Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.12.1871
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1871-12-20
- Erscheinungsdatum
- 20.12.1871
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18711220
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-187112207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18711220
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1871
- Monat1871-12
- Tag1871-12-20
- Monat1871-12
- Jahr1871
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
4276 Nichtamtlicher Theil. 293, 20. December. Zahlen und Worten auf Soll und Haben eine Fülle der mannich- fachsten Gefühle, und die verwandte Stimmung klingt auch in uns an, wenn ein guter Zufall den starren Ziffern Sprache verleiht. Vielleicht, daß der Leser hier Aehnliches empfunden hat. Er war insgeheim Zeuge der stillen Wohlthätigkeit zweier trefflichen Männer, des wohlverdienten Festjubels einer braven Familie, und im Schein des brennenden Weihnachtsbaums und strahlender Mädchenaugcn blickte er dann auch mit erwachter Theilnahme auf die Worte im alten Hauptbuche: „An Pastor Senf 20 Thaler." Berlin, Weihnachten 1871. Karl Büchner. Die Erweiterung der Buchhändler-Lehranstalt. Einem soeben erschienenen Prospecte zufolge soll die hiesige Buchhändler-Lehranstalt, deren segensreiches Wirken bereits außer Zweifel steht, durch Errichtung einer höheren Abtheilung mit 3 jährigem Eursus erweitert werden. Da in Bildungsfragen in Deutschland eine ebenso seltene, wie erfreuliche Einmüthigkeit herrscht, so darf man kühn zum voraus behaupten, daß dieses Unter nehmen — gleich geeignet, dem deutschen Buchhandel zur Ehre, wie zum Vorthcil zu gereichen — allseitig mit ungetheilter Freude be grüßt werden wird. Daraus läßt sich sofort ebenfalls zum voraus die Wahrscheinlichkeit einer gleich allseitigen Unterstützung folgern, eine Hoffnung, von der wir wünschen, daß ihr die Erfüllung auf dem Fuße folgen möge. Was wir mit besonderer Freude betonen, ist der Umstand, daß das Unternehmen nicht in der Form einer erst zu erwägenden Idee uns entgegengebracht Wird, sondern gleich als fertige Thatsache. Mit männlicher Entschlossenheit legt die Direction dem deutschen Buchhandel und dem deutschen Volke, das die neue Anstalt benutzen und in seinem Interesse verwerthen soll, den Lehrplan vor, zugleich mit der Nachricht, daß Anmeldungen bereits angenommen werden. Zu so kühnem Entschlüsse konnte nur die Einsicht in die Nothwcndig- keit und Nützlichkeit des Unternehmens führen, womit die sichere Gewähr, daß sich die Anstalt werde erhalten können, gewissermaßen von selbst gegeben ist. Ueber das Bedürfniß beruhigt der Prospect schon durch den einfachen Hinweis auf die „vielfachen Anfragen, Welche alljährlich von auswärts an die Direction gestellt werden und welche an der hier schon seit 19 Jahren bestehenden Buch händler-Lehranstalt einen höheren Eursus voraussetzen". Noch mehr tritt dasselbe hervor in dem Hinweis auf die Thatsache, daß die entsprechende buchhändlcrische Vorbildung nur durch zwei ge trennt wirkende Anstalten, durch das Gymnasium einerseits und durch die Handelsschule andererseits, erlangt werden kann. Man kann dem nur hinzufügen, daß beide Anstalten trotzdem einer wahr haft buchhändlerischen Vorbildung nicht gerecht zu werden ver mögen, nicht bloß deshalb, weil sie getrennt und vereinzelt den Lehrstoff bieten, sondern vielmehr, weil beide sich auf Gegenstände erstrecken, welche dem Buchhändler nicht absolut nöthig sind, und weil beide solche Untcrrichtsgegenstände überhaupt nicht in sich aus genommen haben, welche gerade als Spezialfächer zu betrachten sind. Die neubcgründete und zu Ostern ins Leben tretende Anstalt wird demgemäß in vcrhältnißmäßig kürzerer Zeit für den buchhändlerischcn Beruf mehr leisten können, als jene beiden zusammen. Haben wir Spezialanstaltcn für andere Berufszwcige, warum soll nicht eine auch für unfern Beruf vorhanden sein, den edelsten unter allen, der neben der geschäftlichen Seite die ideale hat und für den Cul- turfortschritt von so eminenter Wichtigkeit ist? Der Gedanke einer Erweiterung unsererLehranstalt ist keines wegs neu. Schon im Jahre 1863 (vergl. Börsenbl. Nr. 47) stellte unser geehrter College G. W. F. Müller in Berlin den von vielen Seiten unterstützten Antrag der Begründung einer deutschen L)uch Händler-Akademie mit dem Sitze in Leipzig. Allerdings war nur ein einjähriger Eursus mit 30Lehrstunden und eine freiere, akademische Behandlung des Unterrichts in Aussicht genommen und zwar weniger für Solche, welche sich erst dem Buchhandel widmen wollten, als vielmehr für Gehilfen, welche Lücken ihrer Bildung aus zufüllen und ihr Wissen zu erweitern den Drang hätten; aber trotz dem treffen beide sowohl in der Idee, wie im Lehrplan und Sonstigem zusammen, so daß man sagen kann, die jetzt ins Leben tretende An stalt sei die verbesserte Verwirklichung der Idee Müllcr's. Wir sagen verbessert, weil wir es für richtiger halten, daß die Lehre der Praxis vorangehe, abgesehen davon, daß ein erweiterter Lehrplan festgestellt ist und die neue Anstalt unter Umständen auch von Ge hilfen mit Erfolg benutzt werden kann. Nur in der Wahl der Unter richtsfächer haben die Müller'schen Vorschläge darin etwas voraus, daß sie dieselben auch auf „Kunstgeschichte in Bezug auf Kunst- und Musikalienhandel" und auf „Preßgesehgebung und Verlagsrecht" ausgedehnt sehen wollten, wovon namentlich der ersterwähnte Punkt eine ernste Erwägung des Directoriums unserer Lehranstalt ver dienen möchte. Die Begründung des Müller'schen Antrags enthält überhaupt so Vieles, was auf den höheren Eursus unserer Anstalt paßt, daß der Artikel jetzt aufs neue Beachtung verdient; insbesondere werden die Abschnitte 5. und 6., betr. die Mittel für die Anstalt und für die Eleven, ein beherzigenswerther Wink für die neue Anstalt sein. Dieser selbst wünschen wir von Herzen Glück, Gedeihen, Erfolg! I. G. Findel. Miöcellen. Aus dem Verlag von C. H. Reclam sen. (Sep.-Cto.) hier liegen uns folgende neue Erzeugnisse für den buchhändlerischen Ge schäftsverkehr vor: I) Geschäfts-Taschenbuch für Buch händler. 1872. II. Jahrg. (Inhalt: Agenda u. Cassabuch. 2) Biographie von C. H. Strabel mit Portrait. 3) Verzeichniß der deutschen Hauptblätter in gcogr. Ordnung. 4) Statist.-geogr. Ueber- sicht von Elsaß-Lothringen. 5) Gehülfen-Vereine. 6) Gedenktafel der im deutsch-französischen Kriege gefallenen und dccorirten Kolle gen. 7) Buchhändler-Kalender. 8) Meß-Agiotabelle. 9) Univer- sitäts- u. Hauptstädte mit deutschen Buchhandlungen. 10) Die Leipziger Sortimenter chronologisch geordnet. 11) Die Leipziger Kommissionäre nach Anzahl ihrer Kommittenten geordnet.) 191 u. 48 S. mit Eisenbahnkarte von Deutschland und Taschenkalender. In Lnwdbd. m. Gummiband und Bleistift. Preis 15 Ngr. — II) Almanach für Buchhändler. 1872. I. Jahrg. Gleichen Inhalts wie das Geschäfts-Taschenbuch sub 2 —11. Mit einem Kärtchen von Elsaß-Lothringen. Preis 7^ Ngr. — III) Comptoir- Wandkalender 1872 mit Aufführung der wichtigsten buchhänd lerischen Geschäftsdaten und einer Meß-Agiotabelle. Auf Pappe gezogen. Preis 5 Ngr. — IV) Abreiß-Kalender 1872 mit Notizen über die Wechsel-Stempelsteuer und einem Buchhändler- Kalender. Preis 5 Ngr. Dies sind lauter praktische und nützliche Sachen, die das eifrige Bestreben ihres Herausgebers erkennen lassen, den täglichen Interessen des Buchhandels möglichst dienlich zu werden, und daher dessen anerkennender Aufnahme hiermit empfohlen sein mögen. In Jos. Graveur's Verlag (Gust. Neumann) in Neiße ist ein Tableau erschienen, das mittelst eines in der Mitte angebrachten Zeigers aufs allcrcinfachste und bequemste die Verhältnisse der alten und neuen Maße und Gewichte einander gegenüberstellt. Der Apparat kostet (auf Pappe gezogen) trotz seiner sauberen und soliden Ausführung nur 7H Ngr. und möchte sich namentlich zur Ver breitung unter dem Kleinhandel und den Hausfrauen eignen und in diesen Kreisen voraussichtlich mit Leichtigkeit in Massen absetzen lassen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder