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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.06.1923
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- 1923-06-20
- Erscheinungsdatum
- 20.06.1923
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Xr 141, 20. Juni 1923. Redaktioneller Teil. voll die berechtigten Interessen unseres Faches nach außen, sei es vor Behör-dcn, sei es gegenüber anderen Berufsoerbäudeu, zu ver treten. Der Blick in die Zukunft ist uns noch durch graue Schleier verhüllt. Wir geben die Hoffnung auf bessere Zeiten nicht auf. Aber wir wissen, das; es schwerer, ziclbewußter Arbeit und straffen Zu sammenhalts — auch einmal unter Zurücksetzung anders gerichteter eigener Wünsche — bedarf, um zu dem einen großen Ziel zu gelangen, dem Neuerblühen der deutschen Wirtschaft und im engeren Rahmen unserer Lebensarbeit — des deutschen Kunstverlags. kleine Mitteilungen. Die neue Schlüsselzahl. — Die neuerlichen Erhöhungen her Papier-, Druck- und vor allem der Bnchbindcrprcise »nd das gewaltige Zurück bleiben des bisher veröffentlichten Lebenshaltungsindcx hinter dem tatsächlichen jetzigen Stand schlichen wieder einen Aufschub der Schlüssel zahlerhöhung bis zur nächsten Woche völlig aus, soll anders der Buch handel vor schwersten Kapitalverlusten bewahrt bleiben. Es machte sich daher wieder notwendig, unter Nichtinnchaltung der bisher üblichen Termine außer der Reihe eine Erhöhung vorzunehmen: die Schlüssel zahl beträgt demgemäß mit Wirkung vom 21. Juni an 8300. Die Mißftände, die sich aus einer nicht termingerechten Erhöhung un zweifelhaft ergeben, sind weit weniger schwerwiegend als die Nach teile, die sich durch fortgesetzte Verkäufe weit unter Wert Herausstellen müssen. Es darf daher erwartet werden, daß die sich aus der unregel mäßigen Änderung ergebenden Mißhelligkeiten, wie Konflikte bei Preisbindungen und dergleichen, mit Rücksicht auf die im anderen Kalle entstehenden schweren Nachteile, überwunden werden, und Widersprüche, die gegen eine solche unregelmäßige Änderung laut geworden find, unter den abnormen Verhältnissen des jetzigen rapiden MarkstnrzcS unterbleiben. Die Tabelle mit Ladenpreisen nach der neuen Schlüssel zahl befindet sich wieder ans dem Bcstcllzettelbogcn der heutigen Stummer. Die zur Fortsetzung bestellten Sonderdrucke der Tabelle gehen den Bestellern wie immer regelmäßig zu. Die bisherige Entwicklung der Schlüsselzahl ist aus folgender Ta belle zu ersehen: Schlüsselzahl 80 mit Wirkung vom 13. September 1822 <Bbl. 214.) 80 „ „ 28. ,, < „ 228.) 110 „ „ 15. Oktober „ < ,, 239.) 160 „ „ 26. ,, l „ 250.) 210 „ „ 6. November „ > ,, 259.) 300 „ „ 20. .. ( „ l „ 289.) 400 „ „ 4. Dezember , 280.) 600 „ „ 27. ,, < ,, 298.) 700 „ „ 15. Januar 1823 s „ 1U) 000 „ „ 29. „ ( W.) 1400 „ „ 5. Februar „ l „ 29.) 2000 „ „ 19. „ l „ 41.) 2500 „ „ 3. April „ ( „ 76.) 3000 „ „ 7. Mai „ < „ 104.) 3300 „ „ 28. „ < „ 120.) 4200 „ „ 4. Juni „ < „ 128.) 5000 „ „ 14. „ < „ 135.) 6300 „ „ 21. ,, < » 141.) Schlüsselzahl der Vereinigung der Kunstverlcgcr. — Der Vorstand dieser Vereinigung hat mit Rücksicht auf die weitere bedeutende Steige rung der Druck- und Vcrtricbskosten die Schlüsselzahl mit Wirkung vom 18. Juni 1923 auf 8 0» erhöht. Die Auswirkung der Markcniniertung. — Direktor Richter von der Matgra sMaterial-BeschasfungSstellc für das graphische Geivcrbe, Leip zig, Nanftsche Gasse 14) schreibt uns unterm 5. Juni: Die Unsicherheit auf dem Materialienmarkt schreitet von Tag zu Tag weiter fort. Eine Konventionssitznng folgt der anderen, und der Zu satz zu jeder neuen Preisfestsetzung heißt immer »weitere Preiserhöhungen folgen in Kurze«. Auch die Zahlungsbedingungen sind zum größten Teil anderc geworden und so verschärft, daß der Großhändler überhaupt kaum noch, die Möglichkeit hat, einzulauscn. Biele Waren, die bisher noch nach deutscher Mark verkauft wurden, werden jetzt ebenfalls in fremder Währung allgeboten. Der Großhändler ist bekanntlich kein Devisenhändler, sondern muß laut einer Reichsregierungsvcrordnung in deutscher Mark verkaufen, kan» aber diese Waren nur noch nach irgendeiner fremden Währung kaufen. Wenn bisher die Bedingungen für die Bezahlung in fremder Währung wie folgt lauteten: »Zahlbar sieben Tage nach Fakturcndatnm in deutscher Wäh rung zum amtliche» Berliner Kurs sBricsturS der Berliner Mittago- börse am Vortage der effektiven Zahlung)», so konnte der betreffende Großhändler wenigstens an dem Tage, an dem er die Zahlung leistete, mit dem Verkauf der Ware be ginnen, denn der Nettopreis für die betreffende Ware stand mit dem Augenblick der Zahlung fest. Heute diktiert eine Weberei neue Be dingungen, die wie folgt lauten: »Zahlbar entweder in Dollar oder umgerechnet in Mark zum amtliche» Berliner Briefkurs des dem Markeingange folgenden Bör- sentagcs, an dem Neueindeckung möglich ist». Ter Käufer der Ware des Fabrikanten, der diese Bedingungen gestellt hat, kann also die Ware erst dann verkaufen, wenn cs dem betrefsendcn Webereibesitzcr möglich war, sich wieder cinzudecken. Der Käufer hängt also vollständig von der Gnade des Fabrikanten ab, denn cs ist ja nicht einmal nachznkommcn, wann dem Fabrikanten die Ein- dccknng möglich war. Es ist jedem Käufer zu raten, derartige Be dingungen ganz scharf zuiückznwciscn, ebenso müßten solche Bedin gungen auch von allen Besitzern graphischer Betriebe scharf zurückgc- wiesen werden. ES wäre ratsam, bei Vorkommen solcher Fälle diese sofort dem Wirtschaftsamt des Deutschen Buchdruckcr-BcrcinS zu mel den, damit von dieser Stelle aus Protest gegen ein so rigoroses Vor gehen erhoben werden kann. Diese Bedingungen schließen dem deut schen Käufer die Türen zum Kauf und geben nur noch dem Aus länder die Möglichkeit, Waren zu kaufen. — Ein weiterer Artikel, der bisher nach Mark verkauft wurde, soll jetzt ebenfalls nur noch in fremder Währung gehandelt werden, und zwar L e i in. Für Leim gab cs bisher nur den festen Markprcis. Vom 2. Juni ab wird Lein, nach englischer Währung verkauft. — Eine neu« Belastung für sämt liche tzletricbe ist die Erhöhung der Kohlcnprcisc und der Portosützc. Die Kohlenpreisc sind ab 1. Juni nm etwa 5»°/» erhöht worden. Die Reichspostver,valtnng will nach Meldungen der Tagespreise das gegen wärtige Porto für Briefe und Postkarten verdreifachen, nach einer anderen Lesart vervierfachen. Das Porto für Drucksachen soll sogar verfünsfacht werden. Die Fernsprechgebühren sollen gleichfalls ganz erheblich gesteigert werden, man spricht von einer Erhöhung auf das Zweihundcrtzehnfache (bisher Drcißigsachc) der Grundgebühr. Der Dollar hat seine Answärtsbcwegnng auch in der Berichtswoche beibchalte», so daß sich für die Zeit vom 28. Mai bis 1. Juni ein Dollarmittelknrs von 83 832.5» ergab gegenüber einem solchen von 55 012.5» in der Vorwoche. Die mit dieser Dollarsteigerung ver bundene Markcntivertung hatte die Erhöhung des Goldzollausschlags von 85590» auf SSI 90» zur Folge: für die Woche vom 8. bis 12. Juni mußte der Goldzollausschlag auf 1189 MV festgesetzt werden. Die Groß handelskennzahl, die für die Zeit vom 19. bis 25. Mai 1143 526 betrug, ist für die Woche vom 26. Mai bis 1. Juni auf 1308 9VÜ erhöht worden. Die einzelnen Waren find ebenfalls wieder ganz beträchtlich im Preise gestiegen: Papier: Die Erhöhung auf die Preise vom 1. Mai beträgt ZV"/». Zeitnngspapier lostet also heute bei Waggonladungsbezug 255» Mark per Kilo. Gewöhnliches Werkdruckpapier der Stoffklasse la, 6» ss schwer, muß mit zirka 3V0V Mark per Kilo bezahlt werden. Da die Zclluloseprelse um 8»"/» erhöht worden sind, muh mit einer weiteren Preiserhöhung gerechnet werden, und diese neue Preiserhöhung ist auch, bereits tn Aussicht gestellt worden. Auch die P a p p e n »Konvention hat ihre Preise neu festgesetzt, und zwar mit Wirkung vom 30. Mai. Danach ist der Preis für Buih- binderhandpappe von 1450 Mark auf 18VV Mark und für Maschincn- pappe von 1350 auf 185» Mark gestiegen, cs sind also die Preise in Kraft getreten, die im Bericht der letzten Woche vorausgesagt wurden. Auch bei Pappe soll in ganz kurzer Zeit eine weitere Erhöhung cin- treten, weil Altpapier nur in ganz geringem Umfange und zu sehr hohen Preisen zu haben ist und dse Frachten bedeutend höher ge worden sind. Die Altpapier-Preise sind durchschnittlich um 25°/» gestiegen. Lelm ist vollständig vom Markt verschwunden. Es werden, wie eingangs erwähnt, die Bestimmungen abgcwartet, die die Kon ventionen festsctzen, nämlich den Verkauf nach fremder Währung. Wenn diese Bestimmungen durchgeführt werden, kostet nach dem heutigen Dollarstande Knochenleim zirka 11000 bis 12 000 Mark und Leücrleim zirka 14 000 bis 20 000 Mark per Kilo, ein Preis, der kaum als er schwinglich bezeichnet werden muß. Kleister, Kaltleime und verwandte Artikel sind um 331»«/» im Preise gestiegen. Metalle. In der Berichtswoche wurde leider der größte Pessi mismus übertroffcn. Die Mciallpreisc stiegen enorm. Das Angebot 841
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