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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.07.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-07-17
- Erscheinungsdatum
- 17.07.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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8344 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. ^ 163, 17. Juli 1911. den Versuch gemacht haben, die Lehrerschaft der allgemeinen Volks- und Bürgerschulen zu gunsten der Einführung ihrer Ver lagsartikel in den Schulen zu beeinflussen. Die Landesschulbehörden werden deshalb ersucht, den unter stehenden Schulleitungen und Direktionen sowie der Lehrerschaft der allgemeinen Volks- und Bürgerschulen die Bestimmungen des h. a. Erlasses vom 30. Jänner 1898, Z. 707, womit die Agitation für die Verbreitung von Schulbüchern untersagt wurde, sowie jene des § 126 der Schul- und Unterrichtsordnung eindringlichst — und der Lehrerschaft unter Hinweis auf die eventuellen diszi plinären Folgen — in Erinnerung zu bringen. Sollten einzelne Verleger selbst oder durch Vereine oder Zwischenpersonen unter Versprechungen irgend welcher Art die bei ihnen erschienenen Lehrbücher in den Schulen einzuführen suchen, so würde den betreffenden Büchern die h. a. Approbation unnachsichtlich vorenthalten, beziehungsweise entzogen werden. Die Schulaufsichtsorgane sind anzuweisen, dieser Angelegenheit die regste Aufmerksamkeit zuzuwenden und jeden ihnen zur Kenntnis gelangenden Versuch einer unerlaubten Verbreitung von Lehrbüchern zur Anzeige zu bringen.« Personalnachrichterr. 2r. Paul Huber -j-, — Uber den Lebensgang des so jäh aus dem Leben geschiedenen Berufsgenossen (vgl. Nr. 162) lesen wir in der »Allgäuer Zeitung«: Herr vr. Paul Huber wurde geboren am 2. Juni 1876 als der Sohn des Verlagsbuchhändlers und Buchdruckereibesitzers Ludwig Huber in Kempten. Während der Jahre 1885—1893 besuchte er das humanistische Gymnasium in Kempten, diente dann beim !. Feldartillerieregiment in München als Einjährig.Freiwilliger und war zugleich an der dortigen Universität immatrikuliert. In den Jahren 1894—96 machte er sich im väterlichen Geschäfte mit dem Buchhandel vertraut; seine Kenntnisse vervollkommnete er in der Firma des hochangesehenen Buchhändlers K. I. Trübner- Straßburg und vertiefte gleichzeitig seine wissenschaftliche Bildung an der dortigen Universität. Nach dieser mehr praktischen Ausbildung verlegte er sich wieder ganz auf das ernste Studium an den Universitäten Heidel berg und Wien, ließ aber dabei seine fachmännische Weiterbildung nie ganz aus dem Auge. Er war durchaus kein Feind studenti schen Lebens und Treibens, was ihn auch bei der katholischen Studentenvereinigung Ottonia-München aktiv werden ließ. Im Sommer 1898 siedelte er nach Leipzig über, um dort ausschließlich das Studium philosophischer und staatswissenschaft licher Disziplinen zu betreiben. Er trank reichlich aus dieser Schale, gereicht von Männern, deren Namen in der wissenschaft lichen Welt einen hohen Klang haben; wir nennen hier nur einen Bücher, Stieda, Ranke, Wundt usw. Am Ende des Wintersemesters 1899/1900, am 19. März (Josephstag) 1900, rief ihn der plötzliche Tod seines Vaters nach der Heimat zur Leitung des damals schon weit verzweigten väter lichen Geschäftes. Bis zum Jahre 1907 blieb das ganze Unter nehmen in den Händen der Frau Cornelie Huber; im Herbste dieses Jahres, als sein jüngerer Bruder und jetziger Alleininhaber der Jos. Köselschen Firma zum Traualtar schritt, ging es auf deren Söhne vr. Paul und Hermann Huber über. Der erst Fünfundzwanzigjährige begann seine geschäftliche Tätigkeit mit der Ausgestaltung der »Allgäuer Zeitung«, die als bald ein neues Gewand annahm, in größerem Format und bald auch in dreifacher Auflage erschien und heute nicht bloß zwei Schwester- und Nebenblätter (»Lindauer und Kaufbeurer Volks zeitung«) ihr eigen nennt, sondern auch eine angesehene und ge achtete Stellung in der großen Reihe der bayerischen Zentrums blätter einnimmt. Der hohe Sinn und das ideale Streben des Verblichenen aber gingen viel weiter und haben ihren weithin erkennbaren Ausdruck gefunden in der Gründung jener Monatsschrift, die unter der Devise »Hochland, hohen Geistes Land, Sinn dem Höchsten zugewandt« im Oktober 1903 zum erstenmal hoffnungsfroh und wagemutig, aber auch wohlgerüstet hinauszog. Wie immer man »Hochland« im ganzen und einzelnen beurteilen mag, mit dem Namen Muths wird der vr. Paul Hubers genannt werden, wenn die Ent wickelung der modernen Literatur und der Anteil des Katholizismus daran geschildert wird. Weiterschreitend auf dem Wege nach vorwärts erstand 1906 unter der Ägide des nunmehr Verstorbenen die »Sammlung Kösel«, die in abgeschlossenen kürzeren Ab handlungen eine wahre Fundgrube für alle Gebiete des mensch- lichens Wissens ist und d,e Kenntnis älterer, zum Teil vergessener Geistesschätze übermittelt. Eine seiner letzten Unternehmungen war die »Bibliothek der Kirchenväter«, jener großangelegten christ lichen Klassikersammlung, mit deren Herausgabe die Firma schon unter dem Großvater und dem Vater des Verstorbenen ihren Ruhm begründete. Im Jahre 1901 erwarb vr. Paul Huber trotz der so umfang reichen Arbeiten, die seiner nach dem Tode des Vaters harrten, mit der Abhandlung »Der Haushalt der Stadt Hildesheim« den Doktorgrad der philosophischen Fakultät Leipzig. Neben den geschäftlichen Arbeiten, die ohnehin schon sehr hohe Anforderungen an die wohlgeschulte Manneskraft stellten, fand Herr vr. Huber noch immer Zeit zu fruchtbarer öffentlicher Tätigkeit. Mit lebhaftem Interesse verfolgte er die Entwicklung des Kommunalwesens seiner Vaterstadt und erwarb sich dadurch das Vertrauen seiner Mitbürger in so hohem Maße, daß er 1908 in das Kollegium der Gemeindebevollmächtigten gewählt wurde. Außerdem war der Verstorbene Kassierer des Kathol. Gesellen vereins und eifriger Förderer der Sache des Kathol. Vereins- Hauses. Dank seiner kaufmännischen Gewandtheit und seiner strengen Objektivität wurde er 1909 mit dem Amte eines König!. Handelsrichters betraut. Hermann Senator -f-. — Der Geheime Medizinalrat Pro fessor vr. Hermann Senator ist am 11. Juli in Tegel im 77. Lebensjahre gestorben. Die wissenschaftlichen Leistungen des verdienstvollen Klinikers bewegen sich auf den Gebieten der Physiologie, Pathologie und inneren Medizin, die er durch bedeutsame, in viele Sprachen übersetzte Arbeiten bereichert hat. Obenan stehen seine »Unter suchungen über den fieberhaften Prozeß und seine Behandlung« (1873), die in mehrere Sprachen übersetzte »Albuminurie im ge sunden und kranken Zustande« (1882; 2. Ausl. 1890), die Bearbei tung der Harnuhr in v. Ziemßens Handbuch und die »Er krankungen der Nieren« in Nothnagels Handbuch. 1872 trat er in die Redaktion des »Zentralblatts für die medizinischen Wissen schaften« ein. Außerdem war er Mitherausgeber zahlreicher wissenschaftlicher Blätter und mit S. Kammer Herausgeber des großen Werkes »Krankheit und Ehe« (1904). Sprechsaal. Abbestelltc Zeitschriften. Mitte März bestellte ich, wie üblich, meine Zeitschriften für das zweite Quartal zur Fortsetzung, darunter auch eine in Mün chen erscheinende Zeitschrift. Mein Abonnent kündigte jedoch das Abonnement rechtzeitig, wovon ich dem Verlag sofort Mitteilung machte. Trotzdem expedierte derselbe die Zeitschrift gegen bar und verweigert die Nückeinlösung mit folgender Motivierung: »Bedaure, nur Kunden gegenüber, die sich für meinen Verlag besonders verwenden, rückeinlösen zu können. Ihre Abbestellung traf erst nach geschehener Auslieferung ein.« Infolge meines Hinweises auf die Verpflichtung zur Rück nahme gemäß § 10b der buchhändlerischen Verkehrsordnung teilte mir der Verleger mit, »daß es sich bei der Bestimmung des 8 10 der buchhändlerischen Verkehrsordnung, wonach der Verleger ver pflichtet ist, fest oder bar zur Fortsetzung gesandte Zeitschriften in Rechnung oder bar zurückzunehmen, um unverlangt weiter zur Fortsetzung gesandte Zeitschriften handle. Er habe jedoch nur auf Verlangen geliefert«. Da es sich hierbei um eine grundlegende Bedeutung der Auffassung des 8 10b der Verkehrsordnung handelt, bitte ich die Herren Kollegen, trotz der Geringfügigkeit der in Frage kommenden Summe, um Bekanntgabe ihrer Meinung. Würzburg. -Emil Mönnich.
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