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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.11.1871
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1871-11-20
- Erscheinungsdatum
- 20.11.1871
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- Deutsch
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268, 20. November. Nichtamtlicher Theil. 3833 „Schillers sammtlichen Werken in zehn Bänden" be sondere Beachtung, weil sie die erste Ausgabe des Dichters iu latei nischer Schrift ist. Indem der thätige Herausgeber, bei dem auch zwei Ausgaben von Schiller in Fracturschrift, eine einbändige und eine zweibändige, erschienen sind, auf diese Weise dem Publicum die Wahl zwischen deutscher oder lateinischer Schrift überläßt, stellt er dem selben auch über die neuerdings wieder aufgeworfene Frage: „Fractur oder Antigua?" die souveräne Entscheidung anheim. Wenn auch die Autiguaausgabe, wenigstens dem Preise nach (broschirt 69h Thlr., in Ganzleiuenbändeu 9 Thlr. und in Ganzlederbänden mit Goldschnitt 14 Thlr.), keine eigentliche Prachtausgabe zu sein prätendirt, so ist die selbe doch, was schönes Papier und eleganten, wohlgefälligen Druck, mit einem Worte die ganze Ausstattung (zu der auch der geschmackvolle Ein band gehört) betrifft, bei aller Einfachheit so glänzend ausgefallen, daß sie, wenn das Format etwas mehr monumental, dann aber auch weniger handlich wäre, unbedingt das Recht hätte, als „Pracht ausgabe" aufzutreten; um so mehr, als jeder Band mit einer ausge zeichneten Original-Photographie nacb Zeichnungen von Kaulbach, Jäger, Piris und Lindenschmitt geschmückt ist. Außerdem aber be steht ein anderer sehr beachtenswerther Vorzug dieser Prochaska- Ausgabe in ihrer Vollständigkeit, indem sie 26 Gedichte und Votivtafeln, 262 Lenien, 35 Iugendgedichte und 7 dramatische Ent würfe enthält, welche in allen andern, auch den heute noch so genann ten Original-Ausgaben fehlen. Wen es erfreut, einmal ein erquickliches Bild von dem Verhält- niß des Schriftstellers zum Verleger, wie es sein soll, zu erhalten, der nehme das jüngst im Verlage von G. E. Schulze in Leipzig erschienene Schriftchen: „Zur Erinnerung an Henrich Stef fens. Aus Briefen an seinen Verleger. Herausgegeben von Mar Tietzen. Mit dem Portrait Steffens nach Thorwaldsen" (60 S. 8. Preis 15 Ngr.) zur Hand; er wird darin, neben manchen entgegen gesetzten Erscheinungen, welche das buchhändlerische Leben bietet, die erfreuliche Wahrnehmung machen, daß Liebenswürdigkeit, tüchtiger sittlicher Eharakter, Uneigennützigkeit und reicher geistiger Fonds das beste Bindemittel zwischen Buchhändler und Schriftsteller sind. Allein nicht lediglich das wohlthuende Musterbild eines solchen per sönlichen Verhältnisses ist es, was wir aus der Lectüre dieser Briefe Steffens an seinen Verleger Josef Mar in Breslau davontragen, sie gewähren auch durch die vielen und treffenden Urtheile über Menschen und Bücher, über Ereignisse und Lebcnsverhältnisse, die sich darin finden, durch die unbefangene und ungeschminkte Weise, in der sich ein geistig so reich begabter, sinniger und tief inniger, ge- müthvoller Charakter, wie der des verstorbenen Henrich Steffens, in jeder Zeile kundgibt, zu gleicher Zeit die anziehendste Belehrung und den ungetrübtesten Genuß. Wir sind darum dem Hrn. Heraus geber zu vielem Dank für diese Veröffentlichung verpflichtet, der sich noch dadurch steigert, daß derselbe nicht unbesehen alles, was sich von der Eorrespondenz zlvlschen Steffens und Max vorfand, dem Publicum wieder aufgetischt,sondern mit sichtendcmUrthei l nur das aus- gewählt hat, was literarischen Werth besitzt, oder zur Vervollständigung des interessanten persönlichen Bildes, das er uns vorzuführen beab sichtigt, dienen kann. Wenn wir infolge dieses kritischen Verfahrens zwar nur> wenig umfängliche Mittheilungen erhalten, so sind sie dafür um so interessanter und gewichtiger. Sämmtliche Briefe dati- ren, mit Ausnahme der drei ersten, aus der Zeit des Berliner Auf enthaltes von Steffens, 1832 —1844, und bieten in gefälligster Form, die in liebenswürdigstem stylistischen Ebenmaß Gedanken und Dinge, Gefühle und Urtheile, Stimmungen und Verhältnisse in prägnanter Kürze anschaulich vorzuführen weiß, ein höchst mannig faltiges Kaleidoskop aus dem Berliner geistigen und socialen Leben jener Zeit. Die Lehre von den Wechseln und kaufmännischen An- ^ Weisungen mit besonderer Berücksichtigung und Erläuterung der all- j gemeinen deutschen Wechselordnung sowie den neueren Bestimmungen ^ über Wechselstempelstcuer. Für Kaufleute und insbesondere für Zög linge des Handels. Von Leop. Oberndorfer, gr. 8. (X, 219S.) Erlangen 1871, Deichert. Preis 20 Ngr. — Diese kleine Schrift entspricht ihrem Zwecke in selten vollständiger Weise. Auf den An schauungsunterricht gegründet, macht der Verfasser den erfolgreichen Versuch, jeden einzelnen Abschnitt durch entsprechende Beispiele, ge wissermaßen ein Bild des Besprochenen, praktisch zu erläutern, und es ist nicht zu viel behauptet, wenn derselbe glaubt, alle im Wechsel verkehr vorkommenden Arten und Unterarten von Wechseln anschau lich darzustellen. In der Aneinanderreihung hat der Verfasser die Anforderung an sich gestellt, von Stufe zu Stufe aufwärts zu steigen, und jeder Leser wird bestätigt finden, daß es demselben gelungen ist, Klarheit, Vollständigkeit und Kürze zu vereinigen, so daß auch der Laie ein vollständiges Bild des Wechselverkchrs erhält. Das Buch dürfte die besondere Beachtung des Buchhandels verdienen, insofern derselbe wenig Muse hat, um ausführliche Lehrbücher zu studiren. Nachdem die Actiengescllschaft „Bazar Modezeitung" sich nunmehr definitiv constituirt hat, wird, wie die „B. B.-A." hört, beabsichtigt, die Actien in allernächster Zeit an der Berliner Börse eiuzuführen. Das Acticncapital der Gesellschaft beträgt 850,000 Thlr.; nach dem vorliegenden Status werden vom Rein gewinn vorweg 59h für die Actionäre reservirt, aus dem nachher sich ergebenden Überschüsse erhalten der Aussichtsrath und Vorstand je 59h Tantieme und der Rest wird wie folgt vertheilt: Die Actionäre erhalten von demselben eine Dividende bis zu 109h, während der hiernach verbleibende Mehrgewinn zur Amortisirung der Actieu be nutzt wird; für jede amortisirte Actie erhält der Actionär einen Ge nußschein, welcher das Recht gewährt, an dem Ueberschusse theilzu- nehmcn, der sich nach Verkeilung von 59h für die Stamm-Actionäre ergibt. Der Aufsichtsrath besteht aus den Herren Hermann Herz (Vorsitzender), Weißenburger, Director der Deutschen Unionbank, Commerzieurath Moritz Gerson, Buchhändler A. Hofmann, Kauf mann Leopold Ullstein, sämmtlich in Berlin, und Stadtrath Wagner in Leipzig. Das letzte Geschäftsjahr des Unternehmens, das bekannt lich bisher in Privalhänden war, schloß mit einem Netto-Neinge- winn von 150,000 Thlr. ab. „Nimmt man", so sagt eine vorliegende Neutabilitätsrechnung, „hiernach an, daß im nächsten Jahr auch nur ! 130,000 Thlr. Reingewinn erzielt werden (die Zahl der Abonnenten des „Dazar" hat sich seit dem I. September um drei Tausend ver mehrt), so ergibt dies nach Abzug der betreffenden Tantiemen doch noch eine Verzinsung von 159h des Actiencapitals, von denen 109h zur ^ Verkeilung als Dividende und 59h zur Amortisation benutzt werden." Die auch in weiteren Kreisen und vorzüglich wegen ihres Universal - Lexikons bekannte Hofbuchdruckerei von H. - A. ^Pierer in Alten bürg geht in andere Hände über. Ein Con- sortium Leipziger Buchhändler hat dieselbe gekauft und gedenkt ein ' neues Buchdruckereigebäude auf den noch liegenden Bauplätzen der ^ Hinteren Lindenaustraße zu errichten. (Lpzg. Tagebl.) Seit März d. I. besteht in Bra unschweig ein Verein jüngerer Buchhändler unter dem Namen „Robinson". Die Statuten, denjenigen anderer Vereine in Tendenz ziemlich verwandt, führen in §. 1. als Zweck des Vereins auf: geselligen, collegialischen Verkehr zu fördern. Den ersten Vorstand bildeten Ludwig Salo mo n, bei Friedr. Wagner, (nun als Mitredacteur an die Elber- felder Zeitung berufen) als Vorsitzender, Franz Riedel, in der Schulbuchhandlung, als Schriftführer, und Franz Germer, bei Vieweg L Sohn, als Schatzmeister.
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