Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.09.1877

S70Ü Künftig erscheinende Bücher u. s. w. 2L6, 28. September. s37074.) In einigen Tagen wird in meinem Verlage erscheinen: Ueber O e s ch l e ch t s f re i h e i t. Ein philosopbischcr Versuch zur Erhöhung des menschlichen Glückes. Von vr. Roderich Hellnmnn. 8. 304 Seiten. Preis 3 ^ ord., 2 ^ 25 ^ netto, 2 daar; elegant gebunden 4 ^ ord., 3 ^ netto, 2 ^ 70 ^ baar. Jnhalts-Uebersicht: Vorwort — Einleitung — I. Capitel. Geschlechtliche Zustände bei den civili- sirten Völkern der Gegenwart — Schil derung dieser Zustände — Nachtheilige Folgen derselben — II. Capitel. Geschlechtliche Zustände anderer Völker zu verschiede nen Zeiten — III. Capitel. Philo sophische Betrachtungen — Einführung — Kritik der bisherigen Beweise für die Verwerflichkeit der Geschlechtsgenüsse — 1. Er zeugung unglücklicher Menschen — 2. Sinnlich keit — 3. Widerwärtigkeit — 4. Schamlosig keit — 5. Unnatürlichkeit — 6. Bestialität — 7. Unsittlichkeit — 8. Gesundheitsschädlich keit — 9. Unchristlichkeit — 10. Verletzung des Rechtsbewußtseins im Volke — il. Kindermord — 6. Allgemeine Theorie der Sittlichkeit und Anwendung dieser Theorie auf Geschlechts genüsse — IV. Capitel. Das Malthus'- sche Gesetz und die erlaubten Arten des Geschlcchtsgenusses — Einführung — Das Malthus'sche Gesetz — 0. Die „Grund züge der Gesellschaftswissenschaft" und der präventive Geschlechtsverkehr - 0. Die erlaub ten Arten des präventiven Geschlechtsverkehres — V. Capitel. Die Geschlechtsverhält nisse in physischer und psychischer Be ziehung — Einführung — H.. Die männ lichen und weiblichen Geschlechtstheile — L. Geschlechtliche Hygiene — 6. Die verschiedenen Arten des Geschlechtsgcnusses — I). Kritik der Mittel zum präventiven Geschlechtsverkehre — VI. Capitel. Wesen und Folgen der Geschlechtsfreiheit — Einführung — 1. Ablegung der Scheu vor dem Nackten — 2. Sprechen und Schreiben über Geschlechtsver hältnisse — 3. Belehrung der Jugend über Geschlechlsverhältnisse — 4. Die Onanie — 5. Der geschlechtliche Verkehr unverheiratheter Personen — 6. Die Ehe - 7. Der Geschlechts verkehr von einander abhängiger Personen — 8. Die Prostitution — 9. Die Emancipation des weiblichen Geschlechtes — 10. Ausrottung der Syphilis — 11. Unbegründete Befürch tungen — 12. Erleichterung der Gewissen — VII. Capitel. Das Uebergangsstadium — Rückblick und Schlußwort. Ueber den specielleren Inhalt des Buches belieben Sie das Nähere aus dem versandten Prospecte zu ersehen. Ich begnüge mich des halb, an dieser Stelle darauf hiuzuweiseu, daß hier die tiefdurchdachte, ernste Arbeit eines hochangesehenen deutschen Ge lehrten vorliegt. Der Zweck des Buches ist, die menschliche Gesellschaft auf eine Reihe schädlicher Jrrthümer aufmerksam zu machen, unter welchen sie schwer leidet. — Die erste Anregung zu dem Buche erhielt der Verfasser durch die Grundzüge der Gesellschaftswisenschaft. Er ist nun aber der Ansicht, daß der Autor dieses Werkes — bei aller Anerkennung für denselben — auf halbem Wege stehen geblieben ist, daß er nur und nachtheilig kennzeichnet. Der Geist, in welchem das Buch abgefaßt ist, wie auch der Stoff und die Ausdrucksweise werden in gleicher Weise den Leser in Erstaunen setzen. Ja, ich muß gestehen, daß ich das Manuscript beim erstmaligen Lesen, in Scham unsere jetzigen Anschauungen und Lebens gewohnheiten führt, so ist es die beim Lesen des Buches gewonnene Ueberzeugung, daß dem Verfasser nichts ferner gelegen hat, als die Ab sicht einer durch cynische Offenheit hervor gebrachten Effecthascherei. Wir werden vielmehr inne, daß sein aufrichtiges Bestreben dahin ging, den Stoff in streng wissenschaftlicher Ob- jectlvität zu behandeln, dem Glücke der Mensch heit sich dienstbar zu machen, und Mittel zu entdecken, welche geeignet sind, lindernd und heilend auf so manche schwere Gebrechen der menschlichen Gesellschaft einzuwirken. Käufer des Buches finden Sie in den Kreisen der Aerzte, Naturforscher, Philosophen, Juristen, Volksvertreter, Diplomaten, Statistiker, National-Oekonomen rc. sowie bei allen Denjenigen, die Interesse für liberale Reformen haben. Sichere Abnehmer sind auch alle Die jenigen, die im Besitz der „Gruudzüge der Gesellschaftswissenschaft" sind, da das Buch auch auf dem Umschläge als Erglilyimgsblmd zu dr» Grmidzligen der Gcscllschastswijsenschast bezeichnet ist. Haben Sie deshalb die Güte, allen Ihren Käufern dieses Buches auch das neue Werk vorzulegen, resp. den darauf bezüg lichen Prospect zu übermitteln, zu welchem Zwecke ich Ihnen denselben in mäßiger Anzahl zur Verfügung stelle. Berlin, im September 1877. Elwin Staude. (Siehe Berliner Wahlzettel.) s37075.j Den zahlreichen Bestellern auf: Manitius, Sprachenwelt. II. u. ff. theile ich einstweilen mit, daß es dem Verfasser bei der Fülle des zu bewältigenden Materials Bestellungen Vormerkung genommen. Zofingen, September 1877. C. Schauenberg'Ott. s37076.^ Anfangs October erscheint in meinem Verlage: Reise in Deutschland, der Schweiz, Italien und Sicilieu. Von Friedrich Leopold Graf zu Stolberg. Neu herausgegeben im Anschluß an die Stolberg- Biographie von Joh. Janssen. Zwei Bände. 8. Geheftet. Preis 9 ^ In elegantem Calico-Einband mit reicher Pressung auf Decke. Preis 12 ^ LL" Mit 331/z N> Rabatt und auf 12x1 Freiexemplar. — Gebundene Exemplare mit 250/,. Stolberg's „Reise in Deutschland, der Schweiz, Italien und Sicilien" wurde stets in allen competenten Kreisen als das in jeder Be ziehung vortrefflichste Reisewerk über Italien gerühmt und gehört zu den aner- allen Seiten hin gerechtfertigt erscheint, abge sehen von dem regen Interesse, welches gerade in jüngster Zeit für die Schriften Stolberg's, diese Perlen deutscher Literatur, bei allen Ge bildeten sich kund gibt. Welch' hoher Werth dem Stolberg'schen Reisewerke übrigens auch heute noch beizulegen, bezeugt neuerdings u. a. der „Regenerator der deutschen Geschichte", Herr Professor Johannes Janssen, welcher sein Urtheil über dasselbe in folgenden Worten zusammenfaßt: „Wie große Fortschritte auch das Studium der Kunst seit dem Jahre 1791—1792 gemacht hat, und wie wenig man alle Kunsturtheile Stolberg's, insbesondere über die nachrafaeli- schen Werke, als richtig ansehen möchte, so viel steht fest, daß alle späteren Kunstkritiker und Reisebeschreiber von ihm gelernt, ihn vielfach ausgeschrieben, wenn auch selten citirt haben, gen als gemeingültig in die neuere Aesthetik übergegangen sind. - Stolberg war einer der Ersten, der in Deutschland ein unbefangenes Urtheil über Italien vermittelte." Indem wir Stolberg's Reise rc. den ver- ehrlichen Sortimentshandlungen hiermit als ein zugleich zeitgemäßes wie absatzfähiges Werk bestens empfehlen, können wir nicht umhin, noch an das Urtheil des Protestanten Alfred Ni- hohe Adel des Gefühls", sagt dieser Schrift steller, „durch den sich Stolberg's Gedichte aus zeichnen, trat in seiner Schilderung jener Reise aufs neue hervor. Eine solche Reisebeschrei bung hatte man vorher in deutscher Sprache nicht gelesen." «s- Das Werk dürfte in den besseren Kreisen, sowohl bei Katholiken als Protestanten, namentlich vom Adel viel gekauft, und dadurch Ihre Verwendung zu einer lohnenden und an genehmen gemacht werden. Mainz, 24. September 1877. Franz «irchheim.