Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.09.1877
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- 1877-09-05
- Erscheinungsdatum
- 05.09.1877
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Erscheint BSrsendllitt für den Beiträge für das Börsenblatt sind an die Redaction — Anzeigen aber an die Expedition desselben Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigenthum de» Börscnderein» der Deutschen Buchhändler. 206. Leipzig, Mittwoch den 5. September. 1877. Nichtamtlicher Theil. Vorschläge zu Resormen im Buchhandel hat im Börsenblatt 1875, Nr. 278 Einer gemacht, der selbst erwartet, daß man ihn einen Phantasten schelten werde, und zu deren Prüfung aufgefordert. Von der Erfüllung dieses Wunsches findet sich — im Börsenblatte wenigstens — keine Spur. Der mir wohlbekannte „Phantast" wird nichts dawider haben, wenn ich aus seine Vorschläge zurückkomme und sie näher zu begrün den und auszuführen suche; ich habe aber nicht Lust, mich damit ins Börsenblatt zu verlieren, sondern wende mich an die Kollegen in den Haup torten des Buchhandels und persönliche Freunde mit der Bitte, sie zuerst unter sich — Verleger und Sortimenter — zu besprechen, mit ihren Ansichten darüber nicht hinter dem Berge zu halten und mit der Ausführung des ihnen brauchbar Erscheinen den voranzugehen.*) I. Halbjährige Rechnungen. In der übrigen Handelswelt ist ein ganzjähriger Credit, der sich im Buchhandel theilweis aus (/) Jahre ausdehnt, etwas Uner hörtes. Selbst die „mit deni Buchhandel verwandten Geschäftszweige", z. B. Papierhandlungen, fangen schon an, ihn auf 6 Monate herabzu setzen; überall regen sich Handwerker und Kleinhändler für Ab schaffung der ganzjährigen Rechnungen. Werden wir Buchhändler, die wir doch in vielem vorangegangen sind, hinter ihnen Zurückbleiben? Die Gründe, welche in früheren Zeiten zu der ganzjährigen Rechnung geführt haben — Mangel an Verkehrsmitteln zwischen den Messen, Langsamkeit der Frachtfuhren und Posten, Schwierigkeit der Beförderung von Geldmitteln in der Zwischenzeit — sind alle weggesallen. Jetzt geht alles rasch, Neuigkeiten, Fortsetzungen und Be stelltes kommen schnell bis in die entferntesten Orte, ebenso die Zei tungen und mitihnendie Bücheranzeigen nnd Recensionen. Das Schick sal neuer Erscheinungen ist schneller entschieden, aber verschieden nach den Gegenden, und so liegen sie oft an hundert Orten nutzlos, während es dem Verleger an Vorrath fehlt, um das an hundert andern Orten hervortretende Bedürfniß zu befriedigen. Um dem auszuweichen, muß der Verleger größere Allstagen machen, als er — zumal von wissen schaftlichen Büchern — abzusetzen hoffen kann; denn was er im Laufe des Jahres zurück erhält, hängt vom guten Willen und der Füglichkeit beim Sortimenter ab. — Papierhändler und Buch drucker würden gern billigere Preise machen, wenn sie alle 6 Monate ihr Geld bekämen, und alle brauchten ihren Credit beim Banqnier weniger in Anspruch zu nehmen. — Die Rechnungsschlüsse würden sich an das Bestehende am besten anschließen, wenn sie am letzten ') Jetzt, Ende August 1877, scheint es mir an der Zeit, meine Bor schläge auch im Börsenbjatte zu veröffentlichen und ihnen die mir mit- getheilten zustimmenden und abfälligen Aeußerungen folgen zu lassen. F. I- F. Bterundvierztgster Jahrgang. December und am letzten Juni erfolgten, die Saldirung in der Ostermesse und in der Michaelismesse. Wenn die Sortimenter, für welche der ganze Winter die beste Verkaufszeit ist, nicht in der erstem Hälfte mit neuen Erschei nungen überschüttet würden (um den überlangen Credit abzukürzen), in der zweiten Hälfte nur die halbe Arbeit des Remittirens und Rcchnnngsabschließens hätten, könnten sic den ihnen und den Ver legern nutzbringenden Geschäften des Vertriebs mehr Zeit und Aufmerksamkeit widmen; sie brauchten viel unnützen Ballast nicht das ganze Jahr aus ihren Lagern zu behalten und würden sich leichter mit den Verlegern über das Disponiren noch absatzfähiger Artikel verständigen, wenn es sich dabei bloß um ein halbes Jahr handelte. In den Gurkenmonaten ist an den allermeisten Orten Ueberfluß an Zeit und Arbeitskraft zum Remittiren und Abschlüßen der Rechnung des ersten Halbjahrs, auch bliebe für Reise- oder Badelustige immer noch Zeit genug übrig. Außerdem ist doch zu hoffen, daß mit dem Platzgreifen der halbjährigen Rechnungen sich auch die Masse der Baarartikel vermindern werde, die wir zum großen Theile dem überlangen Credit zu verdanken haben, wenn auch die Baarpackete an Solche, die nur bei Wenigen oder bei Niemand offene Rechnung haben, nicht verschwinden werden. Freilich gehört dazu, daßauch die Sortimenter ihreKundcn- rechnnngen halbjährig abschließen, natürlich mit einzelnen Aus nahmen, wenn sie gewünscht werden, wie das schon jetzt geschieht. Das ist auch gar kein großes Wagestück, zumal jetzt, wo andere Geschäftsleute eine viel größere Abkürzung des zu gewährenden Kredits betreiben. Die guten Kunden werden damit sehr zufrieden sein, da sie nicht auf einmal soviel zu bezahlen haben und etwaige Differenzen in der Rechnung leichter zu berichtigen sind, als nach einem ganzen Jahre. Auch jetzt werden die ganzjährigen Rech nungen nicht allemal gleich bezahlt, bei den halbjährigen kann man sichs eher gefallen lassen. Die vielen kleinen Posten, bei denen es jedem Kunden nur erwünscht sein kann, fallen in ihrem Gesammtbctrage auch ins Geld. Bei Eröffnung meines Sortiments vor nahezu 50 Jahren fing ich gleich mit halbjährigen Rechnungen an, obgleich hier ganzjährige üblich waren, wie ichs in Frankfurt a. M. als Gehilfe gelernt hatte, und kein Mensch hat sich dariiber beschwert. Noch kürzlich habe ich von andern Orten, z. B. Königs berg, gehört, daß sogar einzelne Handlungen es, ohne Anstand zu finden, durchgeführt haben. Wenn vollends die Verleger mit halb jährigen Rechnungen vorangehen, sind die Sortimenter vor ihrem Publicum vollkommen gerechtfertigt. Bon Seiten der Verleger könnte geltend gemacht werden, daß sie dann zweimal im Jahre nach Leipzig reisen müßten, um ihre Saldi in Empfang zu nehmen. Dieser kleine Zeitauswand würde 419
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