheinungen sofort oder 2 bis 4 Wochen nach Eingang des Buches greifbar seien, sondern auch aus den Statistiken, di« aufgestellt worden seien. Von 3261 deutschen Titeln von Neuerscheinungen aus den Jahren 1922 und 1923, die während des ersten Vierteljahres 1923 in den Berliner Titeldrucken zum Abdruck gelangten, waren bei Eintreffen der Hefte bereits in den Katalogen der Deutschen Bücherei nachweisbar, d. h. also zum mindesten bereits im Täglichen Verzeichnis gedruckt 2727, also rund 85??. Bedenkt man, daß sich unter den fehlenden Titeln vor allem eine größere Zahl von nicht im Handel befindlichen Drucken befindet, so vermindert sich der Prozentsatz der später im Wöchentlichen Verzeichnis als in den Berliner Titeldrucken ange- zeigten Werke auf ein Minimum (Oktober bis Dezember 1922 etwa 4??). Di« im Laufe des Jahres 1922 in den Titelaufnahmen cin- geführten Änderungen beseitigten die in der Denkschrift erhobenen erwähnten beachtenswerten Ausstellungen. Der Vorwurf der Unzulänglichkeit der Register könne als be rechtigt nicht mehr anerkannt werden. Die Typ« des Wöchentlichen Verzeichnisses sei für Katalogzwecke, zumal wenn die Kataloge in wenig Hellen Räumen untergebracht seien, allerdings unerwünscht klein. Ihr Ersatz durch den nächst größeren Schriftgrad würde jedoch zu einer Verteuerung um etwa 50?? führen müssen. Selbst wenn die Bibliotheken für die Erfüllung ihres Wunsches in der Lage und gewillt wären, derartige Mittel aufzuwenden, so dürfe ein gleiches vom Buchhandel weder erwartet noch gefordert werden. Weder die »Berliner Titeldrucke« noch die »Bibliotheksausgabe« des Wöchentlichen Verzeichnisses sind wirtschaftliche Unternehmun gen. Wir sind heute weniger denn je in der Lage, uns ein« derartige Doppelarbeit zu gestatten. Es könne dem Vorstand des Börsen vereins nicht verdacht werden, daß er Klarheit darüber zu erlangen wünsche, ob dem Urteil des Herrn Geheimrats Milkau, das er laut Vorbemerkung zu der Denkschrift vom Mai 1923 auch heute noch aufrecht erhalte, von den übrigen deutschen Bibliothekaren ganz oder auch nur zum Teil beigepflichtet würde. Der Direktor der Universitätsbibliothek in Leipzig, Pros. vr. Glaun! ng, äußerte, daß das »Wöchentliche Verzeichnis» jetzt zur Zufriedenheit arbeite. Es bleibe nur mehr ein kleiner Rest von Büchern, deren Titel zu spät angezeigt würden. Er bedaure das Weglassen der Berufsbezeichnungen der Verfasser, die im Täglichen Verzeichnis mit ausgenommen würden. Die Lesbarkeit der Titel sei gut, jedenfalls seien seit Ende vorigen Jahres noch keine Bean standungen seitens der Beamten und der Bcnutzerschaft vorgckom- men. Das Auskleben der Titel sei immerhin ein Übelstand, der aber in Kauf genommen werden müsse. Angeregt wurde, daß auf der ersten Seite des »Wöchentlichen Verzeichnisses« deutlich die Num mern vermerkt würden, die in dem betreffenden Heft enthalten sind. Alles in allem sei aber die »Bibliotheksausgabe« des Wöchentlichen Verzeichnisses für die Leipziger Universitätsbibliothek ein sehr be grüßenswertes Unternehmen. Der Direktor der Landesbibliothek in Dresden, Prof. vr. Bol - lert, hatte das »Wöchentliche Verzeichnis« auf die Schnelligkeit der Anzeige hin prüfen lassen und teilte mit, daß vom 25. Oktober 1922 bis 24. Januar 1923, also in drei Monaten 70,6?S der ge brachten Titel sofppt verfügbar waren, in der Zeit von Anfang
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder