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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.07.1924
- Strukturtyp
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- 1924-07-02
- Erscheinungsdatum
- 02.07.1924
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- Deutsch
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9080 Börsenblatt f, r>. Dtsch». Buchhandel. Redaktioneller Teil. X- 153, 2. Juli 1924. Qualität der Kataloge werde durch die gedruckten Titel verbes sert, die Katalogarbeit selbst aber gestalte sich schwieriger und mühsamer mit Zetteldrucken an Stelle von handschriftlichen oder maschinenschriftlichen Titelaufnahmen. Da ein Korreferat nicht vorgesehen war, wandten sich in der Diskussion sogleich die Kommissionsmitgliedcr Jacobs- Frei burg i. Br. <U.-B.) und Weber-Kiel (U.-B.) sehr energisch gegen den Inhalt und den Ton der Ausführungen des Referen ten. Der erstere brachte zum Ausdruck, daß ihm diese einseitige Stellungnahme unverständlich sei, daß man durch die Bemühun gen der Deutschen Bücherei, das »Wöchentliche Verzeichnis-- für die Katalogisierung nutzbar zu machen, keineswegs in dieser Frage »zurückgcworfen» sei und daß der Referent ganz die ge schichtliche Entwicklung des Zcntralkatalogisicrungsproblcms, dessen Lösung gerade in Verbindung mit dem Buchhandel schon von Friedrich Althoff geplant gewesen war, übersehen habe. Weber-Kiel bezeichnte den Bericht des Referenten als ein »Blendwerk der Rhetorik» und wandte sich im einzelnen gegen die zahlreichen sachlichen Unrichtigkeiten. B o l l e r t - Dresden (L.-B.) erklärte, daß er mit den beiden Vorrednern auf Grund seiner günstigen Erfahrungen mit der Bibliotheksausgabe über- einsttmmcn müsse, und B e ck e r < Göttingcn (U.-B.) stellte fest, daß die Hauptmatadore diesmal fehlten, und daß sein Direktor, F i ck - Göttingen, erst wieder an der Frage Mitarbeiten würde, wenn die Erörterung der Zentral-Katalogisicrung wieder auf den Boden reiner Sachlichkeit zurllckgekehrt wäre. Wahl- Hamburg (St.-B.) teilte mit, daß er vom Katalog- standpnnkt aus bei einem neu cinzurichtenden Katalog die Ber liner Titeldrucke verwenden würde. L »t h e r - Greifswald (U.-B.) bezeichnte die Bibliothcksausgabe als einen Einbruch in eine alte Domäne Berlins, was sogleich von Jacobs- Frci- burg als unrichtig zurückgewiesen wurde. Wendel-Breslau (U.-B.) hielt die Schnelligkeit der Drucke nicht für ein so wich tiges Argument pro oder cootrs, und Kuhnert-Berlin (Pr. St.) machte interessante Mitteilungen über die Ausgestaltung der Tileldruckc und den Druck ausländischer Titel, ohne sich offiziell in die Streitfrage zu mischen. In seinem Schlußwort versuchte L e y h - Tübingen (U.-B.) nochmals seine Stellungnahme zu rechtfertigen und gegen ihn in der Diskussion zutage getretene Vorwürfe zurückzuweisen. Bei diesem Stande der Dinge schien es dem Vorstande am nächsten Tage richtig, den Vorschlag zu machen, die erwähnte Kommission überhaupt aufzulösen, und ihre Arbeit wurde mit Worten des Dankes für die große Mühewaltung vom Vorsitzen den für beendet erklärt. Die nächste Sitzung eröffnete Abb-Berlin (Pr. St.) mit einem Vortrag über »Überwachung und Schutz nicht unter fach männischer Aufsicht stehender älterer Büchersammlungen-. Er betonte die Notwendigkeit, ältere im Besitz von Kirchen, Städten, Schulen, Familien usw. befindliche Büchersammlungcn gegen Veräußerung und Zersplitterung gesetzlich zu schützen. Sic sind für die Lokalgeschichte sowie für die bibliotheks-, einband- und druckgeschichtliche Forschung eine kulturhistorische Quelle ersten Ranges, deren Denkmalwcrt bisher nicht genügend gewürdigt worden ist. Die Verordnung über den Schutz von Denkmälern und Kunstwerken vom 8. Mai 1920 schützt diese Bibliotheken zwar in der Theorie, cs fehlt aber eine Überwachungsorganisation mit Vslegcrshstem; außerdem läuft die Geltungsdauer der Verord nung mit dem Jahre 1925 ab. Nach dem Vorbilde des Kunst- denkmalschntzes müssen auch für die Bibliotheken Konservatoren bestellt werden, die in ihrein Bezirk die vorhandenen älteren Sammlungen überwachen und für ihre sachgemäße Verzeichnung und Unterbringung sorgen. Hierfür kommen die Direktoren der staatlichen Provinzialbibliothcken in erster Linie in Betracht. Ge setzliche Bestimmungen des Reiches und der Länder haben der Wirksamkeit der Konservatoren den rechtlichen Boden zu schaffen. Der Referent beantragt, der Vorstand möge den Reichsminister des Innern um Vorbereitung eines Neichsgesetzes bitten, das den Schutz älterer Büchcrsannnlungen in öffentlichem und priva tem Besitz in umfassender Weise Vorsicht. In der sich anschließen den Diskussion will R e i s m ü l l e r - Speher (L.-B.) über den Antrag noch hinansgehen und eine Möglichkeit geschaffen wis sen, gefährdete Büchersammlungen in die Provinzialbibliothcken zu überführen. Luther- Greifswald (U.-B.) berichtet über die pvmmcrschen Familicnarchive, S ch r a m m - Leipzig (Buch museum) über sächsische Kirchenbibliothckcn, Mack-Braun- schweig (St.-B.) über die dortigen Verhältnisse, Bömer- Münster (U.-B.) über den Verband der Adclsbibliotheken West falens, Schulze- Marburg (U.-B.) über die Verhältnisse in der Provinz Hessen, H ae r i n g - Tübingen (U.-B.) über seine Er fahrungen in badischen Archiven und G l au n i n g - Leipzig (U.-B.) über Sammlungen des sächsischen Fideikommisses. Tie Vorbereitung weiterer Schritte wurde schließlich einem Ausschuß übertragen, dem Abb- Berlin, Lcgering - Berlin, Freys« München, v. Rath - Bonn und Schramm- Leipzig angchörcn. V o l tz - Darmstadt (L.-B.) berichtete sodann über die Be mühungen, einheitliche bibliothekarische Fachprüfungen in Hes se», Baden und Württemberg zu erlangen, wozu sich Lehh - Tübingen und Jacobs-Freiburg i. Br. in der Diskussion äußerten. Das folgende Referat erstattete v. Vincenti - Magdeburg (St.-B.) über den Plan einer bibliothekstechnischen Lehrmittel sammlung. An Hand gedruckt vorliegender Leitsätze erörterte er Inhalt, Aufgaben und Bedeutung einer solche» Sammlung, deren Einzelheiten zu besprechen hier zu weit führen würde. Er besprach die vorhandenen Sammlungen im Deutschen Buch museum und in der Deutschen Bücherei in Leipzig sowie in der Preußischen Staatsbibliothek in Berlin und schlug vor, die Sammlung der letzteren zu einer allgemeinen deutschen auszu bauen, da sie jetzt schon den größten Grundstock besitze. An schließend sprach Bollert- Dresden (L.-B.) über »Verbindung und Nachrichtenübermittlung zwischen den Bibliotheken -, wobei er etwa aussllhrte: Die deutschen Bibliotheken bedürfen einer genaueren Kenntnis voneinander, einer Kenntnis der Einrichtungen und einer Kenntnis der Vorgänge. Was die Einrichtungen, Organisa tionsformen, Arbeitsweisen, Kataloge, Gebäude u. a. betrifft, so wird von der einzelnen Bibliothek immer noch zu viel Kopf zerbrechen auf Probleme verwendet, die n. ll. anderswo schon gelöst sind. Zwar gibt es auch bisher schon Hilfsmittel für das gegenseitige Sichkcnnenlernen. Zuerst die gedruckte Literatur: die Handbücher der Bibliothcksverwaltung, das Zentralblatt für Bibliothekswesen; ferner Rundfragen, persönliche Besuche, größere Berussversammlnngen. Sie alle befriedigen aber nicht voll und bedürfen einer Ergänzung durch eine Zcntralauskunftei, die aus allen erreichbaren Quellen das Wissenswerte zu sam meln, ans Katalogzettcln zu verzeichnen und in einer großen Kartothek übersichtlich zu ordnen hätte. — Für den Augenblick vielleicht noch wichtiger ist die Nachrichtenübermittlung in bezug auf die gegenwärtig sich abspielcnden Vorgänge im Leben der Bi bliotheken; gerade für die sich hier ergebenden Fragen sind Nach richten, Unterlagen, Auskünfte erwünscht. Solche Gegenwarts probleme sind die Standesfragen der Beamtenschaft, der Beamtenabbau, die finanzielle Not, die Aufschläge des Buchhan dels. Die Hilfsmittel, die bisher dem Nachrichtendienst zur Ver fügung stehen, das Zentralblatt und die direkte Erkundigung, arbeiten nicht schnell genug. Erforderlich ist eine Zcntralsammcl- stellc, der alle Bibliotheken ihre Nachrichten cinsendcn und die sie an die Allgemeinheit, etwa in Form eines nach Bedarf erscheinen den Nachrichtenblattes, weitcrgibt. In der Diskussion, an der sich Schramm- Leipzig (Buch- mnseum), Ei chler-Graz (1I.-B.), N o errenberg.Düssel- dorf (L.-B.) und Kuhnert-Berlin (Pr. St.) beteiligten, wur den noch viele interessante Einzelheiten über diese beiden Vor träge erörtert, und die Anregungen der beiden Referenten wurden schließlich dem bereits bestehenden Ausschuß für Verwaltungs praxis zur weiteren Erledigung übergeben. Obcrarchivrat Prof. vr. Maas- Berlin sprach sodann über die Behördenbibliotheken des Deutschen Reiches und ihre wissen schaftliche Bedeutung. Unter Hinweis auf das bisher nur geringe Interesse an dem Leben und Treiben der Behördcnbibliotheksn gab der Vortragende einen Überblick über die vom Reiche unter haltenen Büchersammlungen, die er in drei Gruppen einteilt. Eine Gruppe umfassen die reinen Handbüchereien der unteren und
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