Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.06.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-06-25
- Erscheinungsdatum
- 25.06.1923
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19230625
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192306250
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19230625
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1923
- Monat1923-06
- Tag1923-06-25
- Monat1923-06
- Jahr1923
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
14Ö, 25. Juni >923. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal, Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 4075— Mark per k§. Die Papier-Konvention hat auch be reits wieder eine neue Papierpreiserhöhung angekündigt, un<d zwar eine ganz erhebliche. Jedenfalls sind zu den genannten Preisen in den Papierfabriken Aufträge nur noch in den seltensten Fällen uuter- -ubringen. Die P a p p e n °K o n v e n t i o n, die den Preis erst in der ver gangenen Woche um 30°/» gesteigert hatte, will die Pappenpreise aber mals um mindestens 40°/» erhöhen, sodaß also bei Einzelbezug Pappe beim Großhändler 3200- Mark bis 3600.— Mark per KZ kosten wird. Die Altpapier-Preise sind nicht in demselben Verhältnis gestiegen. Wenn noch vorige Woche 16—20°/« des neuen Papierpreises für Altpapier gezahlt wurden, so wird heute im Höchstfälle nur noch bis zu 15°/» gezahlt. Leim: Die Leder- und auch die Knochenleimfabriken haben ihre Produktion stark eingeschränkt. Die Nachfrage ist keine große. Es steht allerdings auch nur ein beschränktes Angebot gegenüber. Im Gegensatz zu den Ledcrleimfabriken spricht bei den Knochenleimfabriken die Beschasfungsmöglichkeit der Nohwerte mit. Knochen sind sparsam. Der Fleischverbrauch ist zurückgegaugen, die Caminclkosten unverhält nismäßig hoch geworden. Knochenleime kosten heute ca. 20 000.— Mark per kg, Leöcrleime 27 060.— Mark per kg. Kleister, Kaltleime, Dextrin sind um 25°/» im Preise heraufgesetzt worden. Der Buchbinder- und Zurichtekleister, der bis heute mit k420.— Mark per kg gehandelt wurde, kostet heute 1780.— Mark per kg, vor vier Wo,.tM noch 720.— Mark per kg. Metalle: Durch das anhaltende Stürzen der Mark ist die Erscheinung ausgetreten, daß das Material zurückgchalten wird. Das infolgedessen sehr knappe Angebot wirkt als weiterer Faktor äußerst ungünstig. Setzmaschiiienmctalle wie auch Stereometalle werden heute mit ca. 15- bis 16 000 Mark per kg gehandelt. M c t a l lu t e n s i l i e n: Winkelhaken, Setzschiffe, Stege usw. Die Preise für diese Waren sind in der letzten Woche um 50°/» ge stiegen. Kaliko, Büchertuch, Schirting: 1 Meter Kaliko kostet heute bereits 28- bis 30000.— Mark, Schirting 19- bis 20 000.— Mark. Die Fabrikanten haben bisher den Grundpreis nicht ermäßigt. Wa I ze n m a s s e: Die Walzenmasse-Konvention hat ihre Preise nur eine Wache gehalten. Die Preise sind abermals in die Höhe gegangen, und zwar von 25 000.— auf 42 000.— Mark per kg und für Umguß von 30 000.— auf 50 400.— Mark per kg. Die Erhöhung beträgt 60°/». S ch r i s t g i e ß e r e i e r z e u g niss e sind am 20. Juni um 65".. erhöht worden. !;! Heftdraht hat am 15. Juni eine Erhöhung um 50°/» erfahren. Bindfaden, E i n z i e h f a d e n , Köln m nenschn u r : Die Preise steigen mit der Lire. 200 g Kolumncnjichnur kosten heute ca. 11 500— Mark, 1 kg Packfaden 2fach kostet 25 000.— Mark, 3fach 24 300.— Mark. Leinenzwirne sind in der vergangenen Woche um 125°/» er höht worden. M a s ch i n e n b a n-d um 140°/». Bürsten, Besen und Pinsel um 120°/». Der Seifen preis ist weiter in die Höhe gegangen, und zwar im ungefähren Verhältnis wie die Fettpreise. Eine mittelmäßige Waschseife kostet heute ca. 20000.— Mark per kg. Die Fabriken er klären aber, augenblicklich nicht liefern zu können. Die Papicrtcucruug und die Zeitungsverlcger. — Der Verein deutscher Z e i t u n g s v e r l e g e r (Herausgeber der deutschen Tageszeitungen) hat ans seiner aus allen deutschen Ländern zahlreich besuchten Hauptversammlung zu Breslau einstimmig beschlossen, die Zeitungsleser schon heute von der unumgänglichen Notwendigkeit a n ß c r o r d e u t l iich. e r B e z u g s p r e i s e r h ö h u n g e u am 1. Juli in Kenntnis zu setzen. In seiner Entschließung heißt es: »Die letzten Preiserhöhungen für das Zeitungspapier sind.so weit über die phan tastischsten Befürchtungen hinausgcgangen, daß in den Juni-Bezugs preisen die ungeheure Mehrbelastung der Zeitungen nur zu einem Bruchteil wettgemacht werden konnte. Innerhalb weniger Wochen ist bereits im Anfang dieses Monats der Preis des Zeitungspapiers von rund 15 Millionen auf rund 25 Millionen für den Wagen gestiegen. Da die Preisbildung des Papiers infolge der Mitverwendung von ausländischem Holz von dem Dollarkurs stark beeinflußt wird, so muß im Zusammenhang mit den zwischenzcitigeu Steigerungen der Kohlenpreise und der Markentwertuug mit weiteren entsprechenden Papierprcisvcrteucrnngcn gerechnet werden. Dazu kommen die all gemeinen stürmischen Preissteigerungen aller anderen Kosten der Tages zeitungen, vor allem des Nachrichtenwesens. Im Auslande haben sich die Zeitungsleser an das Vielfache der jetzt in Deutschland geltenden Bezugspreise läng-st gewöhnen müssen. Die deutschen Zeitungen und ihre Leistungen für die Volksgesamthcit können nur erhalten werden bei Bezugspreisen, die cinigermaßcn den alle bekannten Teucrungs--. Ziffern weit überschreitenden Mehrkosten der Zeitungen gerecht werden.« PersolialnMWeii. 80. Geburtstag. — Wie wir leider erst in letzter Stunde nach Schluß des Blattes erfahren, begeht unser verehrter Berufsgcnosse Herr Adolf Heering in Basel am 26. Juni in voller Rüstigkeit seinen 80. Geburtstag, Wir wünschen, daß sein Veteranen bes Schweize rischen Buchhandels Gesundheit und Kraft noch lange erhalten bleiben! SvreWlll. Zur Organisation der allgemeinen Buchpropaganda. (Siehe Bbl. Nr. 88, 78, 91, 98, 197 und 124.) XVII. Eine kleine Betrachtung von Franz Arenhold, Buer i. Wests. »Bnchpropaganda- ober, wie Herr Dikreitcr sagt: »Reklame für die Propaganda des Buches». Was soll eigentlich das Geschreibsel darüber? Jeder schreibt darüber, als wäre das Büchcrvcrkauscn eine ganz neue Sache, für die mal tüchtig Reklame gemacht werben müßte; scder schreibt, aber bringt keine Ideen. Ich habe natürlich auch keine, halte aber auch die ganze »Propaganda-, wie man sie jetzt in der Mache hat (ich weiß allerdings nicht wie), für unnötig und überflüssig. Wen können wir denn mit der Propaganda erfassen? Den nicht, der gewöhnt ist, immer Bücher und immer das Neueste zu kaufen. Auch den nicht, der nur zu Weihnachten, aber dann ganz regelmäßig, Bücher kauft und verschenkt. Erst recht nicht den, der grundsätzlich keine Bücher kaust oder keine mehr kauft (weil sie nach seinen Begriffen zu teuer sind). Bücherliebe und Bücherfreude ist eben nicht einzu trommeln. Also wofür eine große Propaganda, vielleicht große Buch wochen, teure, sehr teure Inserate und Plakate? Buchhändler, werde doch endlich Kaufmann und stelle dich nicht immer, als ständest du eben aus dem Grabe auf und fändest dich in der Welt nicht zurecht. Wenn ich das sage, so bleibe ich mir meines Standes als Buchhändler vollkommen bewußt, meiner Aufgaben und meiner Pflichte», weiß aber auch, daß ich in diesen Zeiten, in denen ich nicht allein meinen Idealen leben kann, auch Blicher-HSndlcr sein muß (wie Herr Dikreitcr so schön sagt). Entschuldigen Sie bitte, aber ich muß es einmal sagen: Der Buchhändler, der heute noch nur Idealist in seinem Berufe ist, 'ist wirklich kaufmännisch rückständig, und aus dieser Rückständigkeit heraus schreit er nach Ideen für eine Propaganda, weil nach seiner Ansicht der Bücherabsatz nachkäßt. (Verstehen Sie mich, bitte, hierin aber auch richtig!) Herr Dikreiter schreibt im Bbl. Nr, 124: »Der Buchhändler müsse in einer eventuellen Buchwoche sein Hauptaugen merk auf die Auslagen richten». Hier sitzt des Pudels Kern für einen Kaufmann, also nach meiner Ansicht auch für eine» Buchhändler, Das Schaufenster ist die wichtigste und vorteilhafteste Propaganda sür den, der Absatz erzielen will. Hier zeige, was du hast und was du kannst. Aber nicht nur in einer bestimmten Woche des Jahres, sondern immer, wöchentlich, täglich. Gruppiere übersicht lich, richte deine Fenster nach der Zeit ein, wechsele oft, lasse keine Lücken, wirf nicht ein» Neuigkeit aus die andere, mache Spczialsenster, aus jeden Fall aber zeige in deinen Fenstern sür alle etwas. Wie oft sehe ich in anderen Städten Auslagen, die mich als Buchhändler nicht reizen können, und wahrscheinlich das gesamte Publikum auch nicht! Wie oft sind Fenster vollgcpackt mit den wertvollste» Luxusausgaben und Mappenwerken, wobei man natürlich den, sür den man, vielleicht gerade eine Propaganda machen will, nämlich den Mittelstand oder den Arbeiter, ganz vergessen hat. Man verlaust allerdings während der Tauer dieser Ausstellung vielleicht zehn Werk« aus dem Fenster, aber ist das-ein Absatz, ist das ein Komme» und Gehen? Ober einer hat sein Fenster vollgestopft nur mit Eulen-Bändcn, vergißt aber dabet. Saß auch mal ein Lehrer, Techniker oder ein nach schöngeistiger Literatur Suchender vor seinen, Fenster vergeblich nach etwas sucht, Mau denke sich folgendes: Ein Ehepärchcn schlendert an, Abend zwischen 8 und 7 Uhr durch die Straße, Plötzlich sieht der Mann in einem Delikatessen- 887
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder