Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.12.1877
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1877-12-17
- Erscheinungsdatum
- 17.12.1877
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18771217
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-187712178
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18771217
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1877
- Monat1877-12
- Tag1877-12-17
- Monat1877-12
- Jahr1877
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
rgr, 17. December. Nichtamtlicher Theil. 5021 und demAufführungsberechtigten nach den particularrechtlichen Vor schriften über „Geschäftsführung ohne Auftrag" zu bcurtheilen. Da nach hat der Aufführungsberechtigte einen Entschädigungsanspruch aus derBereicherungund kann zur Begründung desselben Rechnungs legung über den Betrag der durch die unberechtigte Aufführung er zielten Einnahme verlangen. Misccllcn. Zur Frage der Pflichtexemplare. — Unzweifelhaft steht es fest, daß die preußischen Verleger bisher der lästigen Pflicht noch nicht überhoben sind, je ein Exemplar ihrer Verlagswerke der königlichen Bibliothek zu Berlin und der Bibliothek der Universität in der betreffenden Provinz zu liefern. Es scheint aber, daß unter Umständen noch ein drittes Pflichtexemplar abzugeben ist. Einem Berliner Verleger, der in Göttingen drucken läßt, schreibt nämlich der Buchdrucker, er habe laut dort erlassener Verordnung, um eine nicht unerhebliche Geldbuße zu vermeiden, von jedem aus seiner Druckerei hervorgegangenen Werke, dessen Verleger nicht in der Provinz Hannover wohnhaft ist, der dortigen Universitätsbibliothek ein Exemplar zu übergeben, und sei erst in jüngster Zeit durch ein besonderes Rundschreiben des Oberbibliothekars der Universität Göttingen den Buchdruckern in der Provinz Hannover diese Verord nung in Erinnerung gebracht. Da der Buchdrucker dieses Exemplar selbstverständlich der Auflage entnimmt, so liefert der Berliner Ver leger also ein Exemplar an die königl. Bibliothek zu Berlin, ein zweites! an die Universitätsbibliothek zu Berlin, und ein drittes an die Universitätsbibliothek zu Göttingen. — Ist er zur Lieferung dieses letzten Exemplars verpflichtet? Kundige werden um Auskunft ersucht. I!. k. Noch einmal Neuigkeiten. — Es ist schon oft in diesen Blättern darüber gesprochen worden und gerade von Verlegern her vorgehoben, daß der Buchhandel inehr kausmännisch betrieben wer den möchte; und doch, in welchem kaufmännischen oder Gewerbewesen, bei welchem Fabrikationszweige ist es Gebrauch, die Fabrikate dem vermittelndenWiederverkäuserunverlangt ins Haus zu werfen? Das geschieht doch nur im Buchhandel. Entweder wird der Sortimenter ohne jede vorherige Anfrage mit Neuigkeiten überschwemmt, oder er erhält zwar eine Anzeige, aber wenn er, weil eben nichts Passendes für ihn dabei ist, dieselbe stillschweigend ack nein legt, so empfängt er doch nach kurzer Zeit ein starkes Packet ihm ganz oder doch zum größten Theil unbrauchbarer Sachen. Es ist wirklich empörend, daß selbst geachtete Berlagsfirmen sich eine solche Vermögensbcschä- digung des Sortimenters erlauben, und hier sollte Hr. Bolm oder Weißbuch eintreten und solche Rücksichtslosigkeit durch stehende Ber- zeichniss- veröffentlichen. Eine Bermögensbeschädigung ist es aber, nicht allein wegen der doppelten Fracht von und nach Leipzig, sondern auch wegen der vermehrten unnützen Arbeit und der Anschwellung des ohnehin genug hohen Commissions-Conto. Bis jetzt sind alle Mittel, den Uebelstand zu beseitigen, nicht ausreichend befunden worden, denn greist der Sortimenter zu dem letzten Mittel, nämlich der Berechnung seiner nutzlosen Ausgaben, so wird eben die Gut schrift seitens des Verlegers einfach verweigert, und der Posten schleppt sich Jahre lang durch die Bücher. Schließlich wird gefragt: wofür? Der Verleger hat es ganz vergessen, und wenn der Sorti menter dabei beharrt, ist event. das Ende vom Liede, daß ihm der Stuhl vor die Thür gesetzt wird. Aber auch der Verlagsbuchhandel leidet bei dieser Manipulation, denn 1) wird die Ueberprodnction dadurch befördert, und 2) bleibt manches gute Buch einer ehren- wcrthen Verlagshandlung, welche sich Derartiges nicht erlaubt, un verlangt, weil dann doch der Sortimenter, da cs einmal vorhanden ist, ein minder gutes Buch dafür verkauft. — Welches Mittel kann denn Wohl nun in Anwendung gebracht werden? Ein etwas erfreu liches Leben wird im Buchhandel erst dann ansangen, wenn die un verlangten Neuigkeits-Sendungen aushören. Llr. Bücher- und Kunstartikel-Ans- und Einfuhr Oester reichs 1877. — Nach der neuesten Nummer der „Austria", welche die Statistik des oesterreichisch-ungarischen Handelsverkehrs in den drei ersten Vierteljahren von 1877 enthält, läßt sich Oesterreichs Handel in literarischen und Kunstgegenständen in den S Monaten bis ult. September d. I. auf 29,456 metrische Centner berechnen (1878: 30,070 Ctr. oder 614 mehr). Davon kamen 19,360 aus die Einfuhr, 10,096 aus die Ausfuhr. Die Einfuhr beträgt 6S, die Ausfuhr nur 35 Procent, die Bilanz ist also stark gegen Oesterreich- Ungarn. Erstere war um 170, diese um 444 kleiner als 1876. Ungarn stellte zu jener Gesammtziffer von 29,456 Ctrn. nur 1232 oder i/zj. Bücher wurden ein- und ausgesührt 23,805 metr. Centner (1876: 24,195), 390 weniger als 1876; wissenschaftliche Karten Heuer 153 Ctr.(1876: 123), 30 mehr als im Vorjahr; Musikalicn 536 Ctr. (1876: 549), 13 weniger als im Jahr vorher; Bilder aus Papier, Photographien und Gemälde zusammen 4962 Ctr. oder 241 Ctr. weniger als 1876. Bücher führte Oesterreich 16,957 Ctr. ein (nach Ungarn gingen nur 512 Ctr. oder 3 Procent), 6848 Ctr. aus (aus Ungarn 376 Ctr. oder 5 Proc.). Die Einfuhr nahm um 543 Ctr. ab, die Aussuhr stieg um 153 Ctr. Die Karten-Einfuhr betrug 116, die Karten-Aussuhr 37 Ctr. Musikalien gingen zu 404 Ctrn. ein, zu 132 Ctrn. aus, dort ein Plus von 41, hier ein Minus von 54. Bilder aus Papier wurden 787 Ctr. ein- und 551 Ctr. ausgeführt, Photographien 46 und 25 Ctr. im- und exportirt, Ge mälde 1050 Ctr. ein- und 2503 Ctr. ausgesührt. Die Einfuhr dieser letzten drei Rubriken zeigt überall ein Plus, die Aussuhr dagegen bei den Bildern aus Papier und bei den Gemälden einen hohen Ausfall (548 Ctr. oder 15 Proc.), bei den Photographien eine Zu nahme von 3 Proc. Auch eine Anzeige! — In der Kieler Zeitung vom I I. De cember, also ca. 8 Tage nach Ausgabe des neuen Ebers'schen Ronianes „Homo sura" zeigen die Hrn. Lipsius L Tischer in Kiel an, daß sie durch große Anschaffungen sür ihr Leseinstitut in den Stand ge setzt seien, den genannten Roman, Ladenpreis 6 M., ganz neu sür 4 M. 80 Ps. netto zu liefern! Lüsucr Mr LrdkioAraxMe!Mck LeMok/wLwrsseusÄa/k. Ilsr- aasZeAodon vou Vr. 4. Latubolät. ckabrA. 1877. Ooosindor. Inbalt: 2ar porsöuliodsn LtollnnA clor HibliotlreÜLro. — Pcrsonalnachrichtcn. Herrn C. Ed. Müller in Bremen ist mit dem Danke des dortigenSenats zugleich alsbesonderesZeichenseinerAnerkennungdes patriotischen Sinnes, bethätigt durch Förderung und würdige Aus stattung des der ruhmreichen Vergangenheit Bremens gewidmeten, nunmehr zum Abschluß gediehenen Werkes „Denkmale der Geschichte und Kunst der freien Hansestadt Bremen", ein sogenannter „Wein- zettel"*) zugestellt worden. Am 6. November starb nach langer Krankheit Herr Carl Winiker in Brünn im beinahe vollendeten 70. Lebensjahre. *1 Eine Anweisung auf den Bremer Rathskeller; nach einem Jahr hunderte allen Brauche die einzige Auszeichnung, welche die Republik Bremen stall Titel und Orden verdienstvollen Bürgern zuerkennt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder