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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.07.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-07-29
- Erscheinungsdatum
- 29.07.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19110729
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191107295
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1911
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8710 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 174, 29. Juli 1911. nachstehende Punkte gesetzt sind: Reform des Börsenblatts — Revision der Verkaufsordnung — Über die Aufnahme neuer Firmen in das Adreßbuch — Einführung einer Bestellgebühr bei Zeitschriften. — Der Verband legt Wert darauf, auch außerhalb seines Verbandes stehende Kollegen aus dem Reiche als Gäste begrüßen zu können, denen er im Rahmen der Ostdeutschen Ausstellung mancherlei Anregung und Genuß in Aussicht stellen kann. Anmeldungen sind bis spätestens 6. August an Herrn Eugen Philipp (Philipp'sche Buchhandlung), Posen 0 1, Wilhelm straße 7, zu richten. Ltndienreise deutscher Kaufleute nach Ungarn. — Von dem Vorstande des Deutschen Verlegervereins wird uns das nach stehende ihm von der Geschäftsstelle des Handelsvertragsvereins in Berlin unterm 27. Juli zugegangene Schreiben zum Abdruck zur Verfügung gestellt: Das Königlich Ungarische Handels- Museum in Budapest arrangiert für die Tage vom 15.—26. Sep tember d. I. eine Studienreise deutscher Kaufleute nach Ungarn. Für die Teilnehmer an der Reise, die in Budapest von der Regierung, der Handels- und Gewerbekammer und den kauf männischen Körperschaften empfangen werden sollen, sind Be sichtigungen der wichtigeren industriellen, kommerziellen und Verkehrs-Einrichtungen in Budapest unter sachkundiger Führung vorgesehen. Außerdem werden ihnen täglich von sachverständigen Persönlichkeiten unterrichtende Vorträge gehalten werden, u. a. über die Handelsgeographie des Landes, seine Import- und Exportverhältnisse, über das ungarische Bank- und Finanzwesen, die Entwickelung der ungarischen Industrie, die Eigenart der ungarischen Land- und Forstwirtschaft, die ungarischen Rechts verhältnisse, das Transport- und Verkehrswesen und die all gemeinen Absatzbedingungen in Ungarn. Nach wichtigeren Punkten der Umgebung sind Exkursionen ins Auge gefaßt. Eventuell sollen auch Ausflüge in weiter ent fernte sehenswerte Gebiete oder Plätze Ungarns arrangiert werden. Für die Eisenbahnfahrt innerhalb Ungarns sowie für den Aufenthalt in Budapest sind von den Veranstaltern der Studienreise wesentliche Vergünstigungen in Aussicht gestellt worden. Der zurzeit hier weilende Vertreter des Königlich Ungarischen Handels-Museums hatte den Wunsch, diese Mitteilung weiteren Kreisen von wirtschaftlichen Körperschaften übermittelt zu sehen. Auf seine Bitte hin haben wir uns der Einfachheit halber bereit erklärt, die Versendung zu übernehmen. Wir bemerken aber aus drücklich, daß die Studienreise natürlich ein Unternehmen von ganz neutralem und allgemeinem Charakter ist. Wir bitten Sie des halb, etwaige Anmeldungen aus Ihrem Mitgliederkreise alsbald direkt an den Vertreter des Königlich Ungarischen Handels- Museums, Herrn Carl Peter, Berlin, Markgrafenstraße 39/40, gelangen zu lassen. Für die an der Reise teilnehmenden Mitglieder des Handels vertragsvereins haben wir eine kleine Broschüre vorbereitet, die die für den Kaufmann wissenswertesten Angaben über Ungarn (wirt schaftliche Interessenvertretungen, Tages- und Fachpresse, Partei wesen, Behördenorganisation, Handelsstatistik usw.) enthält und als eine Art volkswirtschaftlicher Reiseführer dienen kann. Gewünschtenfalls würden wir diese Broschüre auch Nicht mitgliedern zur Verfügung stellen. Die Kommission für den «esamtkatalog der Wiegen drucke hat ihre erste Aufgabe, die Inventarisierung aller Früh drucke vor dem Jahre 1600 in den Bibliotheken Deutschlands, nunmehr abgeschlossen. Statt der bisher bekannten 452 wurden 676 Bibliotheken festgestellt, die Inkunabeln besitzen. Davon ent fällt beinahe die Hälfte auf Preußen. Die Königl. Bibliothek in Berlin hat in den letzten Jahren ihren Bestand fast auf 6000 Stück erhöht. Doch darf sich die Hof- und Staatsbibliothek in München eines Besitzes von mehr als 21000 Wiegendrucken rühmen. Es wurden insgesamt 145 484 Inkunabeln inventarisiert. Vierteljahrsregister zum Börsenblatt für den Deutsche« Buchhandel. — Der heutigen Nummer 174 des Börsenblatts liegen das Inhaltsverzeichnis zum zweiten Vierteljahr 1911 (April bis Juni) und die beiden Titel zum zweiten Bande des aufenden Jahrgangs bei. Personalnachrichten. «estorben: am IS. Juli in Wien Herr Karl Trusen im 8V. Lebens jahre. Der Verstorbene trat in den sechziger Jahren als Kom pagnon in die Buchhandlung Ludwig ein, die I8S1 von Franz Hossmann aus Tyrnau gegründet und nach dessen Tod <I8S4> an seinen Kompagnon Wilhelm Ludwig verlaust worden war. Nach kurzer Zeit schon trennten sich Ludwig und Teusen, und letzterer führte die schon damals in der Wiedncr Hauptstraße befindliche Buchhandlung unter seinem Namen sort. Teusen hatte das Geschäft vom Jahre I8S7 bis I8SS inne und übergab es dann seinem Schwiegersohn Friedrich Bauer. Nachdem es kurze Zeit im Besitze des Herrn Oswald Möbius gestanden, ging es an Bernhard Stern und später an dessen Witwe Antonie Stern über. Sprechsaal. Minderwertigkeit des deutschen Sortimenters. Zu den beiden Artikeln in Nr. 166 des Börsenblatts von den Herren Kollegen Kiepenheuer und Worm möchte ich mir einige Worte erlauben: Ganz unrecht hat Herr vr. Stahr mit seinen Ausführungen nicht, der als Nichtbnchhändler natürlich nur die Wirkung, nicht aber die Ursache kennt und daher von seinem Standpunkt aus urteilt. Wie schwer es heute ist, einen wirklich tüchtigen Ge hilfen zu bekommen, werden wohl die meisten Herren Kollegen schon erfahren haben. Das liegt aber sehr einfach daran, daß heut zutage nur noch in Ausnahmefällen junge Leute mit der nötigen Schulbildung und dem notwendigen Interesse als Lehrlinge ein- treten und unsern Beruf erlernen, da im Sortiment die Gehälter miserabel und die Aussichten auf Erlangen einer Lebensstellung gleich Null sind. Wer noch etwas leistet und seine Zukunft im Auge behält, tritt lieber, sobald sich eine günstige Gelegenheit bietet, zu einem anderen Beruf über. Solange der Sortimenter nicht sein Personal entsprechend den gestellten Anforderungen bezahlen kann, wird es immer schlechter werden und vielleicht schließlich dazu kommen, womit man bereits vielfach Versuche angestellt und was Herr Stahr angedeutet hat, nämlich junge Damen einzustellen. Ob dabei aber, außer der billigeren Arbeits kraft, eine Wendung zur Besserung eintritt. ist doch recht zweifel haft. Die Gehälter, die der Sortimenter heute zahlt, machen, so wenig ausreichend sie als Bezahlung für die verlangte Arbeit sind, zusammen mit der Miete, Beleuchtung, Abgaben usw. bereits 20 bis 25 Prozent des Gesamt-Brutto-Umsatzes aus. Der Durchschnitt des dem Sortiment gewährten Rabatts beträgt 28—30 Prozent, wovon noch 5 Prozent für Kommissions- und Portospesen von vornherein abgehen, also 23—26 Prozent Brutto- Verdienst, denen Unkosten von 20—25 Prozent gegenüberstehen- wobei Ausfälle und Verzinsung noch gar nicht gerechnet worden sind. Der Sortimenter setzt also entweder zu, oder er deckt ge rade die Unkosten und muß seinen Lebensunterhalt, zum Schaden des eigentlichen Berufs, des Buchhandels, dem er nicht seine volle Kraft widmen kann, durch den Vertrieb von Nebenartikeln usw. zu erwerben suchen. Solange dem Sortimenter also nicht ein Rabatt von 36—40 Prozent, der den heutigen Verhältnissen entsprechen dürfte, von seiten der Verleger durchweg gewährt wird, kann dieser aus Selbsterhaltungstrieb seine Angestellten nicht besser besolden, und solange hier nicht Wandel geschaffen wird, ist auf kein besseres Personal zu rechnen. Das Buch wird immer mehr zur Ware in des Wortes vollster Bedeutung herabsinken und nach dem gewährten Rabatt, nicht aber nach seinem eigent lichen Wert gekauft werden! Ein Keil treibt eben den andern! Möchten doch die großen Herren Verleger, die es heute noch in der Hand haben, nicht achtlos an den Klagen des Sortiments vorübergehen oder in jedem Sorti menter, der aus Liebe zu seinem Beruf, den er von Tag zu Tag tiefer hinabsinken sieht, warnend und bittend sich vernehmen läßt, nur einen unbequeme» Querulanten sehen! Möchten sie bedenken, daß nur ein arbeitsfreudiges Sortiment ihnen und ihrenJnter- essen dienlich sein kann! Tilsit. Hans Kaptuller.
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