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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.09.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-09-27
- Erscheinungsdatum
- 27.09.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19070927
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1907
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8726 Börsenblatt s, d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 226, 27. September 1907. Vvsäsr (1892), IVsstmiastor Ksrstts (1893), vsil^ Lls.il (1696), Osil^ Vipross (1900), Osil^ Llirror (1903), Lribuuo (1906). Die Limos, die seit 1785 erscheinen, sind von Anfang an im Besitz derselben Familie geblieben, bis sie kürzlich in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurden, vr. Lorenz gibt eine sehr interessante Geschichte dieser Zeitung, wobei er außer Verlag, Redaktion und Tendenz auch die technischen Fortschritte berücksichtigt. In ihrer Glanzzeit unter Delane (1854) betrug die Auflage der Zeitung 51 648, d. h. mehr als das Doppelte aller sonst in Betracht kommenden Zeitungen. Welche Masse von Lesestoff die Limos bringen, kann man daraus ersehen, daß im Jahrgang 1900 rund 35 Millionen Worte enthalten waren, wobei die zahllosen Anzeigen nicht berücksichtigt sind. Die Besitzer der Uwes sind von jeher gute Geschäfts leute gewesen. Sie haben mit ihren Verlagsunternehmen stets Glück gehabt. Dazu gehören der Neudruck der ersten 50 Jahrgänge des Lunob, die Herausgabe des Liwos-^tlss usw. Eine besondere Erwähnung verdient der Ankauf der im Verlage von A. L C. Black erschienenen 9. Auflage des großen englischen Konversations-Lexikons vno^olopsoäia Lrltsnrnos, deren 24 Bände (rund 21 500 Seiten) 1875— 1889 in einer Auflage von 10 000 Exemplaren erschienen waren. Davon waren noch 1000 übrig. Nun ver anstaltete der Verleger der Limos, Mr. Walter, eine 10. Auf lage, die aber nur in einem Neudruck der 9. bestand unter Hinzufügung von 11 Supplementbänden (zirka 9000 Seiten). Infolge des billigen Preises wurden nun vom Neudruck in 4 Jahren 40 000 Exemplare verkauft. Die gesamten 35 Bände kosten aber auch heute noch im billigsten Lein wandband 57 F. Über den Loov-vlnb teilt vr. Lorenz nichts Neues mit. Er erwähnt aber, daß selbst ein solcher Freund der Limos, wie es trotz abweichender Politik der 8pootstor ist, das Blatt an seine vornehmen Traditionen erinnerte und ihm riet, »lieber die führende Zeitung zu bleiben, als sich in eine Leihbibliothek zu verwandeln und Bücher zu Hals abschneiderpreisen zu verkaufen«. In einer Anmerkung fügt der Verfasser noch hinzu: »Ein Organ der Druckerfachpresse sucht den Ursprung des neuen Geschäftsgeistes bei dem smarten Pankee, der jetzt bei den Limos eine so große Rolle spielt. Andre sind weniger diskret und sprechen von Mr. Hooper, der seinen Ruhm der vnozm1oxg.oäig> Lritsnnios. ver dankt. Vergleiche auch den amüsanten satirischen »Streber- Almanach für 1907« (»8i§ns ok tbs Limos«), in dem u. a. das Zeitwort to oo-oxorats stets ersetzt wird durch oo- booporsts.« Auch der 8tsnäarä hat durch den Ankauf der Roolr- lovsri vibrsr^ den Versuch unternommen, nach dem Vorbilde der Limos den Abonnenten eine Leihbibliothek zur Ver fügung zu stellen. Dieser Versuch scheint aber, wie vr. Lorenz mitteilt, mißlungen zu sein. Wenigstens war die Bibliothek schon vor geraumer Zeit an den Grenzen ihrer Ausdehnungsfähigkeit angclangt, so daß keine neuen Mitglieder mehr ausgenommen, also auch keine neuen Abonnenten dadurch mehr angelockt werden konnten. Übrigens stand die Bibliothek nicht wie die der Limss den Abonnenten unentgeltlich zur Verfügung, sondern für ihre Benutzung er höhte sich der Bezugspreis der Zeitung um etwa zwei Drittel. Auf die einzelnen politischen Organe, die vr. Lorenz ziemlich ausführlich behandelt (konservative Morgenblätter, liberale Morgenblätter, konservative Abendblätter, liberale Abendblätter, Provinzpresse, Londoner Wochenzeitungen), können wir hier nicht näher eingehen. Näher stehen dem Buchhandel die Wochen-, Monats- und Vierteljahrsrevuen und die nichtpolitischen Zeitschriften. Aus den einschlägigen Kapiteln seien deshalb hier einige Einzelheiten mitgeteilt. Die Wochenzeitungen verzichten auf den eigentlichen Nachrichtendienst; doch bringen sie eine Übersicht über alle wichtigen Ereignisse der innern und äußern Politik ferner politische Leitartikel, sowie Artikel über einzelne Fragen des geistigen und sozialen Lebens, aus dem Gebiete der Natur wissenschaften, endlich auch literarische Kritiken. Die älteste und einflußreichste der heute bestehenden Wochenrevuen ist der 8pootator (seit 1828), benannt nach dem Blatte, das Steele ein Jahrhundert vorher herausgab. Während der 8xootstor liberal-unionistisch und die 8stnräa^ Ksviov (seit 1855) konservativ ist, wurde der 8p6avor 1890 gegründet, um die Interessen des reinen Liberalismus zu vertreten. Erwähnt seien noch der Outloolr (1899) und die Labile Oxlaion, die nach Art des deutschen Echo hauptsächlich Auszüge aus Zeitungen und Zeitschriften bringt. Die bedeutendsten Vierteljahrsschriften sind auch heute noch die VälnbnrAÜ Koviorr (1802) und die (jus-rtorl^ RsvlE (1809), die beide wegen ihrer Beiträge von Walter Scott, Soulhey, Carlyle, Macaulay, Byron, Wordsworth usw. auch in der Literaturgeschichte eine Rolle spielen. Im zweiten und dritten Jahrzehnt des neunzehnten Jahrhunderts trat der Typus des politischen Magazins hervor, das neben politischen Artikeln auch Gedichten und Romanen Raum gewährte. So wurde 1817 das konser vative Llsovn-ooäs UgSsrias gegründet, das noch heute er scheint. Nach dem Vorbild der Kovns äss Vonx-Llonäss wurde 1865 die Lortnigvtlz- Koviov herausgegeben, die aber bald zu monatlichem Erscheinen überging. Weitere politische Monatsschriften, die alle auch der Literatur einen breiten Raum widmen, sind Oontomporarz- Koviov (1866), Lös Mno- tsontb Okvtnii (1877) (jetzt Lös Mnotoontb Oontnrz- anä aktor), National ltoviovv (1883), Nontblz- Kovisv (1901), ^Ibsirzr Roviov (1903), sowie die Vmpiro Kovisvv (1901), die sich speziell mit den Kolonien befaßt, und die Kovio^v ok Revisors (1891) mit Auszügen aus andern Monatsschriften und selb ständigen Artikeln. Das Kapitel »Ein Blick auf die nichtpolitische Presse« ist leider nicht so ausführlich gehalten, wie es diejenigen Leser wünschen möchten, die sich für die Fach blätter und die vorwiegend schöngeistigen Zeitschriften interessieren. Der Fachpresse ist nur ein unbedeutender Passus gewidmet. Ein Eingehen auf die religiösen Blätter der mannigfachsten Schattierungen war allerdings nicht nötig; dagegen hätte man wohl eine Charakteristik der bedeutendsten Magazine erwartet, da von diesen sicher viel mehr in Deutschland ge lesen werden als von den politischen Zeitungen und ein Gebildeter sich naturgemäß eher zum Bezüge einer Zeitschrift als einer teuren Tageszeitung entschließt. Hier hätte der Verfasser Gelegenheit gehabt, manchem deutschen Leser bei der Auswahl einer solchen beratend zur Hand zu gehen. Lobend sei übrigens erwähnt, daß der Verfasser es nicht verschmäht, sowohl bei Zeitungen als bei Zeitschriften die Preise zu nennen. Außer den monatlichen und wöchentlichen Magazinen werden auch die illustrierten Wochenblätter erwähnt. Unter diesen sind die ältesten die Illnstratoä Vonäon Nsws, die 1842 von einem kleinen Drucker und Zeitungshändler in Nottingham, Herbert Ingram, gegründet wurden. Das Blatt brachte allerdings lange Zeit hindurch als aktuelle Bilder nur Phantasiedarstellungen. Im Jahre 1869 folgte der vrapbio, und neben diesen beiden sind heute noch andre zu nennen, wie Llaolr anäLVbito, 8pbsrs, 8lrotob, Latlor, die meist trefflich ausgestattet sind und sich durch größere oder geringere Berücksichtigung der Bühne, des Landlebens, des Humors usw. voneinander unterscheiden. Daß diese Blätter aktuelle Ereignisse hauptsächlich in Reproduktionen von Photographien vorführen, ist selbstverständlich; doch ist es
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