Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.10.1877
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- 1877-10-29
- Erscheinungsdatum
- 29.10.1877
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- Deutsch
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252, 28. October. Nichtamtlicher Theil. 4189 Für die unter der Leitung des Geheimraths v. Löher stehende ältere bayerische Abtheilung hat Sr. v. Drusfel die Nachforschungen fort gesetzt. Der Druck des zweiten Bandes der „Briefe und Acten zur Geschichte des sechzehnten Jahrhunderts" hat bisher noch nicht be gonnen werden können, da sich in den hiesigen Archiven noch ein um fängliches Material Vorsand, welches einer sorgfältigen Bearbeitung bedurfte. Auch sind noch einige kleinere Reisen erforderlich, nach deren Beendigung dann sogleich mit dem Druck begonnen werden wird. Für die jüngere Pfälzische und die jüngere bayerische Abthei lung, beide von Professor Cornelius geleitet, waren Professor M. Ritter in Bonn und der hiesige Privatdocent vr. F. S t i e v e thätig. Der erstere hat mit den drei von ihm herausgegebenen Bänden der „Briese und Acten zur Geschichte des dreißigjährigen Krieges", welche die pfälzische Correspondenz von 1598 bis 1610 umfassen, seine Arbeiten vollendet. Der vierte Band des genannten Werkes, bear beitet von vr. Stieve, befindet sich jetzt im Druck. Er gibt eine Darlegung der bayerischen Politik in den Jahren 1591 — 1607, begleitet von den wichtigsten Aktenstücken. Unmittelbar daran sollen sich dann zwei weitere Bände schließen, welche die Correspondenz vom Jahr 1607 an enthalten werden. Noch sind nicht zwei Decen- nien verflossen, seit König Maximilian II. die historische Commission in das Leben rief, und schon sind mehr als hundert Bände von der selben der Oeffentlichkeit übergeben worden. Die Verhandlungen der diesjährigen Plenarversammlung zeigten, daß eine lange Reihe weiterer Publicationen in Vorbereitung steht. Wie viel Bayern und Deutschland der hochherzigen Fürsorge der bayerischen Könige für das Studium der nationalen Geschichte zu danken hat, wird schon jetzt aller Orten empfunden, und wird sich in Zukunst noch klarer Herausstellen. (Allg. Ztg.) MiSccllcn. „Angenehme Concurrenz." — Der deutsche Sortimenter ist es ja längst gewohnt, sich seinen Verdienst aus verschiedene Weise gekürzt und verkümmert zu sehen. Jetzt versandte die als buch händlerische Firma in Schulz' Adreßbuch verzeichnete „Gesell- schast für Verbreitung von Volksbildung" ein Circular an die jetzt weit verbreiteten Handwerkervereine, welches zu den vielen Gefahren, zwischen denen der Sortimenter lavirt, eine neue hinzusügt. — Die „Gesellschaft" erbietet sich in diesem Circular, den Handwerkervereinen alle ihnen erwünschten Bücher mit 20 Yb und franco zu liefern. Der Sortimenter, welcher bis dato die be- tressendeLieserunghatte,erklärtnatürlich, mit solchen Bedingungen nicht concurriren zu können, und nun wird die Sache zur Begut achtung und Discussion den Mitgliedern unterbreitet. Und in diesem von Vereins wegen geschehenden Decretiren und Discutircn buch händlerischer Geschäftsverhältniffe liegt das Fatale für den Sorti menter. Die Versammlung beschließt selbstverständlich, daß man fortan nicht mehr von dem gewinngierigen Sortimenter, sondern von der „Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung" beziehen müsse. Das hier über dem Sortimenter zu Gericht sitzende und ab- urtheilende Publicum blickt mit Staunen und mit Grauen in diesen Abgrund von Gewinnsucht, wie er durch diese humane Offerte beim Sortimenter ausgedeckt wird; denn das Publi cum sieht nur das eine Factum: Die Berliner „Gesellschaft" liefert mit 20 U und franco! Aller Welt in Stadt und Land wird solches kundgethan und Jeder nimmt sich vor, dem das Publicum aussaugenden Sortimenter künftig nichts mehr zu verdienen zu geben — sondern von der „Gesellschaft für Verbreitung von Volks bildung" zu beziehen — die ja noch dazu einen edlen Zweck ver folgt. — Das Schlimmste und Nachtheiligstc liegt nun, und ich be tone das, nicht darin, daß der Sortimenter den betreffenden Hand- werkervercin und sonst noch einige Kunden einbüßt, wohl aber in dem Umstand, daß der ganze Sortimentsbuchhandel in den Augen des Publicums in ein ganz falsches und für ihn sehr ungünstiges Licht gestellt wird. — Wird nicht das große Publicum (nicht nur Bücherknndige, Lehrer rc., von denen man Rabattansprüche längst gewohnt ist) jeden Biichcrpreis fortan mit mißtrauischen Angen betrachten und dem Sortimenter die 20 U Vorhalten? U. L Zur Abwehr. — Es verlohnt sich in der That der Mühe, den Herren Sortimentern, die bei jeder Gelegenheit auf die mangelnde Coulanz der Verleger anspielen, einmal den Reflex ihrer Behauptungen entgegenzuhalten. Auch Hr. U. 11. in 0. klagt in Nr. 240 d. Bl., daß noch viele Verleger Bestellungen von Privaten „mit viel Vorliebe" selbst ausführen, jedenfalls ohne zu bedenken, daß sie dies aus gutem Grunde infolge mangelnder Umsicht und Aufmerksamkeit verschiedener Sortiments-Buchhandlungen thun müssen. Wenn trotz mehrfacher Ankündigung eines gangbaren Buches im Börsenblatt u. s. w. die Sortimenter nicht früher be stellen, als bis die Käufer, aufmerksam gemacht durch eine vom Ver leger erlassene Anzeige, am Ladentisch stehen, so läßt dies doch wohl auf eine gewisse Lässigkeit der Sortimenter schließen, welche der Verleger durch Ueberwcisung der bezüglichen Bestellungen doch nur bestärken würde. Doch „grau ist alle Theorie", daher zur Praxis! — In einem Städtchen, welches auch eine alte Sortimentsfirma auf weist, gelingt es dem dortigen Buchdrucker refp. Buchbinder, durch geschickte Manipulation eine ziemliche Anzahl Abonnenten aus eine sehr gangbare Wochenschrift z» gewinnen. Kann man nun dem be treffenden Verleger zumuthen, nur weil der dort sitzende Sorti menter trotz Anzeigen, Prospekten u. s. w. kein Interesse für das Unternehmen zeigt, sich schleunigst der Organisation des Buch handels zu fügen und auf einen ansehnlichen Gewinn zu verzichten? In solchen Fällen müssen sich doch entschieden die ganzen Eigen schaften eines umsichtigen Geschäftsmannes beim Verleger heraus kehren, wenn er nicht einen Theil seines Gewinnes ä Conto der Be- guemlichkeitsliebe verschiedener Sortimenter schreiben will. Erst wenn allgemeine Rührigkeit alle Sortimenter beseelt, wo sie schwarz auf weiß sehen, daß sie es mit einem qualitativ guten und auch ge winnbringenden Artikel zu thun haben, kann es zum Heile unseres Berufes geschehen, daß der Verleger Bestellungen von Privaten „mit Vorliebe" an Sortimenter überweist, die er srüher infolge eines gewissen, ihm auferlegten Zwanges selbst aussühren mußte! Von dem Localcomitö für Errichtung eines Seneselder- Denkmals inMünchcn ist uns nachstehende Einladung zur Ver öffentlichung zugegangen: „Am 6. November d. Js. als am ein- hnndertnndsechsten Geburtstage Alois Senefelder's wird das Ehren denkmal des Meisters ans dem Sendlingerthorplatze zu München gegenüber seinem Sterbehause feierlich enthüllt und dem Magistrate der Haupt- und Residenzstadt übergeben werden. Eine alte Ehren schuld galt es endlich abzutragen. Und nun sie abgetragen ist, ergeht an alle seine Fachgenoffen und Verehrer unser Ruf, sich an der feier lichen Enthüllung des Denkmals, das sein Andenken dankbar ehren soll, zu betheiligen. Sie werden von Herzen willkommen sein." Antwort auf die „bescheidene Anfrage" in Nr. 240 d. B l. — Nach den mir seitens der Verlagsbuchhandlung des Haus freund-Kalenders zugegangenen (der Red. des Börsenbl. im Origi nal vorgelegten) Schriftstücken, in einem gedruckten allgemeinen Circular und in einem Vertragsstücke bestehend, hat dieselbe die Auflage ihres Kalenders selbst auf 200,000 fixirt. Rudolf Mosse.
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