Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.06.1877
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1877-06-18
- Erscheinungsdatum
- 18.06.1877
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18770618
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-187706180
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18770618
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1877
- Monat1877-06
- Tag1877-06-18
- Monat1877-06
- Jahr1877
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
„Nachdem seit Absendung dieses Schreibens volle 14 Tage vergangen sind, ohne daß eine Rückäußerung erfolgte, übergeben wir dasselbe nüt Genehmigung des Hrn. Verfassers der Oeffentlich- keit. Derselbe schreibt uns u. a. über den Gegenstand: Wahrscheinlich fürchtete der ehrenhafte Mhnheer Honorar-Ver pflichtungen, an die ich nicht gedacht habe; ich verzichte daher aus den ferneren Versuch, ihn znm Reden zu bringen. Wohl aber wäre ich der „Elberselder Zeitung" dankbar, wenn sie diese Angelegenheit zur Sprache brächte; denn wenn schon in meinen Augen der nicht autorisirte Nach druck der Werke eines lebenden Schriftstellers eine subtile Art literarischer Wegclagerei ist, so erachte ich es doch doppelt verwerflich, das Werk eines Autors im Nachdruck zu verstümmeln. Und dieses ist mit meinen Plaudereien geschehen. Der Uebersetzer hat nur einen Theil derselben gebracht, einen andern unterdrückt. Ob diese Beschneidung in rechnet ist. oder ob sie ganz nach individuellem Gutdünken des Uebcr- setzers erfolgte, weiß ich nicht, nur ist es mir ausgefallen, unter anderen auch diejenigen Artikel in der Uebersetzung nicht wiederzufinden, die ein specifisch preußisches oder deutsches Interesse haben. „Wir schließen uns dem Protest des geschätzten Hrn. Versassers gegen die gewinnsüchtige Antastung fremden Autorenrechts im Namen der deutschen Schriftsteller energisch an und hoffen mit ihm, — so oft dies auch schon vergeblich geschehen sein mag — endlich werde solch ein Protest doch von Erfolg sein und alle besseren Firmen der cultivirteu Welt in der Anerkennung derjenigen Pflichten ver einen, die längst der Gegenstand der Vereinbarung der die Welt literatur beherrschenden Nationen geworden sind." Und unterm 10. Juni berichtet das genannte Blatt in dieser Angelegenheit weiter: „Von dem Hrn. Verfasser der »Hypochondrischen Plaudereien«, G. von Amyntor, erhalten wir folgende Zuschrift zur Veröffentlichung: Ich erachte es als eine Pflicht der Billigkeit, Ihnen das anliegende Schreiben des in Nr. 152 der „Elberselder Ztg." genannten holländischen Berlagsbuchhändlers Thieme in Nymwegcn, welches derselbe an mich zu richten die Güte hatte, mit der ergebensten Bitte zu übersenden, es in einer der nächsten Nummern Ihres geschätzten Blattes veröffentlichen zu wollen. Inwieweit ich mit den Ausführungen des Herrn Briefschreibers übereinstimme, darüber halte ich mein Nrtheil zurück und gebe mich nur likels (den Nachdruck meiner „Hypochondrischen Plaudereien" betreffend) abzustumpscn; ich glaube durch diesen Schritt jedes Unrecht wieder gut zu machen, was gegen meinen Willen etwa dem holländischen Hrn. Ver leger zugefügt fein könnte rc. „Das beigclcgte Schreiben des Hrn. Thieme im Nymwegen lautet wie folgt: Nymwegen, 5. Juni 1877. Hochgeborner Herr! Es thut mir leid, daß zahlreiche Geschäfte mir nicht erlaubt haben, Euer geehrtes Schreibe» c>. 6 18. Mai früher zu beantworten. Jetzt ober will ich mit der Antwort nicht länger zögern, damit Ihr kein Recht habt, mich der Unhöflichkeit zu beschuldigen. Er laubet mir, bitte ich, schon im Anfang die Bemerkung, daß Ihr, der Ihr selbst gestehet, keine holländischen Bücher zu lesen, „weil Ihr der hollän dischen Sprache nicht mächtig seyd". nothwendig von Andern über die Uebersetzung und sogenannte Verstümmlung Eurer „Hypochondrischen Plaudereien" benachrichtigt sein sollt. Nehmt es mir dabei nicht übel, wenn ich Euch sreimüthig sage, daß man Euch in dieser Hinsicht vollständig irre geführt hat. Die von Euch angegriffene Ausgabe der „ü^xooonärisollo prantjos" ist gar keine Uebersetzung im eigentlichen Sinne des Wortes, viel weniger aber noch eine Verstümmlung; sie ist eine Bearbeitung Eures Wer kes für das holländische Publicum. Aus dieser Absicht des Bearbeiters erläutert sich von selbst jede Aknderung und Verkürzung Eurer Arbeit. Es versteht sich ja, daß in der holländischen Bearbeitung alles, was sich in Eurem Buch ausjchlicßlich auf preußische oder deutsche Verhält nisse bezog, weggelasjsn wurde. Hätte man, nach genauer Vergleichung der Bearbeitung mit dem Original, Euch dieses gesagt, ich zweifle sehr, ob Ihr von einer Verstümmlung Eurer Arbeit geredet haben würdet. Was aber die Ausgabe der Bearbeitung selber betrifft, — solange keiti Gesetz und kein Uebereinkommen zwischen Deutschland und Holland die gegenseitige Uebersetzung deutscher und holländischer Werke verbietet, ist es mir nicht möglich, aus dieser Ausgabe mir einen Vorwurf zu machen, ebensowenig, als es mir je in den Sinn kommen würde, es einem meiner deutschen College» Übel zu deuten, wenn dieser ein holländisches Werk aus meinem Verlage ins Deutsche übersetzt herauSgäbe. Es handelt sich hier, meiner Meinung nach, um eine ganz andere Sache als um Nachdruck, welchen ich mir niemals zu Schulden kommen lassen werde rc." Zur „Uebersetzung der deutschen Biicherpreise ins Russische". IV.') Die offene Erklärung des HerrnAnonymus in Nr. 116 d. Bl., nämlich, daß er seine Kenntniß in Betreff unserer Preise aus den „Mittheilungen und Nachrichten für die evangelische Kirche in Rußland" geschöpft habe, erschien für Unterzeichneten ebenso aus fallend als komisch. Wahrscheinlich sind in Deutschland Zeitungs notizen so sicher und wahr, wie pures Gold; denn sonst könnte doch wohl ein deutscher Geschäftsmann nicht den Stab über seine russischen Kollegen brechen, indem er, auf jene „Mittheilungen" fußend, so scheinbar äußerst klare Rechenexempel anstellt. Mehr erwähntes Blatt erscheint in Riga, es sind also auch Rigaische Preise in ihm gemeint. Daher glaubt Einsender dieses das Recht, ja die Pflicht zu haben, unrichtigen Angaben entgegenzutreten. In Riga sind zwar die Preise der Bücher durch einmüthigen Beschluß aller Handlungen erhöht worden, keineswegs aber die der Zeitschriften, vielmehr mußte man ans naheliegenden Gründen vorläufig davon absehen. Thatsache ist, daß die Brieger'sche Zeit schrift von uns nicht zu 2 Rub., sondern sür nur 1 Rub. 80 Kop. verkauft wird. Wie aus dem Zusammenhänge in dem fraglichen Artikel des Hrn. Ober-Consistorialraths Berkholz hervorgeht, soll den Lesern auch gar nicht eine unfehlbare Nachricht gegeben werden; jener Herr, wahrscheinlich an die Bücherpreise denkend, sagt nur ganz beiläufig: ... macht bei uns praotor proptor so und so viel. Wenn nun ein College die Gartenlaube für 2 Rub. 85 Kop. liefert, so weicht er ganz und gar nicht von der allgemeinen Usance ab, im Gegentheil, er handelt nur, wie die übrigen auch! Ein Geschäftsmann braucht zwar nicht hohe Politik zu treiben, aber er soll aus sicheren Quellen schöpfen, ehe er wagt, öffentlich Behauptungen und Urtheile abzugeben I Noch so manches ließe sich auf die früheren Artikel, welche diese Angelegenheit berührten, erwidern. Des Raumes wegen be schränken wir uns nur auf das Wesentlichste. So heißt es in der Bekanntmachung des Leipziger Verleger vereins, das Petersburger Circular betreffend: „.... da genannte Firmen nicht minder in der Lage gewesen sind, bereits vor Monaten Vorkehrungen zu treffen, um ihre Verpflichtungen zu erfüllen...." Erstlich möchten wir ein großes Fragezeichen dazu machen, ob überhaupt alle russischen Handlungen im Stande waren, etwa im Januar sich volle Deckung für die O.-M.-Zah- lungen zu verschaffen, da erfahrungsmäßig ein beträchtlicher Theil der Kunden, namentlich der auswärtigen, im Januar noch gar nicht daran denkt, die Conti zu begleichen. Lassen wir das dahin gestellt, so liegt in obigen Worten geradezu der Sinn, als ob „ein großer Theil der übrigen russischen Firmen" factisch ihre Deckung sich schon zu jener Zeit, also ohne Verlust, ver schafft hätte, was thatsächlich nicht der Fall war. Im Gegen theil! Wohl die meisten haben mit großen Opfern gerade in den schlechtesten Zeiten ausländische Papiere kaufen müssen. Sie thaten das, um — ihren Grundsätzen getreu — in gewohnter Weise prompt ihre Verbindlichkeiten nach dem Ausland zu regeln. Eine Anerkennung dessen, und wäre es auch nur mit einem Worte gewesen, hätten wir am Schluffe jenes, etwas lakonischen Ant wortschreibens der Leipziger nicht ungern gesehen. Es ist behauptet worden, daß der Seeweg im Sommer uns "> III. S. Nr. tis.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder