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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.11.1877
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1877-11-07
- Erscheinungsdatum
- 07.11.1877
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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Erscheint Börsenblatt Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigcnthum des BörsenveremS der Deutschen Buchhändler. 259. - Leipzig, Mittwoch den 7. November. —- 1877. Amtlicher Theil. Hauptversammlung der Corporation der Berliner Buchhändler. Montag, den 2g. Oktober 1877. Der Vorsteher Hermann Kaiser eröfsnete die Versammlung um 7Uhr Abends und erstattete nachstehenden Bericht über das verflossene Bereinsjahr: „Im verflossenen Vereinsjahre ist der Vorstand der Corpora tion bemüht gewesen, in der den Buchhandel noch immer beschäfti genden Frage betreffend die Aushebung der Verpflichtung zur Abgabe von Pflichtexemplaren eine ministerielle Entscheidung herbeizusühren. Unsre wohlmotivirte Eingabe vom 20. Noveniber v. I. stützte sich besonders daraus, daß das Gesetz über die Presse vom 17. März 1848 eine ganz neue Grundlage für die Verhältnisse der Presse schuf, dabei aber jene Verpflichtung nicht als fortbestehend be zeichnte, während die spätere Verordnung vom 30. Juni 184S diese vor dem 17. März 1848 bestandene Verpflichtung wieder einführte. Dennoch lautete die, ministerielle Erwiderung vom 28. December v. I. ablehnend, so daß vorläufig eine Wiederauf nahme der Frage keinen Erfolg haben dürfte. Trotzdem kann die Sache selbst als abgeschlossen nicht betrachtet werden. Unsre Ein gabe sowohl wie die ministerielle Antwort sind s. Zt. im Börsen blatte veröffentlicht worden. Im vorigen Herbste waren mehrfach Verzögerungen unsrer täglichen Postsendungen nach Leipzig dadurch entstanden, daß die Packereien in dem von uns benutzten Postamte in der Taubenstraße sich der Art hausten, daß sie von dort nicht allabendlich zur rechten Zeit auf den Anhalter Bahnhof geschafft werden konnten. Der Vorstand richtete deshalb eine Beschwerde an die Kaiserliche Ober- Postdirection, woraus hin uns Abhilfe versprochen wurde, die auch sofort eingetreten ist. Ein Gegenstand, der den Vorstand mehrfach beschäftigt hat, war die immer mehr sich steigernde Kränklichkeit und Schwäche unseres seitherigen Geschäftsführers der vereinigten Corporations- anstalten, Kusch. Seit der Begründung unserer Corporation hat dieser treue, zuverlässige Arbeiter unausgesetzt in unserem Dienste gestanden, und da nur sein höheres Alter und die infolge dessen abnehmenden Körperkräfte uns Veranlassung gaben, ihm zum 1. April d. I. den Austritt aus dem über 26 Jahre durchaus tadellos geführten Amte anzuempfehlen, so hielt der Vorstand cs für angemessen, dem Kusch eine Jahrespension von 1000 Mark zu bewilligen. Diese Bewilligung ist ja selbstverständlich von Ihrer Zustimmung abhängig. Der Vorstand glaubt aber um so sicherer auf diese Zustimmung rechnen zu können, als durch diese Pension unsre Cassc gar keine höhere Belastung erfährt, da die Arbeiten auf den vereinigten Anstalten seit dem 1. April von den andern beiden Beamten, welche schon seit Jahren neben Kusch thätig waren, zu unserer Befriedigung erledigt worden sind. Vierwldvierziaster Jahrgang. Was die Ertragfähigkeit unserer Corporationsanstalten be trifft, so verdient aus dem diesjährigen Berichte des Herrn Schatz meisters hervorgehoben zu werden, daß die Packanstalt nur sehr mäßige Ueberschüsse gewährt. Es liegt dies in den recht erheblichen Kosten für Reparatur und Neubeschaffung der stark benutzten Pack körbe, in der Rückfracht für die leeren Körbe und in der entspre chenden Vergütung an unseren Commissionär. Dennoch glaubt der Vorstand von einer anderweitigen Tarisirung für die Benutzung dieser gemeinsamen Sendungen nach Leipzig absehen zu müssen, da hierbei weniger der Nutzen der Corporationscasse maßgebend sein kann, als die große Annehmlichkeit, welche durch die Einrichtung dieser täglichen Frachtsendnngcn unfern Mitgliedern geboten wird. Der Personalbestand unserer Corporation hat sich seit der vor jährigen Hautversammlung wie folgt verändert: Es sind der Corporation seitdem beigetreten die Herren: Hans Hertz (Firma Besser'schc Buchh. (W. Hertz», vr. Gustav Janke (Firma Otto Jankc), Erich Wallrath, Selmar Hahne, Emil Friedrich Pindter (Firma Norddeutsche Buchdruckerei und Verlags-Anstalt), Georg Winckelmann, Adolf Titze (Firma Friedrich Bruckmann's Auslieferungslager und Adolf Titze), Otto Marquardt und Gustav Schenck (Beider Firma R. v. Deckcr's Verlag, Marquardt L Schenck), Adolf Bufleb (Firma Anders L Bufleb). Indem ich die eben genannten Herren, sofern sie sich an unserer heutigen Hauptversammlung betheiligt haben, hiermit zum ersten Male in unserem genossenschaftlichen Kreise begrüße, heiße ich sie zugleich willkommen und kann nur dem aufrichtigen Wunsche Aus druck geben, daß sie uns im gegenseitigen Interesse recht lange als Corporationsgenossen erhalten bleiben mögen. Freiwillig ausgeschiedeu sind dagegen seit der vorjährigen Hauptversammlung die Herren: Julius Bochmann, Friedrich Bruckmann, Wilhelm Grvthe, Hermann Heiberg, E. Lo- witsch, vr. Gustav van Muyden, Emil Pfeiffer, Gustav Schlawitz, Wilhelm Seidel. Leider haben wir im verflossenen Vereinsjahre den Tod von fünf Corporationsgenossen zu beklagen gehabt. Am 12. Januar d. I. starb der Königliche Geheime Ober- Hofbuchdrucker Rudolph Ludwig von Decker. Geboren im Jahre 1804 trat Rudolph Decker mit dem 15. Jahre als Lehrling zunächst in die Schriftgießerei des von seinen Voreltern gegründeten, schon damals sehr umfangreichen Geschäfts ein. Nach beendigter Lehrzeit eignete er sich auch die nöthige Praxis als Schriftsetzer an. Schon im ersten Jahre seiner Lehre hatte Decker den Tod seines Vaters zu beklagen. Das ausgedehnte Geschäft ging im November 1827 aus die beiden Söhne Gustav und Rudolph über, von denen der ältere, Gustav, aber schon im Frühjahr 1829 starb. 589
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