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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.12.1877
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1877-12-03
- Erscheinungsdatum
- 03.12.1877
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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2KO, 3. Dccembcr. Nichtamtlicher Theil. 4799 vorstehende stützen dürfte. Meine ergebene Bitte, die ich hiermit aus- zufprechen wage, ist deshalb diese: Ein hohes Ministerium des Cultus wolle die vorstehende Dar legung einer Würdigung unterziehen und mich je nach dem Wertste meiner geschäftlichen Missionen mit einer kurzen Begutachtung der selben erfreuen. Mit Hochachtung und Ergebenheit Leipzig, den 4. September 1877. R. Streller. Hierauf erfolgte nachstehende Erwiderung: Darmstadt, am 7. September 1877. Das Broßherzogliche Ministerium des Innern an den Buchhändler Herrn R. Streller zu Leipzig. Bon de» Ausführungen Ihrer Eingabe vom 4. l. Mts. haben wir mit Interesse Kenntnist genommen und würden uns freuen, wen» Ihr Unternehmen zur Beseitigung der schädlichen Colportagehandels bei tragen würde. Es gehört wirklich viel — Mnth dazu, zu behaupten, daß durch die Crcirung einer Anzahl von kleinen Concurrcnzgefchäften in den Händen Unberufener von theilweife mehr als zweifelhafter Bildung dem Colportagehandel entgegen getreten werde; der ge- sammte Buchhandel dürfte leicht einstimmig entgegengesetzter Mei nung sein. RiSccllcn. Nochmals zur „angenehme» Concurrenz" (s. Nr. 252 u. 26S). — Herrn R. 8, können wir für seine Worte nur auf richtigen Dank sagen; er trifft den Nagel auf den Kopf, wenn er sagt, daß durch den deutschen Buchhandel im Allgemeinen gute Literatur in das Volk — was wir eben mit diesem Ausdrucke be zeichnen — nicht hineingebracht worden ist. Lange Jahre hindurch hat christliche Liebesthätigkeit schon ganz dasselbe gethan, was jetzt die Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung im rein humanen und socialen Interesse unternommen hat und das ist vom Buch handel als selbstverständlich hingenommen worden, weil man nicht Lust und Neigung hatte, sich als Buchhändler diesem schwierigeren Vertriebe zu unterziehen. Warum denn jetzt Klage erheben, wo cbensalls keine Concurrenz gemacht wird? Die Gebiete, welche genannte Gesellschaft erobert, haben brach gelegen, und hat bisher kein Buchhändler mit der Literatur, welche jene verbreitet, dort ge- geerntet, aus dem einfachen Grunde, weil er nicht säetc. Nun aber, wo man sieht, daß dort ebenfalls Absatz erschlossen werden kann, sollen die Männer, welche mit klarem Blicke den Nothstand erkannt haben, den der Buchhandel durch Nichtberücksichtigung dieses Gebietes geschaffen hat, in die Thatlosigkeit zurückfallen und damit eine der edelsten Bestrebungen aufgeben? Was nun die Gesellschaft selbst anbetrifft, so möchten wir doch hcrvorheben, daß sie dem Buch handel gegenüber als Verlags- und Sortimentsbuchhandlung mit Vertretung in Leipzig austritt und als solche doch wohl das Recht hat, ihren Kundenkreis in ganz Deutschland zu suchen, wie andere Sortimentshandlungen in großen Städten es ebenfalls thun. Be schränkt sie sich dabei aus Gebiete, in denen der Local-Sortimenter bisher seinen Absatz nicht gesucht hat, so dürfte einer so noblen Con currenz, welche indirect, durch Erweckung des Sinnes für gute Literatur, dem Sortimenter sogar neue Kunden zusührt, herzlicher Dank und warme Anerkennung zu zollen sein. Wenn wir uns im lieben deutschen Buchhandel doch daran gewöhnen wollten, die Ver hältnisse, wie sie die Neuzeit Tag für Tag schafft, zu nehmen wie sie sind, und daraus lernen, daß in und mit der alten Schablone nichts mehr zu machen ist; dann würden auch nicht Rechte beansprucht, wo man sie nie gesucht, und manches langweilige Eingesandt über „Con currenz" (welche in Kaufmannskrcisen ein mitleidiger Lächeln erregen) aus unserm Börsenblatte verschwinden. ck. 8—r. Aus Berlin. Die Fonds sür die wissenschaftlichen Publikationen des geheimen Staatsarchivs sind in de« Staatshaushaltsetat erheblich vermehrt worden. In Vorbereitung befinden sich, und zwar mit der Maßgabe, daß der erste Band be reits im Lause des nächsten Jahrs erscheinen kann, solgendc Werke: u. aus dem Berliner geheimen Staatsarchiv: 1) Urkunden über die Verwaltung der landwirthschaftlichen Angelegenheiten in Preußen von 1648 bis 1819, drei Bände; 2) Miscellaneen zur Geschichte Friedrichs des Großen, insbesondere seiner literarischen Thätigkeit, ein Band; 3) Preußen und seine katholische Kirche im 18. Jahr hundert, Urkunden und Darstellung, zwei Bände; 4) Preußische Gesandtschaftsberichte aus Paris, 17S6 bis 1806, vier Bände; 5) Preußens auswärtige Politik, 1808 bis 1815, Urkunden und Darstellungen, fünf bis sechs Bände; b. aus den Provinzialarchiven: 6) 6ockox viplomutions Uasoias, etwa acht Bände; 7) Die ältesten Grodbücher Groß-Polens; 8) Briefwechsel des Landgrasen Philipp des Großmüthigen von Hessen mit Bucer; g) Urkundenbuch des Bis thums Hildesheim; 10) Ostsriesische Geschichtsquellen, zwei Bände; 11) Urkunden und Erörterungen zur Geschichte Westfalens und des Niederrheins im 15. Jahrhundert; 12) Geschichte Herzog Albrechts von Preußen und Urkunden über die Säcularisation des Ordens landes; 13) Gegenresormation in Westfalen in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, Urkunden und Darstellungen, drei Bände; 14) Hannoverische Politik, 1848 bis 1714, Urkunden und Dar stellungen, vier Bände. Zur historischen Geographie: 15) Lehrbuch der Geographie des Deutschen Reiches, acht Bände, von vr. Theodor Menke; 16) Historisch-geographisches Wörterbuch über die Regie rungsbezirke Koblenz und Trier, zwei Bände. Von den Werken unter Nr. S bis 16 werden die ersten Bände erst im Jahre 187A—80 erscheinen. Von Kunze's Lehrbuch der praktischen Medicin, dessen dritte deutsche Auflage (Leipzig, Veit L Co.) kürzlich vollendet wurde, ist jetzt auch eine spanische Uebcrsetzung erschienen, während in New-Uork eine englische vorbereitet wird. Ins Italienische, Holländische u. s. w. wurde das Werk bereits früher übersetzt. In der Magdeburger Zeitung lesen wir nachstehende Annonce: Kalender lLahrer Bote, Reichrbote rc.) liefere ich Wiederverkäufen! (Buchbindern, Landboten, Briefträgern u. f. w.) mir 25- ,Rabatt. Emil Baenfch Nachf. lC, E. Klotz). Welche Folgen haben derartige Anzeigen beim Publicum und gewinnt der Buchhandel dadurch an Ansehen? —r. Pcrsonalnachrichtcn. Am 18. November feierte die Firma Giesecke L Devrient hier unter festlicher Beglückwünschung von Seiten ihres Personals sowie verschiedener Deputationen von Vereinen und zahlreicher Freunde das Jubelfest ihres sünfundzwanzigjährigen Bestehens. — Möge das um die Ausbildung der graphischen Künsteso hochverdiente Etablissement auch fernerhin blühe» und gedeihen! Der Verleger der „Schulen der weiblichen Handarbeit, von I. D. Georgens und I. M. v. Gayettc-Georgens", Herr vr. Adolph Richter, Besitzer von Richter's Verlags-Anstalt in Leipzig, hat von der Kaiserin-Königin als Anerkennung seines Streben? eine pracht volle Busennadel mit einem huldreichen Handschreiben erhalten. Wie man uns mittheilt, wird die kaiserl. Hosbuchhandlung von Carl Nötiger (Platzfirma:H. Schmitzdorff) in St. Petersburg am nächsten 13. December n. St. (1. Dec. a. St.) den Jahrestag ihres fünfzigjährigen Bestehens festlich begehen. 652*
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