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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.06.1877
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1877-06-15
- Erscheinungsdatum
- 15.06.1877
- Sprache
- Deutsch
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- Zeitungen
- Saxonica
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Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigenthum des Börsenvereins der Deutschen Buchhiudler. ^7 13tz. Leipzig, Freitag den 15. Juni. 1877. Amtlicher Theil. Außerordentliche Generalversammlung des Unterstützungsvereins deutscher Buchhändler und Buchhandlungs-Gehilfen. Berlin, den 10. Juni 1877. Die Versammlung wurde von Herrn WilhelinHertz, als stell vertretendem Vorsitzenden (H. 8. der Statuten), um 11 Uhr eröffnet. Derselbe begrüßte die Anwesenden und theilte mit, daß Herr Justiz- rath Humbert das notarielle Protokoll führe. Er ehrte das Andenken des verstorbenen Vorsitzenden, Herrn Julius Spring er, mit den nachfolgenden Worten: „Meine Herren! Die außerordentliche Generalversammlung, zu welcher der Vorstand des Unterstützungsvereins Sie cinlud, hat lediglich einen Zweck: die Wahl eines Vorstandsmitgliedes zu be wirken. Durch den Tod des Herrn Julius Springer haben wir unfern Vorsitzenden verloren und Wichtigkeit und Ausdehnung un seres Vereines, wie die Verantwortlichkeit für unsere Beschlüße machen eine baldige Neuwahl nothwcndig. Wir werden das neue Mitglied des Vorstandes mit Freuden begrüßen; er wird das innere Wesen unserer Arbeit kennen lernen, er wird dieselbe theilen und zu den edlen Zwecken zu fördern suchen, die ihr gestellt sind, aber er wird auch mit uns klagen lernen, daß unser Freund Springer aus unserm Kreise und aus dieser seiner Licblingsarbeit schied. „Ein Verein wie der unsrige mußte in seiner geschichtlichen Entwickelung, in seiner Absicht, seinen Praktischen Bewegungen zur Erreichung derselben, nicht minder in der Vereinigung des Buch handels zu einem großherzigen Verbände seine regste Theilnahme ersahrenund seinem Drange, aus dem Gebiete des allgemeinen Wohles und des Gedeihens des Buchhandels besonders zu wirken, eine schöne Befriedigung gewähren. „Während einer Reihe von fünfzehn Jahren gehörte Herr Springer dem Vorstande des Unterstützungsvereins an. „Im Jahre 18S2 ward er in den Vorstand gewählt, und so fort wurde ihm das Secretariat übertragen. Er schrieb dem da maligen Vorsteher, seinem Lehrherrn und Freunde G. W. F. Müller, er sei unter den Mitgliedern des Vorstandes derjenige, der am wenigsten die innern Verhältnisse, für die er sich gleich in Anspruch genommen sehe, kenne, aber er hoffe, mit denselben vertraut zu werden, und unmittelbar darauf zeigt er schon die volle Kenntniß derselben und er übt von nun an den größten Einfluß durch feine Einsicht aus die Organisation der Geschäfte und ihre Behandlung. Eine ausnehmende Arbeit hat damals, da sich der Kreis und die Bedeutung unseres Vereines sehr erweiterten, unser Vorstand in stets freudiger Thätigkeit angewendet, um die Regeln und Grund sätze, nach denen zu handeln sei, sestzustellen und aus Springer's Schultern lag der vornehmlichste Theil dieser Arbeit, der er seine Liebe und unerschöpfliche Frische zuwandte. Seine Arbeitskraft und Lust hält Schritt mit den ungewöhnlichen Anforderungen an die selbe und wir erfreuen uns heute der geistigen Durcharbeitung jener für unser Wirken wichtigsten Fragen. Seine Jahresberichte geben Ihnen in ihrer Reihenfolge ein Bild des Vereins in jenen Jahren in seinen: Wachsthum und Gedeihen. Ruhig und würdig, fern von jeder Sentimentalität, aber von einem wahren, ernsten Gefühl be seelt, fassen sie die Erlebnisse des Vorjahres zusammen und veran schaulichen klar, wie der Verein lebt, steht, sortschreitet, wirkt, was er will und hofft. „Sein Herz erweiterte sich, wenn Sie durch unsere Hand gaben und halsen und stützten; er vermochte in weicher und reiner Seele die Empfindung des Hilfe Suchenden selbst mit zu empfinden und er gab dieser Empfindung eine Gewalt, welche er nur durch das klare ihm gegenwärtig bleibende Bewußtsein unserer Gesetze und Pflichten beschränkte. Ein thatkräftiges Wohlwollen belebte seine Erwägungen und Entschlüsse und der unvergleichliche Scharfblick seines Verstandes, die besonnenste Erkenntniß der Verhältnisse und Mittel leiteten ihn sicher zu dem rechten Maße des Guten und Billigen. „Bei ihm ging das Gesühl der großen Verantwortlichkeit, welche wir, Ihre Beauftragten, übernehmen, Hand in Hand mit dem zarten Gefühle der Verantwortlichkeit unsern Unterstützten gegenüber, deren Hoffen erwartungsvoll auf unser,, Entschluß blickt. Ein, solchem Kampfe entsprungenes Nein, eine durchaus gebotene Beschränkung bedrückte sein Herz und bereitete ihm Weh, das ihn immer von neuem anregte, zu neuen Gesichtspunkten zu gelangen, um das Nein in ein Ja wandeln und das Ja rechtfertigen zu können. „Als Herr Müller im Jahre 1871 aus dem Vorstande schied, ward unserm Freunde das Amt desselben übergeben. Die bewegten letzten sieben Jahre unseres Vereinslebens stehen in unserem Ge dächtnis Sie begannen mit den Kriegszeiten und schließen mit den ungewöhnlichen Anforderungen an unsern Verein, welche viel fach den erschütterten Erwerbsverhältnissen der letzten Jahre ent springen. In diesem Zeitraum bewährte Springer das Zutrauen, die Zuversicht, mit welcher er gewählt war, auf das glänzendste. Er war, wie er ja stets und überall war, auch hier unermüdlich, treulich, weise in der Leitung unserer Geschäfte, in der Mehrung unserer Wirksamkeit und Hilfe, in der Beseitigung von Gefahren, in der Eröffnung neuer Quellen und Wege, unermüdlich thätig und hilfreich bei Sonnenschein und bedecktem Himmel, durch gute und böse Zeiten hindurch, stets in gutem Vertrauen auf die Liebe des Buchhandels sich stützend, die uns trägt und hält; er war auch hier ganz Er bis zu seinem Tode. Seine Arbeiten und Wirkungen auszuzählen, ziemt sich nicht der Oeffentlichkeit gegenüber; sie sind von Bedeutung und das Herz erfreuend in ihrer Fülle und Tiefe.
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