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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.05.1889
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1889-05-20
- Erscheinungsdatum
- 20.05.1889
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- Deutsch
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^ 116, 20. Mm 1889. 2611 Nichtamtlicher Teil. Bericht des Vorstandes des Verbandes der Kreis- »nd Ortsverciue erstattet in der 11. Abgcordiicteii-Lersmiimliiufl zn Leipzig am 17. Mai 1889. Geehrte Herren Kollegen! Unsere nach außen hin bemerk bare Thätigkeit begann nnt unserem Rundschreiben vom 9. Juni v. I. Dasselbe sprach sich in scharfer und entschiedener Weise gegen den damaligen Beschluß des Leipziger Sortimenter-Vereins, wieder zu dem Rabattsatz von 100/g zurückzukehren aus, und empfahlen wir als allein und voll wirkendes Mittel, den Verlagshandel zu be wegen, nach Leipzig nur mit !5"/<, Rabatt zu liefern. Der bald folgende Beschluß des Börsenvereins - Vorstandes vom 28. Juni v. I. mit der Festsetzung eines allgemeine» Diskontes von 50/0 und die sich daraus entwickelnden Verhältnisse gaben uns Veranlassung, am 1. September ein neues Rund schreiben an die Kreis- und Ortsvereine zu richten. Wir drückten darin dem Börsenvereins-Vorstande unsere volle Zustimmung zu diesem Beschlüsse aus, da uns derselbe damals geeignet erschien, in unsere Rabattbewcgung Klarheit zu bringen. Wir empfahlen unfern Mitgliedern für die Durchführung des Beschlusses jetzt ihre ganze Kraft einzusetzen und zur Erreichung dieses Zieles die Vereinsthätigkcit in ausgedehnter Weise zu pflegen Besonders müßten die Vereinsmitglieder zum Eintritt in den Börsenverein veranlaßt werden und ferner sollten sich die Vorstände die Bildung von Ortsvereinen angelegen sein lassen. Auch ent wickelten wir dabei in ausführlicher Weise unsere Ansicht über das Verhältnis der Orts- und Kreisvereine zu einander, zum Verband und zum Börsenverein. — Auch die Frage der Wieder- ve.rkäufcr und der Buchbinder-Kommissionäre haben wir darin berührt und als ein zu erstrebendes Ziel ausgesprochen, daß nur der von uns als Buchhändler anzuerkennen sei, der Börscnvereins- Mitglied ist, und daß Sortimenter und Kommissionäre allen übrigen gewerbsmäßigen Wiederoerkäufern nur einen Höchstrabatt von 15"/<, geben dürfen. — Zum Schlüsse empfahlen wir in diesem unsere!» Rundschreiben vom 1. September den Vereinen die Annahme der von dem Kreisverband Rheinland-Westfalen entworfenen Ordnung für den Betrieb des Restbuchhandels. Dieser erfreuliche Weiterbau in unserer buchhändlerischen Gesetz gebung ist auch in unseren Verbänden teils übereinstimmend, teils besonderen Verhältnissen angepaßt, zur Annahme gelangt. Die Ablehnung des preußischen Staatsministeriums, seine Behörden anzuweisen, sich mit einem Skonto von 5°/g zu be gnügen, und der Beschluß der Vereinigung der Berliner Mit glieder des Börsenvereins an einem für Berlin geltenden Höchst rabatt von 100/o sesthalten zu müssen, gab uns am 1. Dezember erneuerte Anregung, uns an die Kreis- und Ortsvereine und ihre Mitglieder wenden zu sollen. Vor allem fühlten wir uns verpflichtet, unserem Börsenvereins-Vorstand unser vollstes Vertrauen für seine große und umfassende Thätigkeit auszusprechen; denn nur da, wo die erwärmende Sonne des Dankes und der Anerkennung leuchtet, arbeitet mau mit Freudigkeit und Opferwilligkeit. In diesem Rundschreiben vom 1. Dezember gaben wir dem uns nahe gelegten Gedanken Ausdruck, einen tüchtigen Publizisten zu gewinnen, der in unserm Interesse eine wohlbegründete und wohlerwogene Denk schrift ausarbeite, welche die Ausgabe hätte, die Regierungen, die Presse, die Reichs- und Landtags-Abgeordneten auszuklären und für unsere Bewegung zu gewinnen. Leider konnte dieser Ge danke nicht zur Ausführung gebracht werden; vielleicht gestatten es uns die Verhandlungen unserer gegenwärtigen Versammlung, Sie für die Verwirklichung dieser Sache in anderer, erweiterter Form zu gewinnen. — In demselben Rundschreiben forderten wir unsere Mitglieder auf, die Kommissionäre und ihre Helfers helfer, welche Schleuderfirmen bedienen, von der Auslieferungs liste mit ihren sämtlichen Kommittenten zu streichen. — Auch gaben wir zur Kenntnisnahme eine Göritzsche Weihnachtsanzeige und baten den Verlagshandel um seinen Schutz nicht nur gegen Schleuderfirmen wie Göritz und Epstein L Engelke, sondern auch gegen die von Berlin und Leipzig ausgehenden Preisunter bietungen in die Provinz. Unser Rundschreiben vom 1. Dezember schlossen wir mit den Worten: »Der Verlagshandel fällt und steht mit dem Sortimentshandel. Wenn der Verleger gesicherte und erfolgreiche Absatzgebiete haben will, muß er den Sortimenter schützen Zum mindesten darf aber der Sortimenter erwarten, daß die Wünsche und Anordnungen, die von seiten des Börsen- vereins-Vorstandes ausgehen, von dem Verlagshandel berücksichtigt werden; denn an der Spitze des Börsenvereins Vorstandes stehen einsichtsvolle und weitsichtige Verleger, die mit hervorragenden Sor timentern gemeinsam und gewissenhaft erwägen, was dem Wohle des Gesamtbnchhandels frommt und die gewiß nichts verlangen, was die freie Bewegung des Verlagshandels beeinträchtigt.« Unterm 6. Dezember gaben wir den Vorständen der Kreis- und Ortsvereine unsere Ansicht über die Wahl des Vereins-Aus schusses kund; wir glaubten entgegen den Vorschlägen des Wahl ausschusses in erster Linie an Herrn A. Krön er sesthalten zu sollen, und erst wenn wir die Gewißheit hätten, daß derselbe sich nicht für den Vereinsausschuß gewinnen ließe, empfahlen wir Herrn Francke-Bern, der bei der Wahl zur Ostermesse 1888 nächst dem ablehnenden Herrn Kröner die meisten Stimmen auf sich vereinigt hatte. Wie Sie wissen, hat wegen der ganz bestimmten Ablehnung des Herrn Kröner der Vorschlag des Wahlausschusses obgesiegt; es wurde Herr Justus Naumann-Leipzig gewählt, der selbstverständlich ebenfalls das vollste Vertrauen des ganzen Buchhandels genießt und der durch sein unerschrockenes und un abhängiges Handeln für unsere Bewegung sich die wesentlichsten Verdienste erworben hat. Für die Durchführung der Wahl des Vereinsausschusses er möglichten wir durch unser Rundschreiben vom 4. Januar d. I. eine am Vorabend der Wahl zu stände gekommene Vorbesprechung, die nahezu von allen abgeordneten Wahlmännern besucht war und in welcher in erschöpfender Weise die Wahlfrage und andere unsere Rabattbewegung betreffenden Angelegenheiten verhandelt wurden. In einer am folgenden Tage stattfindenden Sitzung wurde auch die besonders von Berlin angefeindete sogenannte Meißner sche Resolution vom 14. Januar von dem größeren Teil der nach Leipzig abgeordneten Vertreter der Kreis- und Ortsvereine beraten und unterzeichnet und am 15. Januar vom Börsenvereins-Vorstand veröffentlicht. Am 2l. Januar d. I. beschlossen die Leipziger Sortiments handlungen ebenfalls wie die in Berlin wieder auf die Rabatt grenze von lOO/o zurückzugehen; unterstützt wurden dieselben durch einen ansehnlichen Teil des Leipziger Verlagshandels. Nach diesen Ausnahmestellungen von Berlin und Leipzig waren wir nun mehr wie je auf den Schutz und die Rücksichtnahme des Verlagshandels angewiesen. Wir sprachen dies in einem Rund schreiben vom 25. Januar an die Vorstände aus und schlugen darin vor, einen Aufruf an den Verlagshandel zu erlassen, worin wir ihm vor allem unseren Dank aussprechen wollten, daß wesentlich durch seine Opferwilligkeit cs erreicht wurde, daß die Rabattbeschränkung sich im deutschen Buchhandel einführen konnte, daß bereits eine so große Anzahl von Verlagshandlungen sich bereit erklärt hatten, die Anweisungen des Börsenvereins-Vorstandes gegenüber den Schleuderfirmen zu befolgen und den gesperrten Handlungen nichts zu liefern. — Die mittlerweile erneut in gleicher Richtung sich bewegende Thätigkeit des Börsenvereins- Vorstandes, durch welche wiederum eine Reihe bedeutender Ver lagshandlungen gewonnen wurde, hat uns vorläufig von der Aus führung unserer Absicht abgehalten. Ganz ausgeben sollten wir indessen diesen Aufruf doch wohl nicht; denn auf der Opser- willigkeit des Verlagshandels und der Bereitwilligkeit, uns zu schützen, ruht ja der Erfolg unseres Kampfes. Wenn im Ver lagshandel kein Gemeinsinn vorhanden wäre, würde nicht nur unsere Bewegung für die Festhaltung des Ladenpreises, sondern
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