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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.11.1871
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1871-11-20
- Erscheinungsdatum
- 20.11.1871
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- Deutsch
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3832 Nichtamtlicher Theil. 268, 20, November. 6d»mbl»ue, ein erfreulicher Kunde, wohnt. Er hat besonders für > Kupferwerke Verwendung und zieht die „öäitions eulumiuöos" den ^ „eäitions en noir" vor; er möchte auch wo thunlich, statt des deut schen Tcrtes französischen oder lateinischen Tert haben. Er drängt' deshalb Wcidmann's Erben und Reich nicht, denn der Brief,! de» er im Juli 1784 schreibt, erwartet die Erledigung der beiliegen-! den Austräge erst zum Februar 1785, wo in Dijon ,,une faire" abgehaltcn wird. Ehe die Leipziger aber de» Ballen abscnden, wird er ihnen Nachricht geben, ob er von der französischen Regierung für die Bücher Erlaubniß erhalten hat, „po»r «ju'ils puissent Passer Noch reger erscheint der Verkehr mit Lyon, Da meldet Herr! Bernouset, daß er einen Ballen, gezeichnet 8, V. 1t. l.iiiri über Straßburg abgesandt hat — Rechnung fügt er bei — und bestätigt dankend den Eingang des Wechsels aus Lyon, so Herr Reich ihm zu schicken die Güte gehabt. Die Herren Piestre L Cormon führen neben der Geld- auch Tauschrechnung; einige Busson'sche Schriften, im Gesammtwerth von 400Fr,, welche die Leipziger bestellten, erscheinen auf der ersten; unter den „nrticlos on olrnnAs" befindet sich als theuerster ein 6orpns oivile lilotliotrerli mit 30 Fr. Und die Herren schreiben dazu: „Vorm vouliros N0N8 oröckitor cko l'une et rzuelgnos anvöes, gne nous vous en onvo^Zmos." Es wird dann, ' zur Erledigung des Geldcontos, um einen Wechsel auf Lyon, Paris ^ oder Straßburg gebeten. Ein Wechsel aus letzteren Platz „nous sora 1e plus oonrmocke". Von andern Firmen wiederholt sich das Spiel in ähnlicher Weise, Auch von ihnen wird gekauft und getauscht, werden Ballen über Straßburg empfangen und abgcsandt, Kataloge erbeten und geschickt, Wechsel gezogen und eingelöst. Eine Firma hat nicht nur in Lyon ein Lager, sondern auch i» Marseille, und da dort gerade ein Diener des Hauptgeschäftes sich aushält, um das Lager nach Lyon überzusührcn, so liegt die Frage nahe, ob die Leipziger nickt vielleicht livres pur eontre". Und von da zweigen sich die Geschäftsverbindungen der Leipzi ger Firma weiter nach Süden ab, nach Italien und der Iberischen Halbinsel, In Mailand ist Herr Galcazzi sehr thätig, er hat außer Eremplaren des Castelli'schen Wörterbuchs vornehmlich Bedars an gediegenen mediciuischen Sachen, und wenn die Proben, so von ihm erbeten, gut ausfallen, so wird er nachmals eine anständige Zahl davon committiren können. Er dafür darf mit gutem Gewissen einige neue mathematische und medicinische Werke empfehlen und er sendet durch Herrn Gleditsch eine Probe an Wcidmann's Erben und Reich, Daß es so verzweifelt weit ist von Mailand nach Leipzig! Aber was bleibt anders übrig, als aus solcher Entfernung zu com mittiren, wenn man aus ein assortirtes Lager halten will? Sind doch in Lausanne und Genf seit einigen Jahren die Artikel aus Deutschland, und zwar die neuesten, nicht mehr so zu haben, wie solche vormals häufig da gefunden wurden. So wohnen der Firma noch weitere werthe Geschäftsfreunde in Turin, Parma und Rom, In der ewigen Stadt ist außer Herrn Piranesi, der sich einmal wegen eines demnächst erscheinenden Pracht- Werkes nach Leipzig wendet, Herr Monaldini, von dem einige Briefe sich erhalte» haben. Er liefert guten italienischen Verlag, freilich kommt es da vor, daß das, was er alter Gewohnheit gemäß unver langt schickt, unwillkommen ist. Ein höchst unangenehmer Fall! Monaldini hat die Bücher, weil der Seeweg in dieser Zeit seine Be denken hat, auf dem theuren Landweg abgesandt, und jetzt wären wohl gar dieLcipziger imStande, sie zurückzuweisen? Jetzt, wo inDeutsch- land die politischen und daher auch die buchhändlerischen Aussichten so trübselig scheinen? Herr Monaldini beschwört daher die Leip ziger bei allen Göttern, daß sie die Bücher behalten möchten, er will dafür gern von der etwa 3300 Lire betragenden Rechnung 300 Lire abstreichen. Reich scheint sich davon erweichen zu lassen, und der Verkehr bewegt sich wieder in glatteren Bahnen, Mancher Ballen, gezeichnet I-ibri, geht nach Rom, und umgekehrt nach Leipzig, sei es auf dem Seeweg über Hamburg und Livorno, sei es, was vielleicht vorzuziehen, über Wien und Triest. Und zum Schluß sei noch der befreundeten Firmen gedacht, die den Leipzigern drüben überm mittelländischen Meer, in Lissabon, woh nen, Da sind die Herren Martin L Co, und die Herren Borel, Borel L Co, vorzüglich zu nenne». Doch hier hat der gegenseitige Büchcrverkehr aufgehört, die Herren empfangen Ballen, aber senden deren nicht ab. Dafür gehen gute Wechsel auf Paris nach Leipzig, einige Wochen nach dem Prima folgt der Sccunda, Daneben läujt eine neue Bestellung her, Schwcrwissenschastliches wird erbeten, vielleicht auch „czuolczuos livros nouvounx en Nornlo", aber für Katholiken müssen sie geschrieben sein, sonst kann man sie nicht ge brauchen, Auch wird bei solcher Gelegenheit manche Klage laut. Der Seeverkehr über Hamburg ist wieder recht unsicher, kriegerischer Unruhen wegen; es ist nöthig, daß man die Bücher unter neutraler Flagge absendet, dabei aber erscheint es doch zweckmäßig, sie zu ver sichern, Und dann noch etwas: die Preise der Leipziger sind unge bührlich hoch bei einzelnen Artikeln, Diese hat noch vor ganz kurzem ein holländischer Geschäftsfreund viel billiger geliefert, und der hatte doch die Bücher gewiß aus derselbe» Quelle, aus der sie Wcidmann's Erben und Reich znflossen. Es scheint daher angemessen, die Rech nung etwas zu kürzen. Aber Reich ist hartnäckig und Martin L Co, müssen sich fügen. Auch die ähnlichen Klagen von Borel, Borel L Co,, denen die gleichen Sachen von Lyon und Lausanne billiger zu gegangen waren, werden unerhört in der Lust verklungen sein. Der alte Philipp Erasmus erscheint in solchen Fällen als Starrkopf; ein kühler Rechner steht er in der Mitte des kunstvollen Netzes, das nach allen Seiten seine Fäden aussendet. Und wie bei den deutschen Genossen ist er an Newa, Themse und Seine, wie an Tiber und Tajo ein bekannter und geehrter Mann, (Schluß folgt,) MiScellen. Aus Berlin, 16. Nov, schreibt man der Dtsch. Allg, Zeitung: „Mit der vielbesprochenen Aufhebung dcrZeitungs- und Kalen derstempelsteuer wird es trotz aller Gegenrede Ernst, In Ab- geordnetenkreisen versichert man, eine Landtagsvorlage nach dieser Richtung sei beschlossene Sache, und in den kurzen Motive» sei neben der günstigen Finanzlage, welche ein derartiges Vorgehen gestatte, auch die Förderung der Volksbildung ausdrücklich betont," — Da gegen heißt es in der Neuen Preußischen Zeitung: „Hiesige j Blätter melden, daß die Frage wegen Aufhebung der Stempel steuer für Zeitungen und Kalender neuerdings seitens der Regie rung in Erwägung gezogen sei. Bisher war angenommen worden, daß diese Angelegenheit im Zusammenhang mit einer beabstchtig- ! ten allgemeinen Revision der Stempelgesehgebung zur Erledigung I kommen werde. Die gegenwärtige günstige Finanzlage scheint der Anlaß zu sein, den Wegsall der viel angefochtenen Steuer schon jetzt I ins Auge zu fassen. Ob dem Landtage bereits in der bevorstehenden I Session eine Vorlage darüber zugehc» soll, darüber verlautet noch ! nichts," Unter den im Verlag von Karl Prochaska in Leipzig und Tesche» erschienenen neuen Ausgaben deutscher Klassiker verdient die soeben erschienene Antiqua-Ausgabe dintionos" von
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