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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.07.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-07-24
- Erscheinungsdatum
- 24.07.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191107244
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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8540 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. —.Sprechsaal. 169. 24. Juli 1911. Jedes Exemplar des Börsenblatts erfordert an Herstellungskosten jährlich ca. 30 d. h. 800 Exemplare kosten 24 000 Diese 800 Exemplare würden bei dem jetzigen Bezugspreise des Börsen- blatts 8000 erbringen; es kosten also die 800 Mitglieder, die bis jetzt das Börsenblatt nicht bezogen haben, den Börsenverein von vornherein 16 000 die von der zu erwartenden Erhöhung der Einnahmen abgehen. Es ergibt sich daraus die eigentümliche Tatsache, daß vom pekuniären Standpunkte betrachtet, natürlich nicht vom idealen, der Austritt dieser Mitglieder aus dem Börsen- verein wünschenswerter erscheint als ihr Verbleiben. Mit dem zweiten Punkt: Frische Luft in die Redaktion erklären wir uns gern einverstanden und sprechen die Hoffnung aus, daß es nicht nur bei dem Wunsche bleiben möge. Auch der dritte und fünfte Punkt: Liberalere Ausstattung der Inserate, das Beilegen auch illustrierter Beilagen ist einer Erwägung wert, wir können aber kaum glauben, daß die Zahl der Inserate dadurch erheblich zunehmen wird. Namentlich die illustrierten Beilagen werden kaum in kurzer Zeit hergestellt werden können, es wird auch die Korrektur an den Auftraggeber mehrmals geschickt werden müssen, so daß solche Beilagen nur dann für den Verleger etwas Erwünschtes sein werden, wenn die Herstellung gar keine Eile hat. Der vierte Punkt, die Erhöhung des Preises der Inserate, ist ja freilich immerhin eine heikle Sache. Wenn man eine Reform macht, die den Auftraggebern eine größere Beteiligung an den Inseraten schmackhafter machen soll, so ist es doch peinlich, wenn man dem Auftraggeber sagt: du hast mein Blatt bis jetzt zu wenig zum Inserieren benutzt, ich bitte dich, dies jetzt häufiger zu tun, ich werde dafür den Preis höher stellen. Trotzdem ist dies ein Punkt, über den sich reden läßt, denn der jetzige Preis ist ein sehr mäßiger und schon lange bestehender, der alle Er Höhungen der Satz« und Druckpreise bis jetzt überdauert hat. Diese Erhöhung des Preises will der Börsenverein so vor nehmen, daß er die jetzt dreimal gespaltene Seite in vierspaltige Seiten umgestaltet. Die Erhöhung würde in vielen Fällen ja keine so große sein, vorausgesetzt, daß das Format des Börsen- blatts entsprechend vergrößert wird. Ist dies nicht oder nicht in genügendem Maße der Fall, so würde die Verteuerung allerdings erheblicher werden. Einspaltige Inserate würden dann gar nicht mehr gewählt werden können. Auch bei den Bücher Gesuchen und -Angeboten würde die Erhöhung sehr fühlbar werden. Was bei diesen bis jetzt auf einer Zeile Platz fand, würde durchgängig zwei Zeilen erfordern, d. h. der Preis würde sich verdoppeln. Ist auch, wie schon angeführt, die höhere Belastung keineswegs dazu angetan, die Inserenten zu veranlassen, mehr zu inserieren, so wird doch diese Erhöhung allgemein als eine berechtigte anerkannt werden müssen. Ist nun der Hauptzweck der Reform, einen weiteren Rückgang der Erträge des Börsenblatts zu verhindern und eine Erhöhung der Beträge herbeizuführen, auf dem vorgeschlagenen Wege zu erreichen? Uns scheint es, daß der Erfolg wenigstens ein sehr zweifelhafter ist. Wie schon oben ausgeführt, ist der Verleger immer mehr genötigt, durch kräftige Mittel — namentlich direkte Bearbeitung des Sorti menters — für Absatz seines Verlages zu sorgen. Daß durch den täglichen Erhalt des Börsenblatts — was bei den größeren Firmen ja auch heute schon der Fall ist — die Versendung von Zirkularen dem Verleger unnötig erscheinen wird, ist kaum an- zunehmen, um so weniger, als der Verleger ja gar keine Gewähr hat, daß der Sortimenter das Börsenblatt auch dauernd liest. Deshalb ist also eine größere Benutzung des Börsenblatts zu Inseraten lediglich in Folge der Versendung an alle Börsen vereinsmitglieder nicht zu erwarten. Erscheinen nun die Mittel, die vorgeschlagen sind, nicht als zweckmäßig, so hat der Ausschuß sowie der Vorstand ein Recht, von uns zu verlangen, daß wir nicht bloß kritisieren, sondern auch positive Vorschläge machen. Wir schlagen vor, entweder Er höhung des Inseratenpreises von 10 auf 12'/, oder 15 H, vielleicht in Verbindung mit der Erhöhung des Preises für das Börsenblatt von 10 auf 15 ^ für Mitglieder, bzw. von 20 auf 30 für Nichtmitglieder und des Mitgliedsbeitragcs für den Börsenverein von 6 auf 8 Eine Erhöhung des Inseratenpreises von 10 auf 12'/, oder 15 H würde nach dem heutigen Stande eine Mehr- einnahme von 94 500 bzw. 189 000 bedeuten, und diese Er höhung würde unseres Erachtens nicht die geringste Verminderung der Inserate mit sich bringen. Eine Erhöhung des Börsenblattpreises von 10 auf 15 ^ bzw. für Nichtmitglieder von 20 auf 30 würde wiederum eine Mehr einnahme von 23 360 ^ bringen, ohne daß nur ein Exemplar des Börsenblattes weniger abgesetzt würde. Aber selbst die Möglich, keit eines kleinen Rückgangs braucht uns nicht zu schrecken, denn an jedem Exemplar, das wir weniger absetzen, würde der Börsen- verein 20 bzw. 10 ^ Druckkosten sparen. Auch die Verleger brauchte dies nicht zu stören, da diejenigen Handlungen, die das Börsenblatt wegen der geringen Erhöhung des Preises ab- bestellen, kaum für den Vertrieb in Frage kommen. Die Er höhung des Mitgliedsbeitrags von 6 auf 8 würde für den Börsenverein eine Mehreinnahme von ca. 700) ^ ausmachen, und auch hier ist ein Rückgang an Mitgliedern bei einer so kleinen Erhöhung nahezu ausgeschlossen. Die Vorschläge, die wir machen, sind ohne weiteres zu ver wirklichen und gewähren eine sofortige Erhöhung der Einnahmen. Es ist dazu weder ein verstärkter Ausschuß noch eine kostspielige Hauptversammlung notwendig, und es bleibt dem Börsenvereins vorstand unbenommen, während er die Wirkung dieser Änderungen abwartet, weiter ruhig den Börsenblattausschuß an der Um gestaltung des Börsenblattes arbeiten zu lassen, ohne die Sache zu überhasten und ohne die Gefahr eines Fehlschlages, da der jetzige Hauptzweck der Reform, die finanzielle Besserstellung des Börsenblatts, durch Verwirklichung unserer Vorschläge erreicht werden dürste. Ob es erwünscht ist, eine Reform des Börsenblatts in großem Stile zu versuchen, d. h. über das von dem Ausschuß Geplante hinaus, ist zweifelhaft; aus den Erwägungen, daß eine solche Reform vorläufig große Mehrausgaben erfordern würde, während doch gerade Mehreinnahmen erreicht werden sollen, scheint es augenblicklich unnötig, hierauf einzugehen. Berlin, den 15. Juli 1911. Der Vorstand der Vereinigung der Berliner Mitglieder des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler. Wilhelm Koebner. Georg Eggers. R. L. Prager. Paul Nitfchmann. Sobald das Geld im Kasten klingt..... Uns wird folgender Fall zur Kenntnisnahme und Erörterung an dieser Stelle unterbreitet: Ein Chemnitzer Verleger sandte verschiedenen Zeitungen, unter anderen auch der Allgemeinen Zeitung in Chemnitz, ein Sonder- Heft seiner Zeitschrift, das ausschließlich der textilen Industrie Sachsens gewidmet ist, mit der Bitte um Besprechung. Darauf ging ihm von der Redaktion des genannten Chemnitzer Blattes unter gleichzeitiger Rückgabe des gesandten Heftes die Mitteilung zu, daß »nach Rücksprache mit den Herren Verlegern sich an dem prinzipiellen Standpunkte, nur diejenigen Zeitschriften im redaktionellen Teil gesondert zu be- sprechen, deren Verlag auch gleichzeitig in dem Blatte inseriere, bisher nichts geändert habe«. Man ist zu der Bemerkung versucht, daß es dann zu dieser Änderung höchste Zeit ist. Denn wenn es selbstverständlich auch in das Ermessen einer Zeitung gestellt ist. ob sie von irgend einer literarischen Erscheinung »gesondert« Notiz nehmen will oder nicht, so sollte man doch meinen, daß für ihre Entschließung andere Gründe maßgebend sein müßten, als sie in der Rücksicht auf den Inseratenteil liegen. Bekanntermaßen ist es mit der Berichterstattung über literarische Erscheinungen in unseren Tageszeitungen im Gegen- satz zu der Ausdehnung, die dem Theater-, Vereins-, Sport- und sonstigen Nachrichtenwesen eingeräumt wird, überhaupt schlecht be stellt, da das, was auf diesem Gebiete geleistet wird, nurin Ausnahme- fällen über den Abdruck von Waschzetteln hinausgeht. Als im Interesse des Publikums liegend, dem doch eine Zeitung in erster Linie zu dienen hat, wird die Aufnahme einer Bücherbesprechung erst dann angesehen, wenn der Verleger »gleichzeitig« auch den Inseratenteil benutzt. Zeitungen, die in derartigen rein kapitalistschen Grundsätzen ihre Stellung zur Literatur kundtun, sollten sich aber auch nicht darüber wundern, daß man ihren Versicherungen, allzeit nur das Interesse der Allgemeinheit im Auge zu haben, erst dann Glauben schenkt, wenn man »gleichzeitig« dafür bezahlt wird. Red.
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