^ 245. 19. Oktober 1907. Fertige Bücher. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 10857 Lm Meil über äie Weleoll-örieke. Der beäevisvästs blspoleovlorsober kroksssor k'ournisr scbrsibt üben unssr IVsrir in sinew auskübriiebsn ksuillstov iv äer ,I4susv krsiso krssss": -blapoleon I. biläet iw wer vocb cksv Lls^evstsvck lebbaktsster ^vkwsrlrsg.wkgit. Diesem Hmstanä vsrclav^t sin mässixer tisnä sein Lvtstebev, äsr eins ^usrvnbl von Lriekev liapoleovs iw cieutsobsr silbersetsuvA ckardistet, von cker 2sit an, 6s. äsr Kleins Laästt von Drievvs ktii äis 8einsn vacü Oorsics. eobrsibt bin äortbiv, rvo äsr ero^ss Leiser beve^lieben L.bsobisä von äsr Naebt nimmt, äis ibm äas empdrts Luropa. aas äsr Danä xsvunäsv bat . . . 8sit äsm Lrsoboiosu äsr xrosssn .Oorrsspoväanos' sinä msbrsrs taussnä Driets an äis Öllentliebksit xebravbt voräsv. 8ie sinä bisr beravAgrsKSv rvoräeu." Ilineslns kirmsn bsroßen bis eu 70 Lxemplarso. kreise siebe roten 2sttsl. IVir bitten nn verlangen. Doobaobtunxsvoll ?an-Ver!a§, 6. m. d. 8., Berlin 35. Zur Lagerergänzung und erneuten Verwendung empfehlen wir Ihnen: Das Patenkind Thüringer Roman von Marche Renate Fischer. Oktav. Geheftet M. 5.- ord., M. 3.75 netto, M. 3.35 bar. (11/10.) Elegant gebunden M. 6.— ord., M. 4.50 netto, M. 4.— bar. (11/10.) Dieser Roman ist letztes Frühjahr in unserem Verlage erschienen und wurde von der Presse aufs wärmste ausgenommen. Velhagen L Klafings Monatshefte haben folgende Besprechung gebracht: „Recht warm wird man aber erst durch einen Thüringer Roman von Marthe Renate Fischer: „Das Patenktnd". Etwas Heimelndes und Grunddeutsches ist in dem ganzen Buche; wir fühlen: die tüchtigen, tätigen Menschen darin sind unsre Brüder und Schwestern, ihr Glück ist unser Glück, ihr Schmerz der unsre, und mit herzlichem Wohlgefallen und lebendiger Anteil nahme verfolgen wir den Weg des „Patenkindes". Wir ärgern uns, wenn die Meta Brandt Dummheiten macht, wir freuen uns ihrer Raschheit, ihres guten Kernes und rechten Herzens, wir sind am Ende ordentlich vergnügt, daß sie sich nicht unter kriegen läßt, sondern mit festen Händen das Steuer ergreift und in den sichern Port einläuft. Man hat ganz das Gefühl des naiven Lesers, der sich mit den Gestalten identifiziert. Die Exklusiven zucken vielleicht von hoher Literaturwarte die Achseln: was weiter — ein Unterhaltungsromani Gewiß — aber ein so echter, herzlicher und hübscher, daß man hieran seine Freude haben kann, die man am „Literarischen" so selten hat. Denn hier wird doch die Hauptsache erreicht: man fühlt sich sofort an die Gestalten gebunden, und wer solche Gestalten schaffen, noch mehr: wer sie so in die Landschaft stellen kann, daß sie mit ihr verwachsen, daß sich der Menschenschlag und der Boden, auf dem er steht, gleichsam gegenseitig bedingen, — wer das kann, sage ich, der ist mehr als ein Schriftsteller, der ist ein Dichter. Ganz Thüringen lebt in diesem Roman vor uns mit Wäldern und Höhen und blinkender Saale, mit Spielwarenindr»strie, Glasbläsern und Spinnstuben, mit Sagen, Bräuchen und Liedern. Ja, manchmal füttert uns Marthe Renate Fischer fast zu ausgiebig mit dem Volksaberglauben ihrer Heimat. Von den Gestalten nenne ich nur die Köpfchen- Pfeiffern, das kleine, alte Weibchen, das unter Gottes Rutenschlägen immer größer wird, die Botenfrau, die zwar nach einem größeren Vorbild geschaffen scheint, nach der grandiosen Jane Warwolf in Raabes „Schüdderump", aber sich doch eigen behauptet, lberhaupt drängt sich die Erinnerung an den Braunschweiger Meister manchmal auf; gleich ihm liebt Marthe Renate Fischer die Tiefen des Volkes, aus denen die Quellen kommen, die den Acker der Menschheit ewig erfrischen, und wie bei ihm scheint die Sonne nicht bloß auf murmelnde Quellen, sondern auch auf gefüllte Tränenkrüge. Es dünkt mich fast, als würde diese Erzählerin immer stärker und herber, als geselle sich mehr und mehr Kraft und Festigkeit zu ihrer Anmut. Entwickelt sie sich in dieser Richtung weiter, so wird man immer nachdrücklicher auf sie Hinweisen müssen." Wir bitten, zu verlangen und zeichnen hochachtungsvoll Adolf ZSonz L Komp. 1416 Stuttgart, 18. Oktober 1907. Börsenblatt sür den Deutschen Buchhandel. 7 t. Jahrgang.