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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.07.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-07-24
- Erscheinungsdatum
- 24.07.1911
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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169 24. Juli 1911. Nichtamtlicher Teil. »ürsendlaLt s. i». L-LMi. Suchhsao«. 8539 Kleine Mitteilungen. Postnachnahmeseudungen mit dem Vermerke »Lofort zurück!« — Bei Postnachnahmeseudungen mit dem Vermerk »Sofort zurück« konnte bisher, wenn der Empfänger bei der ersten Vorzeigung nicht angetroffen wurde, die Einziehung des Nachnahmebetrages auf einem der weiteren Bestellgänge versucht werden. Dieses Verfahren soll künftig aus Anlaß von vor gekommenen Unzuträglichkeiten nicht mehr geübt werden. Nach einer Verfügung des Reichspostamts sollen von jetzt ab Nach nahmesendungen mit dem Vermerk »Sofort zurück« unverzüglich an den Absender zurückgesandt werden, wenn der Empfänger bei der ersten Vorzeigung nicht angetroffen wird und weitere Vor- zeigeversuche aussichtslos erscheinen. Buchhändlers Lehrjahre. — Was im Börsenblatt vom 17. Juli steht und dort Friedrich Perthes zugeschrieben wird, nämlich der Spruch am Hause »An Gottes (Gothas) Segen Ist alles gelegen« trifft auf Robert Kittler zu. Friedrich Perthes war 1842 schon längst nicht mehr in Hamburg. Man erzählte sogar — natürlich kann ich für die Wahrheit nicht einstehen —, daß Robert Kittler den schon vollzogenen Ab schluß der Versicherung hätte beschwören müssen, weil die hiesige Agentur der Gothaer Versicherung mit allen Papieren unerwartet schnell ein Raub der Flammen geworden wäre. Jedenfalls steht der Spruch heute noch am Kittlerschen Hause in der Bergstraße. Sicher ist auch, daß K. die erhebliche Police ausbezahlt erhalten hat, während die meisten Hamburger damals keine Versicherungs summen erhielten, weil die große Assekuranz - Kompanie, bei der sozusagen ganz Hamburg versichert war, fallierte. Hamburg, 1V. Juli 1911. Justus Pape. Personalnachrichten. Ordensverleihung. — Dem Direktor am Kaiser-Wilhelm- Dank und Mitinhaber der Verlagsanstalt »Kameradschaft« zu Berlin, Herrn Robert Gersbach, wurde vom Herzog zu Sachsen- Coburg und Gotha das Ritterkreuz II. Klasse des Sachsen- Ernestinischen Hausordens verliehen. Ferd. Neubürger f. — Im Alter von 77 Jahren ist in seiner Vaterstadt Dessau Ferd. Neubürger gestorben. Während seine Gedichte und Dramen nur geringe Beachtung fanden wurden seine historischen Romane, vor allem der 1899 erschienene Roman: »Der Reichskanzler in Kissingen«, in dessen Mittelpunkt das Kullmannsche Attentat auf Bismarck steht, vom Publikum beifällig ausgenommen. Sprechsaal. Zur Reform des Börsenblattes. In der außerordentlichen Versammlung der Vereinigung der Berliner Mitglieder des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler am 10. Juni d. I. ist die Frage der Reform des Börsenblattes eingehend beraten worden, und die Versammlung hat den Beschluß gefaßt, oie Gesichtspunkte, die in der Diskussion sich geltend ge macht haben, der Öffentlichkeit des Buchhandels zu übergeben. Der Ausschuß für das Börsenblatt und der Vorstand des Börsenvereins haben die Reform vor allem mit dem Rückgang der Inserate und der Befürchtung, daß dieser Rückgang ein dauernder sein werde, begründet, und haben geglaubt, Vorschläge machen zu können, die eine Gewähr für die Abstellung dieser Übel bieten. Auf welche Ursachen ist der Rückgang zurückzu führen? Dieser Rückgang rührt wohl daher, daß die Jnserat- aufgeber eine verminderte Wirkung ihrer Anzeigen verspürt haben. Die Tatsache steht fest, nicht aber so ihre Ursachen. Diese sind einmal in der großen Überproduktion zu suchen, die von dem einzelnen Sortimenter gebieterisch fordert, daß er bei Bestellungen sich jedes Mal fragt, welche Aussicht des Absatzes das betreffende Buch bietet. Aus dieser Zurückhaltung des Sortimenters erwächst die Notwendigkeit für den Verleger, behufs Erzielung von Absatz oder wenigstens, um Bestellungen zu bekommen, sich direkt durch Rundschreiben an das Sortiment zu wenden. Ebenso ist der Antiquar durch die immer schwächer werdende Wirkung der Büchergesuche im Börsenblatt genötigt, auf andere Weise zu versuchen, die ihm erforderlichen Antiquaria zu erlangen. Sind diese Gründe auch nicht zwingende, so wird man sie doch nicht als unwahrscheinlich bezeichnen können. Welche Mittel zur Abhilfe werden uns vorge schlagen? 1. Gratisversendung des Börsenblatts an jedes Mitglied des Börsenvereins direkt durch die Post durch Wiedereinführung des Postdebits. 2. Frische Luft in die Redaktion; 3. Liberalere Ausstattung der Inserate; 4. Erhöhung des Preises der Inserate; 5. Gestattung illustrierter Beilagen. Was die unentgeltliche Lieferung des Börsenblatts an jedes Mitglied betrifft, so muß an sich dieser Gedanke einem jeden Börsen vereinsmitglied willkommen sein. Es ist ja eigentlich nur sachgemäß, daß jedes Mitglied einer Organisation auch das Organ dieses Verbandes erhält und liest. Nun ist freilich die Gratislieferung nur cum xi-aoo salis zu verstehen, insofern, als der jetzige Preis des Börsenblatts auf den Mitgliedsbeitrag geschlagen werden soll, und dazu noch die Überweisungsgebühr an die Post mit etwa 6 bis 7 ^ kommt. Der Mitgliedsbeitrag wird dann also gegen 25 .k betragen, wogegen allerdings das Börsenblatt täglich per Post den einzelnen Mitgliedern des Börsenvereins geliefert wird. Da die Reform aber doch eine wesentlich finanzielle sein soll, so muß man diesem Vorschläge der sogenannten Gratis lieferung des Börsenblattes an alle Mitglieder des Börsenvereins doch mit etwas Vorsicht gegenübertreten. Nach den Mit teilungen, die uns geworden sind, sind nur etwa 800 Mit glieder des Börsenvereins Nichtbezieher des Börsenblatts. Diesen 800 Mitgliedern würde also das Börsenblatt aufgedrängt werden, das sie bisher nicht bezogen haben. Die Gründe für den Nichtbezug können die verschiedensten sein. Es gibt erstens eine große Anzahl Firmen, die mehrere Besitzer haben, die aber nur eines Exemplars des Börsenblatts bedürfen. Es gibt dann eine Anzahl kleinerer Verleger, die der Inserate und der Ehre wegen Mitglieder des Börsenvereins sind, aber für das Börsenblatt wenig Interesse haben. Auch eine ganze Anzahl kleinerer Sortimenter wird dazu gehören, die mit einem oder mehreren Kollegen das Börsenblatt zusammen lesen, was ihnen für ihre buchhändlerischen Zwecke vollständig ausreichend erscheint. Was wird nun die Folge davon sein, daß das Börsenblatt allen denen, die bisher geglaubt haben, es entbehren zu können, übersandt wird? Ein Teil von ihnen, namentlich diejenigen, die einer Firma angehören, die mehrere Besitzer hat, werden wahrscheinlich aus dem Börsenverein aus treten, wenn der Jahresbeitrag von 6 auf das Vierfache steigt; andere werden, ohne für das Börsenblatt eine Verwendung zu finden, den Beitrag zahlen und die Sekretierung des Börsen blatts, die doch aufrecht erhalten werden soll, in Frage stellen! Wenn auch der Abonnementspreis (für Nichtbuchhändler) sehr hoch, also mit 100 oder noch mehr angesetzt würde, so wäre dadurch doch für gesperrte Schleuderer, für Warenhäuser, Klubs usw. die Möglichkeit gegeben, das Börsen blatt gegen den Willen des Vorstandes zu erhalten, und die Höhe des Abonnementspreises könnte dadurch verringert werden, daß mehrere Interessenten sich zum Bezüge eines Exemplars vereinigen. Vor allem aber wäre dadurch das Prinzip der Sekretierung durchbrochen und zu befürchten, daß dann auch Buchhändler sich durch Aussicht auf einen Gewinn oder durch Pression von Kunden dazu bewegen ließen, ihr Exemplar des Börsenblattes für einen billigeren Preis, als den der Post, abzu geben. Daß ein großer Teil der jetzigen Nichtmitglieder dem Börsenverein beitreten wird, ist kaum anzunehmen, denn der Verbilligung des Börsenblatts steht der erhöhte Mitglieder beitrag gegenüber. Ein wesentlicher Punkt aber, der hier sehr ins Gewicht fällt, und den weder der Börsenvereinsvorstand noch der Ausschuß für das Börsenblatt erwähnt hat, sind die Mehrkosten, die diese 800 Mitglieder, wenn sie wirklich Mitglieder bleiben und das Börsenblatt erhalten, dem Börsenverein verursachen. 110V*
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