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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.09.1877
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1877-09-12
- Erscheinungsdatum
- 12.09.1877
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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ckiL 212, 12. September. 3425 Nichtamtlicher Theil. Die seit dem Jahre 1700 unter verschiedenen Besitzern be standene Stettin'sche Buchhandlung hier, welche lange Zeit einen großen Ruf in Süddeutschland genossen hat, ist im Octobcr 1876 in Concurs gerathen, der letzte Eigenthümer, R. Nagel, am 7.Decem- ber 1876 gestorben und die Abwicklung der Geschäfte gerichtlich ab gemacht bis auf die Auszahlung der Gelder pro rata an diejenigen Gläubiger, welche vor dem am 12. Juni stattgesundenen Liquidations- Termin ihre Forderungen geltend gemacht haben; demnach hat die Stettin'sche Buchhandlung, trotzdem daß auf derselben ein altes Realrecht geruht hat, gesetzlich zu existircn aufgehört. Ulm, August 1877. F. Lindemann (Wohler's Verlag). Hackländer und seine Verleger. — Gegenüber den An griffen der Hackländer'schenErben habenjetzt diebctheiligtenFirmen, Gebr. Kröner und Eduard Hallberger in Stuttgart, in Zuschriften an die „Neue Freie Presse" und in eigenen Flugschriften ihre Ver teidigung und Abwehr publicirt, deren Details zur Charakteristik des zwischen ihnen und Hackländer bestandenen Verhältnisses von hohem Interesse sind. Zur Richtigstellung der Angaben in Nr. 206 d. Bl. theilen wir daraus mit, daß Hackländcr für literarische Ar beiten eingenommen hat: 1) von der Firma Krabbe-Kröner 200,684 M. 2) von derselben im Laufe der nächste» Jahre noch an vertragsmäßigen Ratenzahlungen zu erwarten 21,428 „ 2) von der Firma Ed. Hallberger 133,532 ., insgesammt 3S5,644 M. abgesehen von den nicht mehr zu ermittelnden „Hausblätter"-Hono- raren. Diese Beträge erhöhen sich nun noch erheblich durch Hinzu rechnung der Honorare anderer Verleger (Cotta, F. Duncker, Ditt- marsch u. A.) und der „Kölnischen Zeitung", welch letztere namentlich für das Recht des ersten Abdrucks der Hackländer'schen Romane in ihrem Feuilleton beträchtliche Summen zahlte. Ausstellung von Arbeiten der vervielfältigenden Künste im Bayerischen Gewerbemuseum zu Nürnberg. — Am 2. Septbr. wurde programmgemäß die Ausstellung durch den Dircctor des Museums, Hrn. Stegmann, eröffnet. Mit Recht be tonte derselbe in seiner Ansprache: daß diese Ausstellung originell und einzig in ihrer Art sei; sie habe die Trägerin unserer Cultur, die Buchdruckerkunst, zum Ausgangspunkt, ohne welche Bildung und Geselligkeit, ja die Gefühle für Stammcsgenossenschast, Einigkeit, Nationalbewußtsein kaum zu ihrer gegenwärtigen Entsaltung ge langt sein würden. In der That zeigt uns die Ausstellung die Ent wicklung des Buch- und Kunstdruckes in Deutschland aus ebenso anschauliche als instructive Weise und führt uns seine Geschichte und die Anwendung der verschiedenen künstlerischen, wissenschaftlichen und mechanischen Hilfsmittel vor, Dank der zahlreichen Beschickung, welche ihr zugewendet wurde. Dank der geschickten Anordnung der ausgestellten Gegenstände und Dank dem wirklich musterhaften Katalog. Derselbe bildet ein Prachtwerk von etwa 225 Seiten in Quartformat, aufs eleganteste ausgestattet und mit zahlreichen Illu strationen und sonstigen künstlerischen Beigaben versehen. Ausführ liche sehr werthvolle Einleitungen zu jeder Gruppe, meist versaßt von den Beamten des Gewerbe-Museums, orientiren schnell auch den Laien. Die Ausstellung enthält in sechs Gruppen: 1) die Er zeugnisse des Buchdrucks von den ersten Anfängen bis zur Gegen wart (unter dem Neuen, sagte Hr. Stegmann, sei hier das Neueste auch gleichzeitig das Beste); 2) die Leistungen des Holzschnitts ebenfalls in seiner ganzen historischen Entwicklung; 3) die Lei stungen des Metalldrucks; 4) die Leistungen des Steindrucks seit Seneselder; 5) die Leistungen der Photographie seit Daguerre; 6) die Hilft- und Kraftmaschinen. — Die Ausstellung findet allgemein großen Beifall. Altes und Neues ist in übersichtlichster Weise ge ordnet und gewährt jedem Beschauer Genuß. Die Art der Aus stellung ist so originell, und bei der Vielseitigkeit des Vorhandenen mit so viel Geschmack besorgt, daß Jeder gern verweilt. Die Er zeugnisse des Farbendruckes sind ganz überraschend. Nachahmung der Natur mit Hilfe der Photographie, der Aquarellmalerei und der Oelmalerei ist in unvergleichlicher Weise gelungen. Die photo graphischen Farbendrucke Obernetter's sind stauncnerregende Lei stungen. Hier sei erwähnt, daß die vom Erfinder der Lithographie, Seneselder, benutzte lithographische Presse und der erste von dem selben hergestellte lithographische Stein auch ausgestellt sind. Die Lithographie ist in der Ausstellung vom Tage ihrer Erfindung an in allen Stadien der Entwickelung und der Anwendung vertreten. Es ist dieses zum ersten Male geschehen und wird kaum wieder ge schehen können. Germanisches Nationalmuseum in Nürnberg. — In folge des Ausrufes, welcher in Nr. 176 des Börsenblattes veröffent licht ist, sind für die Jncunabelsammlung des Germanischen Museums aus dem Kreise der Buchhändler und Buchdrucker manche Gaben cingelaufen. Doch ist die bis jetzt gezeichnete Summe noch nicht ge nügend, um die dort erwähnten zwei xylographischen Werke erwerben zu können, und bittet der Vorstand des Museums daher um fernere geneigte Bctheiligung. Die seit der ersten Liste (Nr. 176) weiter eingegangenen Beiträge finden sich im Anzeigentheile des heutigen Blattes verzeichnet. Personalnachrichtcn. Die englische Regierung hat den Frhrn. Bernhard von Tauchnitz, bisher Generalconsul zu Leipzig, zum Generalconsul für das Königreich Sachsen, das Großherzogthum Sachsen-Weimar und die Herzogthümer Sachsen-Coburg und Gotha, Sachsen-Mei ningen und Sachsen-Altenburg ernannt. Ernst Arnold's Kunsthandlung (Adolf Gutbier) in Dresden hat vom König von Sachsen das Prädicat „Königliche Hoskunst- handlung" erhalten. Auf der Kunst- und Gewerbe-Ausstellung sür das Großherzogthum Baden ist außer den in Nr. 204 d. Bl. bereits genannten Firmen auch dieHerder'sche Berlagshandlung in Frei burg mit einer silbernen Medaille prämiirt worden. Am 1. ds. Mts. feierte der Bevollmächtigte von der Hahu'schcn Verlagsbuchhandlung hier, Herr Carl Kluge, unter zahlreicher Beglückwünschung sein sechzigjähriges Geschäftsjubiläum; von seinem Chef in Hannover aber wurde der Jubilar außerdem noch mit außer ordentlich reichen Geschenken erfreut. as- Abgesehen von den gewöhnlichen Mittheilungcn aus den Kreise» des Buchhandels, finden auch anderweitige Einsendungen, wie: Beiträge zur Geschichte des Buchhandels und der Buchdruckerkunst — Aussätze aus dem Gebiete der Preßgesetzge bung. des Urheberrechts und der Lehre vom Berlagsvertrag — Mittheilungen zur Bücherkunde — Schilderungen aus dem Verkehr zwischen Schriststellcr und Ver leger — sowie statistische Berichte aus dem Felde der Literatur und des Buchhandels willkommene Ausnahme und angemessene Honorirung.
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