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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.07.1924
- Strukturtyp
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- 1924-07-25
- Erscheinungsdatum
- 25.07.1924
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ggzzv-xE-tt«. d. KIch». Redaktioneller Teil. Xr 173, 25. Juli lS24. Vorstandes von der Geschäftsstelle geliefert. Etwaige Wünsche von Vorstandsmitgliedern nach persönlicher Betätigung würden selbst verständlich auch immer von einer selbständigeren Geschäftsstelle unter Zurverfügungstellung des Materials berücksichtigt Werdern Die Ämter des Schatzmeisters und des Schriftführers im Vorstand entstammen ja noch der Zeit, in der die Herren des Vorstandes diese Arbeiten tatsächlich selber gemacht haben. Ich stimme, wie Sie sehen, in diesen Punkten im großen und ganzen mit meinen Kollegen vr. Oldenbourg und vr. Klink- hardt überein; ich gehe aber nicht so weit wie Herr vr. Klinkhardt, der an die Spitze der Geschäftsstelle »einen his zu einem gewissen Grade selbständigen Generaldirektor, der die Geschicke des Buchhandels zu leiten hätte», stellen möchte Ich halte das für viel zu weitgehend. Ich bin der Meinung: die Richtung für die Leitung der Geschicke des Buchhandels muß der Mann angeben, der von der Hauptver sammlung aus den Posten des Ersten Vorstehers gewählt ist. Er ist es, der mehr oder weniger seiner Amtsverwaltung den Stempel aufdrücken muß, wie das bisher auch immer geschehen ist, sodaß wir von einer Ära Kröner, einer Ara Meiner usw. reden können. Wir dürsen nicht dahin kommen, daß wir von der Ara eines bestimmten Geschäftsführers oder eines bestimmten Generaldirektors sprechen. Während auch Herr vr. Klinkhardt dem Generaldirektor die Mitgliedschaft im engeren Vorstande einräumt, bin ich der Meinung, daß die Spitze der Geschäftsstelle nur als beratender Teilnehmer den Sitzungen des Vorstandes oder den Verhandlungen der Aus schüsse beizuwohnen hat. Wie nun aber, meine Herren, entlasten wir die Hauptversammlung? Die Hauptversammlung kann entlastet werden durch die Schassung eines neuen Organs, das ich der Kürze halber und dem Beispiel anderer Vereine folgend mit »Vorstandsrat« bezeich nen will. Diesem Vorstandsrat sind bestimmte Befugnisse, die jetzt der Hauptversammlung zustehen, zu überantworten. Der Vor- standsrat wird vom Vorstand je nach Bedürfnis einberufen, aus alle Fälle vor jeder Hauptversammlung des Vereins. In dem Vor standsrat werden alle die Punkte beraten, die der Befugnis des Vorstandsrates unterstehen; aber er hat auch die einzelnen Punkte der Tagesordnung der Hauptversammlung zu beraten und hat darüber in dieser zu berichten. Ich habe die Überzeugung, daß die Hauptversammlung wohl immer sich den Entschließungen des Vorstandsrates, dem selbstverständlich der Vorstand des Vereins stimm berechtigt angehört, ohne allzu lange, vielfach nur für die Nichtanwcscnden bestimmte Diskussion anschließen wird. Selbstverständlich muß es der Hauptversammlung Vorbehalten bleiben, den Vorstand zu wählen, den vorgelegten Etat zu bewilligen, Ehrenmitglieder zu ernennen; aber alle übrigen Wahlen, wie die der Mitglieder der verschiedenen Ausschüsse, die ja hier immer verhältnismäßig viel Zeit erfordern, können wir dem Vorstandsrat überlassen. Wir wählen hier z. B. Mitglieder des Rech- nungsausschusscs. Ohne den Herren, die diese Ämter jemals bekleidet haben oder auch jetzt innehabcn, zu nahe zu treten, glaube ich doch, wir täten besser, die Revision der Kasse und des Rechnungswesens heutzutage einer Treuhandgesellschaft zu übergeben, wie das viele Vereine und nahezu alle großen Gesellschaften tun. Diese Treuhandgesellschaften können unangemeldet Revisionen vornehmen, ihnen werden zum Schluß des Jahres die Rechnungen und die Abschlüsse zur Prüfung vorgelegt, und vor allem: die ersahrenen Män ner einer solchen Treuhandgeselljchast können für uns die besten Berater in allen Steuersragen werden, die ja heute von ausschlag gebender Bedeutung sind. Gelingt es so, die Hauptversammlung zu entlasten und ihre Verhandlungen abzukürzcn, so gewinnen wir in der Haupt versammlung Zeit für andere Dinge, dann könnten wir es vielleicht im Börsenverein auch einmal erreichen, daß wir, wie in anderen Vereinen, hier Zeit für Vorträge gewinnen. Ich könnte es mir sehr gut denken, daß es uns allen willkommen wäre, wenn einmal ein Vertreter der graphischen Industrie uns hier über die neueste Entwicklung der Papierfabrikation einen Vortrag hielte, oder wenn ein Vertreter des Buchgewerbes einen zeitgemäßen Gegenstand aus seinem Fache behandelte, oder wenn ein Wissenschaftler der Uni versität Leipzig über ein uns alle interessierendes wissenschaftliches Problem spräche, oder ein Volkswirt über eine wirtschaftliche Frage. Ich habe die Überzeugung, daß dann diese Versammlungen, namentlich wenn wir zu ruhigeren Zeiten kommen, anregender werden und daß wir alle dankbar sein werden, wenn wir uns auf der Rückreise und daheim an derartige Darbietungen erinnern können. Und wie wird der Vorstandsrat gebildet? Aas ist nach meiner Meinung der Kernpunkt der gedachten Reorganisation. Der Vorstandsrat wird durch die Vertreter der Kreisvereine gebildet. Jeder Kreisverein schickt ein Mitglied und dessen Stellvertreter in den Vorstandsrat, und je nach der Mitgliederzahl des Kreisvereins wird bei Abstimmungen im Vorstandsrat die Stimme des Ver treters bewertet. Selbstverständlich muß dafür gesorgt werden, daß der Verlag auch in diesem Vorstandsrat in genügender Weise vertreten wird, da bekanntlich in den Kreisvcreinen das Sortiment dauernd die Majorität besitzt. Herr vr. Oldenbourg hat ja in seinem Vorschläge bereits daraus hingcwiesen, wie das erreicht weiden kann, nämlich dadurch, daß man den Vertretern des Verlages eine Stimmenzahl zuerkennt, die nach einem arithmetischen Verhältnis zu den vertretenen Sortimenterzahlen bestimmt wird. Wie wir aus dem Bericht des Vorstandes ersehen haben, ist es bisher nicht gelungen, die Zusammengehörigkeit der bestehen den Kreis- und Ortsvereine mit dem Börsenverein einheitlich zu gestalten. Das muß aber endlich einmal erreicht werden, und ich hoffe, daß, wenn der Börsenverein sich entschließen sollte, eine Reorganisation an Haupt und. Gliedern vorzunehmen, auch die noch fehlenden Kreisvereine sich dazu entschließen, ihre nach dem bekannten historischen Wort zuerkannten »berechtigten Eigentümlichkeiten« fallen zu lassen. Gelingt es, eine solche engere Verbindung der Kreisvereine mit dem Börsenverein herbeizuführen, so wird meiner Überzeugung nach das Leben in den Kreisvereinen sich reger und interessanter gestalten können; denn die Vertreter der Kreisvcreine werden in dauernder Fühlung mit dem Vorstande des Börsenvereins stehen und über alles unterrichtet werden, was im Vorstande und im Verein selbst vorgeht. Ich würde es auch für ganz berechtigt halten, wenn der Hauptverein, der Börsenverein, die Kreisvereine bei der Dockung der Ausgaben, die sie infolge ihrer Vertretung im Börsenverein haben, materiell unterstützte. In diesen Kreisver- einen könnte dann auch der Jungbuchhandel seine Ideen besser Vorträgen/ als es in Lauenstein oder im »Zopfabschneidcr« geschieht (Heiterkeit.) Ich glaube, daß bei einer Diskussion in den Krcisvereinen sich dann sehr bald zeigen wird, was von diesen Ideen realisierbar ist und was nicht. Eines würde allerdings bei der Durchführung dieser Ideen verschwinden: der Verband. Ich weiß nicht, ob ihm viele Tränen nachgewcint werden würden (Heiterkeit); denn in den Augen vieler ist der Verband doch immer noch das, als was er in den ersten Jahren seines Bestehens bezeichnet wurde, nämlich eine von den damaligen Reformatoren nicht beabsichtigte »Nebenregierung«. Ein Ausbau des Vorstandsrates nach den im Buchhandel vorhandenen Gruppen, etwa derart, daß er gebildet wird aus den Schulbüchcr- verlegern, den Bilderbücherverlegern, den Vertretern des reinen Verlages, dem Sortiment, dem Antiquariat u. a., halte ich für falsch und nicht für empfehlenswert. Ich vertrete die Ansicht, daß der Börsenverein sich im großen und ganzen nur um die den ge samten Buchhandel betreffenden Angelegenheiten kümmern sollte und daß es gut wäre, wenn die einzelnen Gruppen sich zwecks ihrer speziellen Interessen mit dem Berlegerverein oder mit der Deutschen Buchhändlergilde in Verbindung setzen würden. In dem diesjährigen Geschäftsbericht der Deutschen Buchhändlcrgilde heißt es an einer Stelle: »Zudem ist es höchst fraglich, ob die Zeit politischer oder wirtschaftlicher Umwandlungen größter Art geeignet ist, unsere buchhändlerische Organisation grundlegend zu verändern. Ich wundere mich, daß der sehr erfahrene und umsichtige Verfasser dieses Berichtes hier den Fehler begeht, dem man öfters begeg net, nämlich daß er »Börsenverein« und »buchhändlerische Organisation« verwechselt. Meine Herren, wir denken gar nicht daran, die buchhändlerische Organisation umzugestalten, denn diese Organisation reorganisiert sich von selbst. Was verstehen wir denn unter buch-
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