Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.06.1877
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- Ausgabe
- Band
- 1877-06-04
- Erscheinungsdatum
- 04.06.1877
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- Deutsch
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- Zeitungen
- Saxonica
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126, 4. Juni. Nichtamtlicher Theil. 2089 gen ist mit 71, dagegen Dänemark bloß mit 16 Nummern vertreten. Aus Griechenland sind hier 36 Zeitschriften, die meisten aus Athen. Aus Serbien, welches unter den Donauländern das regste Geistesleben entwickelt, sind 61 meist Belgrader Zeitungen aus gestellt, aus Montenegro nur 3. Rußland ist durch 243 Blätter in russischer, polnischer, deutscher und sranzösijchcr Sprache vertreten. — Unter den transatlantischen Welttheilen steht Amerika mit seinem Zeitungswesen oben an. Die Ausstellung verzeichnet 838 Num mern. Das Erscheinen einer so bedeutenden Anzahl von Zeitungen erklärt sich dadurch, daß außer dem politischen Interesse noch die Wohlfeilheit maßgebend ist, daun auch durch die Masse von An kündigungen und Befreiung von jeglicher Steuer. In Asien ist das Zeitungswesen von Ostindien bedeutend und sind auf der Ausstellung 151 Nummern, theils in englischer, thcils in hindostanischer Sprache. Die Auflagen der japanesischen Tagesblätter sind, dem Kataloge gemäß, enorm. So gibt z. B. der Katalog die Auflage von dem po litischen Journale Uomi uri Shimbun aus 548,600, von dem religiös-politischen Blatte Tokio Michi Nicht Shimbun 280,000, von der illustrirten Monatsschrift sür Damen Eri Shimbun l 50,000 u. s. w. Aus Afrika sind 91 Zeitschriften eingelroffen, theils i» arabischer, theils in französischer Sprache. Australien hat eine sehr wechselvoll lebendige Zeitungsliteratur, denn die meisten Blätter, die theils in Sydney, theils in Melbourne erscheinen, haben eine sehr ephemere Existenz. Auf der Ausstellung befinden sich 22 Nummern. Tritt man in das Nebenzimmer, so findet man Deutschland mit beiläufig 2000 Zeitschriften aus allen möglichen Zweigen des Wissens nach Fächern geordnet. Die republikanische Schweiz hat die massenhafteste periodische Literatur. Die Ausstellung zeigt »ns 267 Nummern, darunter einige in französischer und italienischer Sprache. Das Vaterland der ältesten bedeutenden Journalistik, England, repräsentiren 249, Schottland 33, Irland 10 Zeitungen. Aus Frankreich sind 240 Nummern ausgestellt, darunter eine sehr interessante Sammlung von 1300 in Paris erschienenen Carica- turen in vier Bände eingetheilt (ü la Ln <I« I'vinpiro, psuckant, In guorra, xenckaut. 1a Oomlnuna, aprös 1a Oommnno), welche zu verkaufen ist. Außerdem enthält die Ausstellung 41 Gelegenheits- zcitungen, 54 typographische Blätter, 35 Stück allerlei Selten heiten u. s. w. Aber nicht allein Zeitungen, auch Handschriften gehören zum Ausstellungsprogramm, auch die Autographensammlung ist sehr reichhaltig. Vereine und Privatsammler haben dem Aus- stellungscomitb eine bedeutende Anzahl werthvoller historischer Urkunden und Handschriften moderner oder verstorbener Berühmt heiten zur Verfügung gestellt. Besonders erwähnenswcrth ist die Sammlung von Documcnten und Schriftwerken, welche das Dom- capitel und das Stadtarchiv geliehen hat. Darunter findet man, das älteste Schriftstück, ein Bruchstück des Orginalprotokolls im Scheidungsprozesse Prcmysl Ottokar's II. (1261) und sogar die Handschrift eines Heiligen: Johannes von Pomuk, Generalvicar des Prager Erzbisthums (1382), ferner Autographen böhmischer Regenten und von Personen und höchsten Landesbeamten zur Zeit des 30jährigcn Krieges. Cardinal Fürst Friedr. von Schwarzen berg stellt eine Collection von Unterschriften beinahe aller gekrönten Häupter Europas, der bedeutendsten Diplomaten und Staats männer, Päpste, Cardinäle rc. aus. Besonders interessant ist die von Ritter von Schäfser, k. k. oesterreich. Ministerrcsidenten sür Japan, China und Siam in Ueddo, dem AusstellungscomitL gewid mete Sammlung, welche Autographen der höchsten Autoritäten und Würdenträger des Reiches enthält. Erwähnenswcrth ist die Hand schristensammlung des Herrn Oscar Ulex in Altona, welcher einem jeden Autograph zugleich das Portrait und die Biographie des Betreffenden beigefügt hat, und die reichen Sammlungen des Ausstellungscomitös, welche täglich durch neue Beiträge vermehrt werden. Der zahlreiche Besuch beweist, daß die Ausstellung ein all gemeines Interesse in allen Kreisen erregt, und ist die Theilnahme an derselben eine sehr lebhaste, denn tagtäglich erhält das Comitö aus allen Weltgegenden neue Zeitschriften, Autographen u. s. w., die bisher noch nicht vertreten waren, so daß ein ziemlich umfang reicher Nachtrag zum Hauptkataloge in Druck gegeben werden mußte. F. D. Mißcelle». Aus Nürnberg. Zu der in diesem Herbste hier stattfinden den Ausstellung von Arbeiten der vervielfältigenden Künste nehmen die Anmeldungen ihren erwünschten Fortgang. Von den auszustellenden Maschinen läßt sich sogar, da die Anmel dungen hierzu abgeschlossen sind, schon ein vollkommenes Bild geben. Selbstverständlich und programmgemäß handelt es sich nicht um eine Maschinenausstellung im Großen und Ganzen, son dern nur darum, die verschiedenen Vervielsältigungs-Arten des Kunst- und Buchdruckes durch die jetzt übliche» Maschinen und Pres sen vorzuführen. Es kommen demnach zur Ausstellung verschiedene Buchdruckerpressen und aus Buchdruck bezügliche Maschinen, eine Satinirmaschinc, eine elektro-dqnamische Maschine zur Herstellung von Clichös, und Gießöfen sür Letternguß, Steindruck- undKupfer- druckpresien, Lichtdruck- und autographische Presse». Die Zahl der Aussteller in diesem Fache beläuft sich auf 13 und sind dies: Albert L Co., Schnellpressensabrik in Frankenthal; König L Bauer, Ma schinenfabrik in Oberzell; A. Hogenforst, Maschinenfabrik und Lager sür Buchdruckerbedarf in Leipzig; Klein, Forst L Bahn Nachfolger, Maschinenfabrik in Johannisberg; Hosfmann L Hosheinz, Maschi nenfabrik in Worms; Zänker, Schriftgießerei in Nürnberg; Sig mund Schlickert in Nürnberg; Rnissing, Mechaniker in Augsburg; Stöffler, Schmittzehe L Co., Maschinenfabrik in Stuttgart; Henschel L Gutenberg in München; Schmiers L Co., Maschinenfabrik in Leipzig; Mayer, Kunstanstalt in Nürnberg; Bahn, Faßbender L Herber, Maschinenfabrik in Würzburg. Mehrere der genannten Firmen haben sich erboten, während der Ausstellung ihre Maschinen in Gang zu setzen und darauf arbeiten zu lassen, so daß auch hier durch dem der Ausstellung zu Grunde liegenden Gedanken, die Kenntnisse der zu Gebote stehenden Vervielsältigungsarten zu ver breiten und zu einer umfassenden Benutzung jener Hilfsmittel, welche die neuere Wissenschaft hierfür bietet, anzuregen, in vollstem Maße Rechnung getragen wird. Die siebente Auflage von Lübke's Grundriß der Kunst geschichte (Stuttgart, Ebner L Seubert) wird gegenwärtig in Amerika ins Englische übersetzt, nachdem von dem Werke schon srüher in London, Kopenhagen und Stockholm Uebcrsetzungen er schienen sind. Die deutsche Ausgabe ist bis jetzt in mehr als 20,000 Exemplaren verbreitet. Pcrsonalnachrichtcn. Am 28. Mai ist Herr Adolf Bonz in Stuttgart, derzeit stell vertretendes Mitglied vom Vorstand des Börsenvereins, nach langen Leiden gestorben. Brieswkchsel. Herrn Rd. Gd. in Riga. Anonym eingesandte Beiträge werden im Börsenblatt nicht ausgenommen.
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