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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.07.1924
- Strukturtyp
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- 1924-07-25
- Erscheinungsdatum
- 25.07.1924
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- Deutsch
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173, 25, Juli 1924, «edakttmieller Teil. vörsnrblatl f. d. Dtschn. vuchhcmdel 9903 Börscnvereins zu sein. Ich kann Ihnen nur erwidern: Es ist mir eine Freude gewesen, diese Last zu tragen (Stürmisches Bravo und Händeklatschen), und wenn ich etwas geleistet habe und wenn vielleicht auch die heutige Versammlung zu Ihrer Zufriedenheit ausge gangen ist, so ist es nicht mein Verdienst allein gewesen. Ich gebe das gespendete Lob in vollem Maße an meine Herren Kollegen vom Vorstande weiter, die mit mir alle die Fragen vorbereitet haben; denn diese sieben Entschließungen und die andern Angelegenheiten der Hauptversammlung sind nicht von mir allein, sie sind von dem Vorstande in seiner Gesamtheit unter Führung unserer Ge schäftsstelle, unseres Generaldirektors (Heiterkeit), d, h, unseres Syndikus, den wir schon haben, ge- und verfaßt worden, und diesen Dank gebe ich um so lieber an die Vorstandskclllegen und an die Geschäftsstelle weiter, als ich weiß, daß die Herren mit derselben Freude und mit derselben Lust an-den Lasten getragen haben, Mt Ihnen aber, meine Herren Kollegen, hoffe ich auch in Zukunft in kollegialer Weise Zusammenarbeiten zu können zum Wohle des deutschen Buchhandels, (Lange anhaltendes stürmisches Bravo und Händeklatschen,) ^ Damit schließe ich die Versammlung. (Schluß der Sitzung 4 Uhr,) Das Ende der Buchhandlungen.*) Von Johan Rictus, übersetzt von Kurt Pincus. Sie mußten es also noch nicht, daß — Lurch die ewig steigenden Mieten — der Buchhandel menigsiens mehr oder weniger für Paris im Verschwinden begriffen ist? Der Pariser Buchhändler kann die Spesen, sowie die derzeitigen Steuern lfür Geschäftshäuser und Läden, die ihn fast zu Boden drücken, nicht mehr ertragen. Die Bllcherpreise sind wirklich seit dem Kriege tanm um das Doppelte gestiegen, während die Kosten sür den allgemeinen Lebensunterhalt aus bas Sfache der VorkriegApreise geschätzt werden können. Hiermit ist «ine Genossen- schaist im Verschwinden begriffen, die zur Verbreitung der Bücher und Ideen für die frauzösische Sprache und Kunst unentbehrlich ist, Di« an dieser Frage gleich interessierten Gruppen (Verleger, Drucker, Buchbinder, Papierhändler, Zeichner, Graveur«) usw,, sie alle werden hiervon grausam getroffen. Ich spreche »och nicht einmal von den Autoren; die waren für unsere »Athenische» Republik stets Freigut, und cs war ihr sehr gleichgültig, ob sie lebte» oder dahinsiechtcn, — Die neuen Straßenanlagen des Boulevard Haußmann sind im Begriff, zwei der wichtigsten Buchhandlungen dieses großen Boulevards zu verdrängen. Ein wenig höher, nahe bei der Oper, ist eine brüte Buch handlung, ebenfalls sehr gutgehend und typisch parisevifch, die sich aus Pacht- und Stcuergründen gezwungen sieht, wegzuziehen. Ganz dasselbe sind 5—tz andere Buchhandlungen unseres großen Stadtkreises im Begrifs zu tun. Wo aber könnten diese Buchhandlungen sich wieder neu einrichten? Versuchen Sie einmal, sich die Miete des Geschäfts In den fabelhaft eingerichteten Grundstücken vorzustellen, die die neuen Straßen be grenzen, die die Verlängerung des IZvuIersrck ckes Italiens bilden? So wird also eine ganze Genossenschaft, eine Menge erprobter Ge schäftsleute, Diener der Intelligenz, durch die Macht des Geldes einfach aus die Straße gesetzt oder gleichsam wie Aussätzige in angrenzend« einsam« oder dunkle Straßen gehetzt. Werden sie dort überhaupt Lokale finden? Oder müssen sie, gezwungen durch den Mangel an geeigneten Geschästslokalen, ihren Beruf ganz aufgeben? Was nun die Buchhändler angcht, di« mit dem so echten malerischen Pariserisch verwachsen waren, jetzt, da sie erwürgt werden, wird mit ihnen der ganze Buchhandel dem Dode geweiht sein! Die unbekannten Buch händler, die Häuser von Weltruf geworben sind, die die großen Aus lagen, die Sensationsromane, die prix Goncourt, Balzac usw. geschaffen haben! Wer wird jetzt nach der Herstellung und Veröffentlichung einem Buch den Weg in die Öffentlichkeit ebnen, da die gewöhnlichen Absatzwege: die Auslagen und Schausenster der Buch handlungen, verschwunden sind?! Soviel wird man doch schon bemerkt haben, daß der Buchhändler durch sein Schaufenster und seine Auslagen einen höchst wichtigen Faktor stellt zum Erfolg eines Werkes, Jetzt wird es sich zeigen, daß *) Wir haben aus diesen Klageschrei aus Frankreich (llouguiniste krm>e»!s 1924, Nr. 21) schon ln den Kleinen Mitteilungen in Nr, 148 des Börsenblatts vom 27, Juni kurz hingewlefen. Die obige ausführ liche Übersetzung schien uns aber so interessant, daß wir sie doch noch im vollen Wortlaut glaubten wiedergeben zu sollen. Manches darin erinnert an eigene Nöte, Der französische Buchhandel erlebt wohl jetzt, was zum Teil für den deutschen, Gott sei Dank, schon über wunden ist. Seine Leistungsfähigkeit kann davon nicht unberührt bleiben. Abzuwarten ist aber, wie Frankreich die Schwierigkeiten liberwinben wird, Red, er Helfer war, nicht nur für den Verleger, sondern auch für den Namen und den Ruhm junger und alter Schriftsteller, Ach, die Freude eines jungen Autors, der zum erste» Male sein Buch in dem Schaufenster der Buchhandlung erscheinen sieht! Wie lange hat cs gebauert und wie hart hat er arbeiten müssen, um bas zu erreichen! Heimlich wendet er sich an den Gehilfen: Sagen Sie, geht mein Buch ein wenig? Ich habe eine große Besprechung von L im heutigen Figaro gelesen. Vielen Dank, «vollen Sie mich ein wenig auf dem laufenden halten! Wollen Sie es bitte solange wie möglich draußen lassen? Die Kreude des jungen Schriftstellers, der sehr wohl von dem Erscheinen seines Buches unterrichtet ist, — ich glaube, von der Freude wird er bald Abschied nehmen müssen. Und dann, als Parts mehr und mehr ein« kosmopolitische Stadt wurde, wo die Fremden, di« unsere Literatur lieben und unseren literarische»! Bewegungen folgen (es gibt schon solche, denn nicht alle bevorzugen unsere »Nacht- schächtelchen» und unser »Dancing»), wo also, frage ich, können diese Fremden sich unsere klassischen und modernen Schriftsteller verschaffen? Welchen Ausweg gibt es für diese Lage, die auch sür den Verlag eine sehr schwere Krise herausizubcschwören droht? Di« Bllcherpreise zu er höhen, im selben Verhältnis, wie man z, B. auch die Fußbekleidung erhöht hat? Da kann man sich die Mühe sparen, denn das Publikum, das den Hauptkundenkreis der Buchhandlungen nach dem Kriege bildet, rechnet zwar nicht, wenn cs eine» Orchestersitz im Theater mit 30—4L Frcs, bezahlen soll, protestiert aber ebenso beleidigt wie ungerechtfertigt, wenn es 7 oder 10 Frcs. für ein neues oder neuaufge- IcgteS Buch bezahlen muß. Große Verlagshäuser, literarische Gesellschaften und auch Sie, werte Zeitgenossen, Anfänger und Schriftsteller von Ruf, Ihr alle, die Ihr Bücher veröffentlicht, unternehmt irgend etwas, um die Buchhand lungen zu retten; denn sie find die Agenten der Verbindung zwischen dem Publikum und Euch, sie sind die Stützen Eures Ruhms und Eures Schicksals; und sie stnd,^ nehmt alles nur In allem, Euer Brot! Der Tag, wo kein Buchhändler mehr von seinem Beruf ln Paris leben könnte, wird das Datum einer unheilbaren Katastrophe für den Buchhandel und die Literatur sein. ^VklllLllII Illdsl8. Ligoiortoolrnllr. liin Dinictistum kür n- länger im Libliotüeüscliollsl. Holt 1. I-oiprig: Otto Unrrassoreiüi, 1824, 45 8. 8". Oua, 2,—, Ein Merkchen ans der Praxis, bas manchem Anfänger willkommen sein wird, llber 2SÜ Aufgaben sind zunächst gegeben. Die Lösungen hiersllr folgen. Besonders dankenswert ist der 3, Abschnitt, in dem die Fälle nach den hauptsächlichsten darin vorkommenden Mängeln und Schwierigkeiten gruppiert sind, für den Ansänger zweifellos recht belehrend. Ein Verzeichnis der Abkürzungen beschließt bas kleine Heft chen, Die Abkürzungen tun dem, der stenographieren kann, der weiß, daß unsere Schnellschrist sich auf sprachlichen Gesetzen ausbaut, oft recht weh. Hier sollte reformiert werben. Es kann sehr wohl ein System geschaffen werden, das die Abkürzungen in Anlehnung an unsere deutsche Sprache ohne weiteres leserlich macht. Von Eduard Schaible ist eine kleine >Schrtst im Druck, die hossentlich hier Wandel schasst, A l b e r t S ch r a m m. 128?'
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