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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.10.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-10-19
- Erscheinungsdatum
- 19.10.1907
- Sprache
- Deutsch
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neuartige Literatur und Serien musterhaft entworfener und reproduzierter Wandbilder herausgegeben, die weit über das deutsche Vaterland hinaus Verbreitung in Schule und Haus gefunden haben. Niedrige Ladenpreise waren hierbei in hohem Maße förderlich; sie sind aber erst möglich geworden durch die neueren Fortschritte im Farbendruck. Die Berliner Typographische Gesellschaft erwirbt sich ein Verdienst dadurch, daß sie versucht hat, alles zusammen zubringen, was an künstlerisch und an farbig illustrierten Schulbüchern im In- und Auslande vorhanden ist, und diese Drucksachen jetzt in einer Ausstellung vereinigt zeigt. Übersichtlich auf Tischen ausgebreitet, mit Bändern be festigt, aber doch das Blättern gestattend, liegt eine nicht ge ringe Zahl von Fibeln und Schulbüchern aus, mit zum Teil vorzüglich farbig hergestellten Illustrationen; daran schließen sich Lehrbücher, Kinder- und Märchenbücher. Zur Veranschaulichung der heutigen Leistungsfähigkeit des Buch gewerbes im Buntdruck ist ferner eine Reihe Prachtwerke vorgeführt. An den Wänden zeigen sich weitere Proben der heutigen Farbendruckkunst in ganzen Bogen aus natur wissenschaftlichen und andern Werken, Drucke für Handels und Reklamezwecke bis zu künstlerisch vollendeten Gemälde- Reproduktionen. Selbst der Rotationsdruck für illustrierte Zeitschriften, in der Vierfarbenmaschine hergestellt, fehlt nicht. Wohl wissend, daß der Verleger gar oft farbigen Druck in einzelnen Büchern anwenden möchte, aber nicht immer Aussicht hat, eine große Auflage abzusetzen, die beim Drei farbendruck meist die Vorbedingung einer mindestens die Selbstkosten deckenden Kalkulation bildet, hat die Aus stellungs-Leitung auch die handkolorierten Drucke, die von einer Berliner Kolorieranstalt angemeldet wurden, nicht zurückgewiesen. Einige der bestillustrierten Schulbücher der Ausstellung enthalten in der Tat vorzügliche Holzschnitte, von denen ein Teil gebieterisch mehrere Farben verlangt, durch Handkolorit gut ergänzt; die Wiedergabe in Buch oder Steindruck würde sich zu hoch im Preise gestellt haben. Einige der ausgestellten modernen Bilderbücher sind gänzlich von Hand koloriert. Für kleine Auflagen in manchen Fällen recht anwendbar und ebenfalls geeignet, spätern größern Auflagen den Weg zu bereiten, darf auch das Rottmannsche Verfahren des Drucks farbiger Bilder von einem einzigen Klischee in Be tracht gezogen werden. Die Ausstellung weist aber ferner nach, wie man schon in früheren Jahrhunderten dem Bedürfnis nach farbiger Illustrierung Zugeständnisse gemacht hat, zu Zeiten, als dem Verleger für die feiner auszuführenden Reproduk tionen nur der kostspielige Kupferstich zu Gebote stand. Die ergänzende Farbe mußte in Handkolorit hinzugefügt werden. Bis zum sechzehnten Jahrhundert zurück reichen die ausge stellten Zeugen für die Anwendung von handkolorierten Holzschnitten und Kupferstichen in Fibeln und anderen Schulbüchern, wie auch für Anschauungsbilder zum natur wissenschaftlichen Unterricht. Wenn man bedenkt, wie enorm teuer damals die Herstellung war, erhält man einen Begrifl von der Tiefe, mit der das Bedürfnis nach Farbe von den Schulmännern empfunden worden sein muß. Diese zum Teil Seltenheiten, ja Unica bildenden Zeugnisse aus alter Zeit sind in vier Glaskästen ausgelegt; sie werden von den Be suchern begreiflicherweise stets umlagert. Um auch einen Blick in die Zukunft zu gewähren, hat man einigen Fern - Photographien, System Professor Korn, mit einer gedruckten Erklärung Aufnahme gewährt und einen Rahmen mit Lumitzreschen farbigen Photogrammen ausgestellt. Eine wohl vielen willkommene Veranschaulichung des Wesens der Dreifarben-Photographie bietet ein ausgestelltes Chromoskop mit drei Teilnegativen, die im Apparat zu einem farbigen Gesamtbilde vereinigt erscheinen. Im Interesse des Unterrichts wie des Buchgewerbes wäre zu wünschen, daß die beabsichtigte Anregung eine gute Statt fände. Die Ausstellung ist wochentäglich von 2—9 Uhr, sonn täglich von 10—3 Uhr zu sehen und währt bis 15. November. Eintritt 25 H. Abends finden bisweilen Führungen und Vorträge statt. Paul Hennig. Der neue Tarif für Briefsendungen nach Deutschland aus Ländern des Weltpostvereins. Von Ober-Postassistent Langer. Das seit 1. Oktober in Kraft getretene Porto für einen fran kierten Brief aus Ländern des Weltpostvereins mit Ausnahme der deutschen Schutzgebiete, von Luxemburg und Österreich-Ungarn einschließlich Bosnien-Herzegowina und Liechtenstein nach Deutsch land beträgt laut Beschluß des letzten Weltpostkongresses für die ersten 20 g 25 Centimen oder den gleichen Wert in der Währung des Aufgabelandes, und für jede weiteren 20 g oder einen Teil von 20 8 15 Centimen. Es steht jedoch jedem Lande frei, für die von ihm abgesandten Briefe statt der Ge wichtsstufe von 20 Z eine solche von 15 g anzuwenden und von einer Ermäßigung des Portos für die höheren Gewichtsstufen Abstand zu nehmen. Bei Briefen aus Ländern, die nicht das metrische Dezimalgewicht haben, gilt statt der Gewichtsstufe von 20 8 diejenige von 1 Unze — gleich 28,3465 8 und statt der Stufe von 15 x diejenige von >/, Unze — 14,17 325 8, ferner bei Druck sachen, Geschäftspapteren und Warenproben aus diesen Ländern statt der Gewichtsstufe von 50 8 eine solche von 2 Unzen — 56,936 A. Unfrankierte Briefe und Postkarten werden von der deutschen Grenz-Eingangs-Postanstalt mit dem doppelten Betrag des Portos für gleichartige frankierte Sendungen belegt; das im Aufgabe land etwa zur Erhebung kommende Zuschlagporto bleibt dabei unberücksichtigt. Welche Gewichtsstufe (15 8, 20 8, '/, Unze oder 1 Unze) auf Briefe anzuwenden und ob von der zweiten Gewichts stufe ab eine ermäßigte Taxe anzusetzen ist, hängt ganz von dem Tarif des Aufgabeiandes ab. Hiernach werden bei unfrankierten Briefen vom Ausland (mit Ausnahme der deutschen Schutzgebiete, von Öfterreich-Ungarn mit Bosnien-Herzegowtna und Liechtenstein, von Luxemburg und der Orte des deutschen Grenzverkehrs inner halb 30 üw) für die erste Gewichtsstufe (bis 20, bezw. 15 Z) rn jedem Fall 40 H erhoben; für jede weitere Stufe wird, wenn das Aufgabeland die erwähnte Taxermäßigung für diese Stufen angenommen hat, ein Porto von 20 -Z, sonst ein-solches von 40 H erhoben. Zum Beispiel: Ein 50 8 schwerer unfrankierter Brief aus Rio de Janeiro nach Berlin wird mit einem Porto von 1 ^ 60 H i,40 für jede Gewichtsstufe zu 15 8) belegt. Ein gleicher Brief aus Mexiko unterliegt einem Porto von 1 20 H (40 für jede Gewichtsstufe von 20 x), ein solcher aus Paris einem Porto von 1 ^40 H sür die ersten 15 x, 20 <H für jede weiteren 15 g), aus Lissabon einem Porto von 80 ^ (40 H sür die ersten 20 8, 20 H für jede weiteren 20 8), aus London einem Porto von 60 H (40 H sür die erste, 20 H sür die zweite Unze), aus Luxemburg einem Porto von 40 H. Unfrankierte Postkarten (mit Ausnahme der Länder im Briefoerkehr) unterliegen dem einheitlichen Portosatze von 20 Unzureichend frankierte Briessendungen jeder Art werden mit dem Doppelten des Fehlbetrags, unter Abrundung auf eine durch 5 teilbare Pfennigsumme aufwärts, belegt. Unter Fehlbetrag ist der Betrag zu verstehen, der nach dem Tarif des Ausgabelandes ein schließlich des in diesem Lande etwa zur Erhebung kommenden Zuschtagsportos fehlt. Dle Postverwaltung des Ausgabelandes vermerkt in jedem Fall den doppelten Betrag des fehlenden Portoteils in Franken und Centimen auf der Briefsendung selbst. Die deutsche Grenz-Eingangs-Postanstalt rechnet diesen Betrag in die Markwährung um nach dem Satz von 6^ Centimen — 5 H und wirft diesen Betrag mit Blaustift oder btauer Tinte auf der
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