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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.02.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1909-02-17
- Erscheinungsdatum
- 17.02.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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^ 39, 17. Februar 1909. Fertige Bücher. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 2089 Egon Fleischet L Co., Berlin VV. 9. Wir versandten Rundschreiben über folgende Neuheiten: Aus den Papieren des Freiherrn von Skarpl Herausgegeben von Gerhard Ouckama Knoop Geh. ^ 2.— ! geh. ^ S.— Mit Umschlagzeichnung von Ludwig Man erinnert sich der geistreichen Bücher des Verfassers, die „Sebald Soekers Pilgerfahrt" und „Vollendung" über schrieben waren und gewissermaßen eine Entdeckung Europas durch den Deutschen, der viele Jahre Übersee gelebt hat, schilderten. Das vorliegende Werk nun gibt, zum Teil in Briefen an diesen selben Sebald Soeker, der wieder bei den Wilden, „den besseren Menschen" lebt, ein Gegenstück zu jener Entdeckungsreise. Nicht der Mann einer neuen Welt, Ztotz sondern der Sproß uralter Kultur sieht sich um auf unserem Kontinent, „dem alten", und zeigt mit lächelnder Ironie die kleinen und großen Schwächen einer sogenannten „modernen" Gesellschaft, die Kulturlosigkeiten einer Hyperkultur, die Löcher im ästhetischen Mantel einer neuen Zeit. — Es ist ein geistvolles Buch — dessen Ziel — ricksncko ckieeis verum — nicht verkannt werden kann. — Die Pariser Ein hessischer Roman von Alfred Bock Geh. 3.—; geb. ^ 4.50 Mit Umschlagzeichnung von Otto Ubbelohde bild, das den Ruf des Autors, dichtern Deutschlands zugezählt eignet ist. In den „Parisern" treten die Merkmale seines Schaffens, Klarheit und Gedrungenheit der Charakteristik, An schaulichkeit und starker Wirklichkeitssinn aufs neue in die Er scheinung. Der wucherische Bürgermeister hat ein halbes Dorf zur Auswanderung gezwungen. Nach dem fernen Paris haben sich die hessischen Bauern gewandt. Dort gelangen sie in mühsamer Tagesfron wieder zu Vermögen, zugleich auch zu innerer Freiheit. Mit dem Plan, ihren Feind, den Bürgermeister, zu stürzen, kehren sie, eine geschlossene Phalanx, in die Heimat zurück. Der Kampf, der nun entbrennt, wird von Alfred Bock in höchster Lebendigkeit geschildert. Man lebt und fühlt mit diesem rauhen Menschenschlag und hat nirgends den Eindruck künstlich herbeigezogener Situationen und gesuchter Konflikte. Lori Graff Roman von Hans von Hoffensthal Geh. ^ S.—; geb. ^ S.S» Mil Umschlagzeichnung von I. Tom. Die Geschichte der Lori Graff, „die gesund und lebens freudig in die Ehe kam und darin um Gesundheit und alle ihre Hoffnungen betrogen worden ist", ist ein erschütternder heiratenden Mädchen und ihre Eltern" und zeigt ihnen in dem Einzelfall der unglücklichen Lori Graff, wie durch die Schuld der Gesellschaft, durch das Nichtwissen und Nicht- Roman, der sich viel öfter, als wohl die meisten wissen, mit ahnen von Gefahren so viele junge Ehen in Stücke gehen seinem dunklen Ernst zuträgt. - In einer beherzten Offenheit, und verderben. die sich stets in maßvollen Grenzen hält, tritt Hoffensthal als Der Roman ist meisterhaft geschrieben, straff und fest- Ankläger vor die Gesellschaft, die in einer prüden Zimper- gefügt in der Komposition, spannend in der Handlung, wie lichkeit gerade ihre sozialsexuellen Schäden verbirgt und feige wenige Bücher der letzten Jahre, verheimlicht. Als Warner wendet sich der Dichter an „die ^ Liviana Saltern-Santos Ein chilenischer Roman von Helene von Mühlau Geh. ^ 5.— ; geb. k.so Mit Umschlagzeichnung von I. Tom bekannte und beliebte Verfasserin ein Bild des chilenischen! Lebens geliefert, wie es sich im Auge der Zugewanderten malt, und sie hat mit diesem tiefempfundenen Buche an viele Herzen zu rühren gewußt. In dem vorliegenden Roman ist es nicht mehr die Fremde, die die Neuheit einer eigen artigen Kultur auf sich wirken läßt, es ist vielmehr der Roman dieser Kultur selbst am Wendepunkt ihrer Entwicklung. Das chilenische politische nnd wirtschaftliche Leben, das lange unter einer weisen Regierung sich stetig entwickelt hat, wird in seinen tiefsten Schichten aufgewühlt durch die von Cäsarenwahnsinn eingegebenen Handlungen des Präsidenten Balmaceda, der sich zum Diktator aufwnft und sich einer alle Leidenschaften entfesselnden revolutionären Bewegung Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 76. Jahrgang. gegenüber sieht. Diese kritischste Zeit der Republik Chile, da der Bruderkampf in den Straßen seiner eleganten Städte, auf den Feldern seiner blühenden Hacienden tobte, ist nicht nur der Hintergrund dieses Romans, sondern sein Inhalt selbst. Die mächtige Gestalt Balmacedas wächst empor vor dem Leser, er sieht ihn in seinen politischen Greueltaten und sieht ihn in seiner seelischen Depression. Neben ihm und neben der Gestalt seiner Geliebten, die dem Roman den Namen gibt, führt uns die Verfasserin mit großer Plastik eine Reihe von Familien des Landes vor, deren Schicksal von den politischen Begebenheiten beeinflußt und entschieden wird. Alles in allem hat man es mit dem großzügigen Versuch eines modernen historischen Romans zu tun, dem das exotische Kolorit einen ganz besonderen Reiz verleiht. rslik cksal gen W 27S
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